KEIN BISS, KEIN LOB, KEINE PUNKTE

Im Rahmen des 26. Spieltages der Regionalliga Nordost knüpfte unsere Mannschaft am Samstag, dem 01.04.2023, bedauerlicherweise nahtlos an die Leistung des letzten Heimspiels gegen Lichtenberg an, verlor am Ende verdient mit 0:3 und erhielt nach einem vor allem in der ersten Halbzeit inakzeptablen Auftritt vom Gegner SV Babelsberg regelrecht eine Lehrvorführung. 

Unsere Mannschaft wollte nach dem starken Auftritt beim Pokalspiel in Jena an diese Leistung unbedingt anknüpfen und hatte sogar in der ersten Minute durch einen Kopfball von Luca Bürger die Riesenchance, um in Führung zu gehen. Leider ging der Ball knapp am Tor vorbei und die Chance war dahin. In der 10. Spielminute zeigten die Babelsberger, wie es richtig geht und gingen nach einem starken Angriff mit 0:1 in Führung. Dabei wurde Daniel Frahn von Emir Can Gencel mustergültig bedient, konnte sich die Ecke aussuchen und überwand Justin Fietz im Zipsendorfer Kasten. Nun waren die Gäste voll im Spiel und zeigten sich viel bissiger. Nach 18 Minuten folgte der nächste Teil der Lehrvorführung. Wieder war es ein mustergültiger Angriff, der für den nächsten Gäste-Treffer sorgte. Mit einem Doppelpass zwischen Rudolf Dovny Ndualu und Kapitän Daniel Frahn hebelten die Babelsberger die komplette Zipsendorfer Hintermannschaft aus und der freistehende R. D. Ndualu hatte keine Mühe zum 0:2 zu vollenden. Natürlich stirbt die Hoffnung bekanntlich zum Schluss, aber irgendwie hatte man jetzt schon das Gefühl hier und heute wird das nichts mehr. Dennoch gab es neben einigen Babelsberger Gelegenheiten auch noch eine gute Möglichkeit für Luca Bürger, den Anschlusstreffer zu erzielen. Leider wurde sein Schuss von der Strafraumgrenze noch vom Gäste-Keeper Luis Klatte über die Querlatte gelenkt (27‘). Viel mehr kam aber von unserem ZFC im ersten Durchgang nicht. Die Gäste konnten, nachdem sie mit einem schönen Distanzschuss von Tahsin Cakmak an Justin Fietz noch scheiterten (40‘), kurz vor der Halbzeitpause auch noch den dritten Treffer nachlegen. Daniel Frahn erzielte ihn, nachdem er von Rudolf Dovny Ndualu stark mit der Hacke in Szene gesetzt wurde, aus Nahdistanz (44‘). 

Zur Pause sah man nicht nur enttäuschte, sondern vor allen auch erschrockene Zipsendorfer Gesichter. Keiner im weiten Rund glaubte daran, dass Zipse noch mal zurückkommen würde. Zu schwach und müde war der Auftritt bisher. Man hoffte nur, dass es nicht noch ein richtiges Debakel geben würde. Fakt war aber auch, und das hörte man mehrfach: „Mit so einer schwachen Leistung steigt man ab". 

Eins vornweg, ein Debakel wurde es nicht. Grund dafür war auch, dass unsere Mannschaft zwar keinen guten, aber einen besseren Auftritt im zweiten Durchgang hinlegte. Die Babelsberger verwalteten das 3:0 aus ihrer Sicht souverän. Zwar hatte Zipse die eine oder andere Chance, den Anschlusstreffer zu erzielen, aber weder ein Schuss von Patrick Scheder nach 60 Minuten, der einfach zu schwach war, noch ein Schussversuch aus spitzem Winkel von Andy Trübenbach fanden den Weg ins gegnerische Tor. Nachdem auch Justin Fietz zwei gute Gelegenheiten der Gäste hervorragend vereiteln konnte, neigte sich die Partie dem Ende entgegen. Die Jungs aus der Filmstadt spielten die Partie dann locker herunter ohne jegliche Gefahr, dass noch irgendetwas anbrennen könnte. Die letzte verheißungsvolle Szene im Spiel zeigte eines der Probleme unserer Mannschaft. Andy Trübenbach stand nach einer Flanke von Dominik Bock völlig blank keine zwei Meter vor dem leeren gegnerischen Tor und schiebt das Leder über den Kasten (90‘). Dann war Schluss und die Punkte gingen nach Babelsberg. 

Fazit: Die Gäste waren in allen Belangen eine Klasse besser. Erntete man in der Historie nach Niederlagen meist noch Lob, gab es heute nichts dergleichen. Da die 03er zurzeit zum Mittelmaß der Regionalliga zählen, wissen wir alle, dass der Auftritt unserer Mannschaft nicht regionalligatauglich war. Stand jetzt, wo Halle und Zwickau unterm Strich stehen und eventuell unser Staffelsieger den Aufstieg verpasst, wären wir abgestiegen! Auch wenn immer wieder Stimmen laut werden, dass es keine vier Absteiger geben wird, würde ich mich darauf nicht verlassen. Wir wissen aber auch, dass unsere Mannschaft zu anderen Leistungen fähig ist, und das gibt Mut. Also kann die Devise nur lauten: „Aufstehen, Mund abputzen und die Punkte woanders holen". 

Stimmen zum Spiel 

Markus Zschiesche (SV Babelsberg): "Wir haben ein sehr gutes Spiel hinter uns und in der ersten Halbzeit den Grundstein gelegt. Wir haben Meuselwitz aggressiver und mit mehr Biss erwartet. Die Jungs haben es heute gut umgesetzt. Heute ist uns alles gelungen. Von der Spielanlage her war das sehr gut. In der zweiten Halbzeit wollten wir keinen Anschluss bekommen. Wir haben das gut verteidigt, den Sieg zu Recht eingetütet. Wir hätten vielleicht noch höher gewinnen können, verdient auf alle Fälle. Ich wünsche Meuselwitz alles Gute." 

Heiko Weber (ZFC Meuselwitz): "Das macht keinen Spaß nach so einem zweiten Heimspiel zu Hause. Wir hatten uns so viel vorgenommen, haben uns genau überlegt, wie man gegen Babelsberg spielt. Wir haben gleich die Riesenchance. Babelsberg hat es gnadenlos ausgenutzt. Dann haben wir lähmende Beine, dann fehlt uns Selbstvertrauen. Vor der Pause dann das 3:0. Wir müssen gucken, dass wir Mannschaften hinter uns lassen. Und dass der Wille zu erkennen ist, dass wir in der Liga bleiben wollen. Wir haben noch acht Spiele, da müssen wir anders spielen." 

J.K.

Statistik

Tore: 0:1 Frahn (10.), 0:2 Ndualu (17.), 0:3 Frahn (44.)

ZFC: Fietz, Bürger , Trübenbach, Stenzel (57.Jacobi), Scheder, Kadric, Pistol (23.Bock), Raithel, Müller, Miatke (57.Fischer), Eckardt

Babelsberg: Klatte, Bürger (70.Reimann), Wilton, Iraqi, Gencel, Frahn (80.Nattermann), Rausch, Sietan, Ndualu (62.N`gatie), Cakmak, Gladrow (80.Wegener)

Zuschauer: 399

Schiedsrichter: Max Bringmann | Franz Unger, Tim Haubenschild

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PK