Aufstellung |
| Aufstellung | Beer - Luck, Müller , Ferl, Kotowski - Riese - Weinert (87. Ivanov), Pikl (68. Brendel), Rudolph - Gasch (70. Kind), Bocek  |
| Nickel - Dettmann, Franke (87. Haas), Schulz, Leschinski - Behrens, Olumide, Duve (82. Grückmann) - Beister , Kazior, Lewerenz | Auswechselbank |
| Auswechselbank | Dix, Brendel, Kind, Blankenburg, Ivanov, Weis, Schmidt
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| Lucassen, Rados, Böhnlein, Maier, Haas, Brügmann
| Torschützen |
| Torschützen | 1:0 Eigentor HSV (Leschinski), 2:1 Luck (55.) |
| 1:1 Beister (25.) | Zuschauer | 713
| Schiedsrichter / Assistenten | Martin Bärmann / Andy Stolz, Norbert Giese
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Wichtiger Heimsieg nach großem KampfMit Herz und Leidenschaft hat der ZFC nach 100 Tagen Abstinenz einen weiteren Heimsieg in der bluechip-Arena eingefahren und besiegt nicht unverdient die Reserve des Hamburger SV mit 2:1. Dabei zeigte die Heimelf eine besonders in der ersten Hälfte spielerisch und über die gesamte Spielzeit kämpferisch engagierte Leistung und hatte zum Ende hin im Vergleich zum letzten Nachholespiel in Berlin das Glück des Tüchtigen mit einer fehlerfreien Leistung den knappen Sieg über die Zeit und auch über die vier Minuten Nachspielzeit zu bringen. Dass im Spiel alle drei Treffer per Kopf fielen, das erste als Eigentor der Hamburger, auch wenn es nach außen wie eine Verlängerung des Freistoßes von Philip Riese durch Martin Bocek aussah(24.), passt zu der umkämpften Partie. Noch im Siegestaumel köpfte Beisler nach einer Grundlinienflanke unbedrängt zum Ausgleich ein und in der zweiten Halbzeit köpfte „Aushilfslinksverteidiger“ Andreas Luck unhaltbar einen weiteren Freistoß von Philip Riese zum späteren Endstand. Der ZFC hatte in der Folgezeit die besseren Chancen die Führung auszubauen, der HSV dafür die größere Anzahl Chancen und eine deutliches optisches Übergewicht an Spielanteilen. Dem erwehrte sich der ZFC mit männlicher Robustheit während der HSV die zahlreichen Freistöße im Nahbereich um den Strafraum nicht nutzen konnte. Großer Jubel der über 700 Zuschauer trotz der unfreundlichen 16:00 Uhr-Anstoßzeit und ein wichtiger Bigpoint im Kampf um den Klassenerhalt.
Bericht: Hubert Wolf / Fotos: Katrin Tretbar |
Nach der Auszeichnung zur Mannschaft des Jahres bei der Sportlerumfrage 2009 wollten die Zipsendorfer endlich auch zu Hause im sportlichen Bereich in ihrem ersten Heimspiel der zweiten Halbserie nachlegen. Allerdings hatten die Gastgeber weiterhin ein sehr großes Problem zu bewältigen, denn bei der noch nicht überstandenen Verletzungsmisere stellte sich die Mannschaft fast von selbst auf.
So bemühte sich der ZFC vor den 713 Zuschauern von Beginn an mit einer konzentrierten Leistung das Spiel geordnet aufzubauen und den Gegner vom eigenen Strafraum fernzuhalten. In einer ausgeglichenen Anfangsphase dominierten zunächst beide Abwehrreihen. Nur selten entstand Torgefahr, sodass die Torleute kaum eingreifen mussten. Nach der ersten ZFC-Ecke traf R. Weinert das Außennetz des HSV-Tores (5.) und Beisters Versuch konnte noch vom aufmerksamen D. Ferl zur Ecke abgewehrt werden (11.). Dem ZFC fehlte es am Durchsetzungsvermögen, fast nur über die rechte Seite angreifend, und den HSV bremsten seine vielen ungenauen Anspiele in die Spitzenpositionen. In der 23. Minute verlängerte M. Bocek einen Riese-Freistoß per Kopf im HSV-Strafraum und der Ball senkte sich zum 1:0 am langen Pfosten ins Tor. Der Schiedsrichter wertete den Treffer als Eigentor von Leschinski. Noch im ZFC-Jubel erzielte der HSV jedoch postwendend den Ausgleichstreffer! Sofort nach dem Wiederanstoß gelang Beister mit einer Klasseaktion im zweiten Ballkontakt der Ausgleichstor (24.). Sein wuchtiger Kopfball fand den Weg genau ins rechte Tordreieck und er ließ den sich streckenden ZFC-Keeper Ch. Beer keine Abwehrchance. Danach belebte sich das Spielgeschehen etwas, ohne das ein Team ein deutliches Übergewicht erzielen konnte. Hatte F. Müller nach einer Riese-Ecke mit einem Rückzieher das HSV-Tor verfehlt (25.), machte es Olumide mit seinem Diagonalschuss nach schönem Dribbling im ZFC-Strafraum jedoch auch nicht besser (31.). Mit viel Sachlichkeit in beiden Abwehrreihen agierend konnten sich die jeweiligen Sturmreihen nicht entfalten, sodass beide Torhüter kaum geprüft wurden. Den ersten direkten Torschuss des HSV (36.), einen Flachschuss von Lawerenz, hielt Ch. Beer sehr sicher oder D. Ferl bereinigte mit seinem guten Stellungsspiel (37.). Das Hauptmanko bei beiden Mannschaften war die Passgenauigkeit, um sich anschließend erfolgreich durchsetzen zu können.
