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ODDSET-Pokal Männer

ZFC Meuselwitz vs. FC Carl Zeiss Jena
2 : 1

Aufstellung
Aufstellung
Dix, Brendel (89. Luck), Müller , Kotowski, Weinert, Dragou, Riese (70. Starke ), Oswald, Ferl, Böhme, Schmidt (79. Baum)

Siefkes, Öztürk (60. Reimann ), Ziegner, Schmidt , Eckardt, Hähnge, Eismann, Landeka (54. Smeekes ), Nikol, Brown-Forbes (83. Ullmann), Pichinot
Auswechselbank
Auswechselbank
Beer, Baum, Kind, Pikl, Weis, Starke, Luck

Braunsdorf, Smeekes, Osadchenko, Ullmann, Reimann, Röppnack, Luge
Torschützen
Torschützen
1:0 Müller (6.), 2:0 Böhme (70.)

2:1 Smeekes (74.)
Zuschauer
2837
Schiedsrichter / Assistenten
Stefan Prager (Merkendorf) / Sven Köhler, Tim Blöthner-Teichmann

Foto's

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht der SitzplatzUltras Meuselwitz
Zipse wankt - Jena fällt!

Der ZFC Meuselwitz steht wie im Vorjahr im Finale des Thüringer Landespokal. Gegen die Profis vom FC Carl Zeiss Jena reichte ein sensationelle Leistung gegen insgesamt schwache und pomadig auftretende Jenaer zum überraschenden, aber nicht unverdienten Sieg und somit den Einzug in das Finale.
Vor einer Rekordkulisse von 2837 Zuschauern am Dienstagabend, gingen die Hausherren nach nur 6 Minuten in Führung. Nach einem weiten und hohen Freistoß von Kapitän Karsten Oswald stieg Frank Müller am höchsten und köpfte unter Mithilfe von Torsten Ziegner zur umjubelten Führung für Meuselwitz ein. Hier wirkte die Jenaer Abwehr alles andere als sattelfest. Gleich danach die ersten Unschönen Szenen im Spiel. Einige Jenaer Fans ließen ihrem Unmut freien Lauf und warfen Feuerwerkskörper auf das Spielfeld. Nun musste der FCC schon relativ Zeitig versuchen, möglichst den Ausgleichstreffer zu erzielen. Für die technisch guten Jenaer Profis begann nun ein Sturmlauf auf das Tor des ZFC, ohne die Sattelfeste Abwehr zunächst in arge Bedrängnis zu bringen. Der ZFC spielte ganz gut mit und hatte auch einige gute Möglichkeiten im ersten Durchgang, wo jedoch meist die Zielgenauigkeit oder der letzte Pass fehlte. Die Jenaer hatte nach 13 Minuten zwei recht gute Möglichkeiten, doch die Schüsse von Öztürk und Eismann gingen weit über den Kasten von Oliver Dix. Beherzter eingreifen musste Oliver Dix jeweils in der 13. und 19. Minute, als Oli zwei gefährliche Angriffe der Jenaer zur Ecke klären musste. Der FCC erarbeitete sich nun ein deutliches Übergewicht, der ZFC wartete auf Konter, die er auch bekam. In der 23. Minute hatten die Meuselwitzer einen Freistoß vom Mittelkreis, dieser kam sehr gefährlich in den Strafraum der Gäste, konnte jedoch von der Jenaer Abwehr geklärt werden. Danach waren wieder die Jenaer am Drücker - einen sehr gefährlichen Querpass konnte der heute sehr gut spielende Petr Dragoun klären (34.). Nur wenige Minuten später war es Oliver Dix, der trotz Sichtbehinderung glänzend bei einem Schuss von Brown-Forbes reagieren konnte (40.). Kurz vor der Halbzeit hatten die Meuselwitzer eine gute Konterchance, als Philipp Riese den Ball prima in den Raum spielte, wo der startende Robert Böhme den Ball fast noch erreichen konnte - der Jenaer Schlussmann Patrik Siefkes kam früher an den Ball (44.).
