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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. FC Rot-Weiß Erfurt
4 : 1

GALLISCHE ZIPSENDORFER HOLEN DERBYSIEG AUF DER GLASERKUPPE


Nachdem unsere Mannschaft nach dem Lok-Spiel von vielen schon abgeschrieben wurde, kann man nur sagen: „Ja, Zipse lebt noch!"Im Rahmen des 24. Spieltages der Regionalliga Nordost konnte unser ZFC am Sonntag, dem 03.03.2024, allen Kritikern zum Trotz einen ganz anderen Auftritt hinlegen wie zuletzt im Bruno-Plache Stadion. Mit Willensstärke und aufopferungsvollem Einsatz wiesen sie den Tabellensiebenten aus Erfurt mit 4:1 in die Schranken. Dabei geriet unsere Mannschaft zunächst sogar in Rückstand, jedoch mit einer tollen Moral und zwei Treffern von Andy Trübenbach wurde die Partie noch vor der Pause gedreht. Obwohl unser ZFC durch eine Ampelkarte in der 56. Spielminute lange in Unterzahl spielen musste, verteidigte man nicht nur mit Glück und Geschick die Erfurter Angriffe erfolgreich weg, sondern legte in den letzten Minuten durch einen Doppelpack von Kapitän René Eckardt sogar noch zwei Treffer nach. Am Ende war es ein verdienter Erfolg gegen die Jungs aus der Blumenstadt.

Es war alles angerichtet auf der Glaserkuppe. Bei Kaiserwetter waren fast 1500 Zuschauer, darunter ein Großteil aus der Landeshauptstadt, zur bluechip-Arena gepilgert und sorgten für eine imposante Kulisse. Zu Beginn wollte unser ZFC schon mal die Spielrichtung anzeigen und hatte durch Fabian Raithel nach 14 Minuten einen ersten Schussversuch, der aber leichte Beute für Erfurts Keeper Lukas Schellenberg war. Ansonsten war es ein eher ruhiger und kontrollierter Beginn, mit leichten optischen Vorteilen für unseren ZFC. Umso ärgerlicher war es, dass die Gäste nur eine Minute später durch einen direkt verwandelten Freistoß von Noa-Gabriel Simic völlig überraschend in Führung gingen (15‘). Wieder einmal geriet Zipse durch einen vermeidbaren Treffer früh in Rückstand, doch dieses Mal folgte eine ganz andere Reaktion, wie vielleicht von vielen erwartet. Energisch versuchte unser ZFC zu pressen und die Erfurter unter Druck zu setzen. Man versuchte früh anzugreifen und die Gäste zu Fehlern zu zwingen. Nach 31 Minuten schickte Arlind Shoshi Dominik Bock, der vom Erfurter Keeper Lukas Schellenberg im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Eugen Ostrin zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Andy Trübenbach übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher, unter dem Jubel des heimischen Publikums, zum 1:1 (30‘). Dieser Treffer tat unserer Mannschaft sichtlich gut, und unser Trübe hatte, wie man so schön sagt, „Blut geleckt". Nur neun Minuten nach seinem 1:1 nutzte er einen Ballverlust des Erfurters Paul Lehmann, spritzte dazwischen, marschierte allein auf Gäste-Keeper Lukas Schellenberg zu und schob eiskalt zur 2:1-Führung ein. Unsere Mannschaft hatte die Partie gedreht und war nun am Drücker. Bedauerlicherweise verpasste Andy Trübenbach Sekunden vor dem Halbzeitpfiff seinen dritten Treffer und damit einen lupenreinen Hattrick. Nach einem gerade noch zur Ecke entschärften stark getretenen Freistoß von Luca Bürger (44‘) brachte Nils Miatke das Leder nach innen, welches unsere Nummer 9 nur knapp über den Erfurter Kasten köpfte (45‘). So ging es mit dem 2:1 in die Pause.

Heute hörte man ganz andere Aussagen als zuletzt in Leipzig. Man war sich einig, es war eine gute erste Halbzeit unserer Mannschaft gegen allerdings eher schwache Erfurter. So war der eindeutige Tenor: „Heute könnte was gehen".

