ALTGLIENICKE ZEIGT ZIPSE GRENZEN AUF

Im Rahmen des 6. Spieltages der Regionalliga Nordost entging unser ZFC am Freitag, dem 16.09.2022, nach einer „mageren" Leistung nur knapp einem Debakel und war am Ende mit der 5:2 Niederlage bei der VSG Altglienicke noch gut bedient.

Dass es nicht einfach werden würde gegen eines der Topteams dieser Liga war jedem klar, aber was die VSG vor allem in der ersten Halbzeit mit unserer jungen Mannschaft veranstaltete, kam einer Vorführung gleich.

Schon in der Anfangsphase zeigte Tolcay Cigerci seine Klasse und wie wichtig er für die VSG ist. Mit einer einfachen Körpertäuschung ließ er die Zipsendorfer Spieler ins Leere laufen, konnte aber den Ball nicht vor das Zipse-Tor bringen. Den Dosenöffner für diese Partie besorgte dann unsere Mannschaft selbst. Felix Rehder wollte den Ball zurück auf Keeper Jean-Marie Plath spielen, wurde bedrängt und köpften ihn ins Tor (7‘). Natürlich spielte diese unglückliche Aktion dem Favoriten in die Karten und man erspielte sich eindrucksvoll schon in den ersten 15 Minuten einige gute Möglichkeiten. Nachdem, nach einem perfekten Zuspiel von Tolcay Cigerci, Philip Fontein mit einem wuchtigen Schuss die Querlatte traf und das Gebälk gefühlt eine Minute lang zittern ließ (15‘), erzielte nur wenige Minuten später Tugay Ulzan den nächsten Altglienicker Treffer. Dabei wurde die Kugel noch leicht abgefälscht und landete im Zipsendorfer Tor. Blöde Tore, jedoch eine hochverdiente Führung für den spielerisch, gedanklich und auch physisch überlegenen Gastgeber. Auch danach erarbeitete sich die VSG eine Vielzahl guter bis sehr guter Möglichkeiten. Nach 20 Minuten musste Jean Marie Plath Kopf und Kragen riskieren, um nicht den dritten Gegentreffer zu kassieren. Zweimal hielt er, erst gegen Cigerci und dann den Nachschuss gegen Uzan stark. In der 27. Spielminute blieb er jedoch machtlos. Beim 3:0 von Tugay Uzan zeigte der Favorit eindrucksvoll, wie einfach Fußball sein kann und warum sie so weit oben in der Tabelle stehen. Nach einer perfekten Kombination musste der VSG-Stürmer nur noch den Ball an Jean-Marie Plath vorbei legen und keiner der leider nur 101 Zuschauer, darunter vielleicht ca.10 Zipse-Fans, hatte noch Zweifel, wer hier und heute den Rasen als Sieger verlassen würde. Kurze Hoffnung flammte im kleinen Zipsendorfer Fan-Lager in der 35. Spielminute auf. Nach einem Foul an Zipse-Kapitän René Eckardt zeigte der Schiri auf den Punkt und Felix Müller verkürzte nochmal auf 3:1. Es hätte sogar zwei Minuten später den nächsten Zipsendorfer Treffer geben können, leider konnte der zu weit vor dem Kasten stehende VSG-Keeper Leon Bätge den Heber von Nils Schätzle gerade noch über die Latte lenken (37‘). Ob dann noch was gegangen wäre auf Zipsendorfer Seite bleibt fraglich, zu groß war die Dominanz des Favoriten. Speziell in der ersten Halbzeit war die VSG Altglienicke eine Klasse besser und wenn man da oben steht, dann klappt halt auch alles. Eine Minute vor dem Pausenpfiff erhöhte Gordon Büch mit einem Distanzschuss oder einer verunglückten Flanke, das weiß nur er allein, auf 4:1 (44‘).

Natürlich machte sich in den Pausengesprächen auf Grund der drückenden Überlegenheit der Hausherren Unbehagen bei dem überschaubaren Zipsendorfer Anhang breit. 7:1-8:1 hätte es schon stehen können und die Angst, in dieser Partie das totale Desaster zu erleben und vielleicht zweistellig zu verlieren, war da.

