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Männer Regionalliga Nordost

Torgelower SV Greif vs. ZFC Meuselwitz
0 : 1

Aufstellung
Aufstellung
Greulich , Mista, Jager, Keyser, Fomin, Kazak (69. Freyer), Novacic , Rode , Hegert , Gajewski (46. Stöter), N'Diaye

Teichmann, K. Müller, F. Müller, Ferl , Böhme, Schröter (60. Popelka), Luck, Weis, Rudolph, Albert, Hauswald
Auswechselbank
Auswechselbank
Golebiewski, Freyer, Köpnick, Stöter

Flader , Latowski, Popelka
Torschützen
Torschützen


0.1 Albert (14.)
Zuschauer
175
Schiedsrichter / Assistenten
Christopher Musick / Nico Savloy, Marcel Riemer

Bericht Frieder Wittmann

Nach einer sehr strapazenreichen Anreise bot die Pinder-Elf eine willensmäßig sehr überragende Leistung beim 1:0-Sieg vor 175 Zuschauern in der Gießerei-Arena in Torgelow. Dem ZFC gelang es trotz weiterer personeller Ausfälle, M.Starke kam wegen der fünften Gelben Karte zur sehr großen Verletztenschar hinzu, am Ende der vielen Nachholespiele und der kräftezehrenden englischen Wochen die sieglose Serie von zuletzt sechs Spielen zu beenden und dies gegen einen in den letzten drei Spielen erfolgreichen, 5 Punkte in drei Spielen, Greif Torgelow. Damit schob sich der ZFC wieder auf den 6.Rang in der Regionalliga-Tabelle.

Referee Christopher Musick (Friedland) hatte wegen Stauproblemen des ZFC bei der Anreise erst fünfzehn Minuten später anpfeifen können. Die Gäste starteten in die Anfangsphase überlegen. Bei einem Hauswald-Kopfball (2.) und einem guten Rudolph-Schuss aus spitzem Winkel (3.) musste Keeper Greulich sofort sein ganzes Können aufbieten. Als S. Albert listig einen Freistoß auf das Torgelower Tor zog, der weder Flanke noch echtem Torschuss war, irritierten A. Luck und F. Müller den Keeper und so landete der Ball zum 0:1 unberührt am langen  Pfosten im Netz (14.). Die ZFC-Abwehr stand, trotz des erstmaligen Einsatzes von Kai Müller aus der zweiten Mannschaft, sehr sicher und wegen der guten Zweikampfgestaltung gelang es der Gästeelf die gegnerischen Angriffe schon in deren Feldhälfte zu stören. Deren Trainer stellte seine Formation wegen Erfolglosigkeit schon nach 25 Minuten um. Mit der 1:0-Führung im Rücken agierten die Zipsendorfer nicht überstürzt und sehr besonnen im Aufbauspiel. Gute Ansätze brachten keine überragenden Chancen, so konnte sich P. Schröter nicht entscheidend durchsetzen (25.) und eine gute Albert-Ecke (27.) zwang die Greif-Abwehr zu Notschlägen. Eine verunglückte Kopfball-Rückgabe von Mista hätte M. Hauswald fast noch vor Torhüter Greulich erreicht (31.). Um aber tormäßig nachlegen zu können, fehlte bei einigen ZFC-Angriffen es an Passgenauigkeit im Finalzug. Die Torgelower Angriffe strahlten bis dahin kaum Torgefahr aus, sodass Schröter vor Kazak klären konnte (33.) und danach N. Teichmann nur ein harmloses Anspiel von Hergert aufnehmen musste (35.). In der Endphase der 1. Halbzeit wurde es aber turbulenter. Hatte Fomin schon im Zweikampf mit M. Rudolph (40.) einen fraglichen Foulelfmeter gefordert, unterlief D. Ferl ein unbeabsichtigtes Handspiel als drei ZFC-Akteure sich bei der Abwehr nicht einig waren. Den dann fälligen Handelfmeter vergab Keyser, da der ZFC-Keeper die richtige Seite ahnte und den Ball im Nachfassen sicherte (42.), die Gästeführung aufrecht hielt.

