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DFB-Pokal 2010/2011

ZFC Meuselwitz vs. 1. FC Köln
0 : 2

Aufstellung
Aufstellung
Dix - Brendel, Müller, Ferl (52. Luck), Baum - Weis (46. Bocek), Riese , Oswald , Pikl - Böhme (78. Weinert) - Gasch
Mondragon - Brecko, McKenna, Mohamad,
Salger - Matuschyk, Yalcin (89. Clemens) - Lanig, Jajalo
(75. Pezzoni) - Freis (82. Ionita),
Novakovic
Auswechselbank
Auswechselbank
Romeike, Weinert, Kind, Holz, Bocek, Luck

Varvodic, Brosinski, Ionita, Pezzoni, Ehret, Clemens, Yabo
Torschützen
Torschützen


0:1 Yalcin (6.), 0:2 Novakovic (45.)
Zuschauer
9018
Schiedsrichter / Assistenten
Georg Schalk / Walter Hofmann, Thomas Färber / 4. Offizieller: Michael Völk

Bericht
Foto's hier
Bericht vom ZDF hier

Bericht der SitzplatzUltras Meuselwitz
Meisterliche Leistung doch nicht gekrönt

In der ersten Runde des DFB - Vereinspokals traf der Zipsendorfer Fussballclub Meuselwitz auf den Erstligisten aus der Domstadt, den 1.FC Köln. Die Glaserkuppe wurde extra für dieses Spiel auf über 9000 Zuschauer erweitert. Genau fanden sich zu diesem Knallerspiel 9018 Zuschauer in die Arena ein. Das Stadion war somit bis auf den letzten Platz ausverkauft. Auch viele Kölner scheuten die weite Reise nicht und kamen mit zirka 2300 Fans ins idyllische Meuselwitz in Ostthüringen. Somit sollte eine Knallerstimmung garantiert sein.

Zu Beginn des Spieles wartete der ZFC erstmal ab was passierte und entwickelte noch kein Druck nach vorne. Damian Halata wollte so lange es nur geht, ein 0:0 halten damit man vielleicht mit dem einen oder anderen Konter für eine Überraschung sorgen kann. Doch die Gäste aus der Domstadt hatten die erste gute Gelegenheit, doch Ales Pikl stand gut und konnte klären (4.). Doch schon zwei Minuten später klingelte es im Kasten von Oliver Dix, nachdem Yalcin am Strafraum nicht energisch genug angegriffen wurde zog er eher unspektakulär ab und der Ball rutschte Oliver Dix durch die Arme ins Tor (6.). Somit war die Taktik von Damian Halata schon sehr zeitig durchkreuzt. Doch die Meuselwitzer zeigten sich herzlich unbeeindruckt und erspielten sich auch gute Möglichkeiten. So hatte Daniel Ferl in der 15. Minute eine gute Chance zum Ausgleich nachdem sich Carsten Weis schon durchsetzen konnte und auf ihn passte, doch sein Schlenzer konnte von Mondragon mit leichten Problemen geklärt werden. Jetzt setzten die Meuselwitzer nach und die Kölner leisteten sich einige Fehler, vor allem im Spielaufbau wurde der Ball dass eine oder andere mal leichtfertig vertändelt. Vielleicht waren die Kölner auch ein wenig Nervös... . In Minute 21 hatte Mohamad eine gute Schussmöglichkeit, doch die Meuselwitzer Abwehr stellte erfolgreich ein Bein zwischen den Schuss. Danach zog der FC das Tempo ein wenig an und kam durch McKenna zu einer guten Kopfballchance, die jedoch um einiges über das Tor von Oliver Dix ging (24.). Nur fünf Minuten später war es dann Alex Freis, der nach einer schönen Flanke direkt abzog, doch der Ball ging knapp am Tor vorbei (29.). Danach konnten sich die Meuselwitzer ein wenig befreien und sich selber zwei gute Möglichkeiten erspielen. Beidemale war es Sebastian Gasch, der einmal zu spät kommt und beim zweiten mal an Keeper Mondragon scheitert. Insgesamt spielte der ZFC klug, wenn auch die Offensivaktionen eher Mangelware blieben. Hinten in der Abwehr stand man recht sicher und lies relativ wenig zu. Kurz vor der Pause dann doch der große Schock, nachdem die linke Meuselwitzer Abwehrseite sehr verwaist war, konnten die Kölner durch einen wuchtigen Kopfball von Novakovic mit 2:0 in Führung gehen. Danach war auch gleich Halbzeit in der Arena.

