Aufstellung |
| Aufstellung | Sobtzik – Gänge, Neumann (78. Schalle), Hoeneß, Morales, Lustenberger, Knoll, Stephan, Perdedaj (46. Rommel), Radjabali-Fardi (46. Torunarigha), Riedel |
| Dix – Kotowski, Ferl (64. Bocek), Müller, Baum – Brendel - Weinert, Pikl (84. Graf), Oswald, Rudolph - Gasch | Auswechselbank |
| Auswechselbank | Schalle, Martens, Rommel, Torungarihe, Lemke, Pütt, Schmidt
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| Beer, Solivani, Graf, Schmidt, Bocek, Luck
| Torschützen |
| Torschützen | 1:2/3:3/7:3 Knoll (21./58./87.), 2:3 Lustenberger (24.), 4:3 Hoeneß (62.), 5:3/6:3 Rommel (64./72.)
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| 0:1/1:3 Gasch (10./22.), 0:2 Oswald (12.)
| Zuschauer | 206
| Schiedsrichter / Assistenten | Tobias Helwig (Lüneburg) / Marus Henze, Johannes Mayer-Lindenberg
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Krasse Torwartfehler kosten möglichen Auswärtserfolg
Der ZFC Meuselwitz ist am Sonntag trotz zwischenzeitlicher 2:0 und 3:1 Führung nach mehreren krassen Torwartfehlern erheblich unter die Räder gekommen und musste eine derbe 7:3 Niederlage hinnehmen.
Auch wenn die Vorzeichen wegen der vielen verletzten Spieler nicht gerade rosig waren startete der ZFC mit Selbstvertrauen und fast der gleichen Aufstellung wie im Spiel gegen Jena in die Partie. Auch Oliver Dix behielt nach der überragenden Leistung von Christian Beer im Pokalspiel seinen Stammplatz, da bislang kein Auswärtsspiel verloren gegangen war. Mit breit geschwollener Brust startete der ZFC die beste erste Halbzeit der Saison. Schon in der dritten Minute hatte Kapitän Oswald nach einer guten Kombination von Rene Weinert und Mirko Kotowski die Führung auf dem Fuß, blieb aber im Abschluss zu schwach. Besser machte es da Sebastian Gasch, der in der 9. Minute nach schönem Zuspiel von Rene Weinert aus sehr spitzem Winkel das 0:1 erzielte und dabei Torwart und einen Innenverteidiger schlecht aussehen ließ. Und es ging nahtlos weiter. Nur drei Minuten später war Sebastian Gasch von Ales Pikl über rechts geschickt wurden, spielte einen Rückpass den Kapitän Karsten Oswald als Volley aus etwa 18m zur umjubelten 0:2 Führung unhaltbar verwertete. Auch danach blieb der ZFC gefährlich und hatte in der 18. Minute durch Sebastian Gasch sogar die Chance zum 0:3, aber der zweifache Torschütze agierte in dieser Situation zu verspielt. Fast im Gegenzug erzielte dann aber Hertha mit einem Freistoß vom 16m-Eck den 1:2 Anschlusstreffer, bei dem Oliver Dix viel zu weit im kurzen Eck, etwa 1m vom Pfosten entfernt stand und Knoll problemlos ins lange Eck schlenzte. Davon war der ZFC wenig beeindruckt. Im direkten Angriff nach dem Wiederanpfiff erzielte Sebastian Gasch mit schöner Einzelaktion das 1:3. Danach konnte man erahnen, dass es für Oliver Dix wohl einer der schwärzesten Tage seiner Torhüterkarriere werden würde. Denn einen nicht sonderlich straffen Schuss in der 25. Minute ließ er direkt vor die Füße von Lustenberger abprallen, der aus 5m ins fast leere Tor zum 2:3 verwandelte.
Dann war erst einmal Schluss mit dem Torreigen, auch wenn Karsten Oswald für den ZFC und Stephan für die Hertha–Bubis je eine nennenswerte Torchance zu verbuchen hatten.
