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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. BSG Chemie Leipzig
2 : 4

CLEVERE CHEMIKER EROBERN ERNEUT DIE BLUECHIP-ARENA


Es bleibt leider bittere Realität. Unser ZFC kann zu Hause gegen die BSG Chemie Leipzig einfach nicht punkten. Am Sonntag, dem 08.10.2023, unterlagen die Schützlinge von Trainer Georg-Martin Leopold mit 2:4. Dabei führte Zipse bis zur Pause sogar mit 2:1, fing sich aber im zweiten Durchgang teilweise zu einfache Gegentreffer ein und musste sich am Ende den Jungs aus Leutzsch erneut geschlagen geben.

Die erste Aktion im Spiel gehörte unserem ZFC. Nach einem langen Ball auf Florian Hansch kam dieser im Chemie-Strafraum bei einem Zweikampf zu Fall, doch die Pfeife von Schiedsrichter Florian Lukawski blieb stumm. Kurz darauf hatten die Chemiker ihre erste hochkarätige Chance. Marcel Hilßner, der schon gegen Chemnitz bewiesen hatte, dass er einen Hammerschuss hat, bekam mustergültig den Ball serviert und zwang mit einem satten Schuss Zipse-Keeper Lukas Sedlak zu einer Glanzparade (5‘). Keine zwei Minuten später stand der Zipse-Keeper erneut im Focus. Einen Schuss von Florian Kirstein musste er prallen lassen, doch Felix Rehder war zur Stelle und konnte final klären (8‘). Auch wenn sich die Chemiker in dieser Anfangsphase einige gute Möglichkeiten erarbeiteten und optisch leicht überlegen waren, stand unser ZFC relativ sicher in der Verteidigung und kam mit der Zeit besser in die Partie hinein. So hätte unsere Mannschaft nach 20 Minuten nach einem Konter durchaus in Führung gehen können. Kapitän René Eckardt wurde von Michel Ulrich bedient, setzte sich gut durch, scheiterte dann aber leider am Gäste-Keeper Benjamin Bellot. Zipse war nun voll im Spiel und konnte in der 27. Spielminute sogar in Führung gehen. Nach einer Flanke von Florian Hansch nahm Andy Trübenbach Maß, köpfte das Leder zwar nur an den Pfosten, doch Michel Ulrich reagierte am schnellsten und hämmerte den zurückspringenden Ball in die Maschen. Die Zipsendorfer unter den 1772 Zuschauern bejubelten diese Führung natürlich ausgiebig, mussten sich aber schnell wieder den unaufhörlichen Anfeuerungen der Chemie-Fans geschlagen geben. Nur kurze Zeit später musste unsere Mannschaft erfahren, wie dicht doch Freud und Leid zusammenliegen. Nach einem Zweikampf, bei dem unser Felix Rehder eindeutig den Ball spielte, entschied der Unparteiische auf Strafstoß. Mit einer weiteren Glanzparade und dem Glück des Tüchtigen konnte Lukas Sedlak den Schuss von Denis Jäpel parieren. Bedauerlicherweise missglückte Leon Schmökel, nach der darauffolgenden Ecke und einer Flanke von Denis Mast, ein Abwehrversuch und der Ball landete im eigenen Tor (38‘) Aber auch unsere Mannschaft zeigte sich kaum beeindruckt und spielte weiter nach vorn. Nachdem Florian Hansch mit einem Kopfball noch an Benjamin Bellot scheiterte (41‘), hatte der Leipziger Schlussmann nur eine Zeigerumdrehung später keine Chance und musste erneut hinter sich greifen. Andy Trübenbach versuchte Michel Ulrich zu bedienen, der Leipziger Philipp Harant ging dazwischen, legte unfreiwillig für unseren Kapitän René Eckardt auf, der sich dieses Mal die Gelegenheit nicht nehmen ließ und zur 2:1-Führung einschob (42‘). Bedauerlicherweise verletzte sich der Leipziger Philipp Harant bei seinem Rettungsversuch und konnte nicht weiterspielen. Mit dem knappen 2:1 ging es in die Halbzeitpause.

Es sah für unseren ZFC gar nicht so schlecht aus. Die Jungs hatten kurz vor dem Pausenpfiff die erneute Führung erzielt, was auch psychologisch nicht das schlechteste Zeichen ist.

