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Männer Regionalliga Nordost

BSG Chemie Leipzig vs. ZFC Meuselwitz
3 : 0

ZIPSE IM WAHRSTEN SINNE DES WORTES „CHANCENLOS"


Wie sagte der Chemie-Trainer Miroslav Jagatic nach dem Spiel so treffend: „Wenn man nicht versucht zu schießen, kann man auch nicht treffen". Im Rahmen des 22. Spieltages der Regionalliga Nordost musste sich unser ZFC am Sonntag, dem 26.02.2023, nach einer vor allem in der zweiten Halbzeit schwachen Leistung der BSG Chemie Leipzig glatt mit 0:3 geschlagen geben. Dabei konnten sich die Schützlinge von Trainer Heiko Weber leider keine klare Torgelegenheit erarbeiten und verloren am Ende verdient gegen zwar äußerst effektive, aber keinesfalls überragende Gastgeber.


Wieder einmal ging unsere Mannschaft in der Fremde leer aus. Schon in der ersten Hälfte, über die man eigentlich getrost den berühmten Mantel des Schweigens legen könnte, sahen die 3525 Zuschauer, darunter vielleicht 25 Schlachtenbummler aus Meuselwitz, kein gutes Regionalligaspiel, was auf dem schweren Boden auch nicht zu erwarten war. Zwar war unsere Mannschaft optisch leicht überlegen, konnte aber keine zwingenden Angriffe verbuchen. Die Gastgeber taten sich auch schwer und so dauerte es bis zur 32. Spielminute, bis man eine erste gute Torgelegenheit hatte. Aber auch der schöne Schuss von Alexander Bury strich knapp am Zipsendorfer Kasten vorbei und da es auf beiden Seiten keine weiteren Torgelegenheiten gab, ging es mit dem Stand von 0:0 in die Pause.


Bis dato hatte unsere Mannschaft alles im Griff und ließ die Chemiker nicht zum Zuge kommen. Wichtig wäre natürlich, dass unser ZFC im zweiten Durchgang auch offensiv etwas mehr in Erscheinung treten würde. So der eindeutige Tenor in den Pausengesprächen.


Bedauerlicherweise dauerte es gerade mal zwei Minuten in Halbzeit zwei, bis die Chemiker mit 1:0 in Führung gingen. Philipp Harant legte nach einem Eckball per Kopf für Lucas Surek auf, der mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze seine Chemiker in Führung brachte (47.). Natürlich kannte der Jubel keine Grenzen. Beflügelt durch die Unterstützung der Zuschauer, legte Chemie mit dem sehenswertesten Angriff des gesamten Spiels nach 51 Spielminuten das 2:0 nach. Der Ex-Zipse-Kicker Janik Mäder konnte dabei eine punktgenaue Flanke ohne Probleme verwerten. Nach diesem Doppelschlag gingen die Köpfe unserer Jungs natürlich nach unten. Schon wieder musste man einem Rückstand hinterherlaufen und keiner glaubte mehr an eine Wende. Chemie überzeugte zwar nicht spielerisch, aber mit Effektivität und hatte so Zipse den Zahn gezogen. Als dann noch Timo Mauer nach 66 Minuten bei einem Zweikampf mit Felix Müller im Strafraum zu Fall kam und Denis Jäpel den fälligen Elfmeter zum 3:0 verwandelte, war der Drops natürlich gänzlich gelutscht. Enttäuscht, aber tapfer spielten unsere Jungs die Partie zu Ende, wenigstens, ohne unter die Räder zu kommen. Am Ende blieb es beim 3:0, was die Chemiker gebührend mit ihren Fans feierten.


Fazit: Natürlich hatten die letzten Spiele Kraft gekostet, aber was Zipse offensiv im Alfred-Kunze-Sportpark gezeigt hat, war einfach viel zu wenig. Kämpferisch war die erste Hälfte ok, aber das reicht eben nicht aus. Durch den Sieg von Luckenwalde rutscht unser ZFC einen Platz nach unten und steht, wenn es schlecht läuft, damit auf dem ersten Abstiegsplatz. Wir als Fans können nur und werden weiter die Mannschaft unterstützen, oder wie die Chemie-Fans gesungen haben: „ ….Spieler kommen, Spieler gehen. Wir werden immer hinter der Mannschaft stehen!"


Stimmen zum Spiel

Heiko Weber (ZFC Meuselwitz): „Es ist jetzt gar nicht so einfach, weil wir in den ersten 45 Minuten fast nichts zugelassen haben. In den letzten vier Wochen haben wir immer nur eine Halbzeit gut gespielt. Auf so einem Platz kann es immer mal passieren, dass man in Rückstand gerät, aber was bei uns eine Katastrophe ist, dass wir immer gleich das 2:0 fangen und dadurch selber die Spiele entscheiden. Nichts gegen unseren Gastgeber, aber der Platz hat nichts mit Regionalliga zu tun. Es ist schwer darauf zu spielen und Leipzig hat aus vier Chancen drei Tore gemacht. Wenn wir nicht aufpassen und immer so weiter machen und nur mit 13 - 14 Leuten durch die Gegend fahren, dann ist es schwer, in der Regionalliga zu gewinnen. Dann müssen wir hoffen, dass die Mannschaften, die hinter uns sind, auch hinter uns bleiben. Ich hatte zur Halbzeit nie das Gefühl, dass wir hier 3:0 verlieren, aber in der zweiten Hälfte hat uns die Konstanz gefehlt. Glückwunsch an Leipzig und nächstes Jahr sehen wir uns wieder."

Miroslav Jagatic (Chemie Leipzig): „Wir wissen, wo wir als Mannschaft herkommen und wo wir hingehören. Es wird immer viel geschrieben und gesagt, was ich meist nicht teile. Wir sind froh, dass wir Mannschaften, die unter Profibedingungen trainieren, auch Paroli bieten können und auch mal paar Überraschungen setzten können. In der ersten Halbzeit war es ein Spiel, das für die Zuschauer nicht schön war. In der Halbzeitpause haben wir uns klipp und klar gesagt, es gehört im Fußball auch dazu, auf das Tor zu schießen. Wir haben in letzter Zeit immer die Verantwortung weitergegeben. Heute hat Surek die Verantwortung übernommen und das 1:0 erzielt. Dann bekamen wir auch Räume und machen mit dem schön rausgespielten Angriff das 2:0. Heute haben wir uns belohnt und ich bin der Meinung, dass auf Grund der zweiten Hälfte auch der Sieg in Ordnung geht. Drei Tore muss man erst mal gegen Meuselwitz machen. Zu den Platzverhältnissen kann ich nur sagen, wir haben ja auch auf dem Platz gespielt. Meuselwitz wird auch ihre Punkte noch holen und ich bin auch der Meinung, dass wir uns nächste Saison wieder sehen werden.


J.K.


Statistik

Tore: 1:0 Surek (47.), 2:0 Mäder (51.), 3:0 Jäpel (67.)


Chemie Leipzig: Bellot, Brügmann (87.Keßler Ben), Wajer (87.Schmidt), Bury, Mauer (70.Eshele), Surek, Wendt, Mäder (80.Kanther), Harant, Jäpel (70.Keßler Max), Horschig


ZFC: Fietz, Bürger, Trübenbach, Jacobi, Kadric (75.Stenzel), Raithel, Hansch, Müller, Gildenberg, Miatke, Eckardt (57.Pistol)


Zuschauer: 3.525


Schiedsrichter: Philipp Vierock | Pascal Wien, Christoph Beblik



Fotos


Video



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