„KLEINE" HERTHA DIESMAL EINE NUMMER ZU GROẞ
Am 31. Spieltag der Regionalliga Nordost musste unser ZFC am Samstag, dem 26.04.2025, bei den Hertha-Bubis aus Berlin eine schmerzliche Niederlage einstecken. Die spielstarke Reserve des Berliner Zweitligisten war unserem ersatzgeschwächten ZFC meist einen Schritt voraus und führte zur Halbzeit schon mit 2:0. Auch in der zweiten Hälfte setzte sich das optische sowie spielerische Übergewicht der Hausherren fort und Hertha ll zog auf 4:0 davon. Unser ZFC versuchte sich an Schadensbegrenzung und erzielte durch Florian Hansch wenigstens noch den Ehrentreffer. Am Ende stand auf der blutrot leuchtenden Anzeigetafel des Berliner Amateure-Stadions für Zipse ein ernüchterndes 4:1.
Gerade mal 284 Zuschauer, darunter um die 20 Zipse-Sympathisanten, wollten die Partie zwischen Hertha BSC ll und unserem ZFC Meuselwitz sehen. Die aber gekommen waren, haben kein schlechtes Spiel gesehen. Unser ZFC wollte sich natürlich nicht verstecken, musste aber schon nach fünf Minuten die erste gute Hertha-Chance hinnehmen. Justin Fietz, der heute im Zipsendorfer Tor stand, konnte beim Schuss von Anis Ben-Hatira noch die Fäuste hochreißen und den Ball abwehren. Der Gastgeber wirbelte weiter, doch vorerst war unsere Mannschaft zur Stelle. In der 10. Spielminute dann auch mal eine Abschlusschance für unseren ZFC. Nils Schätzle trat zum Freistoß an, verfehlte das Ziel aber klar. Kurz darauf waren aber wieder die Hausherren im Zipsendorfer Strafraum. Wieder probierte es der Hertha-Kapitän und diesmal flog das Leder nur um Zentimeter am Zipsendorfer Kasten vorbei (13‘). Wenn unser ZFC gefährlich wurde, dann über die Außen. So wurde einige Male probiert, den Hertha-Strafraum zu beflanken, doch meist war kein Abnehmer da oder es wurde geklärt. Nach gut einer halben Stunde musste sich Zipse-Keeper Justin Fietz das nächste Mal auszeichnen. Bei einem Schuss von Ensar Aksakal reagierte er stark und wehrte zur Ecke ab (31‘). Bedauerlicherweise musste der Zipsendorfer Schlussmann nur eine Zeigerumdrehung später dann doch das erste Mal hinter sich greifen. Boris Chi Mamuzah Lum, gerade 17 Jahre alt, zog einfach mal ab und der noch leicht abgefälschte Ball schlug unhaltbar zum 1:0 für die Hertha-Bubis ein (32‘). Die Berliner blieben dran und konnten nach einem gut herausgespielten Umschalter vier Minuten später auf 2:0 erhöhen. Ein klasse Diagonalpass auf Anis Ben-Hatira und dessen perfekter Abschluss ins lange Eck ließen den Hertha-Anhang erneut jubeln (36‘). Nach diesem Doppelschlag hatte sich Zipse zwar wieder etwas gefangen, offensiv traten unsere Jungs bis zur Pause jedoch nicht mehr in Erscheinung. So blieb es beim 2:0 bis zur Halbzeit.
Unser ZFC spielte im Angriff zu kompliziert, suchte kaum den direkten Abschluss. Die „kleine" Hertha war immer den berühmten Schritt schneller und führte verdient.
