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Männer Regionalliga Nordost

Hertha BSC II vs. ZFC Meuselwitz
0 : 1

Aufstellung
Aufstellung
Sprint, Leinau (70. Zimmer), Syhre, Breitkreuz , Maerz, Saberdest (70. Neuendorf), Stephan (85. Horoszkiewiz), Morales, Zingu, Dem, Andrich

Flader, D. Müller, F. Müller, M. Kotowski, Weinert, Weis (70. Hauswald), Starke, Ferl , Böhme, Rudolph, Luck
Auswechselbank
Auswechselbank
Gersbeck, Brecht, Regulski, Zimmer, Neuendorf, Horoszkiewicz

Teichmann, Latowski, Hauswald, Schumann, Schröter, Serrek
Torschützen
Torschützen


0:1 F. Müller (82.)
Zuschauer
396
Schiedsrichter / Assistenten
Steffen Hösel (Rövershagen) / Andreas Becker, Enrico Barsch

Bericht Frieder Wittmann

Mit dem ersten Auswärtssieg der Saison konnte sich der ZFC ins Tabellenmittelfeld absetzen. Vor 393 Zuschauer besiegten die Zipsendorfer die Hertha-Bubis mit 1:0, wobei ein großer Chancenvorteil von 5:1 für die Gäste, besonders in der 2.Halbzeit, die Überlegenheit ausdrückte. Der ZFC, der ohne etatmäßigen Stürmer antreten musste, bot M. Starke auf der für ihn ungewohnten Stürmerposition auf  und dieser füllte diesen Part recht ordentlich aus. Eine wieder fast fehlerfreie Abwehr und ein sehr dichtes Mittelfeld sollten die nötigen Siegfaktoren werden, was sich gegen die schnellen, aber nicht so durchsetzungsstarken Nachwuchskicker als richtiges taktisches Mittel erwies. Das Auslassen klarster Torchancen hätte dem ZFC fast noch den Sieg gekostet, aber der erlösende Treffer fiel wegen der stärkeren Schlussphase und größeren Überlegenheit noch folgerichtig.

Die Heimelf begann mit hohem Tempo, jedoch der ZFC konnte in dieser Hinsicht gut mithalten. So brachten die Schüsse von Andrich (5.) und nach Eckball von Maerz (10.), den Chr. Flader noch über die Querlatte lenkte, keinen Torerfolg. Ebenso schnelle Kombinationen des ZFC, meist rechts über R. Weinert vorgetragen, fanden nicht den Weg zu D. Müller (6.) oder endeten zu früh an der Strafraumgrenze (8.). Die zu jedem Zeitpunkt aufmerksame ZFC-Abwehrkette blockte Schüsse von Saberdest (15.) und Stephan (19.) schon im Ansatz und ließ ansonsten die schnellen Angreifer von Hertha II kaum zur Entfaltung kommen. Als R. Weinert kurz entschlossen vom rechten Strafraumeck abzog, fehlten nur wenige Zentimeter zum Führungstor, denn sein Ball streifte eine Winzigkeit am linken Tordreieck vorbei (21.). Den im Torraum lauernden M. Starke gelang es nicht, an den Ball zu kommen, als Hertha-Keeper Sprint eine Weis-Flanke durch die Finger glitt (24.). Ansonsten gelang es keiner Elf in der ersten Halbzeit die gegnerische Defensive entscheidend aufzureißen. Mit einer Ausnahme- D. Müller verlängerte einen Weinert-Eckball zu M. Starke, der kurz vor der Torlinie stand, den Ball aber nicht am Torhüter vorbei brachte (43.). Der Spielstand von 0:0 zur Halbzeit war so noch gerechtfertigt, obwohl die zwei besten Tormöglichkeiten von der ZFC-Elf nicht genutzt werden konnten.

