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Männer Regionalliga Nordost

1. FC Lokomotive Leipzig vs. ZFC Meuselwitz
0 : 1

GALLISCHE ZIPSENDORFER SIEGEN IN PROBSTHEIDA


Manchmal braucht es auch das Glück des Tüchtigen. So konnte unser ZFC am Samstag, dem 12.11.2022, im Rahmen des 13. Spieltages der Regionalliga Nordost nach einer kämpferisch starken Leistung beim 1. FC Lok Leipzig den nächsten Sieg einfahren. Am Ende reichte der goldene Treffer von Florian Hansch, um die Punkte mit an die Schnauder zu nehmen.


Schon zu Beginn der Partie sahen die 2.810 Zuschauer einen 1. FC Lok, der sich nach der Niederlage in Lichtenberg viel vorgenommen hatte. Nach sechs Minuten probierte es Tobias Dombrowa mit einem Schuss aus der Distanz, scheiterte aber an Justin Fietz im Meuselwitzer Tor. Die Elf von Trainer Heiko Weber, die nur auf der Torwart-Position umgestellt wurde, wollte natürlich den Schwung vom 2:1-Derby-Sieg gegen den FC Carl Zeiss Jena mitnehmen, sah sich aber von Anfang an in der Defensive. Lok versuchte zielstrebig über die schnellen Außen zu spielen, ihre Hereingaben fanden aber meist keinen Abnehmer oder waren die sichere Beute von Zipse-Keeper Justin Fietz. Nach 22 Minuten hatten die Leipziger gleich zweimal die Riesengelegenheit, um in Führung zu gehen. Zuerst konnte der Zipsendorfer Keeper einen Schuss von Tobias Dombrowa zum Eckball klären, die dann perfekt getreten Leon Heinke in Szene setzte, doch auch seinen straffen Schuss konnte Justin Fietz überragend parieren. Im Verlauf der Partie nahm die Leipziger Dominanz immer mehr zu. Unsere Mannschaft versuchte immer mal wieder offensiv in Erscheinung zu treten und hatte in der 25. Spielminute durch Luca Bürger die erste gute Torchance. Bedauerlicherweise wurde sein schöner Freistoß vom Lok-Keeper Isa Dogan noch über die Querlatte gelenkt. Die Hausherren erarbeiteten sich mehrfach gute Möglichkeiten. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff hatte unser ZFC doppelt Glück, erst verzog Theo Ogbidi aus aussichtsreicher Position ganz knapp (40‘) und nur eine Minute später setzte er das Leder an den rechten Pfosten. Der 1. FC Lok drückte weiter auf den Führungstreffer und als der Unparteiische nach 42 Spielminuten ein Foul von Amer Kadric an Linus Jakob Zimmer ahnte und auf Strafstoß entschied, hatten die Leipziger kurz vor der Pause noch mal die Riesengelegenheit, um das 1:0 zu markieren. Glücklicherweise, aus Zipsendorfer Sicht, zeigte der sonst so treffsichere Lok-Kapitän Sascha Pfeffer ungewohnte Nerven und verschoss. So blieb es beim 0:0 bis zur Pause.


In den Pausengesprächen haderten die Lok-Anhänger mit der Chancenverwertung. Unsere Mannschaft und die wenigen angereisten Zipsendorfer Fans waren froh, nicht schon ein paar Treffer kassiert zu haben.


