Manchmal muss man den Sieg erzwingen

Am letzten Samstag konnte unser ZFC bei bestem Fußballwetter, durch eine kämpferische und vor allem auch spielerische Steigerung in der zweiten Halbzeit, das Heimspiel gegen den SV Babelsberg 03 mit 3:2 gewinnen und somit wichtige Punkte für den Klassenerhalt sammeln.

Dabei begann die Partie vor den Augen der 471 Zuschauer so gar nicht nach Maß für den Gastgeber, denn schon nach vier Spielminuten lag unsere Mannschaft mit 0:1 hinten. Eventuell hatte sich der Babelsberger Bogdan Rangelov zu oft die Traumtore von unserem René Weinert angeschaut oder bemerkte, dass unser Hüter vielleicht etwas zu weit draußen stand. So fasste er sich einfach mal ein Herz und zog, aus nahezu der gleicher Position wie damals unser René Weinert im Auerbach-Spiel, einfach mal ab und der Ball senkte sich hinter unseren Keeper Ruben Aulig ins Tor. Nach der frühen Führung waren die Gäste natürlich im Aufwind, spielten weiter gefällig nach vorn, ohne jedoch Gefahr zu erzeugen. Unser ZFC wirkte nach dem frühen Rückstand verunsichert und es gelang so gut wie gar nichts, viele Bälle gingen verloren und der Gast war in dieser Phase etwas bissiger. Wenn nichts zusammenläuft, braucht man einen Fehler des Gegners und einen Routinier Namens René Weinert! In der 21. Minute schossen sich die Babelsberger wie beim Ping-Pong gegenseitig an und der Ball landete vor den Füßen von René Weinert, der zum 1:1 Ausgleich einschob und unsere Farben somit wieder ins Spiel brachte. Nun war unsere Mannschaft im Kommen, man wollte die Euphorie mitnehmen und das Spiel an sich reißen. So erarbeiten sie sich auch Chancen, wie z. B. einen Freistoß von René Weinert, der leider übers Tor ging. Mitten hinein in diese Drangphase dachte sich wohl der Babelsberger Ugurtan Cepni, was einmal klappt, klappt auch nochmal und zog in der 28. Minute aus gut 30 Metern ab. Das Ding ging leider rein und man rannte wieder einem Rückstand hinterher. Zwar lag unser Kapitän Bastian Strietzel in der 39.min nach einer Eingabe nochmal quer in der Luft, aber seine Direktabnahme ging knapp drüber. So ging es leider mit einem 1:2 und mit langen Gesichtern in die Pause.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit kam Alexander Dartsch für Danny Breitfelder. Darauf hatten die Zuschauer natürlich gewartet. Das Spiel unserer Mannschaft wurde jetzt langsam besser, man wollte den Ausgleich erzwingen und in der 66. Spielminute war es dann soweit. René Weinerts Pass von der Grundlinie schob Andy Trübenbach an den Pfosten, den Abpraller nutzte Alexander Dartsch und erzielte aus der Drehung den viel umjubelten Ausgleich. Jetzt hatten die Hausherren Blut geleckt, glänzten spielerisch mit schönen Kombinationen und waren auch kämpferisch hellwach, aber auch die Jungs aus der Filmstadt machten wieder mit und wollten nichts herschenken. Zwischenzeitlich war Sebastian Albert für den agilen Timo Mauer im Spiel und später kam noch Luca Bürger für René Weinert. Chancen gab es auf beiden Seiten mit einem Plus für unseren ZFC, wobei der eingewechselte Luca Bürger immer wieder positiv auffiel. Aber auch unsere Fans merkten, dass hier noch mehr drin ist und feuerten ihre Mannschaft an. In der 82. Minute trugen dann die Bemühungen Früchte. Ein perfekt getretener Freistoß von Sebastian Albert köpfte unser „Recke" Henrik Ernst durch die Beine des 03er Hüters Marvin Gladrow zur 3:2 Führung in die Maschen. Unsere Mannschaft hatte das Spiel gedreht und der Jubel bei den ZFC Anhängern kannte keine Grenzen. In den letzten hektischen Minuten dezimierten sich die Babelsberger noch selbst, indem nach Foulspielen erst N. Awassi mit Gelb-Rot und später Kapitän Ugurtan Cepni mit glatt Rot vom Platz mussten. Es blieb beim 3:2 für unsere Mannschaft und die wichtigen Punkte somit in der bluechip-Arena.

Stimmen zum Spiel:
Matthias Boron (Babelsberg 03): "Glückwunsch an Meuselwitz zum Sieg. Meine Jungs haben viele Sachen gut umgesetzt. Besonders in der ersten Halbzeit. Sie schossen zwei überragende Tore, haben das 1:1 gut weggesteckt. Nach der Pause war Meuselwitz öfter in unserer Hälfte, wir haben viele Bälle bekommen, die aber nicht genutzt. Wir müssen den Kopf hochhalten. Der erste Platzverweis ist vertretbar, aber die Rote Karte danach für mich eine Frechheit."
Heiko Weber (ZFC Meuselwitz): "Wenn man immer denkt, wir schießen kein Tor, dann gibt es Alexander Dartsch, der immer trifft. Babelsberg spielt sehr guten Fußball. Wir kamen mit dem spielfreien Wochenende nicht zurecht. In der ersten Halbzeit waren wir nicht auf dem Platz. Beim zweiten Tor sah unser Torwart nicht so gut aus. Was die Mannschaft aber geleistet hat, dafür einen großen Respekt. In der zweiten Halbzeit haben wir den Gegner in die Knie gezwungen. Wir haben wichtige Punkte geholt, jetzt können wir etwas ausatmen. Wenn andere Vereine spinnen, die Trainer wechseln, holen wir die Punkte und der Präsident kann viel Geld sparen."