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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. FC Viktoria 1889 Berlin
0 : 1

ZWEIFELHAFTE ENTSCHEIDUNG RAUBT ZIPSE DAS REMIS


Trotz einer kämpferisch guten ersten Halbzeit musste sich unsere Mannschaft am Sonntag, dem 03.09.2023, im eigenen Stadion knapp mit 0:1 geschlagen geben. Dabei verpasste es Zipse, im ersten Durchgang trotz optischer Überlegenheit eine der wenigen Torchancen in Tore umzumünzen. Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste zusehends stärker, erzielten das 0:1 und hatten in der Nachspielzeit Glück, dass ein regulärer Treffer der Zipsendorfer aberkannt wurde.

Die 506 Zuschauer, die bei bestem Fußball-Wetter den Weg in unsere heimische bluechip-Arena gefunden hatten, sahen unserer Mannschaft sofort an, dass sie sich viel vorgenommen hatte. Mit großer Entschlossenheit fuhr Zipse die ersten guten Angriffe, ohne allerdings den Gegner groß in Gefahr zu bringen. In der 9. Minute vergab dann Till Jacobi eine gute Möglichkeit nach einer Flanke von Florian Hansch. Allerdings war der Ball auch schwer zu nehmen. Die Viktoria stand gut und sicher in der Abwehr und hatte eigentlich in der ersten Hälfte nur einen nennenswerten guten Umschaltmoment. Ein langer Ball in den Zipsendorfer Strafraum wurde dabei nur knapp von Julien Andre Damelang verpasst (12‘). Ansonsten war Zipse schon Herr im Ring und vor allem kämpferisch den Gästen weit überlegen. Bedauerlicherweise wurden aber die Zipsendorfer Angriffe zu selten zu Ende gespielt und die sich bietenden Chancen nicht genutzt. So köpfte Andy Trübenbach eine gut getretene Ecke von Nils Schätzle nach 26 Minuten knapp über das Berliner Tor. Unsere Mannschaft blieb spielbestimmend, aber hochkarätige Chancen blieben auch Mangelware. Ein paar Minuten vor der Halbzeitpause wurde Zipse-Kapitän René Eckardt im Strafraum zu Fall gebracht. Für die bis dato gut leitende Schiedsrichterin Miriam Schwermer zu wenig, um auf den Punkt zu zeigen (42‘). Nur zwei Zeigerumdrehungen später hatte unser ZFC die beste Gelegenheit, um die verdiente Führung zu erzielen. Dabei wurde Florian Hansch perfekt von Till Jacobi freigespielt, schoss aber das Leder über den gegnerischen Kasten (44‘).

Auch wenn es in den Pausengesprächen zu der bisherigen Leistung einige unterschiedliche Meinungen gab, ich fand den Auftritt unserer Mannschaft vor allem kämpferisch stark. Natürlich haben die Tore gefehlt.

