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Männer Regionalliga Nord

Hamburger SV II vs. ZFC Meuselwitz
2 : 2

Aufstellung
Aufstellung
Mickel, Brügmann , Labus , Sternberg, Besic, Haas (69. Schlüter), Lam (72. Kelbel), Behrens , Kocabas, Kazior, Winkel (59. Ofosu)

Dix, Brendel, Müller, Ferl, Dragoun , Weinert (79. Kind), Starke, Oswald (77. Baum), Luck , Gasch (70. Weis), Schmidt
Auswechselbank
Auswechselbank
Meyer, Schlüter, Keita, Ofosu, Kelbel, Groß, Nyarko

Beer, Baum, Kotowski, Kind, Weis, Böhme
Torschützen
Torschützen
1:1 Kazior (68.), 2:1 Kocabas (81.)

0:1 Schmidt (25.), 2:2 Müller (88.)
Zuschauer
226
Schiedsrichter / Assistenten
Robert Wessel (Berlin) / Marcel Riemer, Stefan Haupt

Bericht Frieder Wittmann
Positiver Auswärtsauftritt

Vor nur 226 Zuschauern gelang dem ZFC in einem rasanten Regionalliga-Spiel kein erneuter Sieg, aber in der ersten Halbzeit eine ausgezeichnete Vorstellung. Dieser Punktspieltag brachte mit einer Ausnahme, Braunschweig II tauschte mit Havelse den 16. gegen den 15. Platz, keine Veränderungen in der Tabelle. Der ZFC steht mit diesem Remis weiter im dichten Vorfeld der Abstiegszone.

Wieder einmal intensive Anfangsminuten für den ZFC. T Schmidts guter Schuss musste von Mickel zur Ecke abgelenkt werden (1.) und S. Gasch stand beim Kopfballversuch (3.) leider mit dem Rücken zum gegnerischen Tor. HSV-Verteidiger Brügmann hätte fast ein Eigentor fabriziert (2.) und sein Teamkollege Winkel traf aus fünf Meter Entfernung das ZFC-Tor (5.) nicht. Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine rasante Partie, in der die Gäste die klare Oberhoheit erzielten, da sie mit enormen physischen Einsatz die HSV-Angriffe zeitig störten, meist weit vor dem Dix-Tor abfingen und fortan spielbestimmend waren. Vom jungen HSV-Nachwuchs war kaum etwas zu sehen. So fing D. Ferl mit gutem Stellungsspiel einen Ball im Mittelfeld ab, wollte S. Gasch steil bedienen, aber die Kugel wurde noch im letzten Moment am 16er abgelenkt (12.). Nach einem Freistoß von K. Oswald verfehlten er und P. Dragoun die Kugel nur wenig beim Kopfballversuch (14.) und auch S. Gasch setzte seinen Kopfball neben das HSV-Tor (16.). Der etwas verunsicherte HSV-Nachwuchs meldete sich erst mit einem schwachen Kazior-Schuss aus der Distanz zurück ins Spiel (22.), da die Zipsendorfer gut gestaffelt deren Aufbauspiel zeitig störten. Jedoch auch S. Gasch, nach gutem Solo in den Strafraum eindringend (23.), blieb erfolglos. Dann versuchte es T. Schmidt einfach einmal aus 25 Meter Entfernung – mit seinem Volltreffer unter die Lattenkante traf er haargenau zum 0:1, indem er den etwas nach vorn postierten Mickel keine Chance ließ (25.). Die nächste Großtat vollbrachte R. Weinert, der nach drangvoller Aktion den HSV-Keeper aus spitzem Winkel zur reflexartigen Abwehr zwang (33.). Vereinzelte Flanken auf das ZFC-Tor beförderte die sichere Gästeabwehr stets aus der Gefahrenzone. Wegen des holprigen Platzes versprang eine HSV-Rückgabe und wäre zu allem Überfluss fast noch im Tor von Mickel gelandet (40.). Dann besannen sich die technisch guten Gastgeber doch noch ihrer Stärken und kamen unmittelbar vor O. Dix zu guten Tormöglichkeiten. Als das Leder von Kocabas Brust absprang, reagierte der Gästekeeper schneller und sicherte die Kugel (41.). Dann schoss Kazior aus Nahdistanz glücklicherweise nur an das Bein von A. Luck (43.), als Lam einen guten Angriff über die rechte Außenbahn eingeleitet hatte.

Wie sich nach der Halbzeitpause zeigen sollte, hatten die Zipsendorfer beim Aufwand wohl etwas über ihre Verhältnisse investiert und ließen so die Nachwuchskicker des Bundesligisten mehr ins Spiel kommen. Nach einer Stunde Spielzeit hatten diese völlige Gleichwertigkeit nachgewiesen und forderten jetzt die tiefer stehende ZFC-Abwehr mehrmals. Gerade konnte ein guter Konter über P. Dragoun von T. Schmidt nicht erfolgreich abgeschlossen werden (65.), machten es die jungen HSV-Kicker besser. Nach einer Angriffskombination erreichte der eingewechselte Ofosu auf der rechten Seite den Ball. Dessen Schuss konnte D. Ferl noch abwehren, aber der Ball gelangte zu Kazior, der, obwohl O. Dix noch ans Leder kam, zum jetzt verdienten Ausgleich traf (68.). Kurz darauf verzog der fleißige Kocabas seinen Kopfball (72.). Mit der besten ZFC-Aktion, einem sehr guten Anspiel von R. Weinert in die Gasse, kam T. Schmidt nur zu einem Pressschlag mit dem HSV-Keeper, wobei der Ball noch im Aus landete (75). In einer weiteren Druckphase des HSV ließ A. Luck die Flanke nicht ins Toraus, sondern köpfte zur rechten Seite. So konnte wieder Ofosu eine Eingabe schlagen, die dieses Mal Kocabas aus Tormitte zur 2:1-Führung verwertete (81.). Glücklicherweise setzte T. Schmidt kurz vor Spielende ein unwiderstehliches Dribbling in den HSV-Strafraum an und wurde von Brügmann gefoult (88.). Den von Schiedsrichter Robert Wessel (Berlin) verhängten Strafstoß verwandelte F. Müller konzentriert mit wuchtigem Flachschuss zum 2:2. In der Nachspielzeit versuchten sich Schlüter (90.+1.) und Behrens (90.+3.) nach guten Freistößen aus der Distanz, ohne das Ergebnis noch verändern zu können.

HSV-Trainer Soner Uysal hatte in der ersten Halbzeit Einstellungsprobleme bei seinen Nachwuchskickern erkannt, freute sich aber über deren Steigerung in der zweiten Spielhälfte. Am Ende fehlte ihnen die nötige Konzentration und nach dem späten Foulelfmeter reichte es doch nur zum bitteren Remis. Damian Halata freute sich über die kompakte und drangvolle Spielweise des ZFC im ersten Spielabschnitt. Obwohl seine Elf zu viele körperliche Substanz lassen musste, war für ihn das Remis hoch verdient, auch wenn der HSV den Druck immer mehr erhöht hatte.

Um gegen den Tabellennachbarn SV Wilhelmhaven am Ostersamstag erfolgreich sein zu können, bedarf es der Leistung der ersten Halbzeit und eines wieder etwas wirkungsvolleren S. Gasch, der in Hamburg oft recht unscheinbar blieb. Ein angestrebter Heimsieg gegen einen der unmittelbaren Mitkonkurrenten wäre dann fast schon der Klassenerhalt.

Frieder Wittmann


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