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Männer Regionalliga Nordost

FC Carl Zeiss Jena vs. ZFC Meuselwitz
2 : 2

ZIPSE PUNKTET VERDIENT IM „PARADIES"


Im Rahmen des 29. Spieltages der Regionalliga Nordost konnte unser ZFC am Samstag, dem 22.04.2023, beim FC Carl Zeiss Jena einen zwar glücklichen, aber auch hochverdienten Punktgewinn einfahren. Dabei fiel der Zipsendorfer Ausgleichstreffer zum 2:2 quasi mit dem Schlusspfiff. 


Im Spiel eins nach der Beurlaubung vom Trainer Heiko Weber sahen die 3298 Zuschauer, darunter gut 30 Zipse-Fans, zu Beginn einen ZFC, der sich viel vorgenommen hatte und auch die ersten guten Momente verzeichnen konnte. So probierten es Patrick Scheder (3‘) und Amer Kadric (5‘) gleich mal mit Schüssen aus der Distanz, die beide nicht schlecht lagen. Nach knapp einer Viertelstunde kam auch Jena das erste Mal gefährlich vor das Zipsendorfer Tor. Eine lange Hereingabe in den Strafraum sprang Felix Rehder an den ausgestreckten Arm, was jedoch von Schiedsrichter Michael Wilske zum Unmut der Jenaer nicht geahndet wurde (14‘). Aus unserer Sicht kann man nur sagen: „Wenn man die ganze Saison über so oft Pech hatte, kann man auch mal Glück haben". In der Folge gab es gute Momente, aber auch einige Fehlpässe auf beiden Seiten. Obwohl der Gastgeber nun etwas besser in die Partie reinkam, war Zipse mehr als ebenbürtig. Nach 21. Spielminuten hatte unsere Mannschaft jedoch erneut Glück. Jan Dahlke versuchte es mit einem Volleyschuss, der nur knapp am Kasten von Jean-Marie Plath vorbeizischte. Dass man nur Tore erzielen kann, wenn man auch mal schießt, merkte nach gut einer halben Stunde Amer Kadric. Er marschierte energisch auf den Jenaer Strafraum zu, zog aus 18 Metern einfach mal ab, der Ball wurde noch leicht abgefälscht und schlug zum 0:1 ins kurze Eck ein (32‘). Zipse führte im Paradies und das nicht mal unverdient. Mit dem knappen 0:1 ging es in die Pause. 


Unsere Mannschaft konnte mit dem Auftritt in der ersten Hälfte zufrieden sein. Das Tor fiel genau zu einem Zeitpunkt, als Jena etwas ins Spiel kam. So kann man auch einer Mannschaft den Stecker ziehen. Jenas Trainer René Klingbeil war mit der ersten Halbzeit gar nicht zufrieden und wechselte dreifach. 


