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Männer Regionalliga Nordost

Berliner AK 07 vs. ZFC Meuselwitz
3 : 2

TRAURIGES ENDE IM POSTSTADION


Wenn man einmal da unten steht, hat man eben kein Glück zu erwarten. Im Rahmen des 27. Spieltages der Regionalliga Nordost musste unser ZFC am Freitag, dem 07.04.2023, eine ganz bittere Niederlage hinnehmen. Dabei hatte unsere Mannschaft nach einem 0:2-Rückstand zur Pause große Moral bewiesen und sich auf 2:2 zurückgekämpft. Bedauerlicherweise konnte aber der verdiente Punktgewinn nicht über die Ziellinie gerettet werden und mussten sich die Schützlinge von Trainer Heiko Weber durch ein Tor in der Nachspielzeit noch mit 2:3 geschlagen geben.

Es sind zurzeit keine einfachen Zeiten für unsere Zipsendorfer Familie. Trotzdem machten sich am Karfreitag wieder ein paar Schlachtenbummler auf den Weg in die Hauptstadt, um zusammen mit den Jungs vom Berliner ZFC-Fanclub die Mannschaft zu unterstützen. Sie sahen zusammen mit den anderen ca. 250 Zuschauern, die den Weg in das kalte Poststadion gefunden hatten, in den ersten Minuten eine Abtastphase, die mit dem 1:0 für den BAK endete. Passend zur Zipsendorfer Gesamtsituation ein sehr unglücklicher Treffer. Shinji Yamada setzte sich auf der Grundlinie „grenzwertig" gegen Fabian Raithel durch, brachte das Leder nach innen auf Michael Joseph Arantes Seaton, der zwar die Kugel nicht richtig unter Kontrolle brachte, aber irgendwie landete der Ball dann doch noch über das Bein von Patrick Scheder im Zipsendorfer Kasten (11‘). Unsere Mannschaft zeigte sich wenig geschockt und erarbeitete sich ein optisches Übergewicht, ohne allerdings zwingende Torgelegenheiten zu kreieren. Nach 28 Minuten kam dann Nils Schätzle nach einem Kontakt mit einem Berliner Abwehrspieler im Strafraum zu Fall, doch nach Ansicht des uns allen bekannten Schiedsrichters Patrick Kluge war das zu wenig und der Elfmeterpfiff blieb aus. Auf der Gegenseite dann die große Möglichkeit für den BAK, um auf 2:0 zu stellen. Patrick Sussek zog energisch in den Zipsendorfer Strafraum, doch seinen Schuss konnte Jean-Marie Plath mit dem Fuß glänzend parieren (33‘).

Nur drei Zeigerumdrehungen später machten die Berliner, die eigentlich bis dato wenig Präsenz zeigten, dann doch das 2:0. Nach einem Foul an Michael Joseph Arantes Seaton, welches außerhalb des Strafraumes begann, der Angreifer aber im Selbigen erst fiel, zeigte der Schiedsrichter sofort auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß von Patrick Sussek konnte zwar Jean-Marie Plath noch großartig halten, doch beim Nachschuss war er dann machtlos (37‘).

Bitter aus der Sicht unserer Mannschaft und es hätte noch schlimmer kommen können. Da Bleron Krasniqi nach schönem Zuspiel mit seinem Schuss zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff nur die Querlatte küsste, ließ der BAK die Riesengelegenheit mit dem 3:0 den Deckel endgültig drauf zu machen aus. So ging es mit einem 2:0 in die Pause.

Obwohl unser ZFC nicht das schlechtere Team war, lag man 0:2 hinten und keiner wollte so richtig glauben, dass unsere Mannschaft noch mal zurückkommen würde. Trotzdem hoffte der Zipsendorfer Anhang auf eine Trotzreaktion und die kam. Mit dem ersten Angriff im zweiten Durchgang erzielte unser ZFC den Anschlusstreffer und läutete damit die beste Zipsendorfer Phase ein. Der eingewechselte Andy Trübenbach überlupfte nach einer Flanke von Amer Kadric den BAK-Keeper Luis Maria Zwick und verkürzte auf 2:1 (46‘). Danach gab es einige gute Gelegenheiten zum Ausgleich. Doch weder ein Kopfball von Till Jacobi, den der Berliner Keeper an den Querbalken lenkte (47‘), noch ein Schussversuch aus dem Gewühl heraus von Felix Rehder nur wenige Augenblicke später, fanden den Weg ins Berliner Tor. So überstand der BAK diese Zipsendorfer Druckphase und in der Folge wurde in dieser teilweise hitzigen Partie mehr diskutiert wie Fußball gespielt. In der 63. Spielminute gab es nach einem Foul an Felix Müller einen Freistoß aus aussichtsreicher Position und diese Gelegenheit wurde von unserer Mannschaft zum hochverdienten und viel umjubelten Ausgleichstreffer genutzt. Luca Bürger zirkelte die Kugel wunderschön aus knapp 20 Metern in die Maschen. Zipse war stark zurückgekommen und wollte natürlich mehr. Nach 74 Minuten wieder ein guter Angriff, aber der Abschlussversuch von Luis Fischer brachte keinen Erfolg. Nun ging es hin und her. Plötzlich war Michael Joseph Arantes Seaton durch, scheiterte aber am stark reagierenden Zipse-Keeper Jean-Marie Plath (76‘). Diese Situation war aber auch insoweit prekär, da der Stürmer auch kurz vor dem Eintritt in den Zipsendorfer Strafraum bei einem Zweikampf mit Fabian Raithel ins Straucheln geriet. So richteten sich die Blicke des Zipsendorfer Anhangs sofort auf Schiedsrichter Patrick Kluge, aber der Pfiff blieb wider Erwarten aus.

