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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. TSG Neustrelitz
0 : 0

Aufstellung
Aufstellung
Flader, F. Müller , Hauswald, Weis, Starke, Schröter (62. Popelka), Albert, Ferl, Böhme , Rudolph, Luck

Bittner, Schönwälder, Franke, Kahlert (66. Kurtaj), Hempel, Fuchs (71. Schindler), Rogoli, Morack, Pütt , Torunarigha, Jovanovic (83. Weidlich)
Auswechselbank
Auswechselbank
Teichmann, Weinert, Latowski, Popelka, Schmidt

Haker, Novy, Schindler, Kurtaj, Süsser, Weidlich, Ben-Hatira
Torschützen
Torschützen

Zuschauer
491
Schiedsrichter / Assistenten
Sandra Blumenthal (Pritzwalk) / Christopher Gaunitz, Lars Albert

Fotos

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Foto's: Katrin Tretbar



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Foto's: Silvio Luis / ligapix.de

Bericht Frieder Wittmann
 
Dieses chancenreiche und gute Spiel des ZFC gegen die TSG Neustrelitz hätte trotz des 0:0 am Samstag mehr als die wenigen 491 Zuschauer verdient gehabt. Besonders in der 1.Halbzeit erledigte die Pinder-Elf diese Heimaufgabe mit viel Einsatz und zeigte ein sehr ansprechendes Aufbauspiel mit deutlicher Spielüberlegenheit. Aber der Heimelf gelang es nicht, einer der vielen Chancen in Tore umzuwandeln, obwohl man den Gegner voll im Griff hatte wie selten in dieser Saison. In der 1.Spielhälfte ergab sich eine ansprechende, oft einseitige Partie. Die Neustrelitzer konnten sich erst nach der Pause steigern, kamen jedoch nur zu deutlich weniger klaren Torchancen als die Gastgeber. Da Schiedsrichterin Sandra Blumenthal (Pritzwalk) nach relativ guter Leistung in der ersten Halbzeit ihren Faden verlor, war das empörte Publikum wenig erfreut, denn sie benachteiligte mit der Zeit die Hausherren bei einigen entscheidenden Situationen deutlich; u.a. bei einer fast Wembly-Tor-artigen Szene in den letzten Sekunden dieses Matchs. Insgesamt hatte die ZFC-Elf, bis auf den Torabschluss, trotz der sehr angespannten personellen Situation alles richtig gemacht und bot eine der besten Spielleistungen dieser Saison.
Der ZFC begann die Partie sehr drangvoll mit sehenswerten Ballpassagen und setzte die TSG Neustrelitz sofort unter Druck. M.Starke verzog im Abschluss (5.), der dribbelstarke M.Hauswald (6.) wurde wie M.Rudolph, der zu lange im Abschluss zögerte, im letzten Moment noch geblockt (8.) und nach Ferl-Ablage konnte Franke mit der Fußspitze einen guten Schröter-Flachschuss ablenken, sodass der Ball nur Zentimeter neben den rechten Pfosten ging (10.). Der ZFC spielte trotz der  Belastung der kräftezehrenden englischen Wochen erstaunlich spritzig und ließ die TSG kaum in die eigene Hälfte kommen, nur bei einer Rogoli-Flanke musste Ch.Flader einen Ball sichern (16.). Gefährlicher wurde es für den TSG-Keeper Bittner bei einem guten Schlenzer von C.Weis, der aber zu wenig Druck hatte und von Bittner erreicht wurde (17.). Da der ZFC nach zwanzig Minuten das Spieltempo etwas drosselte, versuchte sich Hempel aus Mittelposition zweimal, seine Schüsse wurden jedoch abgeblockt. Dann versuchte M.Hauswald M.Starke im Torraum zu bedienen, dieser verpasste den Ball, aber der freistehende M.Rudolph überlegte beim Abschluss wieder zu lange und Franke ging noch dazwischen (24.). Alle ZFC-Angriffe wurden in der ersten Halbenstunde bis in den TSG-Strafraum vorgetragen und es brannte oft lichterloh bzw. die Neustrelitzer Verteidiger hatten größte Mühe, um noch im entscheidenden Moment zu klären. So Schönwälder, oft gut postiert, gegen M.Rudolph (30.) und nach öffnendem Pass von M.Starke entschied sich P.Schröter leider nicht zum Abschluss (32.). Der Torschrei lag schon bei einem Albert-Freistoss aus 25 Meter in der Luft, aber Keeper Bittner lenkte mit den Fingerspitzen den flachen Schuss noch neben den rechten Pfosten (35.). Dann hatte Ch.Flader doch etwas zu tun, weil Torunarighas Aufsetzer etwas versprang und der ZFC-Hüter von Fuchs behindert wurde und es einen Freistoss gab (36.). Bei einem Weis-Schuss aus 20 Meter berührte ein TSG-Verteidigerarm den Ball, aber der Elfmeterpfiff blieb aus (39.). Nach einer Brustablage von M.Starke zögerte wieder P.Schröter zu lange mit dem Abschluss und sein Pass in die Strafraummitte ging ins Leere (40.). Mangels Alternative versuchte sich danach Rogoli mit einem Fernschuss, der aber weit über das ZFC-Tor ging (41.). Als M.Rudolph innerhalb des 16ers zu Fall gebracht wurde, er erhielt einen Rempler in den Rücken, war diese Szene für die Schiedsrichterin erneut nicht strafstoßwürdig (42.). Die ZFC-Elf wirkte auf allen Positionen besser besetzt, einzig die TSG-Innenverteidiger konnten niveau-mäßig mithalten, aber es blieb noch beim 0:0. Obwohl die Heimelf bedeutend mehr Spielanteile hatte, mangelte es bei ihnen aber am Selbstvertrauen oder Glück im Abschluss.
