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Männer Landesklasse Ost

ZFC Meuselwitz II vs. SV Stahl Unterwellenborn
2 : 2

Verrücktes Saisonfinale für die ZFC-Reserve
Beim 2:2 gegen Unterwellenborn muss der Co.-Trainer ins Tor und köpft der kleinste Spieler die zeitweise Führung

Meuselwitz. Als Tabellenzweiter der Landesklasse Ost hat die Reserve des ZFC Meuselwitz seine Saison sehr erfolgreich beendet. Dieser zweite Platz stand schon vor dem letzten Spieltag fest, als die Schützlinge von Trainer David Kwiatkowski den SV Stahl Unterwellenborn empfingen und sich vor 66 Zuschauern 2:2 trennten. „Die Saison ist für uns sehr gut gelaufen", so ein erstes Fazit des Trainers. Die letzten 90 Minuten der beendeten Spielzeit gehen aber wohl als die schrägsten der gesamten Saison in die Annalen ein, obwohl es eigentlich für beide Teams um nicht mehr ging. Denn die Meuselwitzer traten quasi nur mit elf Mann plus Co.-Trainer Enrico Scheil auf der Wechselbank an. „Die anderen beiden Spieler, die dort Platz nahmen, gingen ja förmlich an Krücken. Kapitän Mirko Graf hatte sich zuvor einen Splitter herausoperieren lassen und Tobias Kämpfe hat ein gerade geflicktes Kreuzband. An einen Einsatz war eigentlich nicht zu denken", meinte der Co.-Trainer der damit als einzige Reserve in Frage kam. Verstärkungen aus anderen Teams war nicht zu erwarten, da die erste Mannschaft noch im Urlaub ist und die A-Jugend zur Meisterfeier gen Prag gedüst sind. Und noch etwas war nicht, wie an anderen Spieltagen: Vinzent Popelka trug Sonnabend die Kapitänsbinde. Quasi auch als Dank für sein Engagement, verlässt er jetzt doch das Team gen Australien. Vinzent, als kleiner quirliger Verteidiger machte sogar noch eine Ansage: Er werde ein Tor erzielen. Am besten sogar per Kopf. Erst einmal aber kamen die Gäste aus Unterwellenborn. In der 14. Minute stand bei einer Ecke Toni Reichmann goldrichtig am langen Eck des von Jacob Mühlmann gehüteten ZFC-Tores und netzte zum 1:0 ein. Die Führung hielt nur sechs Minuten. Denn dann gab nach klarem Handspiel eines Gastes im eigenen Strafraum Schiedsrichter Thomas Behnisch Strafstoß für die Hausherren. Und mit Johannes Busch lief da einer an, der zuvor auch noch nie einen Elfer versenkt hatte. Am Sonnabend aber schon. Mit 1:1 ging es in die Kabinen. Und an diesem Tag schien der Fußballgott besonders launisch zu sein. Denn zuvor war ZFC-Keeper Jacob Mühlmann auf dem Grün umgeknickt. Sein Knöchel schwoll bedrohlich an. Ein Weiterspiel war für „Jacke" nicht möglich. Das war die Stunde von Enrico Scheil, der zwar schon seit seinem sechsten Lebensjahr Fußball spielt. „Aber in den zurückliegenden 32 Jahren eben noch nie als Torwart." Premier war am Sonnabend mangels Alternativen und schlecht machte es der Co.-Trainer beileibe nicht, was einige gute Paraden bewiesen. Und auch Popelka hatte seine Sternstunde: In der 75. Minute gelang ihm dieses Tor mit Ansage zur erneuten Führung. Und zwar tatsächlich per Kopf. Dass die Führung schon zwei Minuten später durch Jan Zeitler wieder zum 2:2 egalisiert werden konnte, war nur noch Nebensache. Übrigens: Bei dem Schuss aus Nahdistanz war auch Aushilfskeeper Scheil machtlos. Der hielt das Remis vor allem mit einigen kaum geglaubten Paraden zum Spielschluss noch fest. „Jetzt muss sich Jacke warm anziehen", flachste Enrico Scheil nach dem Schlusspfiff in Richtung des Stammkeepers. Jetzt haben die Kicker zweieinhalb Wochen frei, dann beginnen die Vorbereitungen für die neue Saison. Dann mit hoffentlich personell stärkerem Kader. Nur so viel: Es soll gut aussehen. „Ein verrücktes Spiel nach einer verrückten Saison, die wir insgesamt mit Bravour gelöst haben", konstatierte Trainer Kwiatkowski.


Jörg Wolf


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