ZIPSE WIEDER UNTER WERT GESCHLAGEN
Leider ging für unseren ZFC auch das letzte Spiel der Hinrunde knapp verloren. Die Partie gegen den Spitzenreiter aus Greifswald, die am Sonntag, dem 10.12.2023, in der Zipsendorfer bluechip-Arena stattfand, endete mit 1:2. Soufian Benyamina hatte die Gäste durch einen Foulelfmeter kurz vor der Halbzeit mit 0:1 in Führung gebracht. Nach dem Seitenwechsel kam unser ZFC eindrucksvoll zurück, dominierte zeitweise den Tabellenführer und konnte durch einen Kopfballtreffer von Andy Trübenbach hochverdient ausgleichen. Leider verpasste unsere Mannschaft nachzulegen und musste in der Nachspielzeit durch einen nicht unumstrittenen Handelfmeter noch das äußerst ärgerliche 1:2 hinnehmen.
311 Zuschauer, darunter ein paar handverlesene Anhänger des Greifswalder FC, waren zum Hinrundenabschluss in die bluechip-Arena gekommen und sie sahen einen Tabellenführer, der gleich zu Beginn das Zepter in die Hand nahm. So konnte in der vierten Spielminute nach einem schönen Dribbling Elias Kratzer gerade noch so am Schuss aus aussichtsreicher Position gehindert werden. Es war nicht der einzige gute Angriff, den die Gäste in den Anfangsminuten fuhren. So nach und nach stellte sich aber unsere Mannschaft darauf ein, kämpfte sich in die Partie rein und versuchte sich an ein paar Offensivmomenten. Es entwickelte sich in der Folge ein zwar schnelles Spiel, das aber meist im Mittelfeld stattfand und kaum Torchancen zu verzeichnen hatte. Kurz vor der Halbzeitpause versuchten sich die Greifswalder an der alten, in dieser Liga etwas verpönten, Kreisliga-Weisheit: „Hoch und weit bringt Sicherheit", und das mit Erfolg. Gäste-Keeper Jakub Jakubov brachte das Leder mit einem langen Abschlag in den Zipsendorfer Strafraum, wo Guido Kocer nach einem Tackling von Nils Miatke zu Fall kam und daraufhin von Schiedsrichter Rasmus Jessen einen Elfmeter zugesprochen kam. Soufian Benyamina ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, verwandelte sicher zum 0:1, und so brachte der hohe und weite Ball vom GFC-Keeper nicht nur Sicherheit, sondern im Endeffekt auch noch die Gäste-Führung (44‘).
In der Pause sah man natürlich einige enttäuschte Gesichter. Immer blöd, wenn man kurz vor dem Halbzeitpfiff ein Gegentor kassiert, zumal es auch immer psychologisch ein ungünstiger Zeitpunkt ist. Des Weiteren wunderte man sich über einige nicht nachvollziehbare Entscheidungen der Schiedsrichter-Troika, was aber wohl immer im Sinne des Betrachters liegt.
Nach dem Seitenwechsel erkämpfte und erspielte sich unsere Mannschaft ein optisches Übergewicht. Die erste gute Chance hatte allerdings der Tabellenführer. Der Torschütze zum 0:1 Soufian Benyamina setzte sich über rechts stark durch, scheiterte aber mit seinem Abschluss an Zipse-Keeper Lukas Sedlak (49‘). Zipse blieb in dieser Phase jedoch weiter am Drücker und konnte nach einem Eckball in der 53. Spielminute durch einen wunderschönen Kopfball von Andy Trübenbach hochverdient ausgleichen. Unsere Mannschaft war nun Herr im Ring und setzte den Tabellenführer massiv unter Druck. Bedauerlicherweise verpasste man es, gute Torchancen zu kreieren und die teilweise starken Angriffe konsequent zu Ende zu spielen. Eine gute Gelegenheit hatte der zur Pause eingewechselte Christoph Pauling. Sein wunderschöner Schuss ging nur knapp am Greifswalder Kasten vorbei (64‘). Eine Viertelstunde vor Schluss kam auch wieder der Tabellenführer etwas besser ins Spiel und erarbeitete sich noch einmal einige gute Angriffsmomente, die jedoch gut von der Zipse-Abwehr wegverteidigt wurden. So verging die Zeit und wir waren schon in der Nachspielzeit angekommen. Als alle mit der Punkteteilung, die dem Spielverlauf nach auch gerecht gewesen wäre, rechneten, setzten die Gäste noch den Lucky Punch. Eine Flanke in den Strafraum soll Leon Schmökel an die Hand bekommen haben. Ich konnte es auch nach mehrmaligem Anschauen nicht richtig erkennen, doch Schiedsrichter Rasmus Jessen sah sofort eine strafstoßwürdige Situation und gab den Elfmeter. Den Rest erledigte wieder Soufian Benyamina. Er traf vom Punkt zum 1:2 (93‘) schnürte damit seinen persönlichen Doppelpack und unsere Mannschaft ging erneut leer aus.