Zur zweiten Halbzeit brachte Damian Halata Sturmlatte Martin Bocek um mehr Akzente nach vorne zu setzen, doch die ersten beiden Chancen hatte der FC aus Köln. Beim Kopfball von Lanig reagierte Oliver Dix blendend und konnte schlimmeres verhindern (47.). Zu allem Überfluss verletzte sich Daniel Ferl nach einem Pressschlag am Knie in der 51. Minute so schwer, dass er ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Andreas Luck zu seinem DFB-Pokal Debüt. Der FC zog sich jetzt zurück und wollte das Ergebnis verwalten, vergas aber für Klarheit zu sorgen. Somit kam der ZFC immer besser ins Spiel und konnte sich einige Riesenchancen erspielen. So war es zum Beispiel Karsten "Ossi" Oswald, der den Hammer aus 30 Meter auspackte und fast zum 1:2 Anschluss treffen konnte. Doch FC-Keeper Mondragon zeigte eine Weltklassereaktion und fischte die Kugel wie durch die Hand Gottes noch aus dem linken untern Eck und klärte zur Ecke (54.). Jetzt setzten die Meuselwitzer einen kleinen Sturmlauf auf das Tor der Kölner Tor an. Alleine Sebastian Gasch hätte fast mit dem Knie das 1:2 erzielen können nachdem er wunderbar von Robert Böhme angespielt wurde, doch wiederum bekam FC-Keeper Mondragon die Finger nach oben und kratzte das Leder aus dem rechten oberen Winkel (59.). Unglaublich so einen Ball noch zu halten!!! Jetzt wurde es ein offenes Spiel, auch die Kölner hatten durch Jajalo eine gute Möglichkeit, doch Oliver Dix rettete in großer Manier. Ein Klassenunterschied war zu dem Zeitpunkt nicht zu erkennen (63.). Dann war wieder Sebastian Gasch an der Reihe, der Blondschopf tankte sich durch die halbe Kölner Abwehr durch und sah den freistehenden Robert Böhme, doch dessen Schuss war zu ungenau (67.). Schade!! Dann wieder "Gaschi". Nachdem er sich mal wieder durch die Abwehr durchtankte spielte er in den Rücken der Abwehr doch leider stand dort kein ZFC Spieler der den Ball verwerten konnte (71.). Nur Sekunden später auf der anderen Seite: Der freistehende Freis scheitert an Dix und bei der nachfolgenden Ecke behielt "Dixer" auch die Oberhand. Nur noch 13 Minuten zu spielen - Freistoß für den ZFC der genau auf Patrik Brendel kommt, doch dessen Kopfball geht knapp über das Tor. Die Kölner hätten kurz vor Schluss fast das 0:3 machen können, doch Novakovic zielte zum Glück zu ungenau und der Ball ging Zentimeter am Tor vorbei (83.). Danach passierte auf der Glaserkuppe leider nichts mehr und der FC Köln zog mehr oder weniger souverän in die Zweite Runde des DFB-Pokals ein.

Die Mannschaft hat heute bewiesen, dass man an guten Tagen selbst mit großen Gegnern mithalten kann. Man hat zwar verloren, dennoch mit Würde und Anstand. Am Sonntag heißt der Gegner dann VfB Lübeck. Anstoß wird 13:30 Uhr auf der Glaserkuppe sein. Hoffentlich kann sich die Mannschaft dann auch so motivieren wie am Sonntag und kann gegen die Nordlichter 3 Punkte auf der Glaserkuppe erfahren.

SitzplatzUltras Meuselwitz

Bericht Frieder Wittmann

Das mit großer Spannung erwartete Aufeinandertreffen des Regionalligateams ZFC gegen die Bundesligamannschaft 1.FC Köln entschieden die Profifußballer vor einer Rekordkulisse von 9 018 Zuschauern in der bluechip Arena Meuselwitz mit einem 2:0-Favoritensieg für sich. Zwar war der Wettergott dem ZFC noch recht gnädig, aber den Fußballgott hatten die Zipsendorfer nicht auf ihre Seite ziehen können. Auch wenn die Heimmannschaft keinen Sieg verbuchen konnte, zollten die vielen Zuschauer ihrem aufopferungsvoll kämpfenden Team mit stehenden Ovationen Dank und Anerkennung für den großen Fußballtag. Logischerweise hatten die drei Spielklassen tiefer spielenden Gastgeber viel Mühe mit den Kölnern, aber auch diese sprachen dem ZFC-Team Lob und Respekt für die gezeigte Leistung aus. Zudem gab es von allen Seiten, den zahlreichen Pressevertretern und den übertragenden TV-Anstalten, viel Positives bezüglich der Bewältigung dieser Großveranstaltung zu hören, die den Ruf des ZFC und der Stadt Meuselwitz gewaltig aufpolierte.