Die zweite Halbzeit begann wie schon die erste mit einer nennenswerten Aktion für den ZFC, aber der Schuss von Richard Baum nach Ablage von Sebastian Gasch konnte Torhüter Sobtzik noch zur Ecke klären. Das nächste, so wie alle weiteren Tore, aber machte Hertha in der 57. abermals durch Knoll der Anschlusstreffer, wieder stand Oliver Dix weit am linken Pfosten während am rechten der Ball einschlug. Dagegen hatte er einzig beim 4:3 kaum eine Chance, während Daniel Ferl sich verletzt wegen eines akuten Muskelfaserrisse hinter die Torauslinie schleppte nutzte Hertha die kurzzeitige Unordnung, kombinierte schnell im und am Strafraum und erzielte durch Hoeneß in der 62. Minute den Führungstreffer. Als nur drei Minuten später Oliver Dix unkontrolliert zu spät aus seinem Tor kam, den Ball nicht erreichte und Rommel problemlos zum 5:3 per Kopf einnetzen konnte, war die Partie eigentlich gelaufen. Beim ZFC lief dann gar nichts mehr, auch weil die Einwechslungen, vor allem die von Martin Bocek, keine Verstärkungen waren. Mit aufgehobener Defensivordnung erzielte dann Rommel in der 73. Minute noch das 6:3 und Knoll in der 84. das 7:3, bei dem Oliver Dix abermals ganz schlecht aussah.
Damian Halata konnte es kaum fassen, dass der seiner Meinung nach besten ersten Halbzeit der Saison eine so desolate zweite folgte und ärgerte sich am meisten über sich selbst, weil er nach dem Pokalspiel zu unrecht Oliver Dix das Vertrauen für das Auswärtsspiel geschenkt hatte: „Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass ein so gestandener Mann wie Olli wegen dem leistungsbedingten Konkurrenzdruck solche blank liegenden Nerven zeigt und so eine desolate Leistung abliefert.“ und ergänzte: „ darüber hinaus ist es aber auch wenig erklärlich, dass wir nach einer solchen ersten Halbzeit so zusammenbrechen und keiner der erfahrenen Spieler auf dem Platz die Ordnung im Spiel organisiert.
Mit wenig Hoffnung auf Gesundung mehrerer Spieler und der wohl zwei Wochen dauernden Verletzungspause von Daniel Ferl geht es nun am Sonntag zu Hause gegen den Chemnitzer FC. Es ist zu wünschen, dass die Mannschaft an die Leistung der ersten Halbzeit anknüpft und sich irgendwie zum ersten Heimsieg quält.
Hubert Wolf |
Bericht der SitzplatzUltras Meuselwitz |
Guter Start … grenzenloses Fiasko …
… in Berlin. Am 11. Spieltag der laufenden Regionalliga-Saison ging die Reise in die Bundeshauptstadt nach Berlin. Dort wartete die Ausbildungsmannschaft von Hertha BSC Berlin. Nachdem man in der Vorwoche überraschend im Landespokal gegen Carl Zeiss Jena eine Runde weitergekommen war, nahm sich die Mannschaft viel vor und wollte auch in der Ferne ihre bis dato unbefleckte weiße Weste sauber halten.