Fazit: Schade, richtig schade. Wieder war unsere Mannschaft so nah dran, und wieder hat es leider nicht gereicht. Obwohl man zwischenzeitlich den Spitzenreiter stark dominierte, alles reingeworfen hatte und der Ausgleich mehr als verdient war, gehen die Punkte an die Küste. Bedauerlicherweise erschienen mir persönlich einige Entscheidungen der „Unparteiischen" (inklusive des Handelfmeters) etwas einseitig oder besser gesagt unglücklich. Wenn man den Elfer in der Nachspielzeit gibt, muss man den Handelfmeter auf der anderen Seite kurz vor der Halbzeitpause auch geben! Aber das ist nur meine Meinung, und trotzdem geht natürlich mein fairer Glückwunsch an den Tabellenführer nach Greifswald. Unsere Mannschaft wird am nächsten Freitag, so der Wettergott mitspielt, wieder angreifen.
Stimmen zum Spiel Lars Fuchs (Greifswald): „Ich habe schon zu meinen Jungs gesagt, hier in Meuselwitz hat man immer besondere Storys. Wir sind ganz gut reingekommen ins Spiel, aber ohne große Durchschlagskraft. Allgemein war dieses Spiel sehr ereignisarm, was Torchancen betrifft. Beide Torhüter mussten wenig eingreifen. Respekt für die Platzverhältnisse, die trotz des Wetters gut waren. Es gibt eben eine Sommersaison, und jetzt haben wir die Wintersaison, wo man alles reinwerfen muss. Es ging in der zweiten Halbzeit hin und her und wir sind glücklich, dass wir durch zwei Elfmeter als Sieger vom Platz gehen konnten. Es ist immer schwer, Meuselwitz zu bespielen und es wird immer schwerer, da mittlerweile, ohne den vorhergehenden Trainern zu nahe treten zu wollen, auch Fußball mit dabei ist. Ich wünsche Meuselwitz eine gute Rückrunde und viel Glück gegen Babelsberg." Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): „Ich denke, wir haben ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Greifswald war am Anfang stärker, doch wir haben uns reingeackert. Machen dann vor der Pause nach einem eigenen Standard den ersten Fehler und bekommen den Elfmeter gegen uns. Was in der zweiten Halbzeit war, fand ich toll von unserer Mannschaft. Sie war sofort drin und hat Druck gemacht. Durch einen Kopfball von Trübe machen wir das 1:1 und hatten dann das Momentum, haben aber die Chancen nicht richtig ausgespielt. Dann ging es hin und her, und wir machten den einen Fehler in der Nachspielzeit zu viel, was uns um den Punkt, der verdient gewesen wäre, gebracht hat. Das ist vom Ergebnis natürlich extrem enttäuschend, aber was das Spiel grundsätzlich gegen den Spitzenreiter angeht, war das eine sehr ordentliche Leistung.
J.K.
StatistikTore: 0:1 Benyamina (44.Strafstoß), 1:1 Trübenbach (53.), 1:2 Benyamina (90+3. Strafstoß)
ZFC: Sedlak, Bürger (46.Kadric), Bock, Trübenbach, Pistol, Raithel, Hansch (46.Pauling), Fischer (84.Sakar), Miatke, Eckardt, Schmökel
GREIFSWALDER FC: Jakubov, Farr, Kocer, Eshele (87.Marx), Weilandt (73.Cabrera), Coskun (59.Adewole), Kratzer (59.Wulff), Sanin, Schmedemann, Eglseder, Banyamina
Zuschauer: 311
Schiedsrichter: Rasmus Jessen | Florian Lukawski, Tim Gerstenberg
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