Kurz nach dem Wiederanpfiff des unauffällig leitenden Schiedsrichters Steffen Hösel aus Rövershagen hätte A. Luck mit einer Fehlaktion Maerz fast zum Führungstor verholfen, aber der Berliner Mittelfeldspieler verfehlte das ZFC-Tor beim Abschluss (47.). Dieser Fehler des langen ZFC-Verteidigers sollte der einzige Aussetzer der gesamten Zipsendorfer Defensive bleiben, obwohl man in der jüngsten Vergangenheit da schon ungewohntere Aktionen kennen gelernt hatte. Es folgten zwei sehr gut herausgespielte Großchancen für die Gästeelf, die eigentlich zu diesem Zeitpunkt schon zur verdienten ZFC-Führung hätten führen müssen! Nach schönem Durchspielen bis zum Torraum schoben sich M. Rudolph und M. Starke  recht unentschlossen zum Torschuss den Ball mehrmals an der 5-Meter-Linie zu, bis diese beste Torgelegenheit unverständlich vergeben war, obwohl selbst Torhüter Sprint sich schon am Boden befand (48.). Nur fünf Minuten später verlor im Strafraum Syhre den Ball im Zweikampf an M. Starke, aber dieser schob die Kugel doch noch neben den linken Pfosten ins Toraus (53.).  Darauf dominierten die Gäste das Spiel immer mehr, da die läuferisch etwas nachlassenden Berliner keine wirksamen Mittel fanden, das dicht gestaffelte Mittelfeld der Thüringer zu überraschen. Aber auch bei dem gut in die Spitze startenden R. Weinert (60.) oder bei Schüssen von C. Weis (65., 68.) und wieder R. Weinert (72.) stellte sich noch kein Erfolg ein. Erst nach zwei Auswechslungen beim Gastgeber, u.a. kam Oldie „Zecke" Neuendorf ins Spiel, sowie dem ZFC-Wechsel zwischen C. Weis und M. Hauswald wurden die beiderseits eingefahrenen Vorgehensweisen etwas geändert. In den Vorwärtsgang der Berliner kam durch die Übersicht Neuendorfs etwas mehr Struktur, ohne dass sich aber aussichtsreichere Tormöglichkeiten den Gastgebern boten, obwohl wieder öfters gegen das ZFC-Tor agiert wurde. So kam es zu einer Kontermöglichkeit des ZFC, sogar in Überzahl, mit einem Angriff auf der rechten Seite. Da M. Starke die Eingabe im Zentrum verpasste, hatte M. Hauswald darauf eine ausgezeichnete Einschussposition. Hertha-Keeper Sprint konnte jedoch mit Glanzparade gegen den ZFC-Spieler seinen Kasten zu diesem Zeitpunkt noch sauber halten (78.). So war es auch der Fall, als er wiederum gegen M. Hauswald, der allein vor ihm erschien, glänzend reagierte (81.). Dann aber belohnte F. Müller seine Elf mit einem kapitalen Schuss ins linke Tordreieck, als er ein Zuspiel von der linken Außenbahn zum Siegtreffer verwandelte (82.). Bis zum Spielende mit diesem ersten Auswärtssieg des ZFC ließen die Gäste die anrennenden Herthaner nicht mehr entscheidend ins Spiel kommen.

Für Karsten Heine hatten seine jungen Spieler in der ersten Halbzeit noch wenig zugelassen, spielten aber gegen die dichte Defensive des ZFC zu ungenau nach vorn. Später waren sie weniger strukturiert, begingen Fehler und die Gäste nutzten folgerichtig eine ihrer Großchancen noch zum Sieg. ZFC-Trainer Holm Pinder und Präsident Hubert Wolf äußerten sich unisono, dass ihre Elf sich mit diesem verdienten Sieg für die harte Arbeit dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung belohnt habe. Entscheidend war die gute Abwehr nebst einem sehr gut agierenden Mittelfeld. Der unbedingte Siegeswille zeigte, dass dieses Team lebt, auch wenn man dieses Mal ohne etatmäßigen Stürmer antreten musste.

Frieder Wittmann