zurück

Männer Regionalliga Nordost

FSV Zwickau vs. ZFC Meuselwitz
2 : 0

Aufstellung
Aufstellung
Unger, Paul, Göbel , Kellig (86. Grossert), Wölfel, Fuß, Frick , Trehkopf, Fugmann (75. Ullmann), Luge, Röhr
Teichmann, D. Müller , Kotoski, Weinert, Latowski (78. Serrek), Weis (62. Schröter), Albert (74. Gasch), Ferl , Böhme, Rudolph, Luck
Auswechselbank
Auswechselbank
Wohlfeld, Doro, Ullmann, Schumann, Wilhelm, Eggert, Grossert

Mühlmann, Schmidt, Gasch, Schumann, Schröter, Serrek
Torschützen
Torschützen
1:0 Kellig (37. FE), 2:0 Trehkopf (85.)

Zuschauer
1064
Schiedsrichter / Assistenten
Martin Bärmann (Leipzig) / Patrick Kluge, Johannes Schipke

Fotos

Bildergalerie funktioniert nur mit JAVA

Foto's: Katrin Tretbar


Bericht Frieder Wittmann

Am Mittwochabend verlor der ZFC unter spärlichen Flutlichtbedingungen das Nachholspiel in Zwickau vor den 1.064 Zuschauern nach einer kampfbetonten Partie. Die Gäste mussten den hohen Belastungen der englischen Wochen Tribut zollen und konnten zahlreiche Ausfälle wegen Verletzung, Krankheit (F. Müller) oder Spielsperre (M. Starke) nicht genug kompensieren. Der FSV Zwickau tat sich in ähnlicher Situation, 2 gesperrte Spieler, leichter, weil die personelle Besetzung der Autostädter ausgeglichener erscheint. Die Gastgeber, ein diesjähriger Aufsteiger in die Regionalliga, belegen damit nach einem Drittel der Spieltage einen beachtenswerten 2. Tabellenrang und mussten in den bisherigen 10 Punktspielen erst ganze 3 Gegentore hinnehmen; auf heimischem Platz sind es sogar Null Tore.

Im gesamten Spiel waren klare Torchancen für beide Teams Mangelware. Bereits zu Beginn zeigte sich, dass es zwischen diesen Kontrahenten wieder körperlich zur Sache gehen würde, auch wenn die letzte Auseinandersetzung in einem Pflichtspiel schon vor vier Jahren stattfand. In der Anfangsphase stellten Kellig mit einem Freistoß und sofortigem Nachschuss (7.) und Fugmann (10). den ZFC-Torhüter auf die Probe. Dann versuchten sich M. Rudolph (15.) und C. Weis (20.; 24.) für den ZFC ebenso ohne Erfolg, weil alle bisherigen Abschlüsse nicht zwingend genug abgeschlossen werden konnten. Die beste Torchance hatte S. Latowski, aber es gelang ihm nicht in Tormitte zu vollenden, da er an einer Eingabe von R. Weinert (28.) nur knapp vorbeirutschte. Danach antwortete Kellig mit einer ebenso aussichtsreichen Aktion, der nach Anspiel von Fugmann aus Nahdistanz nur wenig über die Querlatte köpfte (31.). Als Wölfel innerhalb des Strafraums von R. Böhme gehalten und zu Fall gebracht wurde, verwandelte Kellig mit strammen Schuss über die Tormitte den verhängten Foulelfmeter sehr sicher (37.). Mit diesem 1:0 erzielte der wuchtige Stürmer bereits seinen 6. Saisontreffer. Vor der Halbzeitpause gab es für jedes Team nur noch einmal einen Ansatz zum Torabschluss, aber es fehlte an Präzision. Zuerst zog Luge aus 20 Meter ab, als ihm A. Luck bei einer Kopfballabwehr den Ball vor die Füße legte (40.) und R. Weinert schlug einen weiten Freistoß vor das FSV-Gehäuse und die Kugel hätte fast unberührt den Weg ins Unger-Tor gefunden (42.). So war die erste Spielhälfte geprägt von vielen Zweikämpfen und dem Bemühen beider Teams eine klarere fußballerische Linie zu finden.

