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Frauen Verbandsliga

ZFC Meuselwitz vs. FC Lok Saalfeld
0 : 5

Saalfelder Auswärtssieg mit fadem Beigeschmack

So richtig freuen konnte sich niemand bei den Gästen. Gerade hatte man emotionslos das 0:5 gegen sieben Spielerinnen vom Gastgeber erzielt, als sich zu allem Überfluss D. Rohde am Oberschenkel verletzte und nicht weiter spielen konnte. Der Anstoß wurde noch ausgeführt, doch dann signalisierte die Kapitänin von Meuselwitz dem Schiedsrichter, dass er das Spiel abbrechen möge. Alle Achtung vor der sportlichen Einstellung der, wie bereits erwähnt, nur mit sieben Spielerinnen angetretenen Mannschaft des Gastgebers. 15 Minuten stemmten sie sich erfolgreich gegen ihr Schicksal und hielten die "Null". Die Gäste vom FC Lok Saalfeld hatten bis dahin reihenweise gute Einschussmöglichkeiten ausgelassen, was auch ein Verdienst der starken Torfrau vom ZFC war. Doch dann brach es über die Gastgeberinnen herein, fünf Treffer zwischen der 16. und der 21. Spielminute besiegelten endgültig das Schicksal der ZFC-Frauen. Stephanie Pelz und Lisa Schumann trugen sich dabei drei- bzw. zweimal in die Torschützenliste ein.
 
Doch auch die Vorgeschichte zu diesem Spiel sollte Erwähnung finden. Als sich die Saalfelder am Mittwoch, den 06.10.2010, gegen 16.00 Uhr, telefonisch in Meuselwitz erkundigten wo gespielt würde, kam vom Trainer S. Rohde die Aussage: "Wenn, dann in Meuselwitz." Auf die Nachfrage, "Wieso wenn?", sagte er, er habe gerade einen Antrag auf Spielverlegung bei der Spielleiterin gestellt. Auf telefonische Nachfrage erfuhr man von ihr, dass ihr noch nichts bekannt sei. Am nächsten Morgen hatte sie dann die E-Mail gelesen. Die Meuselwitzer wollten das Spiel verlegen, da zahlreiche Spielerinnen aus verschiedenen Gründen fehlten (schwanger, Auslandsaufenthalt, Schule auswärts, Klassenfahrt, Verletzte, Kranke, etc.).
 
Wenn man mit den Gästen rechtzeitig den Kontakt gesucht hätte, wäre sicher gemeinsam eine vernünftige Lösung gefunden worden. So ließ man den FC Lok außen vor und verspielte viel Zeit und diese Chance. Die Planungen auf ein Auswärtsspiel laufen langfristig, da werden bereits frühzeitig Busse reserviert, Urlaubspläne entsprechend gestaltet oder Fahrkarten gekauft. Alle diese Faktoren sprachen letztendlich gegen eine Spielverlegung.
 
Ein Kollege aus der Liga beklagte bereits in der letzten Saison das Problem der zu kleinen Kader. Fast alle Vereine haben viel zu wenig Personal für ihre Frauenmannschaften. So kommt es immer wieder vor, dass Mannschaften in Unterzahl antreten. Übrigens hat es in der Vergangenheit auch schon mehrmals den FC Lok Saalfeld betroffen und man stellte sich mit neun oder acht Spielerinnen der Herausforderung. Das ist ein Phänomen im Frauenfußball, das unbedingt in den Griff zu kriegen ist. Spielabsagen oder -verlegungen sind hier keine Lösung. Hätte man dem Ansinnen der Gegnerschaft immer Rechnung getragen, würde man beim FC Lok Saalfeld bereits am sechsten Spieltag drei Nachholspiele vor sich her schieben.
 
Tore: Pelz (0:1, 0:3, 0:5), Schumann (0:2, 0:4)
 
Aufstellung: Heerdegen - Atak, Schmiegel, M. Bernstein – Wiedemann, Schmidt - Koch, Trepschinski S. Bernstein - Pelz, Schumann
 
(WI)

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