Nach dem Seitenwechsel wollten die Hausherren nachlegen. In der 51. Minute hatte wieder der Hertha-Kapitän eine gute Möglichkeit, auf 3:0 zu stellen, schob die Kugel aber knapp am Tor vorbei. Bei unserer Mannschaft wurde immer mal wieder Christoph Pauling geschickt, der aber meist von der Hertha-Abwehr gestellt werden konnte. Nach 54 Minuten hatte nochmal Anis Ben-Hatira die Riesenmöglichkeit, die Führung auszubauen, scheiterte aber erneut an Justin Fietz im Zipsendorfer Tor, und auch der Nachschuss wurde vom Zipse-Keeper überragend entschärft. Doch wenige Minuten später stand es dann doch 3:0. Diesmal hatte der Hertha-Kapitän Erfolg, er überwand Justin Fietz mit einem Flachschuss und schnürte somit seinen persönlichen Doppelpack (60‘). Das war natürlich die Vorentscheidung. Ob kurz vor dem Treffer Tim Kießling, der angeschlagen liegen blieb, doch gefoult wurde und Schiedsrichter Michael Näther die Situation hätte abpfeifen müssen, werden wir nie erfahren. Doch als fünf Minuten später die spielstarken Herthaner wieder durch den Zipsendorfer Strafraum wirbelten und diese Aktion mit dem 4:0 durch einen Treffer von Shalva Ogbaidze ins kurze Eck krönten, war der Drops gänzlich gelutscht (65‘). Jetzt konnte es für unsere Kicker nur heißen: Schadensbegrenzung. Dies gelang unserer Mannschaft und nach 74 Minuten fiel dann der Zipsendorfer Ehrentreffer. Ein Befreiungsschlag von Felix Rehder landete an der Querlatte, Florian Hansch war da und staubte zum 4:1 ab. Kurz darauf brachte die Zipsendorfer Bank die mitgereisten A-Junioren ins Spiel, und sie sorgten für Belebung. Zwei Minuten nach seinem ersten Tor hatte Florian Hansch sogar die Chance auf den zweiten Treffer, doch das Leder ging knapp am Berliner Kasten vorbei (76‘). In den letzten Minuten hatte dann unsere Mannschaft gerade auch durch die A-Junioren noch ein paar gute Aktionen, doch ein Treffer fiel nicht mehr. Die jungen Herthaner waren am heutigen Tag das in allen Belangen bessere Team, zeigten mehr Spielfreude und gewannen am Ende verdient mit 4:1.
Fazit: Außer Spesen nichts gewesen: So könnte man diesen Ausflug in die Hauptstadt auch betiteln. Doch was soll's: Mund abputzen, Kräfte sammeln und die nächsten Aufgaben angehen. Glückwunsch an die Hertha-Bubis für den verdienten Sieg. Für Zipse war hier und heute leider nichts zu holen und es war ein gebrauchter Tag. Ein Teil der mitgereisten Schlachtenbummler hatte nach dem Spiel trotzdem noch ein Highlight. Wir sind in Berlin geblieben und haben am Abend noch Peters Bierbar, Stammlokal unseres Berliner ZFC-Fanclubs, besucht und haben dort den Abend „erfolgreich „ausklingen lassen. Danke an dieser Stelle noch mal für die Gastfreundschaft. Für unsere Jungs geht es am Sonntag zu Hause gegen Zwickau weiter. Auch nicht einfach. Eine Pressekonferenz fand wie bei Hertha ll üblich nicht statt.
Kurzes Trainerfazit: Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): Wir hätten viele Dinge mit Ball in der ersten Hälfte besser machen können. Dann hätten wir uns klarere Chancen erspielen müssen und vielleicht auch mit 1:0 in Führung gehen können. Dann siehst du, dass der Tick, der da fehlt, auf der anderen Seite ausgenutzt wird, und dann liegst du zurück. Rejhan Hasanovic (Hertha BSC II): Die Mannschaft hat gewonnen, und da sind wir zufrieden. Sie hat auch wieder eine gute Art und Weise an den Tag gelegt. Aber ein paar Details muss man immer feinschleifen. Bei uns geht es immer um die Details, dass wir das im Training angehen und auch die nächsten Spiele positiv gestalten.
J.K.
StatistikTore: 1:0 Lum (32.), 2:0 Ben-Hatira (36.), 3:0 Ben-Hatira (60.), 4:0 Ogbaize (65.), 4:1 Hansch (74.)
Hertha BSC II: Goller, Berner, Morgenstern, Michelbrink, Aksakal (59.Ogbaidze), Ben-Hatira (77.Trus), Strasner (77.Kizildemir), Matiebel, Ajvazi, Lum (68.Telib), Rölke (68.Yildirim)
ZFC: Fietz, Rehder, Halasz, Rotfuß (74.Seidemann), Pfeil, Pauling, Raithel, Schätzle, Hansch, Haubner (86.Burghold), Kießling (74.Teßmer)
Zuschauer: 284
Schiedsrichter: Michael Näther | Lars Albert und Oliver Seib
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