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C-Junioren Verbandsliga, Staffel 1

ZFC Meuselwitz vs. FC Thüringen Jena
0 : 5

Wenn du schon kein Glück hast,.....


Am Sonntag, den 23.04.2023, empfingen unsere C1-Junioren den FC Thüringen Jena auf der Glaserkuppe. Die Gäste stehen aktuell recht sicher auf dem zweiten Tabellenplatz der Liga, mussten aber in der Vorwoche eine herbe Heimklatsche gegen den JFC Gera hinnehmen. Nach unserem „Bonusspiel" bei Rot-Weiß Erfurt galt es in erster Linie, wieder zur Freude am Fußball zurückzukehren. Zwar ist es schwer, in einer solchen Saison mit so vielen Misserfolgen und etlichen Rückschlägen den Spaß am Spiel beizubehalten, jedoch braucht man andererseits gar nicht erst anzutreten, falls die Freude an der schönsten Nebensache der Welt abhandengekommen sei. Aufgeben ist aber keine Option und wir wissen alle, wie schnell es im Fußball gehen kann. Ist der Kopf einmal an, fällt jeder Schritt schwerer, strotzt man aber hingegen vor Selbstvertrauen, fällt die Kuller auch aus unmöglichen Situationen ins Netz. Dieses Glück will aber erarbeitet sein und dafür trainieren wir hart, analysieren fair und gehen unseren Weg weiter! Denn wer die Spiele der Rückrunde gesehen hat, wird uns eine spielerische Entwicklung nicht in Abrede stellen können. Mit diesem Bewusstsein und natürlich auch der nötigen Bereitschaft waren wir gewillt, einem Ligaschwergewicht ein Bein stellen zu wollen.

Die ersten Minuten im Spiel gingen noch klar an die Gäste aus Jena, die scheinbar mit viel Wut im Bauch aufgrund der Niederlage vor einer Woche angereist waren. Doch nach ca. fünf Minuten entwickelte sich eine ansehnliche Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Während wir unsere erste Kopfballchance nach einem Eckball im 5-Meterraum nicht im Tor unterbringen konnten, schepperte es auf der anderen Seite aus ähnlicher Distanz. Während wir in der Folge aus großartigen Einzelaktionen trotz klarster Chancen keinen Erfolg verbuchen konnten oder im letzten Moment noch ein Bein dazwischen war, bekamen die Gäste auf der anderen Seite zwei Elfmeter zugesprochen aus der Kategorie „kann man pfeifen, muss man aber nicht". Handspiel im Strafraum ist nun bekanntlich schon in der Bundesliga eine unendliche Geschichte geworden, weshalb es sich darüber aufzuregen einfach nicht lohnt. Und dennoch ist es Fakt, dass unserem Verteidiger beim zweiten Strafstoß aus einem Meter Entfernung an die Hand geschossen wurde. Ich bin ehrlich – hierzu fehlt mir einfach die Fantasie, es als strafbares Vergehen anzuerkennen. Leider gelang es uns in der Folge nicht, wenigstens den Anschluss herzustellen. Verdient wäre es allemal gewesen und niemand, der dieses Spiel gesehen hat, kann dem wohl widersprechen. Aber wenn du schon mal kein Glück hast, kommt meistens eben Pech hinzu. Der Unterschied war auf dem Feld nicht groß, aber mit drei Toren dann eben doch leider da. Wir versäumten es, uns für den enormen Aufwand zu belohnen und waren an der ein oder anderen Stelle eben nicht „geil" genug, das eigene Tor bedingungslos zu verteidigen. 

Zur Halbzeit kehrten die Trainer ausnahmslos die guten Dinge in den Vordergrund. Die Mentalität, die Energie und vor allem auch der Spaß am Spiel waren deutlich wiederzuerkennen. Wir hatten viel Wut in uns und wollten trotz eines 0:3 Rückstandes zurück in dieses Spiel kommen. Mit einem Tor, dem Anschluss und etwas Glück in der Folge wäre noch alles drin gewesen. Leider, ja leider erhielten wir direkt nach Wiederbeginn abermals einen Nackenschlag. Eckball, schlechte Zuordnung und kein Zweikampfverhalten im eigenen Strafraum – 0:4. Wer nun dachte, dass der ZFC komplett zusammenbrechen würde, sah sich getäuscht. Der neuerliche Nackenschlag ließ unsere Kids nicht zusammenfallen, wie ein Kartenhaus. Auch im Anschluss an das 0:4 oder nach dem Fehler im Aufbauspiel fünf Minuten später und dem daraus resultierenden 0:5 erspielten wir uns weitere Torchancen. Der Ball wollte aber weder aus 16 Metern, noch aus 8 Metern ins Tor. Selbst aus 2 Metern schafften wir es im ersten Versuch und auch im Nachschuss nicht, das Spielgerät über die Linie zu drücken. Wenn du einmal unten drin stehst……. zum Mäuse melken.
Leider mussten wir in den Schlussminuten noch eine gelb-rote Karte hinnehmen. Ärgerlich und unnötig zugleich, das steht außer Frage. Und doch hätte man es etwas charmanter in der Spielführung lösen können. Mit einem Tipp an uns Trainer hätte man den Spieler schützen können und einem fairen Match einen passenderen Rahmen geben können.

Ich bin dennoch verdammt stolz auf diese Kids. Wir haben eine unglaubliche Reaktion auf die Vorwoche gezeigt. Wir haben eine ganz andere Körpersprache und Mentalität auf dem Platz. Wir haben uns motiviert und leidenschaftlich gefightet, darüber hinaus teilweise richtig guten Fußball gespielt. Wir haben uns etliche Chancen erarbeitet und bis zum Schluss niemals aufgegeben. Unter dem Strich steht ein bitteres 0:5, mit zwei fragwürdigen Elfmetern und Toren nach zwei Eckbällen. Wir müssen jetzt nicht über gerecht und ungerecht sprechen, aber mit der Anzahl unserer Torchancen ist uns für die letzten Wochen in dieser Saison nicht bange. Einzig genutzt werden müssen sie, denn das ist leider trotzdem die bittere Wahrheit der vergangenen Pflichtspiele. Die Entwicklung ist deutlich erkennbar, die Ergebnisse spiegeln es leider nicht wider – denn das Salz in der Suppe sind die Tore. Daran arbeiten wir konzentriert weiter, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt… Kopf hoch, auch wenn der Hals mal schmutzig ist!




Statistik

ZFC: 

Lee-Sonn Kretschmer
Nike Krüger (John-Robin Striedter), Silas Maeser, Pepe Sattler, Tim Kirschner (Fritz Hupfer)
John-Robin Striedter (Hugo Walter Preuß), Clemens Wehefritz, Paul-Harry Reinhardt, Friedrich Schubert, David Neumann 
Arthur Borrmann