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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. FC Energie Cottbus
1 : 1

1:1 UND ZWEI UNZUFRIEDENE TRAINER


Am Sonntag, dem 18.02.2023, spielte unser ZFC im Rahmen des 21. Spieltages der Regionalliga Nordost das erste Mal in dieser Saison Unentschieden und das gegen keinen geringeren als den FC Energie Cottbus, der sich selbst den Staffelsieg auf die Fahne geschrieben hat. Am Ende endete die äußerst stürmische Angelegenheit 1:1.


Stürmische Böen pfiffen über die bluechip-Arena. Den 692 Zuschauern, darunter eine Vielzahl aus der Lausitz, war zeitig klar, dass hier und heute der Wind eine entscheidende Rolle spielen kann. In den Anfangsminuten versuchte sich der Favorit aus der Lausitz an das Zipsendorfer Tor ranzutasten, allerdings war das alles nicht zwingend. Die erste gute Torgelegenheit hatte nach 17 Minuten unser ZFC. Felix Müller prüfte nach einem Zuspiel von Till Jacobi Energie-Keeper Elias Bethke, der aber den schönen Schuss entschärfen konnte. Kurze Zeit später nutzte unsere Mannschaft, die in der ersten Hälfte mit dem Wind im Rücken spielte, ihre nächste Torgelegenheit, um in Führung zu gehen. Kapitän René Eckardt bekam den Ball vom an diesem Tag stark aufspielenden Thilo Gildenberg serviert, legte für Luca Bürger auf, der ins kurze Eck verwandelte (20‘). Der Tabellenzweite zeigte sich beeindruckt und schien etwas gelähmt. Zipse hatte mehr vom Spiel und hätte durch den kurz zuvor eingewechselten Johannes Pistol sogar auf 2:0 stellen können. Bedauerlicherweise fand er bei seinem Schuss aus spitzem Winkel im Cottbuser Torwart Elias Bethke seinen Meister (37‘). Auch wenn die Gäste bislang nicht viel auf die Kette bekamen, nutzten sie in der 44. Spielminute ihre quasi erste gute Gelegenheit, um auszugleichen. Jan Rafael Shcherbkovski tanzte gefühlt die komplette Zipsendorfer Hintermannschaft aus, legte auf Kentu Malcom Badu ab, der in den Strafraum zog und mit einem herrlichen Treffer in den Knick auf 1:1 stellte. Kurz darauf dezimierten sich die Gäste selbst. Arnel Kujovic, der in der Anfangsphase schon die gelbe Karte sah, musste nach einem weiten Foul mit Gelb-Rot vom Platz. Danach war Pause.


Jedem im weiten Rund war klar, dass Cottbus trotz Unterzahl aber mit Rückenwind im zweiten Durchgang eine Schippe drauflegen wird. Zipse hatte es im ersten Durchgang gut gemacht, vielleicht hätte man bei dem heftigen Rückenwind etwas mehr aus der zweiten Reihe schießen sollen. So war der einstimmige Tenor in den Pausengesprächen.


Die Gäste kamen spritzig aus der Kabine, machten nun mächtig Druck und tauchten einige Male gefährlich vor dem Zipsendorfer Kasten auf. Nach 50 Minuten verpasste Jan Rafael Shcherbkovski eine Hereingabe in die Box nur knapp, da hätte Energie durchaus in Führung gehen können. Auch in der 61. Spielminute, als Timmy Thiele eine „windunterstützte" Flanke knapp verpasste, lag das 1:2 in der Luft. Riesendusel hatte unsere Mannschaft bei der besten Cottbuser Möglichkeit, als Maximilian Oesterhelweg den Ball an den Pfosten schlenzte (76‘). Von unserem ZFC kam offensiv in der zweiten Hälfte wenig. Eine Gelegenheit hatte René Eckardt, der nach einem Doppelpass in aussichtsreicher Position geblockt wurde (63‘). Kämpferisch kann man Zipse nichts absprechen und wenn man daran denkt, wie man beim BFC in letzter Sekunde einen Punktgewinn noch herschenken musste, sollte allen klar sein, was in den Köpfen der Jungs vorgehen muss. Diesmal überstand man mit kämpferischem Einsatz und mit Glück und Geschick die restliche Zeit ohne Gegentor und konnte am Ende einen weiteren wichtigen Punkt gegen den Abstieg einfahren.


Fazit: Bei einem Spiel, wo der Wind mehr oder weniger das Sagen hat, kann natürlich alles passieren. Da konnte man keinen spielerischen Leckerbissen erwarten. Ich persönlich sehe das Spiel nicht ganz so kritisch wie die beiden Trainer und denke, wir alle können mit dem Punkt leben. Es bleibt uns ja auch nichts weiter übrig und es bleibt auch nicht viel Zeit, sich darüber zu ärgern. Für Zipse geht es schon am Mittwoch beim Nachholer in Greifswald weiter und am Wochenende wartet Chemie im Leutzscher Holz auf uns.


Stimmen zum Spiel

Claus-Dieter Wollitz (Trainer FC Energie Cottbus): „Für beide Mannschaften war bei diesen Bedingungen ein Fußballspiel eigentlich nicht möglich. In der ersten Halbzeit meint man, dass die andere Mannschaft einen Vorteil hat, in der zweiten die andere. Ich kann das nicht erkennen, es ist für mich irregulär, unter diesen Bedingungen Fußball zu spielen. Beide haben es versucht anzunehmen. Es gab für beide Mannschaften komische Entscheidungen. Dennoch sind wir unzufrieden, wir wollten gewinnen und das haben wir nicht geschafft."

Heiko Weber (Trainer ZFC Meuselwitz): "Großes Kompliment, dass überhaupt jemand ins Stadion gekommen ist. Mit oder gegen Wind, da kann man wenig planen. Wir hatten Glück, dass wir erst mit Wind spielten und hatten drei Chancen, da können wir 3:0 führen, egal, wie das entstanden ist. Aber die haben wir nicht geschossen. Dann kriegen wir das dumme 1:1. Wir wechseln die Seiten und jeder weiß, was kommt. Wir mussten auch nach 35 Minuten einen Spieler auswechseln, der es nicht geschafft hat, den Körper einzusetzen, gedanklich da zu sein. Es hat niemand gesagt, dass fünf Leute fehlen, wir sagten, wir haben eine Topmannschaft, um gegen Cottbus zu bestehen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns in die Hosen gemacht. Normalerweise verlieren wir das Spiel. Es war niemand da, der sagt, ich habe eine Aktion, einer der alle mitreißt. Ich dachte, dass meine Spieler mehr Mut haben mit einem Mann mehr. Das werden wir auswerten."


J.K.



Statistik

Tore: 1:0 Bürger (20.), 1:1 Badu (44.)


ZFC: Fietz, Bürger, Scheder, Jacobi (67.Martynets), Kadric, Schätzle (36.Pistol), Hansch (74.Rehder), Müller, Gildenberg, Miatke, Eckardt


COTTBUS: Bethke, Hofmann, Wähling, Hottmann (72.Oesterhelweg), Hasse, Kujovic, Hildebrandt, Borgmann, Eisenhuth, Badu (46.Thiele), Shcherbakovski


Zuschauer: 692


Schiedsrichter: Christopher Gaunitz | Jennifer Schubert, Benjamin Seidl



Fotos


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