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Männer Regionalliga Nordost

FC Carl Zeiss Jena vs. ZFC Meuselwitz
4 : 1

Aufstellung
Aufstellung
Berbig, Peßolat, Eckardt  (68. Brinkmann), Schmidt (46. Shala), Riemer, Geißler, Schlosser , Dvorschak, Six (46. Grösch), Fries, Trytko

Flader, D. Müller, F. Müller, Latowski  (81.Schröter), Weis (68. Serrek), Starke, Albert (61. Hauswald), Ferl, Böhme, Rudolph, Luck
Auswechselbank
Auswechselbank
Siefkes, Grösch, Shala, Alles, Wolf, Brinkmann, Brath

Teichmann, Hauswald, Schumann, Popelka, Schröter, Serrek
Torschützen
Torschützen
1:1 Peßolat (49.), 2:1 Schlosser (63. FE), 3:1 Riemer (80.)

0:1 Latowski (10.), 4:1 Flader (Eigentor)
Zuschauer
3255
Schiedsrichter / Assistenten
Marcel Unger (Halle) / Lars Albert, Stephan Markowitz

Bericht Frieder Wittmann

Im Fußball geht es nicht immer gerecht zu, am Ende jedoch entscheidet zurecht, wie viel Tore ein Team ins gegnerische Tor bringt. Auch wenn ein Teil der Jenaer Fans ihre Mannschaft zur Halbzeit lautstark auspfiffen, von der Tribüne aus Trainer und einige der Spieler beschimpften und der CZ-Trainer am Ende die Niederlage der Gäste als zu hoch bezeichnete, das 1:4 bescherte den Gästen zwar viele anerkennende Worte für ihren guten Fußball im Ernst-Abbe-Sportfeld, aber keine Punkte zum Mitnehmen. Doch diese Gedanken dürften beim Schlusspfiff für den Großteil der 3 255 Zuschauer keine Rolle gespielt haben und auch die ZFC-Elf sollte die Schiedsrichterleistung und das Endresultat sehr schnell aus den Köpfen streichen, die guten Aspekte aus diesem RL-Spiel speichern, denn am Mittwoch steht der eigentliche Saisonhöhepunkt mit dem Pokalhalbfinale gegen den FC RW Erfurt in der bluechip Arena an.
Auch ohne den verletzten S.Gasch, der nicht mit angereist war, begann der ZFC sehr erfolgreich, denn bereits in der 10.Minute erzielte der sehr tatendurstige S.Latowski den Führungstreffer. M.Starke hatte die behäbig agierenden Jenaer erfolgreich im Aufbau gestört und ging mit seinem Sturmkollegen in Richtung Berbig-Tor. Als die Jenaer-Abwehrreihe kein Gegenmittel fand, übernahm S.Latowski entschlossen das Leder und überwand mit einem verzögerten Flachschuss, kurz vor dem Torraum, Berbig zum fälligen Führungstreffer. Kurz darauf suchte A.Luck am langen Pfosten erfolglos seine wartenden Mitspieler S.Latowski und M.Starke (12.). Die Gastgeber hatten sehr viel Mühe eine lauffreudige, gut gestaffelte und sicher wirkende ZFC-Defensive in Verlegenheit zu bringen, denn den Jenaern fehlte es zu oft an den nötigen Spielideen, zumal viele Spieler zu statisch agierten, sich im Laufspiel zu wenig anboten. Nach dem nächsten groben CZ-Fehler konnte D.Müller davonziehen und S.Latowski anspielen, der in Richtung Berbig-Tor zog. Am kurzen Pfosten spielte er den Zeiss-Keeper noch aus, wurde aber beim Torabschluss vom Pfiff des Schiedsrichters Marcel Unger (Halle) gestoppt, der ein Handspiel gesehen haben wollte, was aber auch bei einem CZ-Abwehrspieler der Fall war (16.). Erst dann musste CH.Flader einen Ball nach einem Zweikampf von F.Müller mit Schlosser aufnehmen oder Riemer schoss weit über das ZFC-Tor (20.) bzw. Schlosser schlug seinen Freistoß genau in die Arme des ZFC-Keepers (21.). Die beste Szene, jedoch ohne zu überzeugen, hatte die Heimelf, als nach einem Geißler-Freistoss in die Mitte des Strafraums ein Peßolat-Versuch abgeblockt wurde und er im Nachsetzen per Fallrückzieher das Tor verfehlte (29.). Auch ein Schmidt-Zuspiel lief ungenutzt durch den Torraum (37.), aber dann lag der Ausgleich in der Luft. F.Müller musste einen guten Peßolat-Kopfball aus 8 Meter Torentfernung vor der Linie retten (39.). Zwei Geißler-Versuchen fehlte die nötige Zielgenauigkeit (40., 43.), nachdem die linke Abwehrseite des ZFC etwas in Schwierigkeiten gekommen war. Obwohl das Aufbauspiel des ZFC durchdachter gestaltet wurde, Einsatz und Stellungsspiel besser wirkten, hatte nur M.Starke nach misslungenem Rückpass der Heimelf noch die größte Chance den Torvorsprung zu erhöhen, als Berbig im Herauslaufen doch noch Zentimeter vor ihm retten konnte.
