ZIPSE ENTERT DAS OSTSEESTADION
Nach dem fantastischen Heimsieg gegen den FC Rot-Weiß Erfurt musste unser ZFC am Freitag, dem 08.03.2024, im Rahmen des 25. Spieltages der Regionalliga Nordost beim Tabellenschlusslicht FC Hansa Rostock II antreten. Begleitet wurde unsere Mannschaft wie immer von ein paar Schlachtenbummlern, von denen sich einige sogar eine Übernachtung gebucht hatten, um sich zum einen am Folgetag einem kleinen kulturellen Programm in Warnemünde hinzugeben und zum anderen im besten Fall nach dem Spiel im nahegelegenen Sporthotel auf einen ZFC-Sieg anzustoßen. Was soll man sagen: Die Jungs haben uns diesen Wunsch erfüllt und nach einem soliden Auftritt durch einen am Ende nicht unverdienten 2:1-Auswärtssieg die drei Punkte aus dem eisig-kalten Ostseestadion entführt.
Obwohl die erste Rostocker Mannschaft zeitgleich in Braunschweig antreten musste, kamen immerhin 555 Zuschauer, darunter einige Zipse-Anhänger, bei winterlichen Temperaturen ins Ostseestadion, um das Regionalliga-Duell zwischen den Hansa-Bubis und unserem ZFC Meuselwitz live zu verfolgen. Sie sahen in den ersten Minuten einen ZFC im Vorwärtsgang, der schon nach drei Minuten durch Arlind Shoshi eine gute Chance hatte, um in Führung zu gehen. Bedauerlicherweise wurde er noch im letzten Moment vom heranrutschenden Rostocker Kapitän Marcel Kohn geblockt. Doch nur wenige Minuten später zappelte das Leder dann doch im Hansa-Tor. Der Rostocker Jeremy Postelt hatte per Kopf unfreiwillig für Luca Bürger aufgelegt, der aus ca. 18 Metern per Volleyschuss das Leder wunderschön in die Maschen hämmerte (6‘). Die frühe Führung spielte unserer Mannschaft natürlich in die Karten, doch auch die junge Hansa-Elf versteckte sich nicht. So entwickelte sich eine muntere Partie auf Augenhöhe, in der beide Teams versuchten, nach vorn zu spielen. Der Gastgeber, der jedoch meist nur bei Standards für Gefahr sorgte, hatte nach 25 Minuten die erste gute Gelegenheit, doch der Kopfball von Marcel Kohn im Anschluss an einen Eckball war sichere Beute von Zipse-Keeper Lukas Sedlak. Drei Zeigerumdrehungen später wurde es schon gefährlicher. Aber auch bei dem schönen Schuss von Louis Köster (28‘) sowie auch weitere drei Minuten später bei einem Kopfball von Randy Dei war Lukas Sedlak zur Stelle und hielt die knappe Zipsendorfer Führung fest. Im Allgemeinen leistete unser ZFC gute Abwehrarbeit, störte früh und ließ die jungen Hanseaten nicht groß ins Spiel kommen. So ging es mit der knappen Führung für unsere Farben in die Pause.
Wie sagte in der Halbzeitpause unser Georg „Schorsch" Bartlau, Vertreter unseres Berliner ZFC-Fanclubs, so treffend: „Das sieht doch schon mal gut aus!" Aber noch war eine Halbzeit zu spielen, und gewonnen war noch nichts.
