Aufstellung |
| Aufstellung | Semghoun - Gebers, Hohnstedt, Hinkelmann, Marheineke - N. Lange, G. Lange (83. Imeri) - Helmke , Landerl, Henning - Richter (83. Schrum) |
| Beer - Kotowski, Ferl, Müller , Brendel - Weinert, Riese (90. Rudolph), Baum - Oswald - Bocek, Gasch (88. Luck) | Auswechselbank |
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| Torschützen |
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| 0:1 Bocek (79.) | Zuschauer | 1859
| Schiedsrichter / Assistenten | Tim-Julian Skorczyk / Nebojsa Jovanovic, Sebastian Hübner
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ZFC bleibt auswärts eine Wucht- mittlerweile 16 Auswärtspunkte in der Regionalliga
Der ZFC Meuselwitz bleibt mit dem 0:1 durch Martin Bocek in der 79. Spielminute in sehr guter Auswärtsform und schafft erstmals den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle. Garant für den verdienten Auswärtserfolg vor 1859 Zuschauern war einmal mehr die konsequente defensive Ordnung und das Abwarten auf die entscheidenden Fehler des Gegners.
Damian Halata schenkte der Erfolgself der Vorwoche in Berlin das Vertrauen und sollte dafür nicht enttäuscht werden. Wer erwartet hätte, dass Lübeck nach drei Heimpleiten in Folge mit unbedingtem Siegeswillen aufläuft, sah sich getäuscht und mit dem ZFC in Halbzeit eins die klar bessere Mannschaft auf dem Platz. Es dauerte ganze 29 Minuten, bis die Gastgeber das erste Mal durch Bastian Henning, der optisch der auffälligste Lübeck war, gefährlich vor das Tor von Christian Beer, der an diesem Tag Gegentor- und fehlerfrei bleiben sollte, auftauchte. Seine scharfe Eingabe wurde von Christian Beer mit reflexartiger Fußabwehr geklärt, den Ball beförderte dann Richard Baum vor den heranstürmenden Lübeckern ins Seitenaus. Bis dahin waren gute Aktionen nur auf ZFC-Seite zu verzeichnen. Bereits in der 4. Minute setzte sich Sebastian Gasch gut durch, um sich dann aber in der dicht gestaffelten Abwehr fest zu laufen. Aus einer guten Angriffskombination von Martin Bocek und Rene Weinert folgte ein satter Torschuss von Mirko Kotowski, der doch weit drüber ging. In der 12. Minute verfehlte Rene Weinert eine Flanke von Kapitän Karsten Oswald knapp. In der 20. Minute eine vergebene Doppelchance aus Freistoß von Karsten Oswald und Nachschuss von Mirko Kotowski. In der 23. Minute die bis dahin beste Chance, als sowohl Martin Bocek als auch Richard Baum einen 30m Freistoß von Karsten Oswald knapp verfehlten. Danach hatte Philipp Riese bei einem Konter zentral vor dem Tor zwei Möglichkeiten einen Querpass zu spielen entschied sich aber für einen harmlosen Torschuss. Nach besagter erster Lübecker Chance trat der ZFC in der Offensive etwas kürzer und hatte in der 38. Minute das Glück des Tüchtigen als bei einem Konter von Henning der gute Schiedsrichter eine Ballmitnahme mit der Hand abpfiff, genauso wie korrekterweise später bei Sebastian Gasch in der zweiten Hälfte des Spiels an nahezu der gleichen Stelle.
Die zweite Halbzeit begann der ZFC zwar mit sehenswertem Angriff über Sebastian Gasch, der sich leider gegen die Doppelverteidigung Hohnstedt und Marheineke festlief, aber dann merkte man den Lübeckern das Bemühen an, das Spiel selbst zu gestalten, denn optisch wirkten die Gastgeber nun bemühter. Zwei Ballverluste von Karsten Oswald führten zu Kontern, die von Henning und Lange zwar abgeschlossen wurden aber von Christian Beer entsprechend geklärt werden konnten. Mitte der zweiten Halbzeit kam der ZFC dann wieder besser ins Spiel. In der 63. Minute verfehlte Karsten Oswald mit einem 30m Freistoß das Tor und die eingelaufenen Stürmer, wenige Minuten später folgte dann die Strafraumaktion von Sebastian Gasch, die vom Schiedsrichter wegen Handspiels unterbrochen wurde. Der beste Angriff in Halbzeit zwei lief über Rene Weinert, der sich, nachdem er sich gut bis zur Grundlinie durchgesetzt hatte, präzise vor das Tor flankte, vor dem Martin Bocek nur noch „einnicken“ brauchte und das umjubelte Führungstor erzielte. Nur eine Minute später hatte Karsten Oswald bei einem 25m Freistoß noch das 2:0 auf dem Fuß, auch wenn dies wohl zu viel des Guten gewesen wäre. Zum Ende hin spielten die Gastgeber dann planlos nach vorn. Zwar brannte es zweimal sprichwörtlich im ZFC-Strafraum, den anschließenden Siegesjubel konnten die Lübecker an diesem Tag aber nicht verhindern.
Damian Halata sagte nach dem Spiel: „ Es war das erwartet schwere Spiel auf schwerem Boden. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass nur mit konsequenter Linie und Disziplin hier was zu holen sein wird. Das wir das Tor machen war sicherlich auch etwas Glück, denn insgesamt haben unübersehbar die Abwehrreihen dominiert. Der Lübecker Trainer Schubert sagte: „Für uns ging es darum, die Defensive nach den drei vorangegangenen Niederlagen zu stabilisieren und dann zum Spiel zu finden. Wir haben aber nicht befreit aufgespielt und hatten zu viel Angst, Fehler zu machen“.
