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C-Junioren Verbandsliga, Staffel 1

SG SV Eintracht Eisenberg vs. ZFC Meuselwitz
5 : 0

C1-Junioren gehen im Schortental unter


Am Samstag, den 12.11.2022, wollten unsere C1-Junioren den Schwung aus der Vorwoche mitnehmen und in Eisenberg um drei Punkte kämpfen. Nachdem der Bock letzte Woche endlich umgestoßen wurde und wir uns für den Aufwand der letzten Monate belohnten, galt es, das gewonnene Selbstvertrauen mit ins Spiel zu nehmen. Leider fehlten uns auch diesmal wieder wichtige Spieler und zu allem Überfluss mussten wir noch vor dem Anpfiff eine nominelle Veränderung vornehmen, weil sich ein Akteur während der Erwärmung verletzte und somit nicht einsatzbereit war. Solche Situationen können natürlich auch zusammenschweißen und mit einer "jetzt erst recht - Mentalität" ist unter Druck nicht selten schon Großes entstanden. Darauf hofften wir, denn die Kicker auf dem Feld genossen allesamt genauso großes Vertrauen.


Die ersten knapp 10 Minuten plätscherten etwas vor sich hin. Der ZFC, um Spielkontrolle bemüht, konnte das Spielgeschehen etwas in des Gegners Hälfte verlagern. Leider aber ohne durchschlagenden Erfolg und eine nennenswerte Torchance. Dann gab es allerdings sprichwörtlich die erste kalte Dusche. Eisenberg überbrückte schnell das Mittelfeld, konnte sich aber nicht durchsetzen und wir schienen auf der linken Abwehrseite mit gemeinsamen Kräften alles unter Kontrolle zu haben. Leider waren wir uns wohl beim Ablaufen des Balls und Gegners etwas zu sicher, sodass daraus tatsächlich noch eine Ecke entstand. Kurze Zeit später holten wir nach einer einstudierten Variante den Ball aus dem Netz. In der Folgezeit versuchten wir uns wieder zu sammeln und kamen zu Tormöglichkeiten. Leider gelang es uns nicht direkt auszugleichen. Einmal war es eine Sache von Millimetern, als wir einen Steckball nicht am herauslaufenden Hüter vorbei spitzeln konnten. Später konnten wir nach einem seitlichen Freistoß die Spannung nicht aufbauen und das Spielgerät freistehend veredeln. Als sich kurz danach zwei unserer Spieler nach einer Ecke noch selbst behinderten, war die Verärgerung groß. Was Spannung, Ehrgeiz, Körpersprache, Leidenschaft und Zweikampfhärte im Fußball ausmachen können, wurde uns in der Folgezeit schonungslos vor Augen geführt. Drei Mal bestrafte uns der Gegner bis zur Pause noch eiskalt, geradlinig und zielstrebig. Die Tore entstanden aber nicht, weil wir spielerisch "auseinander gepflückt" wurden, sondern wir schossen sie quasi selbst durch individuelle Fehler. Entweder blieben wir zu unsauber im Spielaufbau und spielten den Gegner im eigenen Strafraum in die Füße oder klärten den Ball ohne Bedrängnis zentral vor das Tor und hielten es nicht für nötig nach eigenem Einwurf entgegen zu gehen, um den Ball festzumachen. Ok zugegeben, dieses 4:0 war dann wirklich doch noch toll zu Ende gespielt. Wenn man Fußball aber völlig körperlos, ängstlich und mutlos spielt, in den entscheidenden Momenten lieber 6 Kontakte braucht anstatt mit zweien klarzukommen, bei langen Bällen in 5:2 Überzahlsituationen dem Gegner nicht mal annähernd Druck gibt und ihn aufdrehen lässt, dann kommt es eben, wie es kommen muss. Symptomatisch war eine Situation kurz vor der Halbzeit, als man den Gegner im Spielaufbau zu einem Fehler zwang und selbst die Möglichkeit hatte, einen solchen Fehler auszunutzen. Über den Abschluss legen wir lieber den Mantel des Schweigens. 


Die Halbzeitansprache war kurz und laut. Wir müssen uns nicht über taktische Mittel, einen Matchplan, Positions-, Lauf- und Passspiel unterhalten, wenn die ehrlichste und einfachste Basis nicht an den Tag gelegt wird. Zweikämpfe sind nun mal elementar und sowohl defensiv, als auch offensiv die wichtigste Zutat in einem erfolgreichen Spiel. Das geht eben nicht körperlos - das geht eben nicht nur mit etwas Sohle - das geht eben nicht ohne Tempo und Mut. 

Nach der Halbzeit spürte man deutlich, dass die Gastgeber den Fuß vom Gas nahmen. Das Spiel war aus Verunsicherung nun auch von unserer Seite eher von langen Bällen geprägt. Nichtsdestotrotz schafften wir es auch im zweiten Abschnitt zu Torchancen zu kommen. Dreimal liefen wir nach Umschaltmomenten Richtung gegnerisches Tor. Einmal wählten wir den Abschluss zu früh und fielen beim Torschuss hin, ein anderes Mal umspielten wir den Torwart auf der falschen Seite, sodass noch ein Abwehrbein retten konnte. Beim dritten Versuch wurden wir kurz vor dem Strafraum noch abgefangen und unsanft von den Beinen geholt. Der Gegner hatte schlussendlich angesprochene Galligkeit und schenkte uns keinen Zentimeter Raum. Als wir nach einem Abpraller in zentraler Position aus 16 Metern auch noch über das Tor schossen, war der direkte Vergleich in den jeweiligen Strafraumszenen beider Teams perfekt. Das 5:0 nach einem Eckball stellte den Schlusspunkt dar und war ebenfalls nochmal Ausdruck dessen, worin uns der Gastgeber in diesem Spiel deutlich überlegen war.


Beispielhaft für das Spiel war, dass unsere Kids das Feld überwiegend humpelnd, mit schmerzverzerrten Gesichtern und blauen Flecken räumten. Nicht weil der Gegner übertrieben hart agierte, sondern weil wir zu keinem Zeitpunkt des Spiel den Kampf angenommen haben, mutlos agierten und im Großen und Ganzen einfach viel zu brav blieben. Individuelle Fehler sind nicht schön, können aber passieren. Da wird niemandem der Kopf abgerissen! Wenn wir allerdings nicht schleunigst eine andere Mentalität in Sachen Leidenschaft und Zweikampfverhalten an den Tag legen, wird das Spiel aus der vergangenen Woche leider ein Strohfeuer bleiben.




Statistik

Für den ZFC spielten: 

Lee-Sonn Kretschmer,

Fritz Hupfer, Nike Krüger, Maurice Tamo, Tim Kirschner,

Silas Maeser, David Neumann, Oskar Mularczyk, Jonas Wadewitz, Dean Müller (36. Matthes Meichsner),

Arthur Borrmann