Die Zeit lief immer weiter von der Uhr und als auch in der 88. Minute, als Louis Fischer im gegnerischen Strafraum zu Fall kam, die Pfeife des Unparteiischen stumm blieb, rechneten alle im Stadion schon mit einer Punkteteilung. Bedauerlicherweise kam es jedoch anders. Mit einem Schuss aus 18 Metern erzielte Keanu Schneider doch noch das 3:2. Dabei rutsche unserem bis dato gut aufgelegten Torhüter Jean-Marie Plath das Leder in der Nachspielzeit leider durch und besiegelte die bittere Zipsendorfer 2:3-Niederlage.

Fazit: Nach dem Abpfiff war nicht nur unseren Spielern die maßlose Enttäuschung anzusehen, auch unserer Fotografin kullerten ein paar dicke Tränen über die Wangen. Fußball kann eben auch grausam sein. Es gab wieder mal viel Lob von verschiedenen Seiten, was aber am Ende nicht zählbar ist. Doch es hilft alles nichts, wir müssen jetzt alle, Fans und Mannschaft, zusammenhalten und den Weg gemeinsam weiter gehen, egal wohin er uns führt. Die Moral hat auf jeden Fall gestimmt und auch wenn es kein Trost ist, im Poststadion hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen. Daraus müssen wir Kraft und Hoffnung schöpfen. Zur Schiedsrichterleistung will nicht mehr viel sagen, nur so viel: „BITTE lasst einen Patrick Kluge nicht wieder bei einem ZFC-Spiel pfeifen, da stimmt die Chemie einfach nicht und man tut niemanden einen Gefallen".

Danke auch an die Vertreter von unserem Berliner ZFC-Fanclub für die Unterstützung. Trotz der getrübten Stimmung setzten sie sich nach dem Spiel noch ein Weilchen mit den mitgereisten Zipsendorfer Fans in Peters Bierbar zusammen, denn man sollte auch in schweren Zeiten zueinanderstehen.


Stimmen zum Spiel
Heiko Weber (ZFC Meuselwitz): "Die Mannschaft ist traurig. Wir kriegen eigentlich einen Freistoß, der wird nicht gepfiffen, dann das 0:1. Dann bekommen wir einen Elfmeter, das Foul war einen Meter vor dem 16er. Dann rappelt sich die Mannschaft wahnsinnig auf, dann steht es 2:2. Die Mannschaft hat gefightet. Und dann ein kapitaler Torwartfehler, ein harmloser Schuss. Berliner AK hat glücklich gewonnen. Wenn man in der Liga diese Fehler macht, werden die gnadenlos bestraft. Leider nicht zum ersten Mal. Aber die Mannschaft ist als absolutes Team aufgetreten."

Volkan Uluc (Berliner AK): "Du musstest heute kämpfen, fighten. In der ersten Halbzeit war das in Ordnung. Beide Teams haben sich nicht viel geschenkt. In der zweiten Halbzeit war Meuselwitz aktiv, durch das 2:1 sind wir nervös geworden. Die Reaktion nach dem 2:2 finde ich gut. Beim Siegtor haben wir das Quäntchen Glück. Es war auch für den Schiedsrichter ein schwieriges Spiel. Viele Zweikämpfe, viele strittige Situationen in der Box. Ich glaube nicht, dass es eine Benachteiligung bei den Toren gab."

Felix Müller (ZFC Meuselwitz): "Das ist sehr bitter. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Die Leistung und der Umgang von dem Schiedsrichter waren respektlos. Beim Elfmeter war das Foul zwei Meter außerhalb. Dann liegst du 0:2 hinten. Bei uns wird Schätzle klar getroffen. Ich bin trotzdem stolz auf die Mannschaft. Das letzte Tor war bitter, jetzt müssen wir den Jungen aufbauen."

J.K.




Statistik

Tore: 1:0 Scheder (11. ET), 2:0 Sussek (37.), 2:1 Trübenbach (46.), 2:2 Bürger (64.), 3:2 Schneider (90.+2)


ZFC: Plath - Scheder (46. Trübenbach), Rehder, Müller, Raithel - Bürger, Kadric (82. Martynets), Schätzle (59. Stenzel), Fischer - Jacobi, Bock


BAK: Zwick - Lang, Chahed, Schulz, Meyer (86. Olczyk) - Yamada, Yajima, Schneider, Sussek - Krasniqi (67. Mantatu), Seaton (86. Dursun)


Zuschauer: 215


Schiedsrichter: Patrick Kluge / Lars Albert, Johannes Schipke



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