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Männer Regionalliga Nord

ZFC Meuselwitz vs. RB Leipzig
1 : 3

Aufstellung
Aufstellung
Teichmann, Brendel, F. Müller , Kotowski, Weinert , Latowski (46. Gasch), Lehmann, Weis, Riese (77. Kmiec), Böhme, Luck ( 57. Starke)

Borel, Ernst, Rost , Sebastian, da Silva, Frahn, Schulz (75. Geißler), Kocin, Röttger (90. Schinke), Kutschke, Franke
Auswechselbank
Auswechselbank
Dix, Kind, Gasch, Schumann, Starke, Ferl, Kmiec

Bellot, Laas, Geißler, Schinke, Lewerenz, Kammlott, Heidinger
Torschützen
Torschützen
1:1 F. Müller (34.)

0:1 Frahn (11.) 1:2 Röttger (40.), 1:3 Frahn (51.)
Zuschauer
3278
Schiedsrichter / Assistenten
Daniel Siebert (Berlin) / Peter Plaue, Frank Hildebrandt

Foto's

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht Frieder Wittmann

RB Leipzig erreichte mit diesem verdienten 3:1-Sieg schon den sechsten Auswärtserfolg beim sechsten Auftritt in fremden Stadien. Vor der großartigen Kulisse von 3 278 Zuschauern setzten die Zipsendorfer zwar viel Einsatz und Moral dagegen, aber es reichte eben nicht zu einem Teilerfolg. So verlor man berechtigt das erste Mal in dieser Saison in der heimischen bluechip Arena. Die Leipziger zeigten routiniert viel fußballerisches Können und man hatte stets den Eindruck, dass sie jederzeit noch an Potential hätten zulegen können. Insgesamt war ein sehr ansprechendes Regionalliga-Spiel zu sehen, welches sicher von Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin) geleitet wurde, dabei wurden auch auf den Rängen meist stimmungsvolle Duelle der Fangruppen geboten. In dieser Form macht Fußball Spaß – dieser Tage ein nicht alltägliches Bild in allen Fußballstadien.

Von Beginn an agierten die recht offensiv aufgestellten Leipziger sehr schwungvoll über die Außenbahnen, wobei sich der nicht selten nach vorn strebende Kocin und in der Spitze Frahn auszeichneten, die Angriffe immer wieder vom agilen Röttger und dem meist sehr technisch beschlagenen Brasilianer Rockenbach da Silva initiiert wurden. In der 2.Minute schlug erst einmal Ernst einen weiten Einwurf von R. Weinert resolut aus der Gefahrenzone und nur wenig später brannte es im ZFC-Strafraum lichterloh. Als P. Brendel im Rückwärtsgang seinen herauslaufenden Keeper N. Teichmann überköpfte, schob Sebastian als Abstauber die Kugel zum Glück der Hausherren nach einer Zwischenberührung noch hinter das Tor (7.). Den folgenden Eckball köpfte Frahn dann aus Nahdistanz über den Querbalken. Nach einem sehenswerten RB-Angriff konnte Innenverteidiger P. Brendel bei seiner Abwehraktion nur quer spielen, sodass Röttger sofort Frahn bediente, Dieser drückte die Kugel gekonnt mit der Stirn nach schräg unten ins Netz (11.). Die gesamte ZFC-Abwehr wirkte dabei etwas indisponiert und musste so das frühe RB-Führungstor zulassen. Darauf gingen die Pacult-Schützlinge das Geschehen auf dem wieder ausgezeichneten Rasen etwas ruhiger an. Ihre Defensivkräfte zeichnete ein sehr gutes Stellungsspiel aus und dem anrennenden ZFC-Angriff unterliefen einige kleine Fehler, die ihre Aktionen öfters zunichte machten. Als der etwas nervös wirkende N. Teichmann bei der Abwehr über einen Ball schlug, konnte P. Brendel im letzten Moment vor Kutschke klären (16.). Obwohl sich A. Luck entschlossen durchsetzte, erkämpfte er nur einen Eckball, den der zurückgeeilte Frahn dann akrobatisch aus dem Strafraum köpfte (23.), um später auf der Gegenseite im Zusammenspiel mit Röttger den ZFC-Keeper zu einer Parade zu zwingen (28.). Mit ihrem strukturierten Vorgehen ließ RB Leipzig oft geschickt den Ball und Gegner laufen, weil ihre Zuspiele bei breiter Spielanlage punktgenau den Mitspieler erreichten, was von den Gästefans bereits jetzt mit Beifall honoriert wurde. Dann setzte C. Weis mit sehenswertem Pass S. Latowski in Szene, aber dieser legte die Kugel quer und damit am Tor vorbei (33.) und auch die folgende Eingabe verpassten gleich drei ZFC-Akteure per Kopf. Besser dagegen F. Müller – der ZFC-Spielführer drückte nach einem Eckstoß das Streitobjekt mit wuchtigem Kopfball zum umjubelten Ausgleich ins RB-Tor (34.). Zwar schlug Rost das Leder noch heraus, aber dies geschah bereits hinter der Torlinie, was der Schiedsrichter sofort bemerkte. Wieder erhöhten die drangvollen Gäste das Spieltempo, sodass Rost nur einen Meter am ZFC-Gehäuse vorbei schoss (36.) und F. Müller mit großer Aufmerksamkeit gerade noch einen Röttger-Pass in die Tiefe abfangen konnte (39.). Die Gäste sollten noch vor der Pause zur erneuten Führung gelangen. Röttger blieb beharrlich am Ball, obwohl der ZFC-Abwehr schon der Befreiungsschlag gelungen schien, zog er entschlossen gegen vier ihn umringende Gegner ab und der Ball schlug halbhoch neben den linken Pfosten zum 1:2 ein (40.). M. Kotowski zeigte anerkennenswerten Einsatz, behauptete den Ball und flankte, jedoch RB-Keeper Borel war zur Stelle und sicherte vor dem einschussbereiten S. Latowski (44.). Trotz stetigen Bemühens war der nie aufsteckende ZFC im Durchsetzungsvermögen nicht gut genug, um die routinierten und technisch beschlagenen RB-Spieler zu überraschen.