Im zweiten Durchgang dann das gleich Bild. Gleich nach wenigen Minuten hatten die Jenaer eine gute Kopfballchance durch René Eckardt, doch dieser brachte keine große Gefahr für das Meuselwitzer Gehäuse (50.).  Insgesamt rannten die Jenaer wiederum Wütend an, aber einen richtigen Plan schienen die Profis nicht zu haben, wie sie das Meuselwitzer Abwehrbollwerk knacken wollten. Der ZFC zog sich zurück und wartete immer wieder auf die Möglichkeit zu Kontern. In der 70. Minute war es soweit - René Weinert fing einen Ball der Jenaer in der Vorwärtsbewegung ab und sah den startenden Robert Böhme, der mit einem mustergültigen Anspiel in den Raum geschickt wurde. Robert Böhme ließ noch einen Jenaer ins Leere laufen und vollendete zum umjubelten 2:0 für die Hausherren. Jetzt bebte die Glaserkuppe und die 2000 Meuselwitzer Fans waren aus dem Häuschen, während der Jenaer Anhang mehr und mehr verstummte. Doch die Jenaer Spieler versuchten es weiterhin. Nur 4 Minuten nach dem 2:0 konnte der eingewechselte Orlando Smeekes den 2:1 Anschlusstreffer erzielen. Nachdem er nicht angegriffen wurde zog er aus zirka 28 Metern einfach mal trocken ab und der Ball landete im linken unteren Eck (74.). Hier sah Oliver Dix ganz schlecht aus. Dennoch wurden die Meuselwitzer Spieler nicht unruhig, sonder verteidigten den knappen Vorsprung mit aller letzter Kraft. Zu allem Überfluss bekam der Eingewechselte Manuel Starke noch den Roten Karton vom ansonsten gut pfeifenden Schiedsrichter nach einem Allerweltsfoul gezeigt (80.). Jetzt musste der ZFC also die letzten 10 Minuten noch in Unterzahl bestehen. Dies überstanden die tapfer Kämpfenden Jungs  ohne größere Probleme, denn Oliver Dix rettete bravourös gegen einen Seitfallzieher von Christian Reimann in der 92. Minute. Die letzte Jenaer Chance hatte dann Ralf Schmidt in der 96. (!!) Minute. Doch sein Kopfball ging weit über den Kasten von Oliver Dix. Danach hatte der Schiedsrichter auch ein Einsehen mit den Jenaer Fans und beendete das Spiel. Die Meuselwitzer versanken im Kollektiven Jubel und alle Spieler fielen sich in die Arme.
Im Finale wartet nun der Sechstligist Heiligenstadt auf den ZFC. Das Spiel findet am 17. Mai in Heiligenstadt statt. Trotz des Klassenunterschiedes sollten die Meuselwitzer gewarnt sein. Heute hat man gesehen, dass auch ein Underdog gegen den vermeintlichen Stärkeren gewinnen kann.

