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Köstritzer-Landespokal

ZFC Meuselwitz vs. FC RW Erfurt
1 : 2

Aufstellung
Aufstellung
Naumann, Lubsch, Urban, Müller, Weinert (76. Luck), Trübenbach, Wiezik, Kamm Al-Azzawe, Albert (70. Vojta), Sträßer (87. Krieger), Le Beau
Domaschke, Nikolau, Laurito, Aydin, Odak, Menz, Judt (23. Bergmann), Erb, Kammlott (90. Möckel), Szimayer, Brückner (80. Benamar)
Auswechselbank
Auswechselbank
Teichmann, Altenstrasser, Vojta, Weiske, Gröschke, Krieger, Luck

Klewin, Bergmann, Höcher, Möckel, Pigl, Kadric, Benamar
Torschützen
Torschützen
1:1 Wiezik (62.)

0:1 Kammlott (60.), 1:2 Aydin (85.)
Zuschauer
1631
Schiedsrichter / Assistenten
Marko Wartmann / Chris Rauschberg, Konrad Götze

Fotos

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht Frieder Wittmann
Im Viertelfinale des Köstritzer Landespokals schied der ZFC vor den 1.631 Zuschauern gegen den Drittligisten RW Erfurt nach einer sehr guten spielerischen Leistung mit 1:2 aus. Der ZFC bot dem höherklassigen Team aus der Erfurter Landeshauptstadt beherzt Paroli und hielt besonders in der 1. Halbzeit gelungen dagegen. Bei gutem Spielwetter wurde den Fußballfreunden eine unterhaltsame Partie geboten. Auch wenn es für die Zipsendorfer am Ende nicht reichen sollte, mit solch einer fußballerischen Gesamtleistung dürfte es dem ZFC im RL-Alltag um den Klassenerhalt nicht bange sein.

Die Anfangsphase gehörte allen sichtbar der Heimelf. Bereits in der 6. Minute versuchte P. le Beau den Ball an Domaschke vorbei ins Tor zu drücken, allerdings mit gestrecktem Bein vor dem Gästekeeper. Als S. Albert einen Freistoß nicht ins Zentrum schlug, sondern den direkten Weg suchte, knallte der bestens getretene Schuss an den rechten Pfosten und so blieb den Gastgebern die Führung versagt (10.). Auch sein gekonnter 20-Meter-Versuch aus diagonaler Position strich nur wenig über den langen Pfosten des RWE-Tores (14.). Die Erfurter brauchten in der Offensive einige Zeit um ins Spiel zu finden, da sie immer wieder durch die laufstarken ZFC-Spieler gestört wurden. Aydin machte es dann dem ZFC-Mittelfeldspieler gleich, verfehlte aber ebenso das Tor (17.). Als F. Lubsch beherzt in den RWE-Strafraum gegen mehrere Erfurter ein gutes Solo startete, kam er aber nicht zum Abschluss (19.), danach musste Judt bei den Gästen verletzungsbedingt ausgewechselt werden (23.). Der ZFC spielte munter mit und beiderseits gab es außer einer ungenutzten Eckenanzahl zunächst keine zwingenden Chancen mehr. Beide Abwehrreihen standen meist konzentriert, man ließ die Angreifer nicht zur Entfaltung kommen, und es vollzog sich in einem ausgeglichenen Spiel eher ein Geplänkel im  Mittelfeld. Nach etwa einer halben Stunde pflückte Domaschke eine hohe Urban-Eingabe vor J. Wiezik herunter (32.) und Brückner rettete bei gutem Weinert-Solo noch zur Ecke. Diese verwertete F. Müller per Kopf, aber die Kugel strich diagonal am Tor vorbei (36.). Auf der Gegenseite versuchte es Kammlott, der nicht zum Torschuss kam, aber den abprallenden Ball wollte dann Aydin aus spitzem Winkel einzunetzen. Hierbei deckte A. Naumann geschickt das kurze Toreck und so landete der Ball nur auf seinem Körper (39.). In der Schlussphase der ersten Halbzeit kam RWE zu ein paar Abschlussmöglichkeiten. Als Szimayer unverhofft in Ballbesitz kam, schob er vom linken Torraumeck das Streitobjekt flach am langen Pfosten vorbei (40.). Aydin schoss einen langen Freistoß direkt auf das ZFC-Tor, aber A. Naumann lenkte die Kugel mit einer Faust noch ins Niemandsland (43.). Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff von Schiri Marko Wartmann (Großvargula) setzte Menz zu einem guten Weitschuss an, aber auch diesen konnte der ZFC-Keeper noch über den Balken lenken (45.). So ging es bei torlosem Spielstand in die Kabinen.
 
