Leider musste sich unser ZFC am Sonntag, dem 30.07.2023, beim Saisonauftakt in Babelsberg knapp mit 1:2 geschlagen geben. Am Ende reichten eine gute Leistung und der Riesenaufwand nicht, um etwas Zählbares aus dem Karl-Liebknecht-Stadion mitzunehmen.
Es ging schon in den letzten Tagen bescheiden los. Neben den bereits feststehenden Ausfällen mussten auch noch Amer Kadric und Arlind Shoshi angeschlagen passen.
Somit stellte sich, bei dem eh nicht überlaufenden Kader, die Startformation quasi von alleine auf, nur bei unserer Torhüter-Troika hatte man die Qual der Wahl und gab in diesem Spiel Justin Fietz den Vorzug.
Die knapp über 2.000 Zuschauer, darunter auch ca. 35 Zipsendorfer Sympathisanten, sahen in den ersten Minuten einen Gastgeber, der sofort kraftvoll das Heft des Handelns in die Hand nahm. Schon nach zwei Minuten lag der Ball das erste Mal im Zipsendorfer Tor. Nach einem Einwurf flankte Gordon Büch nach innen, wo sich Julius Hoffmann durchsetzte und aus Nahdistanz zur viel umjubelten Führung verwandelte.
Die Babelsberger wollten sofort nachlegen und arbeiteten druckvoll nach vorn. In der 12. Minute gab es das nächste negative Ereignis aus Zipsendorfer Sicht. Bei einem Zweikampf zog sich Nils Miatke eine klaffende Platzwunde am Kopf zu und konnte nicht mehr weiterspielen. So musste unsere Mannschaft nicht nur den frühen Rückstand wegstecken, sondern auch noch frühzeitig den Abwehrchef ersetzen. Für ihn kam Felix Rehder und man kann es vorwegnehmen, er machte seine Sache richtig ordentlich. Babelsberg machte weiter Druck und nach ein paar schön raus gespielten Aktionen hatte Matthias Steinborn nach knapp einer halben Stunde das sichere 2:0 auf dem Schlappen. Nachdem er perfekt bedient wurde, hämmerte er das Leder aber zum Glück nur an das Lattenkreuz und es blieb beim 1:0. Dieser Schuss schien für unsere Jungs wie ein Weckruf gewesen zu sein. Von nun an kam Zipse besser ins Spiel und biss sich in die Partie rein. Nach 32 Minuten hatten unsere Jungs sogar die Doppelchance zum Ausgleich, doch die Schüsse von Kapitän René Eckardt und Luis Fischer fanden nicht den Weg ins Tor. Fünf Minuten später ergab sich die nächste gute Zipsendorfer Gelegenheit, auch dieses Mal scheiterte Luis Fischer nur knapp.
Die Hausherren blieben natürlich gefährlich und hatten fünf Minuten vor dem Pausenpfiff die Riesenmöglichkeit, das Ergebnis zu erhöhen. Matthias Steinborn wurde im Strafraum gefoult und es gab Elfmeter. Der Gefoulte probierte es selbst und scheiterte aber am stark parierenden Zipsendorfer Schlussmann Justin Fietz (40‘).
So blieb es bis zur Pause bei der knappen Babelsberger Führung.
In den Pausengesprächen zeigte man sich überrascht. Keiner hätte geglaubt, dass unsere Mannschaft nach dem zeitigen Rückstand, der gewaltigen Dominanz der Babelsberger in den ersten Minuten und dem frühen Ausscheiden von Nils Miatke so nochmal zurückkommen würde.