Nach dem Wechsel kamen die Gäste etwas besser ins Spiel und hatten nach einem Konter bei Torunarighas Diagonalschuss (48.) und nach einem Rogoli-Freistoss (50.), der jedoch einen ZFC-Verteidiger im Rücken traf und Morack so nicht mehr schnell genug reagieren konnte. Auch bei seinem guten 20-Meter-Versuch schoss Rogoli erneut nur D.Ferl an (52.). Die bessere Torchance aber hatte der ZFC, wobei M.Starke M.Rudolph im Rücken der TSG-Defensive freigespielt hatte, Torhüter Bittner sich ihm entgegen warf, aber der ZFC-Spieler konnte unter dessen Körper den Ball in Richtung TSG-Tor bringen, allerdings klärte ein Abwehrspieler wieder auf der Torlinie (55.). Dann senkte sich eine Hauswald-Flanke fast ins linke Toreck (59.) und bei einem Gegenstoß verwertete Jovanovic hinter der aufgerückten ZFC-Abwehr einen Ball von der Mittellinie, aber seinen Diagonalschuss aus 15 Metern wehrte Ch.Flader mit Fußabwehr im Stile eines Handball-Keepers noch zur Ecke ab (61.). Der ZFC versuchte mit spielerischen Mitteln aufzubauen, die TSG agierte nun offensiver, steigerte sich und hoffte auf die Ballverluste der Heimelf, um sie nutzen zu können. Torunarigha konnte eine weite Flanke von Pütt wegen zu schwacher Ballannahme nicht optimaler verwerten, sodass R.Böhme noch zur Ecke klären konnte (65.). Einen prima Albert-Freistoss rettete Hempel per Kopfballeinsatz vor dem Überschreiten der Torlinie ((69.) und der freistehende M.Starke köpfte über das TSG-Gehäuse (71.). Dann rettete Bittner mit seiner besten Abwehr zweimal gegen Schüsse von M.Starke und M.Rudolph (74.). Als Rogoli einen Freistoss um die ZFC-Mauer zirkelte, war Ch.Flader sehr aufmerksam und hielt sicher ((76.). Auf der Gegenseite zögerte R.Böhme zu lange beim Torschuss und nach einem gutem Zweikampf von M.Hauswald klärte Franke noch vor M.Rudolph per Kopfball ((80.). Danach gelang es der TSG-Elf mit zahlreichen, aber erfolglosen Angriffen fast Gleichwertigkeit zu erzielen und die Gastgeber kamen nicht mehr zu so vielen erfolgversprechenden Strafraumszenen – allerdings setzten sie nochmals zu einer 10-minütigen Abschlussoffensive an. Bei einer Ablage von M.Starke klärte wieder Schönwälder entscheidend (85.), um wenig später mit einem schulbuchmäßigen Kopfball im Sprung nur um Millimeter das rechte Tordreieck aus kurzer Entfernung zu verfehlen (86.). Der Höhepunkt des Spiels ergab sich in den Schlusssekunden. Eine Albert-Ecke auf den langen Pfosten schloss D.Ferl mit sehenswertem Seitfallzieher ab und Rogoli versuchte auf der Torlinie den vom Querbalken abspringenden Ball zu retten, ehe der Ball auf den Rasen aufschlug (90.). Die Frage nach einem  sehr späten und verdienten ZFC-Siegtor entschied die Schiedsrichterin aber zu ungunsten der Heimelf und es blieb trotz großer Chancenvorteile von 12:3 für den ZFC beim 0:0-Remis. Glück für die Gästeelf und schade für eine enttäuschte Heimelf, die sich somit nicht belohnen konnte, der etwas geringen Anzahl von Zuschauern aber eine ausgezeichnete spielerische Leistung geboten hatte.
Rastislav Hodul war glücklich über das Unentschieden seiner TSG-Elf, da sie sich gegen einen starken ZFC gesteigert habe und körperlich gut dagegen gehalten hatte. So kamen sie in der 2.Halbzeit zu eigenen Torchancen. Vom Spielverlauf her könnte man denken, dass die TSG Neustrelitz ohne die englische Woche etwas aus dem Tritt gekommen sei.
Holm Pinder tat es für sein Team leid, dass es nur 0:0 gespielt hatte. Da man die letzte Konsequenz vermissen ließ, müsse man leider mit dem einen Punkt zufrieden sein. Allerdings überwiege trotz der sehr vielen ausgelassenen Chancen heute das Positive deutlich. Für die kommenden schweren Spiel am Dienstag, Donnerstag und gegen Lok Leipzig am Pfingstsamstag könne man bei der personellen Not aber mit so einer Leistung hoffnungsvoll nach vorn schauen.

Frieder Wittmann