SitzplatzUltras Meuselwitz

Bericht Frieder Wittmann
Erfolgreicher Pokalauftritt im Halbfinale

Der ZFC ist im Pokalgeschehen 2011 auf den Geschmack gekommen und will sich nach dem vorjährigen Erfolg im Thüringen-Pokal mit einem erneuten Finalsieg, diesmal gegen den 1.SC Heiligenstadt, endgültig auf der DFB-Fußballkarte verewigen, denn dann wäre der erneute Einzug in die 1. DFB-Pokalhauptrunde geschafft. Vor den 2 837 Zuschauern, davon ca. 700 des Jenaer Anhangs, präsentierte sich die ZFC-Elf wieder als sehr starke Einheit, die mit viel Einsatz und Kampfbereitschaft wie schon 2009 den höherklassig spielenden FC CZ Jena mit 2:1 besiegen konnte.
Von Beginn an traten die Zipsendorfer energisch den technisch recht beschlagenen Gästen mit viel Aggressivität und hoher Einsatzbereitschaft entgegen. Torhüter O. Dix steigerte sich im Verlaufe der Partie zu einer Glanzleistung und wie alle gaben auch die angeschlagenen Ph. Riese und P. Brendel ihr Bestes. Neben K. Oswald, der eines seiner besten Spiele des Jahres ablieferte, war die Allgegenwärtigkeit des einsatzstarken P. Brendel auffällig, der wohl keinen Zentimeter der Rasenfläche auf dem Spielfeld unbetreten ließ. Neben R. Böhme, der den leider verletzten S. Gasch sehr gut vertrat, gilt es aber der gesamten Mannschaft ein dickes Lob auszusprechen, denn in diesem Pokalhit war kein Klassenunterschied zum FC CZ Jena, dem Drittligisten, festzustellen.
Bereits mit dem ersten Standard kamen die Hausherren zum Erfolg. In der 6.Minute zirkelte T. Schmidt einen Freistoß in Richtung langer CZ-Pfosten. Dort köpfte F. Müller aus spitzem Winkel kraftvoll auf das Jenaer Tor und dann konnte Ziegner mit seiner etwas misslungenen Kopfballabwehr das 1:0 nicht mehr verhindern. Eine umjubelte Führung des ZFC mit der ersten Toraktion im Spiel gegen den Favoriten war gelungen. In der Folge versuchten es die Gäste mit gut anzusehendem Kombinationsspiel, wobei wie im gesamten Match der erfahrene Ziegner die Fäden ziehen sollte. Es folgte eine Reihe von Eckbällen, die nichts einbrachten, und gescheiterten Torschüssen – Öztürk weit vorbei (10.), Eismann drüber (13.), bei Hähnge (16.) und Nikol (19.) lenkte O. Dix zur Ecke, D. Ferl schlug vor seinem Keeper kurz vor der eigenen Torlinie aus der Gefahrenzone. Jena verzeichnete zwar spielerische Überlegenheit, jedoch ohne die zwingenden Torchancen. Dann warf sich der ZFC-Torhüter erfolgreich in einen Schuss vom Jenaer Schmidt (27:9, der sich mit F. Müller ein Laufduell lieferte und im Anschluss verhinderte der Innenverteidiger zweimal mit großem Einsatz CZ-Angriffe. Obwohl weitere Angriffswellen gegen das ZFC-Tor geführt wurden, es fehlte den Gästen im Abschlussbereich an den zündenden Ideen. Auch P. Dragoun schlug vor seinem Torhüter die Kugel aus dem 5-Meter-Raum (34.), Hähnge verfehlte in Tornähe die Kugel (36.), während wieder O. Dix trotz Sichtbehinderung mit einer Glanzleistung gegen einen Schuss von Brown-Forbes reagierte (40.) und erneut P. Dragoun vor der Torlinie resolut klärte (42.). Die Heimelf war überwiegend mit Defensiv-Aufgaben beschäftigt und musste auf Konter spekulieren. So wäre R. Böhme fast noch das 2:0 vor der Pause gelungen, aber CZ-Keeper Siefkes konnte den Ball einen Schritt vor dem ZFC-Stürmer an der Strafraumgrenze erreichen, den Ph. Riese nach gutem Zweikampf geschickt in den freien Raum serviert hatte (44.).