Mit Wiederbeginn wurde bei den Erfurtern eine spielerische Steigerung erkennbar, die am Schluss zu einem knappen 2:1-Pokalerfolg führen sollte. Kammlott schlenzte aus ca. 10 Meter den Ball mit der Innenseite an den rechten Pfosten (50.), abgezockter machte er es in der 59.Minute. Beim Durchbruch bis zur Grundlinie tunnelte er F. Müller und netzte aus spitzem Winkel über A. Naumann hinweg ein, ohne F. Lubsch bei seinem Rettungsversuch auf der Torlinie eine Chance zu lassen. Der ZFC  hatte das Vermögen sofort auszugleichen. J.Wiezik köpfte eine weite Weinert-Eingabe als Bogenlampe Richtung langer Pfosten des RWE-Tores und ließ Domaschke trotz einer Flugeinlage keine Chance (61.). Das 1:1 zu diesem Zeitpunkt war gerechtfertigt und die ZFC-Fans konnten weiter auf einen Pokalsieg hoffen. Nach einer Stunde Spielzeit errangen die Erfurter zunehmend größere Spielanteile und auch die Dramatik nahm merklich zu. Der ZFC-Torhüter wurde zu einer Tripple-Aktion von Kammlott und Brückner herausgefordert, wobei P. le Beau noch einen Ball per Rückzieher von der Torlinie holte (64.). Dann setzte Szimayer einen Kopfball nach Brückner-Freistoß an das rechte Lattenkreuz (68.). Hatte A. Trübenbach Laurito bei einer Abwehraktion noch entscheidend gestoppt, blieb ihm der Führungstreffer versagt, da sein Flachschuss nur knapp neben dem linken RWE-Pfosten landete (79.). Während Menz nur zu einem schwachen Abschluss imstande war (82.), musste der RWE-Keeper bei einem Sträßer-Freistoß sein ganzes Können aufbieten (83.). Die bekannte Gefährlichkeit von Aydin und Kammlott sollte kurz vor Schluss doch noch zur Entscheidung führen – nach einem guten Zusammenspiel netzte Aydin, sonst meist Vorlagengeber, mit straffem Diagonalschuss aus zwölf Meter Torentfernung noch zum 2:1 für die Erfurter ein (84.). Der ZFC versuchte nochmals die Verlängerung zu erreichen, aber Domaschke konnte einen guten Trübenbach-Freistoß wegfausten (89.) und bereits in der kurzen Nachspielzeit ging ein 16-Meter-Versuch von F. Müller nur wenig über den Querbalken.
Das ZFC-Team hat keinen Grund nach dieser couragierten Leistung den Kopf hängen zu lassen, denn man war dem Drittligisten trotz des Pokalausscheidens ein sehr ebenbürtiger Gegner. Die Erfurter konnten mit dem 2:1-Sieg ihrem Trainer ein verspätetes Geschenk zum Geburtstag bereiten sowie ihre zahlreich mitgereisten Fans nach dieser spannenden Pokalpartie in beste Osterstimmung versetzen.

Trainerstimmen: Stefan Krämer, RWE – „Wir bestritten diese Pokalpartie mit zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten. In der 1. Halbzeit haben wir uns schwer getan, hatten Fehler im Aufbau. In der zweiten Halbzeit steigerten wir uns, waren fußballerisch besser. Aufgrund dessen haben wir verdient gewonnen, aber es war extrem schwer in Meuselwitz."  Heiko Weber, ZFC – „In der 1. Halbzeit hatten wir mehr Gegenwehr erwartet. Das 1:0 des Gegners haben wir selbst vorbereitet, sind mit einem tollen Tor sofort zurückgekommen. Aber letztendlich war Erfurt der verdiente Sieger. Bei uns braucht es jedoch keine betretenen Gesichter geben, auch in der Regionalliga soll es so konzentriert weiter gehen."