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Männer Regionalliga Nord

ZFC Meuselwitz vs. Hallescher FC
1 : 0

Aufstellung
Aufstellung
Teichmann, Müller, Kotowski, Gasch (87. Kind), Weis (83. Schumann), Starke, Riese, Ferl, Böhme, Rudolph (63. Weinert), Luck

Horvat, Benes, Mouaya, Lindenhahn, Mast (62. Preuß) , Kanitz (82. Wegner), Hauk (75. Shala), Rebelo, Hartmann, Wagefeld, Eismann
Auswechselbank
Auswechselbank
Dix, Weinert, Kind, Schumann, Oswald, Serrek

Rittenauer, Ruprecht, Preuß, Müller, Shata, Al-Azzawe, Wegner
Torschützen
Torschützen
1:0 Gasch (78.)

Namen
Zuschauer
3900
Schiedsrichter / Assistenten
Christian Leicher (Landshut) / Steffen Ehwald, Florian Badstübner

Foto's

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht Frieder Wittmann
Aufstiegsentscheidung vertagt

Vor der Rekordkulisse von 3 905 Zuschauern landete der ZFC in der Regionalliga  mit dem 1:0 erstmals einen Sieg gegen den HFC, nachdem man die vorherigen fünf Partien immer verloren hatte. So traten nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Christian Leicher (Landshut) der größere Teil der Zuschauer enttäuscht den Heimweg nach Halle an, denn die mögliche vorzeitige Aufstiegsfeier war dem HFC noch nicht gelungen. Obwohl in Bestbesetzung aufgelaufen, konnte die Gästeelf im Angriff nicht überzeugen und vergab trotz spielerischer Überlegenheit zu viele Chancen, verspielte somit die ausgezeichnete Ausgangsposition für den Aufstieg in die 3.Liga. Nun kommt es am letzten Spieltag in Halle gegen RB Leipzig zum Topspiel zweier einstiger Aufstiegsanwärter, wobei der HFC noch einen Punkt im Vorteil gegenüber Mitkonkurrenten Holstein Kiel ist, RB Leipzig sich aber mit dem samstäglichen Unentschieden gegen Wolfsburg II bereits aus dem Rennen verabschiedet hat. Eine schöne Geste des gastgebenden ZFC war der Einsatz des HFC-Stadionsprechers in diesem Spiel, der gemeinsam mit Hagen Krug für eine gute Atmosphäre im Stadionrund sorgte. Dem Team um Sven Köhler gelten viele Sympathien, dass es dem HFC noch gelingen möge, im eigenen Stadion am kommenden Samstag den angestrebten Aufstieg doch noch zu verwirklichen.

Mit Spielbeginn eroberte sich der HFC leichte Spielvorteile und kam zu ersten Chancen gegen eine dicht stehende ZFC-Abwehr, die vorerst bis zur Pause ausgezeichnet eingestellt war und kein gegnerisches Tor zuließ. Ein Schussversuch aus zehn Meter Entfernung von S. Gasch blockten Eismann und Wagefeld gemeinsam ab (4.). Erste gute Chancen für die Gäste gab es bei Schüssen von Benes (12., 16.), der jeweils verzog, und bei einem Versuch von Hartmann (16.), der aber nur ans Außennetz ging. S. Gasch köpfte aus vollem Lauf nach einer Flanke von M. Starke am Horvat-Gehäuse vorbei (19.). Während die Gäste den Druck erhöhten, fehlte es dem ZFC mehrmals an Passgenauigkeit, um sich bessere Strafraumszenen zu erspielen. Bei weiteren guten Tormöglichkeiten des HFC von Hartmann (25.). einem Fallrückzieher von Hauk (27.), fast vom 11-Meter-Punkt ausgeführt, war der ZFC-Keeper N. Teichmann stets aufmerksam und klärte sicher bzw. seine Abwehrspieler waren einen Schritt vor den HFC-Angreifern am Ball – R. Böhme (26.) und F. Müller (33.). Die bis dahin beste Torgelegenheit  hatte Hartmann, jedoch dessen Kopfball landete nur an der Querlatte (29.) und seinem Schuss in der 34.Minute fehlte der nötige Druck. N. Teichmann faustete meist bei den zahlreichen Eckbällen sicher ins Feld zurück oder hielt einen Kanitz-Schuss von der Strafraumgrenze ohne Probleme (39.). Die Gastgeber konnten sich bis zum Halbzeitpfiff keine weiteren gefährlichen Torchancen erarbeiten, hatten jedoch bei einem Schuss von R. Böhme einen vielversprechenden Ansatz gezeigt (32.). In einem intensiv geführten ersten Spielabschnitt hatte es der kämpfende ZFC verstanden, die Gästeelf nicht zur gewohnten Torgefährlichkeit kommen zu lassen und die HFC-Offensive konnte mit der unzureichenden Chancenverwertung  keineswegs überzeugen.