Das Spiel begann für den ZFC sehr gut. Schon nach 10 Minuten konnte der flinke Sebastian Gasch sein zweites Saisontor erzielen. Der Berliner Abwehrspieler Neumann war noch nicht richtig im Spiel und bekam das Leder von „Gaschi“ von den Schlappen genommen, dieser rannte gen Tor, umkurvte Hertha-Schlussmann Sobtzik und schob aus sehr spitzen Winkel zum 0:1 ein. Doch auch nach dem Führungstreffer steckte der ZFC nicht auf und konnte schon zwei Minuten später durch einen fulminanten Schuss aus 16 Metern von Karsten Oswald zum 0:2 erhöhen. Die ZFC-Abwehr stand sicher und die Stürmer, heute wieder mit Karsten Oswald als hängende Spitze, wirbelten munter drauf los. Die Hertha-Bubis kamen in der Zeit nur zu sehr wenigen Möglichkeiten, so zum Beispiel in Spielminute 16, als Marvin Knoll einen Freistoß aus 18 Metern aber doch ein ganzes Stückchen über den Kasten geschossen hatte. Dann aber Minute 21: Freistoß aus 22 Metern und Oliver Dix sah sehr alt aus. Der von Marvin Knoll getretene Ball war sehr lange in Luft, Oliver Dix dachte wohl der Ball geht über seinen Kasten, doch jener welcher senkte sich doch noch in den Kasten. Von Oliver Dix kam nur ein kleines „Hüpferli“. Doch der ZFC, wenig von diesem Gegentreffer geschockt antwortete sofort. Gleich nachdem Schiedsrichter Tobias Helwig angepfiffen hatte konnte wiederum Sebastian Gasch sich den Ball ergattern, die gesamte Hertha-Abwehr schwindelig spielen und schob zum 1:3 aus Sicht der Herthaner ein (22.). Doch auch die Berliner konnten gleich wieder Antworten, es vergingen keine 180 Sekunden, so konnte der Profispieler Fabian Lustenberger zum 2:3 - nach Fehler von Oliver Dix - abstauben. Jetzt hatten beide Mannschaften wohl (für diese Halbzeit) genug Tore geschossen und das Spiel plätscherte ein wenig vor sich hin. Doch eine Minute vor dem Pausentee hatte Kevin Stephan eine gute Gelegenheit um den Ausgleich zu erzielen, doch er verfehlte das Tor um zirka 5 Meter. Somit ging man mit der knappen Führung in die Kabinen des Herthaner Amateurstadions.
Auch zu Anfang der 2. Halbzeit übernahm der ZFC gleich wieder die Initiative in Person von Richard Baum, dieser Zwang den Berliner Patrik Sobtzik zu einer Glanztat. Doch in Folge zog sich der ZFC überraschend sehr weit zurück, kam irgendwie nicht mehr auf die Beine und es ergaben sich unter gütiger Mithilfe unseres Schlussmannes sehr gute Gelegenheiten und auch Tore. In der 58. Minute bekamen die Berliner einen Freistoß zirka 17 Meter vor dem Tor des ZFC zugesprochen. Marvin Knoll legte sich das Leder wieder zurecht und zirkelte den Ball in die Tormannecke (!) zum Ausgleich ins Tor. Nur 130 Sekunden später konnten die Berliner gar den Führungstreffer erzielen, Sebastian Hoeneß nutzte die Unordnung in der Meuselwitzer Hintermannschaft zum 4:3. Weitere 120 Sekunden später war es dann Dennis Rommel, der über den völlig unmotiviert herauseilenden Oliver Dix zum 6:3 köpfte (53.). Minute 72 – Flanke von rechts auf Rommel, den unsere Abwehrspieler wohl vergessen hatten, dieser markierte dann das 6:3. Zehn Minuten vor dem Ende hatte dann auch der ZFC seine zweite Chance in Durchgang zwei durch Michael Rudolph, doch sein schöner Schlenzer wurde durch Sobtzik gehalten. Als ob 6:3 noch nicht genug ist, konnte Marvin Knoll in der 87. Minute durch einen Schuss, der noch abgefälscht wurde, zum Endstand von 7:3 einschieben.
Fazit: Was soll man dazu noch sagen? Selbst nach einer geschlafenen Nacht und ein in Arbeit getränkten Tag danach ist man immer noch so ziemlich fassungslos, was gestern in Berlin geschehen ist!? Man kann gegen eine gut ausgebildete Nachwuchsmannschaft eines Lizenzvereins durchaus verlieren, keine Frage! Aber 3:7? Nach einer 3:1-Führung! Einen nicht unwesentlichen Teil zu dieser herben Schlappe trägt Oliver Dix, der sich nach dem Spiel von den Fans mit „naja, so was passiert halt“ verabschiedete. Wenn er alles an diesem Tag so locker gesehen hat, verwundert einen nichts. Eine Zwangspause täte ihm sicher mal gut, um vielleicht seinen Ernst wieder zu finden. Christian Beer – seinerseits von den Dortmunder Amateuren vor Saisonbeginn zum ZFC gestoßen – besitzt Regionalligaerfahrung und hat seine Klasse im Spiel gegen den FC Carl Zeiss Jena mehr als nur unter Beweis gestellt! Es sei nur Gerecht wenn er unter diesen Umständen die faire Chance erhält, sich auch in der Liga und nicht nur im Pokal zu beweisen!
SitzplatzUltras Meuselwitz
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