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Männer Regionalliga Nordost

Greifswalder FC vs. ZFC Meuselwitz
3 : 2

ZIPSENDORFER AUFBÄUMEN BLEIBT LEIDER UNBELOHNT


Außer Spesen nichts gewesen. So ähnlich könnte man die Enttäuschung nach der 2:3-Niederlage unserer Mannschaft im fernen Greifswald zum Ausdruck bringen. Zipse hatte sich in diesem Nachholspiel so viel vorgenommen, war extra einen Tag eher angereist und musste am Ende doch ohne Punkte nach Hause fahren.


Die 836 Zuschauer, darunter ein Kleinbus voll aus Zipsendorf, glaubten ihren Augen nicht, denn so etwas erlebt man auch nicht alle Tage. Nach neun gespielten Minuten hatte es schon drei Mal im Zipsendorfer Kasten geklingelt. In der 4. Spielminute kam der Greifswalder Guido Kocer nach einem Zweikampf mit Nils Miatke im Strafraum zu Fall, worauf Schiedsrichter Pascal Wien auf den Punkt zeigte. Joseph Charles Richardson ll ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte den Foulelfmeter zum 1:0. Nur zwei Minuten später war es Soufian Benyamina, der nach einem hohen Ball in den Zipsendorfer Strafraum am schnellsten reagierte und mit einem satten Schuss auf 2:0 stellte (6‘). Dabei hatte Zipse-Keeper Justin Fietz wieder keine Abwehrchance. Dieser Blitzstart gab dem Gastgeber natürlich Selbstvertrauen und sie legten nach neun Minuten den nächsten Treffer nach. Bei einer Eingabe von rechts stand abermals Joseph Charles Richardson ll blank und drückte den Ball zum 3:0 über die Linie. In diesem Moment war das Ding quasi durch und jeder im weiten Rund glaubte wohl eher an ein Zipsendorfer Debakel als an eine Auferstehung. Auch in der Folge kam von unserer Mannschaft sehr wenig. Die Greifswalder erarbeiteten sich einige gute Möglichkeiten, das Ergebnis auszubauen, waren aber im Abschluss nicht mehr konsequent genug. So ließen Soufian Benyamina (33‘) und Rudolf Sanin (38‘) beste Gelegenheiten, um auf 4:0 zu erhöhen und den Deckel endgültig drauf zu machen, liegen. Kurz vor der Pause kam auch unser ZFC zu einer guten Gelegenheit und nutzte sie. Eine Flanke von Andy Trübenbach verwertete Luca Bürger etwas glücklich per Direktabnahme zum 3:1 (45‘). Dieser schmeichelhafte Treffer ließ in unserer Mannschaft Hoffnung aufkeimen und sie zeigte in der zweiten Spielhälfte ein anderes Gesicht.


In der 58. Spielminute musste der Greifswalder Keeper Jonas Bendieck den Ball nach einem Schuss von Andy Trübenbach prallen lassen, was der nachsetzende Dominik Bock zum 3:2 verwerten konnte. Nun war unsere Mannschaft wieder im Spiel und wollte natürlich den Ausgleich. Mitte der zweiten Hälfte riss Zipse das Spielgeschehen an sich und verlagerte das Spiel in die gegnerische Hälfte. Nach 77 Minuten hatte Luca Bürger mit einem schönen Freistoß den Ausgleich auf dem Fuß, aber der Greifswalder Hüter konnte stark halten. Nur wenige Minuten später verfehlte ein Distanzschuss von Florian Hansch nur knapp das gegnerische Tor, auch das hätte das 3:3 sein können (80‘). Zipse war in dieser Phase dem Ausgleich nahe, aber es verging die Zeit und als in der 90. Spielminute ein Greifswalder den Ball noch mal knapp vor der eigenen Torlinie retten konnte, war es aus Zipsendorfer Sicht grausame Realität. Es hat nicht gereicht.


Fazit: Die Anfangsphase hat unsere Mannschaft total verschlafen. Nach dem Aufbäumen im zweiten Durchgang hätte man durchaus einen Punkt verdient. Aber am Ende fragt da keiner mehr danach. Nun kehrt Zipse wieder mit leeren Händen aus der Fremde zurück. Dass man sich jedoch nach dem frühen 0:3 nicht aufgegeben hat, spricht für die Moral in der Mannschaft. Weiter gehts.


Stimmen zum Spiel

Heiko Weber (ZFC Meuselwitz): „Das war ja heute ein spannendes Spiel und ich habe als Trainer auch schon mal nach neun Minuten 3:0 geführt, das ist ein schönes Gefühl. Wir haben den Anfang komplett verschlafen, auch wenn das für mich kein Elfmeter war. Wir wissen, dass der Gegner gute Einzelspieler hat, aber er hatte drei Mal hintereinander verloren und wir haben ihn wieder aufgebaut. Nach dem 0:3 war das Spiel fast schon entschieden. Danach hatten wir nichts mehr zu verlieren und haben etwas umgestellt. Was die Jungs in der zweiten Hälfte angeboten haben, wie auch die jungen Spieler sich den Zweikämpfen gestellt haben, war aller Ehren wert. Der Schiedsrichter hat bei einigen Zweikämpfen auch komisch gepfiffen. Wenn es heute gerecht gewesen wäre, hätte es 3:3 gestanden, denn der Gegner war in der zweiten Halbzeit stehend K. O. und musste alles abverlangen, um die Punkte zu behalten. Glückwunsch an Greifswald. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder, aber wir haben noch ein Rückspiel und da freue ich mich, wenn wir 3:2 gewinnen.

Roland Kroos (Greifswalder FC): „Natürlich wollen wir auch das Rückspiel gewinnen, aber da haben wir noch etwas Zeit. Zum Spiel: Nach dem 3:0 hätten wir das 4:0 machen müssen, machen es aber nicht und müssen kurz vor der Pause das 3:1 hinnehmen. Es ist ein bisschen bezeichnend für uns, dass wir danach unsere Linie etwas verloren haben. Dann macht Meuselwitz noch das 3:2 und spielt alles oder nichts und wir zittern uns dann über die Runden. Das ist nichts Ungewöhnliches im Abstiegskampf. Für mich zählen heute nur die drei Punkte und an den anderen Sachen, die heute nicht so gut waren, müssen wir hart arbeiten.

Mario Kirsch (Fanbeauftragter ZFC): Wenn man nach 9 Minuten schon 0:3 hinten liegt, dann ist das schon eine Hausnummer. Durch einen glücklichen Treffer kommen wir zurück ins Spiel, machen noch den Anschlusstreffer und konnten sogar den Ausgleich machen. Leider machen wir ihn wieder mal nicht und müssen ohne Punkte nach Hause fahren.


J.K.



Statistik

Tore: 1:0 Richardson II (4.), 2:0 Benyamina (6.), 3:0 Richardson II (8.), 3:1 Bürger (45.), 3:2 Bock (58.)


Greifswald: Brendieck, Syhre (46.Schneider), Rüh, Kocer (86.Granatowski), Richardson II, Weilandt, Krolikowski (23.Lazdins), Sanin (86.Rosenberg), Bandowski, Bilbija, Benjamina


ZFC: Fietz, Bürger, Bock (75.Schätzle), Trübenbach, Kadric (46.Scheder), Pistol (83.Rehder), Hansch, Müller, Gildenberg, Miatke, Eckardt


Zuschauer: 836


Schiedsrichter: Pascal Wien | Philipp Vierock, Tom Channir



Fotos


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