Die Spielberichte der Männer Regionalliga Nordost


Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. 1. FC Lokomotive Leipzig
1 : 3



LOK REITET WEITER AUF ERFOLGSWELLE


Am Sonntag, dem 29.09.2024, musste unsere Mannschaft wieder einmal eine Niederlage einstecken. Dabei führten unsere Jungs nach einer starken und überlegenen ersten Hälfte gegen den Tabellenführer 1. FC Lok Leipzig verdient mit 1:0. Bedauerlicherweise konnten die Schützlinge von Trainer Georg-Martin Leopold die Intensität gegen immer stärker werdende Gäste nicht aufrechterhalten und machten zudem ein paar entscheidende Fehler, die die Leipziger gnadenlos ausnutzten. So konnte der Spitzenreiter durch teilweise zu einfache Tore die Partie innerhalb von zehn Minuten drehen und kurz vor Schluss mit einem dritten Treffer den Deckel drauf machen. Nach diesem 3:1-Auswärtssieg festigte der 1. FC Lok Leipzig Tabellenplatz eins der Regionalliga Nordost.

Die große Kulisse von 1950 Zuschauern, darunter ein Großteil der Zuschauer aus Leipzig, sah einen ersten Angriff der Blau-Gelben nach vier Minuten, den Alexander Siebeck versuchte, mit einem Schussversuch abzuschließen, der aber für Lukas Sedlak im Zipsendorfer Tor keine Gefahr darstellte. Danach wurde unser ZFC munterer und so nach und nach verlagerte sich das Spielgeschehen in die Leipziger Hälfte. Immer wieder versuchte es der agile Johannes Pistol mit Dribblings, jedoch fanden seine letzten Pässe keine Abnehmer. Der Tabellenführer kam kaum zum Zuge. Immer wieder waren die Zipsendorfer da und eroberten sich die Bälle. Nach gut einer Viertelstunde dann ein sehenswerter Angriff unserer Mannschaft mit der ersten guten Möglichkeit. Tino Schmidt hatte Kapitän Luca Bürger geschickt, der gerade noch von Lok-Keeper Andreas Naumann geblockt werden konnte (16‘). Auch eine Zeigerumdrehung später stand der Leipziger Keeper, der auch schon bei uns in Zipsendorf aktiv war, im Fokus. Bei einem guten Schuss von Johannes Pistol zeigte er, dass er nichts verlernt hat, und lenkte das Leder um den Pfosten (17‘). Unsere Mannschaft war nun das aktivere Team und beherrschte die Lage. Es war eine Phase, in der man nicht genau zu sagen wusste, wer denn hier der Tabellenführer sein könnte. Doch natürlich bleibt ein 1. FC Lok, der wieder eine beeindruckende Anhängerschar mit auf die Glaserkuppe gebracht hatte, immer gefährlich. Unser ZFC stand aber sicher und ließ die Bälle gut durch die eigenen Reihen laufen. Nach 26 Minuten wurde Zipse-Kapitän Luca Bürger von den Beinen geholt und es gab Freistoß. Luca selbst brachte den Ball nach innen, wo selbiger noch irgendwie leicht von Florian Hansch oder einem Leipziger Rücken berührt wurde, und im langen Eck einschlug (27‘). Plötzlich führte unser ZFC- und das auch verdient. Zipse wollte nachlegen und so rollte der nächste Angriff Richtung Lok-Kasten. Doch die Leipziger konnten klären und auch der Nachschuss von Jan „Honza" Halasz ging über das Tor. Auch der Favorit versuchte es, nochmal nach vorn zu spielen, es gelang jedoch nicht viel. In der 33. Minute marschierte Florian Hansch bei einem Konter Richtung Lok-Strafraum und wurde von Lok-Kapitän Lukas Wilton, der letzter Mann war, kurz festgehalten. Wäre der Hanscher gefallen? Wer weiß, was da gepfiffen worden wäre? Aber seit letzter Woche wissen wir, was unser Florian für einen starken Charakter hat. Er fiel nicht, und so hatte der Leipziger Kapitän wohl diesmal Glück. Kurz darauf versuchte es nochmal Tim Kießling mit einem Schuss, der aber im Nachfassen von Andreas Naumann entschärft werden konnte (38‘). Es neigte sich eine starke erste Hälfte unserer Kicker dem Ende. Auch wenn der FCL noch ein paar Aktivmomente vor dem Pausenpfiff hatte, änderte dies nichts an dem guten Auftritt und der 1:0-Pausenführung für unsere Jungs.

In den Pausengesprächen zeigten sich die ZFC-Anhänger sehr zufrieden. Die Leipziger redeten indes von dem schlechtesten Auftritt ihrer Jungs in dieser Saison. Ich persönlich wäre froh gewesen, wenn der Halbzeitpfiff schon der Schlusspfiff gewesen wäre.