In der zweiten Halbzeit erarbeitete sich unser ZFC schon von Anfang an ein optisches Übergewicht. Mutig wollte man den Gegner unter Druck setzen, was stellenweise auch gut gelang. Natürlich bleibt so eine Mannschaft wie der FC Babelsberg 03 mit ihren Top-Spielern immer kreuzgefährlich. Trotzdem war unsere Mannschaft jetzt viel aktiver und bissiger und hatte mittlerweile den Ausgleich mehr als verdient. Jedoch muss man auch sagen, dass es auf beiden Seiten nur wenige glasklare Chancen gab. Dennoch war die Partie gut anzusehen und so verging die Zeit, wenn man hinten liegt natürlich viel zu schnell. Unser ZFC war bemüht, gab niemals auf und man konnte sehen, dass die Jungs hier unbedingt was mitnehmen wollten. Die Babelsberger blieben meist nur durch Standards gefährlich und in der 79. Spielminute war es auch ein direkt verwandelter Freistoß, der für die Entscheidung sorgte. Unterschied-Spieler Tahsin Cakmak nahm Maß und hämmerte das Leder aus zentraler Position, kurz hinter der Strafraumgrenze, zum 2:0 in die Maschen.
Natürlich war das Ding durch und trotzdem ließen unsere Jungs nicht locker. Schnell richteten sie sich wieder auf und drängten weiter nach vorn. So gelang ihnen quasi mit der Schlusssirene noch das 2:1 (90+2‘). Eine Flanke vom eingewechselten Can Saka nutzte Andy Trübenbach und schob ein.
Fazit: Natürlich zeigte sich unsere Mannschaft nach dem Abpfiff enttäuscht und das, ohne enttäuscht zu haben. Mutig bissen sich alle durch das Spiel und gaben bis zum Schluss nicht auf. Die Moral in der Truppe stimmt und das gerade, wenn man zurzeit sehr dünn besetzt ist, ist enorm wichtig. Natürlich bleibt am Ende die Tatsache, dass trotz Schulterklopfen es nicht gereicht hat, um etwas Zählbares mitzunehmen. Aber auch wenn die Aufgaben nicht einfacher werden, werden die Karten vor jedem Spiel neu gemischt. Unserem Nils Miatke wünschen wir natürlich gute Besserung.
Stimmen zum Spiel: Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): Wir sind schon enttäuscht. Schlechter kann eine Saison nicht anfangen. Du gerätst schon nach zwei Minuten in Rückstand und verlierst deinen Abwehrchef nach einer Viertelstunde. Dann bist du schon unter Druck hier mit dieser Wucht, die Babelsberg entwickelt. Aber ich bin schon zufrieden, was wir hier für ein Auswärtsspiel gemacht haben und wie wir uns wehrten. Da wir uns in der zweiten Halbzeit nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch dagegengestemmten, blieb es lange offen. Dann kassieren wir durch einen Standard den zweiten Treffer, wo mir auch wichtig war, dass wir danach wieder weiter machen. So haben wir uns, nach einer ordentlichen Leistung den Ehrentreffer verdient. Leider haben wir nichts mitgenommen und deshalb bin ich enttäuscht. Glückwunsch Markus zum Sieg.
Markus Zschiesche (Babelsberg 03): Man weiß, dass der erste Spieltag in alle Richtungen gehen kann, da man nicht weiß, wo man mit der Mannschaft geradesteht. Ich bin froh, dass wir die ersten drei Punkte geholt haben, aber in der ersten halben Stunde sind wir auch selbst schuld, dass Meuselwitz zurückgekommen ist. Wir haben unsere Chancen nicht konsequent in Tore umgemünzt und haben dadurch den Gegner am Leben gelassen, wenn man das so sagen darf. Meuselwitz hat uns in der zweiten Halbzeit nicht ins Spiel kommen lassen. Es war wie zu erwarten und das kennt man ja von Meuselwitz ein unangenehmer Gegner. Es ist Anfang der Saison und wir haben noch was zu tun. Meuselwitz hat sich den Ehrentreffer irgendwo verdient, aber der Sieg für uns geht in Ordnung.
- Jacobi (73. Sakar), Eckardt, Schätzle - Hansch, Fischer (84. J. Pistol) - Trübenbach