Leider kam aber alles anders. Zwar versuchte unsere Mannschaft zu Beginn der zweiten Hälfte die Kontrolle zu übernehmen und Ruhe reinzubringen, aber ungünstigerweise fing man viel zu schnell den Ausgleich. So griff man Timo Mauer, einst auch im Zipsendorfer Trikot unterwegs, in der 51. Minute nicht energisch genug an, sodass er zum Schuss kam, und diesmal legte Nils Miatke unfreiwillig für Florian Kirstein auf, der zum Ausgleich einschieben konnte. Die Chemiker witterten jetzt Morgenluft und wollten mehr. Nur vier Minuten später wurde erneut Florian Kirstein stark in Szene gesetzt und haute die Kugel eiskalt aus 15 Metern zur Führung in die Maschen. Chemie hatte innerhalb von vier Minuten die Partie gedreht, doch unsere Mannschaft gab nicht auf. Natürlich war Chemie moralisch im Vorteil, doch Zipse wehrte sich. In der 70. Spielminute hatte unsere Mannschaft nochmal die Riesenchance zum Ausgleich. Luca Bürger hatte sich energisch durchgesetzt, über Umwege kam der Ball zum kurz zuvor eingewechselten Arlind Shoshi, der das Leder aus Nahdistanz knapp am Tor vorbeischob. Wer weiß, was noch passiert wäre, wenn der Arlind getroffen hätte? Doch zehn Minuten vor dem Ende machten die Chemiker den Deckel drauf. Dabei ließ unsere Abwehr den bis dato Doppeltorschützen Florian Kirstein leider ungestört gewähren und er veredelte einen Freistoß per Flugkopfball sehenswert zum 2:4. Somit erzielte der Leipziger nicht nur die Vorentscheidung, sondern machte auch seinen lupenreinen Hattrick perfekt. Zwar steckte unser ZFC auch danach nicht auf und hätte durch einen Schuss von René Eckardt noch auf 3:4 verkürzen können, aber auch da war Gäste-Keeper Benjamin Bellot zur Stelle und so blieb es am Ende beim 2:4.

Fazit: Schade, aber manchmal reicht eben ein „Mann des Tages" wie Florian Kirstein aus, um ein Spiel zu entscheiden. Natürlich werden die Verantwortlichen das Spiel analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Nun heißt es Mund abputzen und wieder angreifen. Zuerst nächste Woche im Pokal und dann in der Liga beim BAK. Selbstverständlich wünschen wir dem Chemiker Philipp Harant gute Besserung und hoffen, dass seine Verletzung nicht ganz so schlimm ist.

Stimmen zum Spiel 

Miroslav Jagatic (BSG Chemie Leipzig): „Wir sind überglücklich, dass wir in Meuselwitz gewonnen haben. Wir hatten eine kleine Durststrecke. Da mussten sich Blockaden lösen. Wir bereiten dem Gegner zwei Tore vor, wobei die das auch gut machen. Dann verschießen wir einen Elfmeter, machen dann aber gleich den Ausgleich. Wir haben uns in der Halbzeit eingeschworen. Und die Mannschaft hat sich belohnt. Der Sieg geht so in Ordnung. Der Sieg geht auch an Harant, wir hoffen, es ist nicht so schlimm."
Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): „Wir hatten es zur Halbzeit selber in der Hand. Wir hatten Chemie an einem Punkt. Dann haben wir es wieder verschenkt. Wir hatten keine Kompaktheit, machen es Chemie viel zu leicht, die Tore zu erzielen. Dann haben wir eine Riesenchance. Es waren viele Tore, leider auf der falschen Seite. Am Abwehrverhalten müssen wir arbeiten."

J.K.



Statistik

Tore: 1:0 Ulrich (27.), 1:1 Mast (38.), 2:1 Eckardt (42.), 2:2 Kirstein (51.), Kirstein (55.), Kirstein (80.)


ZFC: Sedlak, Rehder (63.Pauling), Bürger, Bock (79.Kadric), Trübenbach, Raithel (46.Miatke), Schätzle, Hansch (79.Fischer), Ulrich (63.Shoshi), Eckardt, Schmökel


Chemie Leipzig: Bellot, Brügmann, Mauer (84.Oke), Mast, Surek (84.Kröger), Wendt, Kirstein (84.Jagatic), Hilßner (72.Gildenberg), Harant (43.Kastul), Jäpel, Horschig


Zuschauer: 1.772


Schiedsrichter: Florian Lukawski | Hannes Wilke, Marcel Riemer



Fotos






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