Denn die Gäste hatten noch nicht alles gezeigt, was sie können. Schon kurz nach Wiederbeginn konnte man sehen, dass die Leipziger mit mehr Biss aus der Kabine gekommen waren. Schon mit dem ersten Angriff hätte der Ausgleich fallen können. Stefan Maderer scheiterte jedoch aus Nahdistanz an Lukas Sedlak (46‘). Lok hatte gewechselt und zeigte nun ein anderes Spiel. Sie machten mehr Druck und konnten nach 55 Minuten den viel umjubelten Ausgleich erzielen. Aus Zipsendorfer Sicht muss man sagen, dieser Gegentreffer fiel zu einfach. Noel Eichinger spielte mit einem Pass Pasqual Verkamp frei, der aufs Zipsendorfer Tor zulief und ins lange Eck zum 1:1 einschieben konnte. Schade, so lange war Zipse gut im Rennen und jetzt musste man den Ausgleich hinnehmen. Die Leipziger wurden indessen immer aktiver und fuhren einige Angriffe Richtung ZFC-Tor. Auch die Zweikämpfe wurden härter und die Fouls nahmen zu. So wurden nach 62 Minuten zuerst Johannes Pistol und gleich danach der frisch eingewechselte René Eckardt zu Fall gebracht, und das mit Folgen. Kurze Zeit später hatte unser ZFC einen Angriff, der von den Leipzigern abgefangen wurde. Leider wurde die Situation schon im Mittelfeld nicht konsequent geklärt, sodass Mingi Kang auf und davon lief und punktgenau auf den völlig freistehenden Tobias Dombrowa ablegte, der das Leder mit etwas Glück in den Zipsendorfer Kasten hämmerte (65‘). Der Tabellenführer hatte wieder einmal die Fehler des Gegners ausgenutzt und damit hier und heute die Partie gedreht. Drei Minuten später war für die Leipziger sogar die Chance da, den dritten Treffer nachzulegen, doch Noel Eichinger jagte den Ball völlig blankstehend über den Zipsendorfer Kasten (68‘). Es war auch die Spielminute, als unser Ecki nach nur acht gespielten Minuten wieder verletzt ausgewechselt werden musste. Viel mehr Pech kann man auch nicht haben. Der Rest ist schnell erzählt. Lok wäre nicht Spitzenreiter, wenn sie in den letzten Spielminuten noch etwas zugelassen hätten. Im Gegenteil. In der 85. Spielminute erzielte Pasqual Verkamp mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag auch noch den dritten Leipziger Treffer. Damit war natürlich der berühmte Drops gelutscht, obwohl unsere Mannschaft, und das muss man anerkennen, sich bis zum Schluss nie aufgab. Es blieb auch aus unserer Sicht beim 1:3 und bei der Erkenntnis, dass eine starke Halbzeit nicht ausreicht, um den Spitzenreiter zu schlagen.

Fazit: Zuerst einmal gute Besserung an unseren Ecki. Hoffen wir, dass es nicht ganz so schlimm ist. Unser ZFC verliert gegen den Spitzenreiter in einer Partie, in der es noch im ersten Durchgang ganz anders aussah. Denn da kaufte Zipse dem Favoriten regelrecht den Schneid ab. Bedauerlicherweise verlief die zweite Hälfte anders. Die Blau-Gelben, die zurzeit gefühlt jeden Fehler des Gegners konsequent ausnutzen, drehten die Partie und zeigten dadurch eindrucksvoll, warum sie Tabellenführer sind. Für unseren ZFC ist es zwar ärgerlich, doch davon geht die Welt nicht unter. Gerade die erste Hälfte war richtig stark von unseren Jungs, worauf man aufbauen kann. Auch der Cheftrainer des Gegners fand positive Worte für den Auftritt unserer Mannschaft im ersten Durchgang. Er war das erste Mal in Meuselwitz und lobte zudem auch noch unser schmuckes Stadion mit dem wunderbaren VIP-Bereich. Und dabei hatte er noch nicht mal den hervorragenden Mohnkuchen von Frau Wolf probiert.

Stimmen zum Spiel 

Jochen Seitz (Lok Leipzig): „Die erste Halbzeit war nicht so, wie wir uns das vorgenommen hatten. Zu wenig spielerische Elemente, schlechtes Passspiel, negative Zweikampfquote. Das haben wir in der Halbzeitpause, und es ist auch etwas lauter geworden, angesprochen. Danach haben wir ein anderes Gesicht gezeigt und am Ende verdient gewonnen. Wir wussten nicht, ob Meuselwitz das hohe Tempo durchhalten würde, und glaubten daran, dass wir noch unsere Chancen bekommen werden. Wir haben es in der zweiten Hälfte besser gemacht, hatten auch ein besseres Passspiel, und dann sind auch die Tore gefallen. Den ersten Durchgang müssen wir trotzdem auswerten, nächste Woche im Derby können wir uns so etwas nicht leisten." 

Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): „Es ist aus unserer Sicht schade. Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Wenn wir so spielen wie in der ersten Hälfte, können wir es jedem richtig schwer machen. Da haben wir am Optimum gespielt, ich glaube, da kam Lok nicht so klar. Durch einen Standard gehen wir dann in Führung und wollten eigentlich so weiterspielen. Leider haben wir es aber in der zweiten Hälfte, da Lok auch mit etwas mehr Wucht kam, nicht mehr so geschafft. So haben wir das Spiel dann zwischen Minute 55 und 65 durch zwei Konter hergeschenkt und aufgrund der zweiten Hälfte hat Lok auch verdient gewonnen. Wir haben jetzt ein unangenehmes Auswärtsspiel in Eilenburg und da wollen wir eine neue Serie starten."

J.K.



Statistik

Tore: 1:0 Hansch (27.), 1:1 Verkamp (55.), 1:2 Dombrowa (65.), 1:3 Verkamp (85.)


ZFC: Sedlak, Rehder (60.Wurr), Bürger, Halasz (84.Rotfuß), Schmidt (60.Pauling), Pfeil, Keßler, Pistol, Schätzle, Hansch, Kießling (60.Eckardt, 68.Haubner))


Lok Leipzig: Naumann, Wilton, Piplica (46.Eichinger), Verkamp (86.Elsner), Maderer (73.Ziane), Adigo (83.Kireski), Siebeck, Ogbidi (46.Abderrahmane), Von Piechowski, Kang, Dombrowa


Zuschauer: 1950


Schiedsrichter: Lukas Pilz | Patrick Kluge und Julius Weiser



Fotos



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