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C-Junioren Verbandsliga, Staffel 1

ESV Lok Erfurt vs. ZFC Meuselwitz
2 : 3

C1-Junioren erlösen sich spät


Am Sonntag, den 30.04.2023, gastierten unsere C1-Junioren beim Tabellenletzten ESV Lok Erfurt. Nun haben wir es in dieser Saison schon schwer, aber die Gastgeber schafften es in der gesamten Spielzeit bis dato erst ein einziges Mal zu gewinnen. Dies sollte sich natürlich auch an diesem Tag nicht ändern und die recht ansprechenden letzten Wochen, in denen wir unseren Kids fußballerisch eine ordentliche Entwicklung attestieren können, weckten Hoffnung und Glauben, den Bock nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder einmal umstoßen zu können. Uns war klar, dass es das „schwerste" Spiel der Saison werden würde, denn der Druck lag ganz klar auf der Seite des ZFC. Die Erwartungshaltung aller Mitgereisten ließ keinen Spielraum für einen Sieg und somit wurde das Spiel zum Charaktertest unserer Spieler/in. Nahm man in den Vorwochen stets die Rolle des Underdogs ein, waren wir diesmal in der Favoritenrolle und die Hauptaufgabe bestand darin, endlich auch mal wieder etwas Zählbares mitzunehmen und Tore zu erzielen. Gespielt wurde auf dem sehr kleinen Kunstrasenplatz auf dem Gelände an der Wilhelm-Busch-Straße, worin eine zusätzliche Herausforderung bestand. Mit den Gegebenheiten mussten wir schnell klarkommen und man spürte schon bei der Erwärmung, dass diese Hürde wohl die Größte sei, die es zu nehmen galt, …

Als es kurz nach dem Anpfiff des jungen Schiedsrichters Maximilian Noa 1:0 für die Gastgeber hieß, weil wir abermals nach einer Ecke schliefen, den zweiten Ball herschenkten und den Torschützen nicht konsequent verteidigten, wurde die Aufgabe ungleich schwerer. Man spürte die Verunsicherung in all unseren Mannschaftsteilen. Im Spielaufbau fehlerbehaftet, ohne Laufbereitschaft ohne Ball, keine Breite im eigenen Ballbesitz und oft mut- und kopfloses Agieren waren die Zutaten unseres Spiels. Wir verteidigten viel zu wenig energisch und wirkten auch im Angriffsdrittel sehr umständlich. Es war so richtig der Wurm drin und es war keine Spur mehr von den spielerisch ansprechenden Leistungen der letzten Wochen. Es wurde jetzt so richtig zu einem Geduldsspiel, weil wir selbst klarste Chancen nicht im Tor unterzubringen schienen. Nach ca. 20 Minuten brachten wir dann etwas mehr Kontrolle in unser Spiel, wurden klarer in unseren Aktionen und sauberer im Passspiel. Nun verstanden wir es, auch die Breite auf dem ohnehin engen Spielfeld zu halten und zu nutzen. Wir belohnten uns innerhalb von zwei Minuten durch sehr schön herausgespielte Treffer. Nun hofften alle, dass das Spiel in die (für uns) richtigen Bahnen laufen würde. Ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld, wieder einmal unkonzentriertes Verteidigen und fehlende Zuordnung führten zu einer unglücklichen Situation im eigenen Strafraum, an dessen Ende es einen Kontakt und somit Elfmeter gab. Der Ausgleich erfolgte quasi mit dem Pausenpfiff. 

In der Halbzeit wurde es diesmal ungemütlich. Die Trainer erkannten ihre Mannschaft kaum wieder und taten ihren Unmut auch kund. Scheinbar ging ein Ruck durch die Mannschaft. Sie schworen sich nun selbstständig ein und es war eine andere Körpersprache zu erkennen. Mit Beginn der zweiten Hälfte standen wir gegen den Ball sehr viel enger, gewannen im Mittelfeld mehr an Übergewicht und konnten in etlichen Umschaltmomenten für Gefahr sorgen. Insbesondere über die Flügel drangen wir nun immer wieder in die Endzone des Gegners ein. Leider blieben unsere Bemühungen ohne Erfolg, weil zum einen der gegnerische Torhüter stark hielt, wir den freien Nebenmann übersahen oder im entscheidenden Moment ein technischer Fehler unterlief. Als wir dann kurz vor Schluss dem umkämpften (aber nie unfairen) Spiel, dem warmen Wetter und sandigen Untergrund Tribut zollen und zwei verletzungsbedingte Rückschläge hinnehmen mussten, schien der sprichwörtliche Drops gelutscht. Es wird sich wohl jeder mit einem Unentschieden abgefunden haben, als sich aus heiterem Himmel (in der Situation wegen einer Behandlung sogar mit einem Spieler weniger auf dem Feld) ein eigentlich als Befreiungsschlag gedachter Ball auf den langen Weg Richtung gegnerisches Tor machte. Er sprang einmal vor dem Strafraum auf, danach hoch ab und senkte sich kurioser Weise hinter dem Torwart ins Tor. Das war ein krummes Ding….

Wahrscheinlich konnte dieses Spiel nur auf diese eine Art und Weise entschieden werden. Trotz klarster Chancen aus 3 Metern haben wir es nicht geschafft, dass Spiel frühzeitig zu entscheiden und wurden unter dem Strich sehr spät dennoch belohnt. Ob es verdient war oder nicht, wer die bessere Spielanlage und die zwingenderen Chancen hatte – darüber lässt sich trefflich streiten. Fakt ist, dass die Mannschaft an einem weniger guten Tag zusammengehalten hat und einer für den anderen da war! Und vielleicht hatten wir auch einfach mal das Glück des Tüchtigen, was uns hilft, den Glauben durch ein hart erkämpftes Erfolgserlebnis zurückzugewinnen.




Statistik

ZFC: 

Lee-Sonn Kretschmer
Fritz Hupfer, Silas Maeser, Pepe Sattler, Tim Kirschner
Dean Müller, Nike Krüger (Arthur Borrmann), Clemens Wehefritz (Jonas Wadewitz), Friedrich Schubert, David Neumann 
Arthur Borrmann (Hugo Walter Preuß) (Nike Krüger)