Gott sei Dank gehört zu den Meuselwitzer Tugenden, dass sie sich, egal wie unterlegen sie sind, nie aufgeben. Selbst als der Ausnahme-Spieler Tolcay Cigerci mit der ersten guten Altglienicker Gelegenheit nach Wiederanpfiff durch einen wunderschönen Schuss in den rechten Knick das 5:1 erzielte (53‘), versuchte Zipse weiter dagegen zu halten. Auch wenn die VSG einen Gang runter schaltete, blieb sie Herr im Ring. Zipse versuchte trotzdem einige Angriffe zu fahren und erzielte nach einem langen Ball und einer Direktabnahme von Johann Martynets aus spitzem Winkel das 5:2 (58‘). An der sicheren Spielkontrolle des Favoriten änderte dieser Treffer nichts und selbst wenn der Distanzschuss von René Eckardt nach 62 Minuten oder der straffe Schuss von Johann Martynets in der 66. Spielminute noch den Weg ins Altglienicker Tor gefunden hätte, hatte man zu jedem Zeitpunkt der Partie das Gefühl, dass die VSG wieder an den Ketten rütteln könnte, um unseren ZFC mörderisch abzustrafen. Da sie aber auch im zweiten Durchgang äußerst sträflich mit ihren Chancen umging, blieb es beim hochverdienten 5:2 Sieg für den Favoriten.

Fazit: Die VSG war eindeutig eine Nummer zu groß. Unsere Mannschaft war in allen Belangen unterlegen. Was man unseren Jungs nicht absprechen kann ist die Moral. So hat man immerhin in der zweiten Halbzeit gegengehalten. Trotzdem muss man nun aufpassen und schnellstmöglich Punkte einfahren. Es gilt dem Abwärtstrend gegenzusteuern und die jungen Spieler müssen wieder aufgebaut werden.

Stimmen zum Spiel

Heiko Weber (Trainer ZFC Meuselwitz): "Wir haben uns viel vorgenommen. Wir haben letzte Woche gegen Chemie ein rassiges Spiel abgeliefert. Wir haben top begonnen, machen dann ein kapitales Eigentor und ziehen uns total runter. Wenn man nicht kommuniziert, sich nicht vorbereitet, was in der Regionalliga gefordert ist, dann macht man solche Fehler. Vielleicht haben wir zu viele junge Spieler. Unser Torwart war heute auch nicht auf der Höhe der Zeit. Und das gegen einen Gegner, der natürlich gut ist. Ich habe mir das aber mit den jungen Spielern so ausgesucht und halte dafür auch die Rübe hin."

Karsten Heine (Trainer VSG Altglienicke): "Es war in den letzten Spielen so, dass wir zahlreiche Chancen hatten. Wir finden nicht immer die Balance, zwischen brutalem Abschluss und dass wir die Tore zu toll herausspielen wollen. Wir wollen immer alles reinhauen. Das haben wir weitestgehend. Die Liga ist brutal ausgeglichen, es wird noch viele spannende Gegner geben."

J.K.

Statistik

Tore: 1:0 Rehder (7./Eigentor), 2:0 Uzan (18.), 3:0 Uzan (27.), 3:1 Müller (36./Elfmeter), 4:1 Büch (44.), 5:1 Cigerci (53.), 5:2 Martynets (58.)

ZFC: Plath - Birkner, Raithel, Rehder (33. Kovacevic), Miatke - Müller (75. Zaruba) - Martynets (75. Trübenbach), Jacobi (60. Fischer), Eckardt, Bürger (46. Pistol) - Schätzle

Altglienicke: Bätge - Belegu (68. Liebelt), Zeiger, Büch, Brehmer - Fontein (68. Dirkner), Oudenne, Cigerci (79. Zizka), Mensah - Appiah (52. Guziajevs), Uzan (79. Sander)

Zuschauer: 101

Schiedsrichter: Christopher Gaunitz / Michael Näther, Tino Stein

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