In den ersten Minuten der zweiten Hälfte passierte nicht viel, doch dann versuchten die Rostocker den Druck zu erhöhen und näherten sich einige Male dem ZFC-Strafraum. Es sah auch alles spielerisch nicht schlecht aus, doch es fehlte den Hansa-Bubis am letzten Pass oder an der zündenden Idee. Unsere Mannschaft leistete weiter solide Defensivarbeit. Die Rostocker wurden jedoch immer stärker, aber just in der Phase, als ihre Aktionen etwas zwingender wurden, nutzte unser ZFC einen Konter und legte das 0:2 nach. Der eingewechselte Christoph Pauling setzte sich in der eigenen Hälfte stark durch, marschierte in den Hansa-Strafraum und legte den Ball quer auf Zipse-Kapitän René Eckardt, der nur noch den Fuß dranhalten musste (72‘). Wer aber dachte, die jungen Hanseaten würden sich jetzt aufgeben, sah sich getäuscht; hatten sie doch zuletzt bei der VSG Altglienicke in den letzten Minuten das Spiel noch gedreht, und warum sollte das nicht nochmal gelingen? So gehörte die folgende Phase nur den Gastgebern. Aber, und das wissen wir in Meuselwitz auch, wenn du einmal da unten stehst, gelingt dir eben nicht viel. Trotzdem gab sich Rostock niemals auf und hatte in der 74. Minute durch einen Volleyschuss von Julian Albrecht, den Lukas Sedlak wieder stark parieren musste, sowie mit einem Flachschuss von Luca Wollschläger nach 76 Minuten, der wieder vom Zipse-Keeper gehalten wurde, oder bei einem Lattenknaller von Alessandro Schulz (83‘) gute Gelegenheiten, den Anschlusstreffer zu erzielen. Unser ZFC behielt die Ruhe, denn die 90 Spielminuten waren absolviert und es begann schon die Overtime. Diese hatte es allerdings nochmal in sich. Jeremy Poselt kam bei einem Zweikampf mit René Eckardt zu Fall und Schiedsrichter Christoph Beblik entschied auf Elfmeter, den Julian Albrecht sicher in der ersten Minute der fünfminütigen Nachspielzeit verwandelte. Nun warfen die Rostocker natürlich alles nach vorn, was aber auch einige Kontermöglichkeiten für unsere Mannschaft brachte. So hätten Michel Ulrich, sein Schuss ging knapp vorbei (90+3), wie auch Christoph Pauling und Johannes Pistol, sie scheiterten an Hansa-Keeper Max Hagemoser (90+4‘), alles klarmachen können. Haben Sie aber nicht, und so blieb es spannend bis zur letzten Aktion. Mit Glück und Geschick überstand Zipse auch die letzten Angriffe der Rostocker und konnte sich nach dem Abpfiff über den zweiten Sieg in Folge und wichtige Punkte im Abstiegskampf freuen.
Fazit: Die nächsten drei Punkte sind eingefahren. Am Ende war es auch dieses Mal wieder ein hartes Stück Arbeit. Respekt auch vor der jungen Rostocker Mannschaft, die nie aufgegeben hat. Natürlich haben wir gebührend auf diesen Sieg angestoßen. Danke an die Jungs. Durch sie wurde es für uns nicht nur eine schöne, sondern auch eine äußerst erfolgreiche Reise an die Ostseeküste.
Stimmen zum Spiel Georg-Martin Leopold (Trainer Meuselwitz): „Es war das schwere Auswärtsspiel, das wir erwartet haben. Rostock ist eine spielstarke Mannschaft, die sich über die ganze Saison hinweg für ihre guten Auftritte nicht belohnt. Genauso war es heute wieder. Wir waren heute sehr stabil und sind früh in Führung gegangen. Das hat uns sehr geholfen. Rostock ist in der ersten Halbzeit nicht viel eingefallen. Dann sind sie frischer aus der Kabine gekommen und für uns war es harter Verteidigungskampf. Wir bringen Pauli und machen im richtigen Moment das 2:0. Die tapferen Rostocker haben nie aufgegeben. Das zeichnet sie aus. Dann kommt in der 90. Minute der Elfmeter, der noch eine spannende Nachspielzeit zur Folge hatte, mit Chancen auf beiden Seiten. Wir sind heute der glückliche Sieger, es war bis zum Schluss ein harter Kampf." Uwe Speidel (Trainer FC Hansa II): „Leo, Glückwunsch zum Sieg. Wenn wir nur die zweite Halbzeit betrachten, dann haben wir das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten. Das ist das dritte Spiel, in dem wir in der ersten Halbzeit Angst vor der eigenen Courage haben. Wir müssen lernen, besser ins Spiel zu kommen, schon in der ersten Halbzeit. Daran werden wir arbeiten. Wie wir dann das Kontertor bekommen, zeigt unsere Unerfahrenheit, doch wir haben nie aufgegeben. Immer wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen, zeigen wir, was wir können. Das müssen wir von der ersten Minute an zeigen. Wir können nicht jedes Mal zwei Tore kassieren, das funktioniert in der Regel nicht. Wir arbeiten dran und wenn wir weniger Fehler machen und von der ersten Minute präsent sind, dann haben wir in jedem Spiel eine Chance."
J.K.
StatistikTore: 0:1 Bürger (6.), 0:2 Eckardt (72.), 1:2 Albrecht (90.+1)
Hansa Rostock: Hagemoser, Köster (63.Schulz), Dei (63.Wollschläger), Nkoa, Tim Krohn, Scherff, Postelt, Dietze, Marcel Kohn, Krüger (63.Wagner), Albrecht
ZFC: Sedlak, Rehder, Bürger (81.Schmökel), Shoshi (63.Pauling), Jacobi (90.Ulrich), Keßler, Kadric (81.Fischer), Raithel, Schätzle (90.Pistol), Miatke, Eckardt
Zuschauer: 555
Schiedsrichter: Christoph Beblik | Philipp Vierock, Kai Kaltwaßer
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