Die ersten Minuten nach der Halbzeitpause gehörten dem ZFC. Erst fand R. Böhme nach guter Vorarbeit keinen Anspielpartner im Strafraum (48.) und dann schoss er aus dem Stand nach Zuspiel von T. Schmidt am Jenaer Tor vorbei (50.). Eckhardt köpfte eine Landeka-Flanke knapp über das Dix-Tor (51.) und nur wenig später lenkte der ZFC-Hüter sprungkräftig einen gefährlichen Ziegner-Freistoß über den Querbalken ((52.). Dann wechselte „Neu-Trainer“ Heiko Weber den sehr schnellen Orlando (53.) und den stämmigen Reimann (63.), für den enttäuschenden Stürmer Öztürk, ein, um den Druck auf die Meuselwitzer erneut zu erhöhen. Mit guten Seitenwechseln und drangvollem Vorwärtsgang versuchten die anrennenden Gäste die aufmerksame Abwehrarbeit des ZFC zu überwinden. Ein Kopfballversuch von Reimann aus Nahdistanz hatte zu wenig Druck (67.) und dann glänzte O. Dix wieder mit einer Fußabwehr gegen Hähnge (68.) oder P. Brendel blockte erfolgreich gegen Brown-Forbes (69.). Da der FC CZ Jena im Vorwärtsgang hinten nun immer offener spielte, gelang R. Weinert ein mustergültiges Anspiel auf R. Böhme mit einem guten Querpass. Dieser ließ im Strafraum noch Eismann aussteigen und zirkelte den Ball mit gutem Blick am Jenaer Torhüter vorbei ins lange Eck (70.). Dieser sehr gut herausgespielte Konter zum 2:0 sollte die Vorentscheidung des Matchs werden. Darauf setzte Ziegner mit einem Distanzschuss ein weiteres Achtungszeichen der Gäste (73.). Als der eingewechselte Orlando weit vor dem Strafraum von der ZFC-Defensive nicht angegriffen wurde, zog er überraschend aus 30 Meter Entfernung einfach ab und der flache Ball schlug unmittelbar neben dem linken Pfosten zum Anschlusstreffer ins Netz ein (74.). Als der Jenaer Torschütze im Mittelfeld von M. Starke foulwürdig von den Beinen geholt wurde, zeigte ihm sehr überraschend Schiedsrichter Stefan Prager (Merkendorf), nur acht Minuten nach seiner Einwechslung für den ausgepumpten Ph. Riese, die Rote Karte (80.). Da sich der hauptsächlich mit der Abwehr beschäftigte ZFC auf die erfolgreiche Verteidigung der knappen Führung konzentrierte, gelang den Gästen auch gegen eine dezimierte Heimelf kein weiterer Treffer. Selbst in der zu langen Nachspielzeit reagierte O. Dix nochmals ausgezeichnet, als er sich mit dem ganzen Körper erfolgreich in einen Seitfallzieher von Reimann warf (90.+2.) und der letzte Kopfballversuch des Jenaers Schmidt strich auch nur wenig über das linke Tordreieck (90.+6.), ehe endlich der lang herbeigesehnte Abpfiff erklang.
Der ZFC hatte mit einer konzentrierten, vielbeinigen Abwehr gegen eine spielerische Überlegenheit des FC CZ Jena bravourös gekämpft und mit vollem Einsatz einen verdienten Pokalsieg errungen. CZ-Trainer Heiko Weber ärgerte sich etwas über die zu geringe Torgefahr und uneffektive Chancenverwertung seiner Elf. Er beglückwünschte fair den siegreichen ZFC und hofft nun seinerseits auf einen erfolgreichen Ligaverbleib, da das Saisonziel Pokalsieg durch den FC CZ Jena bereits verfehlt wurde. ZFC-Trainer Damian Halata lobte das taktisch gute Verhalten seines Teams, da man es den Gästen sehr schwer gemacht hatte, obwohl es normal sei, dem Drittligisten Feldvorteile gewähren zu müssen. Wie immer warnte er nun vor zu großer Euphorie für den Regionalliga-Alltag, da seine Elf einen sehr großen Substanzverlust zu verzeichnen habe. Trotz aller noch anstehenden Aufgaben sehen die vielen ZFC-Fans mit sehr berechtigter Hoffnung dem Thüringer Pokalfinale gegen den 1.SC Heiligenstadt am 17.Mai entgegen und werden trotz der großen Entfernung und dem Dienstag als Spieltag ihre Elf beim Auswärtsmatch zahlreich anfeuern. Dann könnten die Zipsendorfer erneut auf das große Los in der ersten DFB-Pokalhauptrunde hoffen - aber das ist noch Zukunftsmusik!

Frieder Wittmann

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