Bedauerlicherweise aus Zipsendorfer Sicht zeigten die Wechsel sofort Wirkung. Kurz nach Wiederanpfiff marschierte der eingewechselte Jonathan Muiomo in Richtung Grundlinie, flankte nach innen, wo Jan Dahlke keine Mühe hatte, das Leder zum viel umjubelten 1:1 über die Torlinie zu drücken (46‘). Nun versuchte Jena das Zepter an sich zu reißen und hatte die besseren Momente. Doch weder ein Schuss aus spitzem Winkel von Vasileios Dedidis (55‘), noch ein Fernschuss von Justus Petermann fand den Weg ins Zipsendorfer Tor (64‘). Aber auch unser ZFC versteckte sich nicht und hätte in der 65. Spielminute die Führung erzielen können. Da man aber bei einem unübersichtlichen Gewusel im Jenaer Strafraum den Ball nicht unter Kontrolle brachte, blieb auch diese Gelegenheit ungenutzt. Die Partie wurde inzwischen langsam hitziger. Keiner gab einen Ball verloren. Ein Fabian Stenzel lief sich regelrecht die Lunge aus dem Leib. Nach 75 Minuten prüfte Amer Kadric mit einer Direktabnahme nochmals Zeiss-Keeper Kevin Kunz und fand in ihm seinen Meister. In der Endphase des Spieles wurde unser ZFC wieder aktiver und just in diesem Moment schlug der Gastgeber erbarmungslos zu. Ein unglücklich abgewehrter Ball landete vor den Füßen von Lukas Lämmel, der mit einem satten Schuss zum 2:1 verwandeln konnte (83‘). Natürlich kannte der Jubel beim Jenaer Anhang keine Grenzen, ihre Mannschaft hatte das Spiel gedreht und es keimte wieder leichte Hoffnung auf, doch noch die zwei Mannschaften an der Tabellenspitze einzuholen. Als die letzten Sekunden der Nachspielzeit liefen, einige sich schon von ihren Plätzen erhoben, die ersten Berichte mit den fertigen Überschriften: "Jena mühte sich zum Sieg" schon geschrieben waren, brachte der zuvor eingewechselte Johann Martynets eine letzte Flanke in den Strafraum des Favoriten. Dabei zeigte sich wieder mal, dass man doch den Tag nicht vor dem Abend loben soll, denn diese Flanke erreichte Felix Müller, der zum Kopfball hochstieg und in letzter Sekunde den verdienten 2:2-Ausgleichstreffer erzielte (90+3‘). Natürlich kannte die Freude bei unserer Mannschaft keine Grenzen, welche natürlich bei der Jenaer Mannschaft und deren Anhang nicht geteilt wurde. So kochten beiderseits nach dem Abpfiff noch etwas die Emotionen hoch, was aber auch schnell wieder vorbei war. Zipse nimmt einen Punkt mit an die Schnauder, welcher sich laut Felix Müller moralisch wie ein Sieg anfühlt. 


Fazit: Die Mannschaft hat sich endlich mal wieder belohnt. Ein Punkt auch für die Moral. Was er am Ende wert ist, werden wir sehen. Nun heißt es weiterkämpfen und gegen Lok nachlegen. 


Stimmen zum Spiel 

Christian Hanne (ZFC Meuselwitz): „Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft, dass sie sich hinten raus für den Aufwand noch belohnt hat. Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt und mit unseren Mitteln den Gegner unter Druck gesetzt, wussten aber auch, dass es aufgrund des Wetters schwer wird in der zweiten Halbzeit. Die Jungs haben alles rausgehauen, nochmal großes Kompliment an der Stelle. Wir machen uns aber manchmal auch das Leben selber schwer, müssen mehr Klarheit haben, daran müssen wir arbeiten. Ich glaube, wir haben ein intensives Spiel gesehen und für mich ist das 2:2 absolut in Ordnung". 

René Klingbeil (FC Carl Zeiss Jena): „Wir spielen eine richtig schlechte erste Halbzeit, das nehme ich auf mich, es war meine Idee und die ist taktisch nicht aufgegangen. Haben das in der zweiten Hälfte dann wesentlich besser gemacht, da wir auf altbekannte Strategien zurückgegangen sind. Wir machen zu einem überragenden Zeitpunkt das 1:1 und auch der Zeitpunkt beim 2:1 war eigentlich überragend. Ärgerlich war schon in der ersten Hälfte, dass wir keinen Elfmeter bekommen haben. Der hätte uns schon sehr gutgetan. Wir sollten das nicht als Entschuldigung nehmen, aber ich will es trotzdem klar ansprechen. Eigentlich nimmt man, nachdem man so ein Spiel gedreht hat, das Ding zu Hause irgendwie mit, aber wir haben nicht nur zwei Tore geschossen, sondern auch zwei bekommen. Wir nehmen aus dem Spiel, genau wie aus der Niederlage in Cottbus, etwas mit. Meuselwitz wünsche ich alles Gute".



Statistik

Tore: 0:1 Kadric (32.), 1:1 Dahlke (47.), 2:1 Lämmel (83.), 2:2 Müller (90+3)


Jena: Kunz, Gipson, Strietzel, Hehne, Verkamp (46.Muiomo), Lämmel, Dahlke (90.Itoi), Petermann, Schau (46.Dedidis), Wolf (75Grimm), Knöferl (46.Hoppe)


ZFC: Plath, Rehder, Bürger, Bock (50.Fischer), Trübenbach, Stenzel (77.Jacobi), Scheder (85.Scheder), Kadric, Raithel, Müller, Eckardt


Zuschauer: 3298


Schiedsrichter: Michael Wilske | Marko Wartmann, Miriam Schwermer



Fotos


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