Die zweite Halbzeit wurde mit einer Tempoerhöhung eingeleitet. Indem der ZFC leichte Vorteile erspielte, ergaben sich aussichtsreichere Möglichkeiten. Gerade hatte D. Ferl wieder einmal gegen die HSV-Stürmer Beister und Behrens klären können (46.), wäre fast ein von A. Pikl getretener Eckball im Tor gelandet. Der selbe Spieler konnte darauf ein überhastetes Anspiel von S. Gasch nicht erreichen (49.), der selbst etwas überrascht einen verunglückten Rückpass des HSV aus dem Mittelfeld nicht mehr verwerten konnte (51.). Der auffälligste Gästestürmer Beister hatte sich dazwischen mit zwei gut angesetzten Kontern versucht. Effektiver verwandelte der ZFC eine weitere Standardsituation zur erneuten Führung (55.). Wieder verlängerte ein großgewachsener ZFC-Spieler, jetzt A. Luck, einen Riese-Freistoß per Kopf und erneut senkte sich das Leder am langen Pfosten halbhoch ins HSV-Tor. Darauf erfolgte dieses Mal kein Schaltpause der Heimelf, sondern der ZFC setzte sofort nach. Leider schoss S.Gasch nach einem Doppelpass mit A. Pikl aus Nahdistanz erneut ans Außennetz und vergab die mögliche Resultatsverbesserung. Die HSV-Elf, aufgeschreckt, verstärkte nun spürbar seine Bemühungen und erreichte deutliche Spielanteile. Mit sehr viel Engagement, einer kämpferischen Einstellung und großer Laufbereitschaft überstand die Heimelf die letzten 30 Minuten schadlos. Insgesamt bewährte sich die taktische Ausrichtung. Auf etwas zurückgezogener Position leistete M. Bocek gute Arbeit und sehenswert die Steigerung von A. Luck neben einer soliden Abwehrreihe. Der unermüdlich kämpfende Ph.Riese leistete nicht nur ein immenses Laufpensum, sondern versuchte sich ebenso mit gutem Torschuss (73.). Der am Wochenende als „Sportler des Jahres“ ausgezeichnete R. Weinert wurde im letzten Moment in guter Schussposition noch abgeblockt (82.). Ansonsten dominierte der ständig anrennende HSV-Nachwuchs den verbleibenden Spielabschnitt recht deutlich. Bei ihren ungestümen Angriffen trat besonders Beister in Erscheinung (75.,81.,85.), aber D.Ferl und M.Kotowski hatten bei ihren guten Abwehraktionen auch das notwendige Glück auf ihrer Seite. Kurz vor Spielschluss brachte ZFC-Keeper Ch. Beer nach einer Kopfballstafette der HSV-Stürmer gerade noch seine Fingerspitzen an die Kugel und konnte zur Ecke ablenken (85.). Da selbst der letzte Freistoss des eingewechselten Haas in den Armen des ZFC-Torhüters landete (90+4.), gab es nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter M. Bärmann, Guben, großen Jubel der ZFC-Fans wegen der erkämpften drei Siegpunkte.
Für HSV-Trainer R. Cardoso scheiterte sein Nachwuchsteam an den Standards der Gastgeber, enttäuschte jedoch nicht im Offensivverhalten. Obwohl sie erneut Lehrgeld bezahlen mussten, konnten die Youngster notwendige Erfahrungen sammeln. Heimtrainer D. Halata lobte wieder einmal die geschlossene Mannschaftsleistung des ZFC und deren taktische Disziplin. Dieser wichtige Sieg im ersten Heimspiel der Rückrunde nach einer langen Winterpause ist für ihn aber nur ein weiterer kleiner Schritt zum Ligaverbleib und er verwies berechtigt auf die noch anstehenden schweren Spiele.
Frieder Wittmann
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