Hubert Wolf |
Die erbrachte spielerische Leistung des VfB Lübeck war nicht geeignet, die von ihrem Trainer erhoffte Stabilität und wiedergefundenes Selbstvertrauen nachzuweisen. Am Ende mussten sich die Hausherren vor den 1 859 Zuschauern im Lohmühl-Stadion zurecht geschlagen geben. Auf dem schwer bespielbaren Boden gab es nach einem nicht aufregendem Spiel die vierte Niederlage in Folge für die Lübecker. Die Thüringer dagegen spielten mit taktischem Geschick ihre Stärken aus und profitierten letzten Endes von den vielen Ungenauigkeiten im Zusammenspiel des Gegners oder deren Abschlussschwäche. Nicht selten äußerten sich die heimischen Fans mit lauten Unmutsäußerungen im Laufe des Spiels.
Bereits zu Beginn der Partie konnte der ZFC leichte Vorteile im Ballbesitz sowie im Spielaufbau verbuchen. In ihren Aktionen wirkten die Zipsendorfer konzentrierter und entschlossener. Vorerst jedoch dominierten beide Defensivabteilungen das Geschehen auf dem Rasen. Die Sturmreihen konnten sich nicht entscheidend durchsetzen. So blieb S.Gasch gleich an drei Abwehrspielern hängen (4.) und M.Kotowski kam nur zu einem unkonzentrierten Abschluss (7.), so wie es auch M.Bocek erging (8.). Im weiteren Verlauf gelang es den einsatzfreudigen Spielern des ZFC immer wieder sehr zeitig den Aufbau der Heimelf zu unterbinden und selbst in den Vorwärtsgang zu kommen. Ein Oswald-Freistoß (22.) wurde noch abgeblockt und Ph.Riese hatte nach einem langen Solo nicht mehr die nötige Kraft, um wuchtig abschließen zu können (25.). Mehrere Eckbälle für den ZFC brachten keine Vorteile oder ein guter Nachschuss von M.Kotowski wurde erneut zur Ecke gelenkt (28.). Lübecks einzige Großchance in der ersten Halbzeit vereitelte Ch.Beer mit Fußabwehr (29.), als er den Schuss des links durchbrechenden Henning noch parierte. Bei einer weiteren guten Torgelegenheit hatte jedoch Schiedsrichter Tim-Julian Skorczyk (Salzgitter) ein Handspiel von Richter erkannt (40.), als dieser allein vor dem ZFC-Keeper auftauchte. Eine gute Chance für die Gäste hatte nochmals S.Gasch, stets sehr lange Wege gehend, aber er konnte per Kopf ein Zuspiel von der rechten Seite nicht ganz erreichen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Zuschauer in diesem Match keine spielerischen Höhepunkte verfolgen können.
Der ZFC blieb auch in der zweiten Halbzeit seiner gewohnten Spielweise in den Auswärtspartien treu. Gut abgestimmt störten sie alle Bemühungen der Heimelf schon im Mittelfeld und gaben sich keine entscheidende Blöße. Die Lübecker kämpften dazu phasenweise mit zu ungenauen Anspielen bei oft überhasteten Aktionen und schlechten Abschlusshandlungen. So sahen sich die Gästespieler nicht gezwungen, risikoreicher zu agieren. Außer erneut mehreren Eckbällen und einem Schussversuch von Kapitän K.Oswald aus 35 Meter Entfernung (65.) war nichts bemerkenswertes zu notieren. Dann verlagerten die Lübecker ihre Aktionen mehr auf die rechte Seite, auf der Verteidiger P.Brendel eine insgesamt gute Spielleistung bot, jedoch die Flanken von G.Lange gingen zu oft hinter das ZFC-Gehäuse oder wurden von der aufmerksamen Gästeabwehr abgefangen. Als sich die Zipsendorfer wieder einmal auf der rechten Seite geschickt durchsetzten, ein spiel links fand kaum statt, flankte R.Weinert genau auf den Kopf von M.Bocek (79.). Er köpfte, im Zentrum gut postiert, gekonnt ein. Dieser Treffer sollte das gerechtfertigte Siegtor sein. In der Schlussphase überstanden die Meuselwitzer wütende und überhastete Angriffe der Lübecker mit viel Einsatz, zumal den Hausherren erneut nur Distanzschüsse aus ca. 20 Meter gestattet wurden (Landerl, 83., Gebers, 90.).
Lübecks Trainer Peter Schubert wollte nach drei Niederlagen mit seiner Elf die Defensive stabilisieren, aber es fehlte am Durchsetzungsvermögen und dem nötigen Selbstvertrauen. Anders der ZFC! Nach Damian Halatas Einschätzung hatte sein Team eine kampfbetonte, konzentrierte Spielleistung auf dem schwer bespielbaren Boden erbracht. Erneut war das Einhalten der taktischen Linie sowie die gezeigte Geduld der Garant für diesen verdienten Auswärtssieg. Mit dem guten 10.Platz im Tabellenmittelfeld wies der ZFC seine gute Leistungsfähigkeit, besonders auf gegnerischem Platz, nach. Die vielen ZFC-Fans können sich in einer Woche auf einen harten Fight gegen die schussstarken Magdeburger in der heimischen bluechip-ARENA freuen.
Frieder Wittmann
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