Leider konnten unsere Jungs an die kämpferische Leistung im zweiten Durchgang nicht anknüpfen. Immer mehr übernahm die Viktoria das Zepter und erarbeitete sich nun auch gute Möglichkeiten. Jetzt hatte unsere Mannschaft mit dem Verteidigen zu tun. So konnte Nils Miatke einen Berliner Angriff in der 50. Spielminute gerade noch klären und es sollte nicht das letzte Mal sein, dass der Zipsendorfer Routinier in höchster Not eingreifen musste. Die Berliner hatten das Spiel indessen gänzlich an sich gerissen und blockten die sporadischen Zipsendorfer Angriffsbemühungen sicher ab. Nach 70 Minuten entging unsere Mannschaft nur knapp dem 0:1-Rückstand. Dabei war es abermals Nils Miatke der einen schönen Schuss vom eingewechselten Diren-Mehmet Günay für seinen bereits geschlagenen Keeper Lukas Sedlak gerade noch von der Linie klären konnte. Die Zipsendorfer Fans ahnten schon schlimmes. Das 0:1 lag in der Luft und es fiel. In der 71. Spielminute bekam unsere Abwehr den Ball nicht geklärt, so wurde das Leder von den Berlinern per Kopf auf Falcao weitergeleitet, der den Ball perfekt mit der Brust annahm und aus ca.13 Metern erbarmungslos in den Knick hämmerte. Verdient oder unverdient, wer will das denn beurteilen. Der Rest der Geschichte wäre fast schnell erzählt, wenn nicht in den letzten Minuten, in denen unsere Mannschaft nochmal alles nach vorn warf, Schiedsrichterin Miriam Schwermer und ihr Gefolge von ihrer bis dato geführten Linie abgewichen wäre. Klar hätte Falcao nur zwei Minuten nach der Führung auf 0:2 stellen können, aber durch die Glanzparade von Lukas Sedlak blieb es eben beim 0:1 und sicher hatten die Gäste auch noch danach die eine oder andere gute Aktion, aber auch diese blieben erfolglos und so blieb Zipse eben irgendwie noch im Rennen. Dann kamen die Nachspielzeit und eine Schlafeinlage vom Viktoria-Keeper Maximilian Kinzig. Dabei spitzelte der eingewechselte Michel Ulrich ihm das Leder ab und verwandelte doch noch zum viel umjubelten Ausgleich. Bedauerlicherweise und äußerst zögerlich "zerpfiff" die Schiedsrichterin diese Situation und verwerte unserer Mannschaft dabei nicht nur den regulären Ausgleichstreffer, sondern gab auch noch unserem Neuzugang Michel Ulrich und unserem Co-Trainer Christian Hanne die gelbe Karte. Ich werde zu diesen Entscheidungen mich nicht weiter äußern, zumal ich sie im größten Teil der Spielzeit (bis auf die letzten Minuten) sogar als souverän sah. Als in der vierten Minute der Nachspielzeit unser Kapitän nochmal per Seitfallzieher am Gäste-Keeper scheiterte, war die erneute Zipsendorfer Heimniederlage besiegelt. Es hat aber leider immer einen faden Beigeschmack, wenn auch die Unparteiischen mit sagen wir mal „unglücklichen" Entscheidungen ihren Beitrag dazu geleistet haben.

Fazit: Kämpferisch war es ein starkes Auftreten unserer Mannschaft in Halbzeit eins. Bedauerlicherweise wurden nicht genügend Torchancen kreiert und die wenigen nicht genutzt. Nach der Pause konnte unser ZFC an diesen Kampf nicht mehr anknüpfen, die Gäste wurden stärker, erzielten das 0:1 und schaukelten, begünstigt durch eins zwei zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen, diesen knappen Vorsprung ins Ziel. Nun heißt es für unsere Jungs, Mund abputzen und weiter geht’s. Nächste Woche heißt es im Pokal in Sömmerda eine Runde weiterzukommen und in vierzehn Tagen in Erfurt in der Liga neu anzugreifen.

Stimmen zum Spiel: 

Semih Keskin (Viktoria Berlin): "Uns war klar, dass wir gegen einen aktiven Gegner spielen werden. Die erste halbe Stunde fanden wir schwer in die Partie. Dann kamen wir besser ins Spiel, in der zweiten Halbzeit spielten wir mutiger. Durch das Tor haben wir die Chance, nutzen zwei klare Gelegenheiten nicht. So mussten wir bis zur letzten Minute verteidigen." 

Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): "Wir haben einen sportlich fairen Abnutzungskampf in der ersten Halbzeit gesehen. Viktoria verteidigt unglaublich geschlossen. Dann haben wir aus den Möglichkeiten und den Standards nicht genug gemacht. Nach der Pause war Viktoria präsenter als wir. Nach dem Tor schwammen wir, hatten Glück. Die letzten Minuten haben wir alles hineingeworfen. Es ist nach Luckenwalde die zweite Szene, wo wir so eine Entscheidung gegen uns bekommen. Es ist ein frustrierender Nachmittag."

J.K.



Statistik

Tore: 0:1 Falcao (71.)


ZFC: Sedlak, Bock (76.Pistol), Trübenbach, Jacobi (76.Sakar), Raithel (46.Bürger), Schätzle (81.Kadric), Hansch, Fischer (70.Ulrich), Miatke, Eckardt, Schmökel


Viktoria Berlin: Kinzing, Touglo, Phong, Inaler, Berg (81.Mensah), Falcao (89.Meisour), Damelang (70.Yildirim), Oellers, Liu, Hebisch, Scacun (46.Günay)


Zuschauer: 506


Schiedsrichter: Miriam Schwermer | Jonny Schiefer, Lucas Leihkauf



Fotos






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