Laut Trainer Zvonimir Soldo wollte der 1.FC Köln mit seinem Bundesligakader konzentriert zu Werke gehen und selbstverständlich die erste DFB-Pokalrunde schadlos überstehen. Der ZFC bemühte sich mit einer kompakten, vielbeinigen Abwehr die Favoriten nicht ungehindert ins Spiel kommen zu lassen. Leider ging diese taktische Marschroute nicht völlig auf, da ZFC-Keeper O.Dix bereits den ersten, etwas harmlosen Torschuss von Yalcin (6.) auf sein Gehäuse unglücklicherweise zur Kölner Führung passieren ließ. Obwohl es dem FC Köln zu Beginn noch an Präzision fehlte, hatten sie mehr Ballkontakte und spielten wesentlich abgeklärter. Der ZFC resignierte aber in keiner Phase und stemmte sich sehr engagiert gegen die anstürmenden Gäste. Durch geschicktes Verschieben der Defensivabteilung konnten sie die nicht so überragenden Angriffsbemühungen bremsen und echte Torgelegenheiten waren folglich Mangelware. Meist entstand nur Gefahr nach Standardsituationen, dies jedoch später auch auf der Seite des ZFC. So prüfte D.Ferl mit einem guten 20-Meter-Schuss (14.) erstmals ernsthaft Mondragon im Kölner Tor, wie ebenso K.Oswald es mit gutem Abschluss probierte (22.). Oft wurden die Kölner am oder im Strafraum des ZFC abgeblockt oder verzogen leicht; Salger (11.), Mohamad (21.), Yalcin (24.). Dann setzte McKenna einen Kopfball nur äußerst knapp über die Querlatte (24.) und Freis Direktabnahme (29.) hätte zum Tor führen können. In dieser Phase trat Lanig als Spiellenker der Gäste besonders in Erscheinung. Dazwischen hatten die Antritte des schnellen S.Gasch (17., 36.) oder das gute Zusammenspiel von R.Böhme und P.Brendel auf der Außenbahn die Kölner Abwehr immer wieder zu großer Aufmerksamkeit gefordert. Während der ZFC durch sein sehr aufwendiges Spiel recht ordentlich mithielt, reichte dem FC Köln ein weiter Musterpass von Brecko auf die rechte Außenposition zu Yalcin, um die ZFC-Abwehr zu überlisten. Dessen Flanke verwertete Novakovic per Kopf mustergültig zum 2. Treffer der Gäste kurz vor dem Halbzeitpfiff (44.).

Nach der Halbzeitpause wirkten die ZFC-Spieler noch tatenfreudiger und erzielten streckenweise optische Gleichwertigkeit. Gerade hatte O.Dix einen Kopfball von Lanig aus Nahdistanz mit Glanzparade pariert(46.), prüfte der wieder sehr einsatzstarke ZFC-Kapitän K.Oswald den Kölner Torhüter mit straffem Schuss (48.), aber die Kugel strich wieder nur knapp über das rechte Tordreieck. Der eingewechselte M.Bocek blieb nach gutem Solo an der Strafraumgrenze hängen (52.) und anschließend versuchte sich der laufstarke Ph.Riese (52.) und wieder K.Oswald (55.). Seinen Fernschuss lenkte Mondragon mit viel Mühe doch noch zur Ecke. Die beste Chance zum Ehrentreffer hatte S.Gasch nach einer Böhme-Flanke, wobei der Stürmer den Ball direkt auf das Tor lenkte (58.), aber Mondragon erneut glänzend reagierte. Auch bei einem Kopfballversuch von M.Bocek (64.) war der Kölner Keeper nicht zu überwinden und wurde zum besten Spieler der Gäste in diesem Pokalfight. Sein Gegenüber O.Dix hatte gegen Jajalo (61.), Freis (71.,73.) ebenfalls Gelegenheit sich auszuzeichnen. Bis zur 80.Minute hielten die Hausherren ausgezeichnet mit, bauten dann aber folgerichtig konditionell merklich ab. Doch auch in den letzten Spielminuten bis zum Abpfiff des Schiedsrichters Georg Schalk (Augsburg) konnten Novakovic (81.) und Ionita (83., 86.) ihre guten Chancen nicht zur Resultatsverbesserung nutzen. Die deutliche Leistungssteigerung des ZFC in der zweiten Spielhälfte hatte nicht zum Ehrentreffer gereicht, aber die Art und Weise der Spielführung des Regionalliga-Teams hatte wohl nicht nur die Bundesliga-Akteure beeindruckt, denn der ZFC präsentierte sich als sehr ernst zu nehmende, kämpferisch starke Mannschaft mit großem Teamgeist.

Zwar sprach der Kölner Trainer Z.Soldo letztendlich von einem verdienten Sieg des 1.FC Köln, wies aber auch auf eine sehr respektable Leistung des ZFC Meuselwitz hin. Seine nur in Normalform spielende Elf zeigte Präsenz, ließ aber die Effizienz im Abschluss vermissen. Für ZFC-Trainer D.Halata war die Leistung seiner Mannschaft trotz der Niederlage sehr anerkennenswert, auch wenn es den Gästen bei den beiden Gegentoren zu einfach gemacht wurde. Für die Verhältnisse und Möglichkeiten des kleinen ZFC Meuselwitz lässt die gebotene Leistung berechtigt auf eine gute Punktspiel-Saison in der Regionalliga hoffen. Dieses Fußballfest sollte sich durch den guten Gesamteindruck auch bei den Fans zukünftig noch positiver in den Zuschauerzahlen auswirken.

Frieder Wittmann


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