Die Heimelf kehrte entschlossen nach der Pause zurück und wollte an die guten Spielleistungen der vergangenen drei RL-Spiele anschließen, was ihr teilweise auch gelingen sollte. So ergab sich eine mehr ausgeglichene zweite Halbzeit, die aber keinem der beiden Teams zu weiteren Toren verhelfen sollte, obwohl dazu genügend Gelegenheiten vorhanden waren. Ab der 50. Minute wurde das Spiel viel sehenswerter und recht abwechslungsreich, denn fast im Minutentakt kamen beide Offensivreihen jetzt zu zahlreichen Möglichkeiten. Nach einem vom Torhüter abgewehrtem Albert-Freistoß zwang K. Müller den Greif-Keeper zur sehr guten Faustabwehr (50.), ein Schröter-Versuch aus der Distanz wurde noch von den Innenverteidigern abgeblockt und das Nachsetzen von C. Weis blieb erfolglos (58.). Eine gute Popelka-Ablage, dessen Spiel nach seiner Einwechslung (60.) auf der linken Außenbahn belebend wirkte, am 5er zu A. Luck und dessen Torschuss vereitelten Greulich und ein Verteidiger in Gemeinschaftsarbeit (63.) und bei einem Popelka-Versuch war der Greif-Hüter im richtigen Eck (68.). Die Heimelf wurde zusehend mutiger, sodass Der ZFC-Keeper per Faustabwehr gegen Hergert klären musste (54.), Kazak schoss danach aus 10 Metern knapp übers rechte Tordreieck wie ebenfalls unkonzentriert und freistehend in der 63. Minute. Fast wäre S. Albert mit seinem direkten Freistoß ins kurze Eck der zweite Treffer gelungen, aber diesmal war Greulich nach einer Zwischenberührung zur rechten Zeit unten (65.) und leider lief M. Hauswald mit guter Toraussicht doch noch bei Mista fest (71.) bzw. er und V. Popelka standen nach Albert-Flanke im Torraum knapp im Abseits (73.). Obwohl jetzt wieder viele Zweikämpfe zugunsten des ZFC ausfielen und F. Müller mehrmals stellungssicher klärte, kamen die Torgelower in der Endphase zu ihren besten Chancen. Nach einer Ecke köpfte der lange N`Diaye in Torraummitte per Aufsetzer noch über den Querbalken (81.) und die größte Gelegenheit zum Ausgleich hatte Keyser in der Nachspielzeit (90.+1.), als er mit einem 22-Meter-Schuss den ZFC-Torhüter zur Glanzparade forderte und im Nachschuss aber klar daneben zielte. Allerdings hätte M. Rudolph, der derzeit vom Schusspech verfolgt wird, die Partie bei zwei seiner Finalaktionen eindeutig entscheiden müssen. Erst köpfte er im Anschluss an eine Albert-Ecke knapp über den Querbalken (85.), um dann freistehend aus Nahdistanz mit der Innenseite das leere Greif-Tor zu verfehlen, obwohl ihn M. Hauswld am langen Pfosten super vorgelegt hatte, zumal gräulich mit seinem antäuschenden Torschuss am kurzen Pfosten bereits zu Boden geschickt wurde.


Nach diesem Sieg der Moral, trotz der Verausgabung und nachlassender Physis wegen der englischen Wochen brachte dieser erspielte 1:0-Auswärtssieg den ZFC wieder zurück auf den 6. Tabellenplatz.

Trainer Holm Pinder sah klare Vorteile in der 1. Halbzeit für seinen ZFC und eine 2. Hälfte, in der zu viele Chancen für den Gegner zugelassen wurden, aber auch eigene Riesenchancen ausgelassen wurden. Dieser Sieg ist in höchster Belastungszeit mit bester Moral eingefahren worden und beendet die Zeit der sieglosen Spiele. Bedenkt man noch die Anreisestrapazen, hat das ZFC-Team sich heute selbst belohnt, obwohl man es versäumte, das 2:0 zu machen. Insgesamt habe die Pinder-Elf die gewohnte Marschroute wiedergefunden und sei bis zum baldigen Saisonende erneut auf dem richtigen Weg.

Der junge, erst seit kurzem berufene Greif-Trainer Franz-Aaron Ullrich äußerte sich wie folgt: „Ich bin etwas angefressen, da wir die 1. Halbzeit hergeschenkt haben und uns unter Wert verkauften – ein erneut ausgelassener Elfmeter und das Nichtnutzen von Chancen in der 2. Hälfte sind Beleg dafür. Da die Rückrunde allen stark an die Substanz geht, müssen wir diese 1. Halbzeit wegstecken und können aus der zweiten Selbstbewusstsein holen, denn dort haben wir eine Schippe draufgelegt. Diese 0:1-Niederlage gilt es sofort abzuhaken, denn das Saisonende ist sehr nah."

Frieder Wittmann