Nach dem Wiederanpfiff von Schiri Martin Bärmann (Leipzig) gelang es dem ZFC nicht an die bisher gezeigte Leistung anzuschließen, denn es wurde ersichtlich, dass es im Spielaufbau stockte und der Ball zu oft schnell wieder auf das ZFC-Tor rollte. Die Zipsendorfer waren zur Hergabe der allerletzten körperlichen Reserven gezwungen. Die wieder sehr sichere FSV-Verteidigung hatte das Geschehen besser im Griff und in der Offensive genügte den Zwickauern ein schnörkelloses Spiel, um den angestrebten Sieg einzufahren. So kamen sie in der zweiten Halbzeit zu leichten Vorteilen und ließen den ZFC in ihrem Strafraum kaum zu gefährlichen Aktionen kommen. So versuchten sich Luge aus Nahdistanz (49) und er konnte wie Fugmann (55.), im Abseits stehend, N. Teichmann nicht überwinden. Ein Tor von Luge wurde zurecht wegen klarer Abseitsstellung nicht anerkannt (63.). Der Ausgleich war für den ZFC greifbar nah, als R. Weinert nach seinem drangvollen Vorstoß nur ans Außennetz abschloss (64.), innen aber noch zwei weitere Spieler auf ein Zuspiel hofften. Als der überall präsente Röhr zu Paul flankte, schoss dieser wieder nur über die Querlatte (68.). Zwei Kopfballversuche, der von A. Luck (70.) ging weit vorbei und der von S. Latowski aus Nahdistanz (75.) waren für Keeper Unger keine Herausforderung. Dem ZFC fehlte eine entscheidende, wirkungsvolle Aktion, um den Widerstand der Hausherren überwinden zu können, da deren Abwehr allen ZFC-Bemühungen standhielt. Anders die Gastgeber: Trehkopf besiegelte mit einem erfolgreichen Freistoss aus ca. 20 Meter Entfernung die Niederlage des ZFC, weil sein straffer Schuss links unten neben dem Pfosten zum 2:0 einschlug (85.). Der FSV hatte im gesamten Spiel die effektiveren Mittel gefunden, die Gästeelf in die Schranken zu weisen, auch wenn die Heimelf selbst nicht ihre beste Spielqualität abrufen konnte, wie es FSV-Stürmer Kellig nach der Partie formulierte.

ZFC-Trainer Holm Pinder sah die Gründe für diese Auswärtsniederlage primär in der Chancenverwertung und der sehr hohen körperlichen Belastung seiner Spieler. Er befindet sich in der nicht beneidenswerten Lage, dass er bei Spielerwechseln auf Akteure zurückgreifen muss, die wegen Verletzung sehr lange Spielpausen hatten oder nur junge Spieler einsetzen kann, die noch um Anschluss an das RL-Niveau bemüht sind. Zwar habe man trotz der aufgetretenen Fehler die am Ende zu den spielentscheidenden Standards führten dem Gegner insgesamt wenig zugelassen, aber auch eigene Chancen waren Mangelware, da aus dem Mittelfeld in dieser Begegnung zu wenig herausgespielt wurde.

Torsten Ziegner, FSV-Trainer, freute sich wie das gesamte Zwickauer Umfeld, dass sich mit diesem 2:0-Sieg die Aufstiegself mit einem gegenwärtigen 2.Tabellenplatz belohnen konnte. Mit viel Leidenschaft und großem Aufwand, immer noch ohne Gegentor in einem Heimspiel, hat sein Team sich durchgesetzt und hätte wohl zukünftig eine größere Zuschauerkulisse im „Sojus"-Sportforum Eckersbach verdient.

Der Zipsendorfer Trainer arbeitet daran, die Moral seines Teams bei der enormen Belastung hochzuhalten, denn schon in drei Tagen folgt das ebenso sehr schwere Auswärtsspiel gegen AK Berlin. Er will seiner Mannschaft bewusst machen, dass sie nur als geschlossene Einheit in dieser wichtigen Phase bestehen kann. In den folgenden Punktspielen sollte ein vielleicht zeitiges Führungstor die jetzt fehlende Lockerheit bringen, damit dieses Team nicht nur Fußball „arbeiten" muss, sondern auch wieder mehr Spaß im Kampf um Regionalliga-Punkte findet.

Frieder Wittmann