Nach der Halbzeitpause wechselte Trainer Sander die blassen Six und Schmidt mit Shala und Grösch, denn die bisher gezeigte Leistung seines Teams ließ viele Wünsche offen – der CZ-Trainer sprach sogar von mangelnder Einstellung.  Dann bedurfte es der Mithilfe des ZFC-Keepers und des Schiedsrichters, damit die Jenaer noch zum  klaren 4:1-Sieg kamen. Einen Jenaer Eckball konnte Ch.Flader nicht festhalten und Peßolat sprang der Ball sichtbar an den Arm, aber als der die Kugel über die Torlinie drückte, erkannte der Referee trotzdem den regelwidrigen Ausgleich zum 1:1 an (48.). Da die Zeiss-Elf weiterhin meist Stückwerk ablieferte, konnten die Gäste erneut mit großem Druck aufbauen und kamen zu besten Chancen, die alle unbelohnt blieben. D.Müller legte wieder S.Latowski auf, der am langen Pfosten einköpfte, aber Berbig verhindert noch den Einschlag und Riemer schlug die Kugel darauf an die Lattenunterkante, der Ball sprang ins Feld zurück, ehe dann Peßolat endgültig klären konnte (52.). Als M.Starke von der Torauslinie vorlegte, köpfte D.Müller kraftvoll Richtung Tor und wieder rettete Berbig glanzvoll (54.). Aber die Zipsendorfer ließen jetzt erst recht nicht nach! Bei einem flachen Weis-Diagonalschuss war wieder der CZ-Keeper unten, ohne das D.Ferl und S.Latowski noch eingreifen konnten (57.). Es folgte eine gute Eckenserie von S.Albert und erfolglosen Kopfbällen von F.Müller und D.Müller (59., 60.). Bei der ersten Aktion des eingewechselten M.Hauswald kam es bei einem Abwehrversuch an der Strafraumgrenze zum überraschenden Pfiff des Schiedsrichters (61.). Zwar waren beide Aktive mit gestrecktem Bein am Ball, doch der Referee entschied zugunsten von Eckardt auf Foulelfmeter. Dieses Geschenk verwertete Schlosser sicher zum 2:1, mitten in die Druckphase der Zipsendorfer (62.). Als D.Müller es mit zu hohem Torschuss (69.) probiert hatte und die Gemeinschaftsaktion von M.Hauswald und dem eingewechselten Ph.Serrek nach einem Zusammenprall keinen Erfolg hatte (73.), bei dem die Jenaer im letzten Moment retteten,  schien beim ZFC erste Anzeichen eines Kräfteverschleißes aufzutreten, kein Wunder beim enormen Laufpensum der Gästeelf. Da die Heimmannschaft noch immer nicht im Aufbauspiel überzeugen konnte, nutzte sie einen Fehlpass des ZFC im Mittelfeld, um deren Abwehr auszuhebeln. Mit dem dann schönsten Spielzug der Gastgeber gelang Riemer das 3:1, nachdem Schlosser Trytko steil in den Strafraum schickte und quer zum Mitspieler ablegte, sodass Riemer einnetzen konnte (80.). Kurz nach dem Wiederanstoss versuchte F.Müller eine weite Flanke abzuwehren, köpfte dabei Trytko an die Stirn und der abprallende Ball  rutschte dem überraschten Ch.Flader durch die Hände hinter die Torlinie (82.). Dieses 4:1 wollte Fries nochmals erhöhen, aber R.Böhme blockte seinen Torschuss, sodass der ZFC-Hüter aufnehmen konnte (89.), ehe der Schlusspfiff die Gästeelf erlöste.
Trotz dessen das Trainer Petrik Sander die mangelnde Einstellung, ungenaue Pässe und viel Ungenauigkeit im Spiel seiner Elf monierte, habe man gegen einen starken ZFC vier Tore erzielt. Auch wenn der Sieg zu hoch ausgefallen sei, müsse man die positiven Dinge dieser Begegnung mitnehmen und trotz allem die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Der ZFC habe spielerisch gut ausgesehen und den Jenaern mehrmals Paroli geboten, äußerte sich ZFC-Coach Holm Pinder. Bis auf wenige Standards habe man wenig zugelassen und besonders zu Beginn der 2.Halbzeit in das Spiel gefunden, dann aber den Faden verloren. Nach eigenen Fehlern und ungünstigen Schiedsrichterentscheidungen müsse man mit dem hohen Endergebnis leben können, denn es gab trotzdem ein Spiel auf Augenhöhe zu sehen. Nun gilt unsere volle Konzentration dem Pokalspiel gegen Erfurt und in diesem  Höhepunkt der Saison wollen wir bestehen.

Frieder Wittmann