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich dieses Bild nicht wesentlich. Wieder wurden Chancen durch Wagefeld (50.), Hartmann (53.) und Hauk (54.) vergeben oder die HFC-Sturmspitzen bekamen das Leder nicht richtig unter Kontrolle (55.). Nach einem öffnenden Steilpass von F. Müller bekam S. Gasch die bisher größte Chance zum Torerfolg, den aber Torhüter Horvat mit einer Glanztat verhinderte (64.). Der schnelle ZFC-Stürmer war der HFC-Abwehr enteilt, konnte jedoch den Schlussmann im Zweikampf nicht überwinden, als er die lange Torecke anpeilte. Teixeira verfehlte mit einem Kopfball das ZFC-Tor (66.) und als R. Böhme bei einem Abwehrversuch der Ball über den Scheitel rutschte, stand ein HFC-Stürmer glücklicherweise im Abseits (69.). Auch Eismann köpfte nach einem weiteren Eckball nur auf das Tornetz (72.) und wieder zielte Wagefeld bei einem Seitfallzieher zu ungenau im Abschluss (73.). Da die Gästeelf sich immer mehr in der Offensive engagierte, ergaben sich folglich für den ZFC mehrere Kontermöglichkeiten. Scheiterte S. Gasch nach einem Zuspiel von M. Starke trotz viel Einsatz  zunächst noch in etwas kurioser Form an der Überzahl in der HFC-Abwehr (75.), sollte der ZFC-Stürmer mit dem nächsten Angriff zum umjubelten Torerfolg kommen. Nach einer guten Flanke von C. Weis, der sich auf der rechten Außenbahn gut durchgesetzt hatte, stand der ZFC-Stürmer am langen Pfosten goldrichtig und köpfte per Aufsetzer zum 1:0, dem Tor des Tages, ein, da Keeper Horvat das Leder erst hinter der Torlinie zu fassen bekam (77.). Bis zum Abpfiff konnten Eismann, mit seinem Kopfball an die Querlatte (80.), Lindenhahn nach gutem Sololauf (85.) und Preuß (90.+3.), selbst aus einer Torentfernung von zwei Metern, den einsatzstarken N. Teichmann nicht mehr zum verdienten Ausgleich überwinden. Im Gegenteil, der eingewechselte F. Schumann hätte den zweiten ZFC-Treffer erzielen können, wenn er aus kurzer Torentfernung nicht über das rechte Toreck geschossen hätte (89.).

Dem HFC und seinen zahlreich mitgereisten Fans war somit die vorzeitige Aufstiegsfeier verwehrt worden, weil es den Saalestädtern offensichtlich nicht gelang, bei der nervlichen Belastung eine überragende Leistung abzuliefern, um diesen kämpferischen ZFC zu besiegen. Ein zur Pressekonferenz offensichtlich gefasster HFC-Trainer Sven Köhler sprach von einer großen Enttäuschung, die vorzeitige Entscheidung zum möglichen Aufstieg in Meuselwitz verpasst zu haben, da man sich so viel vorgenommen habe. Trotz anfänglicher Nervosität, späterem druckvollem Spiel und vielen Torchancen, habe man dem ZFC den Sieg überlassen müssen, weil dessen Konterspiel erfolgreich zum entscheidenden Tor geführt hatte. Man habe in dieser Saison bereits viel geleistet und wolle sich nun in Halle am Finaltag mit einem großen Spiel gegen RB Leipzig für all die Mühen auch belohnen. Mit diesem Sieg hofft ZFC-Trainer Holm Pinder, dass sich seine Elf für das sehr schwere Pokalfinale am Mittwoch gegen den FC CZ Jena genügend Schwung geholt habe und dabei wieder viel Kampf und Leidenschaft nachweisen könne. Vorerst war er froh, dass man erneut mit etwas Glück eine Spitzenmannschaft geschlagen habe und wünschte dem Gästeverein noch einen erfolgreichen Saisonausgang.

Frieder Wittmann


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