Die Gäste kamen erwartungsgemäß bissiger aus der Kabine und versuchten natürlich auf den Ausgleich zu drängen. Viel Zwingendes kam aber dabei vorerst nicht heraus. In der 56. Spielminute ergab sich für die Erfurter dann doch die gute Gelegenheit zum Ausgleich. Michael Joseph Arantes Seaton zwang mit einem platzierten Schuss Lukas Sedlak im Zipsendorfer Tor zu einer Glanzparade. In dieser Situation hatte unser ZFC Glück, eine Zeigerumdrehung später dann weniger. Nach einem Foul an Artur Mergel musste Doppeltorschütze Andy Trübenbach mit der Ampelkarte, er hatte in der ersten Halbzeit schon Gelb gesehen, vom Platz (57‘). Unsere Mannschaft nun in Unterzahl zeigte sich erstaunlicherweise wenig geschockt und hatte sogar in der Folge die besseren Angriffsmomente. Doch mit der Zeit wurden die Erfurter druckvoller und drängten erneut auf den Ausgleich. Unsere Mannschaft arbeitete fleißig dagegen und hatte in der 68. Spielminute bei einem Pfostentreffer von Kwabenaboye Appiah Schulz und eine Minute später bei einem Kopfballaufsetzer von Michael Joseph Arantes Seaton, den Lukas Sedlak wieder stark parierte, einfach auch mal das Glück des Tüchtigen. Zwar musste unsere Mannschaft bis kurz vor Schluss mit Mann und Maus kämpfen, um die angreifenden Erfurter abzuwehren, doch in der 87. Spielminute konnte Zipse den Jungs aus der Blumenstadt endgültig den Stecker ziehen. Nach einem Eckball von Nils Miatke stand Zipse-Kapitän René Eckardt am langen Pfosten völlig blank und nickte das Leder zum 3:1 und damit zur Entscheidung in die Maschen. Erstmals in dieser Partie verstummten nun auch die Fan-Gesänge des singfreudigen Gästeanhangs. Die Zipse-Fans konnten allerdings sogar noch ein weiteres Mal jubeln. Nur kurz nach dem 3:1 bekam wieder René Eckardt den Ball serviert und nagelte das Leder, noch leicht von Kwabenaboye Appiah Schulz abgefälscht, zum 4:1 in die Maschen (89'). Damit schnürte unser Kapitän nicht nur genau wie zuvor schon Andy Trübenbach seinen persönlichen Doppelpack, sondern setzte auch den Schlusspunkt in einer für unseren ZFC äußerst erfolgreichen Partie.

Fazit: Das hätte wohl nach dem Lok-Spiel kaum einer erwartet, doch die Jungs haben allen Kritikern wieder mal gezeigt, was in ihnen steckt und dass vieles möglich ist, wenn jeder vollen Einsatz bringt. Mit diesem grandiosen Sieg zieht unsere Mannschaft sogar an den spielstarken Hertha-Bubis in der Tabelle vorbei. Jetzt heißt es, diesen Schwung mit an die Küste zu nehmen und bei Hansa II wenn möglich wieder zu punkten.

Trainerstimmen:
Fabian Gerber (Trainer Rot-Weiß Erfurt): "Glückwunsch an den ZFC zu den verdienten drei Punkten. Wir gehen in Führung. Obwohl wir nicht gut gespielt haben, läuft es für uns. Dann machen wir zwei schwere individuelle Fehler. Das stellt den Spielverlauf auf den Kopf. Dann ist es schwer, hier wieder zurückzukommen. Ich kann den Willen nicht absprechen, es war aber zu wenig. Auch in Überzahl. Da habe ich aber zu wenig spielerische Klasse gesehen. Du musst anders auftreten. Bei Meuselwitz habe ich eine Mannschaft gesehen, die gewinnen will. Die brauchst du, um als Sieger vom Platz zu gehen. Das habe ich bei meiner Mannschaft nicht gesehen."
Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): "Die Art und Weise am Mittwoch in Leipzig war nicht gut. Du überlegst, wie du aus der Krise kommst. Wir haben acht Spiele nicht gewonnen. Das macht was, mit jedem. Und so ein Szenario kannst du dir nicht erträumen. Dann so eine Reaktion nach dem Rückstand. Danach war das ein Signal, dass wir es können. Dann gehen wir mit einem 2:1 in die Kabine. Die Gelb-Rote Karte ist berechtigt. Wir haben aber weiter mit zwei Spielern vorn agiert. Wir hatten auch kritische Situationen zu überstehen. Die letzten Minuten haben wir gepresst in Unterzahl und zwei Tore gemacht. Heute sind alle total happy, dass die Serie endlich gerissen ist."

J.K..



Statistik

Tore: 0:1 Simic (15.), 1:1 Trübenbach (30.), 2:1 Trübenbach (39.), 3:1 Eckardt (87.), 4:1 Eckardt (89.)


ZFC: Sedlak, Bürger (82.Jacobi), Bock (70.Schmökel), Trübenbach, Shoshi (70.Hansch), Keßler, Kadric (90.Ulrich), Raithel, Schätzle, Miatke (90.Rehder), Eckardt


ERFURT: Schellenberg, Startsev, Muteba (75.Badu), Seaton, Schulz, Langner (62.Seidemann), Weinhauer, Mergel (62.Elva), Zeller, Lehmann (75.Gall), Simic (46.Hajrulla)


Zuschauer: 1.492


Schiedsrichter: Eugen Ostrin | Chris Rauschenberg, Max Bringmann



Fotos








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