Auch in der zweiten Hälfte war Lok das aktivere und überlegene Team, aber unser ZFC hatte sich abwehrtechnisch gut auf die Leipziger Angriffe eingestellt. Dennoch erarbeiteten sich die Schützlinge von Almedin Civa wieder eine Vielzahl an guten Einschussmöglichkeiten. Doch weder Djamal Ziane, der erst einen Kopfball knapp neben das gegnerische Tor köpfte (51‘) und wenig später nach einer guten Hereingabe erneut scheiterte (54‘), noch Sascha Pfeffer, sein Gewaltschuss aus der Distanz knallte an den Querbalken (61‘), konnten den Ball im Zipsendorfer Kasten unterbringen. Lok probierte alles, doch das Tor von Justin Fietz schien wie vernagelt. In der 70. Spielminute hatte Theo Ogbidi eine weitere gute Gelegenheit, seine Farben in Führung zu bringen, doch mit vollem Einsatz der Zipsendorfer Hintermannschaft konnte auch diese Chance geblockt werden. Als nach 78 Minuten besagter Ogbidi mit einem Kopfball das dritte Mal das Aluminium küsste, konnte einem nur der Spruch einfallen, den wir auf der Glaserkuppe alle nur zu gut kennen: „Wenn du deine Buden nicht machst, machen es halt die anderen". In der 82. Spielminute legte der eingewechselte Fabian Stenzel nach einem schönen Angriff den Ball zurück auf Florian Hansch, der das Leder überlegt zum glücklichen 0:1 in die Maschen schob. Natürlich war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt und der Jubel der Zipse-Fans kannte keine Grenzen, was natürlich dem Lok-Anhang missfiel und sie das auch lautstark zum Ausdruck brachten. Selbstverständlich waren die letzten Minuten aus Zipsendorfer Sicht eine reine Abwehrschlacht. Der glänzend aufgelegte Justin Fietz musste noch zweimal Kopf und Kragen riskieren, um den Sieg festzuhalten. Lok warf alles nach vorn und so ergab sich für unseren ZFC noch die Konterchance zum 0:2. Kurz vor Ultimo marschierte der eingewechselte Johannes Pistol allein auf den Lok-Keeper Isa Dogan zu, fand aber in ihm seinen Meister. Es wäre wohl auch des Guten zu viel gewesen. Dann war Schluss und unser ZFC entführte mit unheimlich viel Glück, aber auch durch eine starke kämpferische Mannschaftsleistung drei wichtige Punkte aus dem altehrwürdigen Bruno-Plache-Stadion.


Fazit: Glück haben nur die Tüchtigen und an diesem Tag war unserem ZFC dieses Glück holt. Das war nicht immer so und wie oft in der Vergangenheit haben wir nur „Schulterklopfen" geerntet und standen doch mit leeren Händen da. Mit dem zweiten Sieg in Folge hat unsere Mannschaft das Punktekonto auf 12 anschwellen lassen. Nun heißt es weiter Gas geben und Punkte sammeln. Dem 1. FC Lok Leipzig wünschen wir natürlich alles Gute und auch wenn jetzt beim Blau/Gelben Anhang der Frust tief sitzt, in dieser Liga kann jeder jeden schlagen und auch gegen Zipse kann man mal verlieren.


Stimmen zum Spiel

Heiko Weber (ZFC Meuselwitz): „Das war ein wichtiger Sieg, wir haben bisher viele Punkte verschenkt. Heute haben wir uns in vielen Situationen auch das Glück erarbeitet. Elfmeter gegen uns und Lattenschuss, das muss man auch bei einer Spitzenmannschaft überstehen. Dann haben wir eiskalt zugeschlagen. Wir wissen genau, wo wir hingehören, und abgerechnet wird Ende Mai. Wir wurden im Oktober beleidigt und auch wir wollten bis jetzt gerne mehr Punkte haben. Im Mai entscheidet sich, wer in der Liga bleibt und das werden wir sein. Wir waren auch in den vergangenen Spielen nicht immer nur schlecht. Die Gegnerschaft hat gesehen, wir können noch. Wir haben heute das Gesicht gezeigt, was zu Meuselwitz passt."

Almedin Civa (1. FC Lok Leipzig): " Mit diesem Ergebnis kann man nicht zufrieden sein. Wir haben in den bisherigen Spielen nicht annähernd so viele Chancen gehabt wie heute. Wir hatten, glaub ich, vier, fünf hundertprozentige, die wir nicht rein machen. Der Gegner, den wir beherrschen, geht nur auf einen Punkt und macht aus einer nicht mal gefährlichen Situation das 0:1, gewinnt und geht nach Hause. Das zählt im Fußball vielleicht, aber wir machen die Tore nicht und das ist sehr bitter. Normalerweise gewinnst du so ein Spiel mit 4:1 oder 5:1 und dann verlierst du 0:1, das kannst du gar keinen erzählen. Auch wenn uns einige ganz oben sehen, hat Lichtenberg, der Gegner heute oder auch Greifswald gezeigt, dass wir noch viel Zeit brauchen und unser Weg ist nicht der Weg, dass wir Ansprüche nach oben stellen können. Auch wenn wir Lok Leipzig sind.


J.K.



Statistik

Tore: 0:1 Hansch (82.)


Lok Leipzig: Dogan, Piplica (61.Atilgan), Abderrahmane, Ziane, Zimmer, Heynke, Voufack, Pfeffer, Sirch, Ogbidi (81.Rangelov), Dombrowa (71.Grym)


ZFC: Fietz, Rehder, Bürger, Bock, Trübenbach, Jacobi (73.Pistol), Kadric (58.Müller), Hansch, Fischer (55.Stenzel), Miatke (73.Gildenberg), Eckardt


Zuschauer: 2.810


Schiedsrichter: Bela Wiethüchter | Pascal Wien, Rasmus Jessen



Fotos




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