Der zur Halbzeit eingewechselte und noch immer gehandicapte S. Gasch hätte fast mit seiner ersten Aktion den Ausgleich erzielen können. Als er allein auf das RB-Tor zulief, jedoch unglücklich am 16er auf den Ball trat, verspielte er damit seinen Vorteil (46.). Nach dem bisher besten ZFC-Spielzug wehrte Borel in hervorragender Art und Weise den nächsten guten Angriff des Stoßstürmers ab, aber dieser stand auch knapp im Abseits (49.). Sehr clever handelnd überraschte Rockenbach da Silva den gesamten ZFC mit einer sofortigen Freistoßausführung, sodass Röttger ungehindert links in den Strafraum eindringen konnte, er flankte, Sebastian quer zum am Torraum stehenden Frahn verlängerte und dieser per Kopf erfolgreich zum Abschluss kam (51.) – die Leipziger hatten bei dieser Blitzaktion alles richtig gemacht! Schon in der 58.Minute köpfte der aggressive und auffällig spielende Frahn den Ball nach einem Eckstoß wiederum nur wenig neben den rechten ZFC-Pfosten. Im Gegenstoß verfehlte C. Weis bei seinem Diagonalschuss ebenso knapp das RB-Tor. Der unermüdlich laufende Ph. Riese, später mit Gelb-Rot gefährdet vom Feld beordert (76.), versuchte sich glücklos mit einem Flankenwechsel und Kutschke blockte Ch. Lehmann im Abschluss ab (62.). Dann erreichte das Match in kämpferischer Hinsicht seinen Höhepunkt – ein aufreizend agierender Rost, meist im defensiven Mittelfeld zu finden, deutete ein Schlag gegen einen ZFC-Spieler an und sah Gelb, wie auch F. Müller wegen des resoluten Einsteigens gegen Frahn (63.). Der angestachelte Rost verzog seinen Distanzschuss (68.), wie auch Röttger eine Minute später. In der 70.Minute blieb zweimal der mögliche Elfmeterpfiff für den ZFC aus, als zuerst Ph. Riese und wenig später S. Gasch im Strafraum zu Fall gebracht wurden. Ein Abschlussversuch des Stürmers wurde von Ernst unmittelbar vor der Torlinie noch abgelenkt (71.). R. Weinert lieferte sich nach schönen Dribblings rasante Zweikämpfe mit einem formstarken Kocin. Wieder setzte RB-Antreiber Rost (75.) und auch S. Gasch (80.) für den ZFC ihre Schussversuche neben die gegnerischen Torstangen. In dieser Phase, der Sieg war RB Leipzig wohl bereits sicher, zeigten die Gästespieler einige technische Feinheiten, zumal Rockenbach da Silvas Alleingang fast noch zu einem Foulelfmeter geführt hätte, aber als er bei M. Kotowski einfädelte, fiel er für den sehr aufmerksamen Schiedsrichter zu theatralisch. Bei den trotz der Führung nicht nachlassenden Leipzigern schloss der überall auftauchende Frahn aus Abseitsstellung mit einem listigen Heber ab (86.) und er kam nach einem Eckball wieder nur eine Winzigkeit zu spät an den Ball (88.). Vor dem Abpfiff versuchte sich S. Gasch mit einem Solo, war aber ebenso erfolglos wie M. Starke (90.) mit seinem finalem Kopfball, sodass eine Resultatsverbesserung dem ZFC versagt blieb.

Mit Siegeschören feierten die zahlreichen RB-Fans ihre erfolgreichen Spieler, aber auch die kämpferische, nie aufsteckende Heimelf wurde trotz der Niederlage nach diesem guten Regionalliga-Spiel mit freundlichem Applaus verabschiedet. Ein sehr kurz gehaltener 52-jähriger Gästetrainer Peter Pacult machte seinem Ruf alle Ehre, obwohl ihm seine Spieler mit den drei Punkten ein nachträgliches Geburttagsgeschenk machten, blieb er wortkarg und konstatierte eine souveräne Leistung mit einem erneut verdienten Auswärtssieg seiner Elf. Sie würden zufrieden nach Leipzig zurück fahren und heute noch nicht an die Vorbereitung des Spiels gegen Hannover II denken – dies war es auch dann schon an Kommentaren seinerseits! Für Heimtrainer Holm Pinder stand nach dem Match der Gästesieg außer Frage, weil seine sich zwar engagierte Elf  teilweise dumm angestellt hätte, zu viele Chancen ausgelassen habe und den Gegner teils in die Karten gespielt hätte. Man wollte dem Favoriten gern mehr Paroli bieten, aber mit dem 1:3 sei die Normalität eingetreten. Obwohl das Stürmerproblem wegen der gesundheitlichen Handicaps andauere, sehe man mit erhobenem Haupt dem nächsten schweren Match gegen Spitzenreiter Holstein Kiel entgegen. Dies ist auch zukünftig die richtige Einstellung und typische Art des ZFC, um in der Regionalliga weiterhin positive Zeichen setzen zu können.

Frieder Wittmann


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