zurück

Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. BSG Chemie Leipzig
0 : 1

MANCHMAL KANN FUSSBALL SO GRAUSAM SEIN


Im Rahmen des 5. Spieltages der Regionalliga Nordost hat unser ZFC am Sonntag, dem 11.09.2022, das Heimspiel gegen die BSG Chemie Leipzig knapp und unglücklich mit 0:1 verloren und ging somit das dritte Mal in Folge leer aus. Dabei fiel der Leipziger Siegtreffer erst in der Nachspielzeit.


Große Namen hatten sich angesagt. Anlass war neben der Verabschiedung von Henrik Ernst die Aufnahme von René Weinert, Andreas Luck, Daniel Ferl, Robert Böhme, Pierre Le Beau und Martin „Bocceli" Bocek in die Zipsendorfer Traditionself. Schön, die Jungs alle mal wiedergesehen zu haben.


Die ersten fünf Minuten der Partie gehörten unserem ZFC. Man versuchte sich in den gegnerischen Strafraum hineinzuspielen, konnte aber kaum Gefahr erzeugen. Die Chemiker warteten ab und hatten sie mal den Ball, setzten sie immer wieder ihren schnellen Stürmer Manasse Eshele in Szene, der mehrfach im Zipsendorfer Strafraum für „Stunk" sorgte. Die erste bessere Gelegenheit hatte dann aber unsere Mannschaft. Johann Martynets bekam den Ball perfekt von Nils Schätzle serviert, wurde aber leider von Philipp Wendt im letzten Moment (regelkonform) gestoppt (18‘). Danach wurde Chemie etwas aktiver und hatte ihrerseits einige gute Angriffsmomente. Nach 26 Spielminuten hatte Fabian Raithel Riesenglück. Nach einem Pass von Alexander Bury war plötzlich Manasse Eshele (fast) durch und konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Schiedsrichter Tim Kohnert gab unserem Abwehrspieler zum Glück nur die gelbe Karte. Nun ging es hin und her, ohne aber die großen zwingenden Chancen. Kurz vor dem Pausenpfiff hätte Chemie fast doch noch die Führung erzielt. Manasse Eshele setzte sich energisch gegen Fabian Raithel durch und schob das Leder an Jean-Marie Plath vorbei, aber zum Glück nicht an den heranstürmenden Nils Miatke, der den Ball noch kurz vor der Linie klären konnte (45‘). Mit dem 0:0 ging es in die Pause.


Da von beiden Mannschaften offensiv zu wenig kam, ging das torlose Remis bislang in Ordnung.


Im zweiten Durchgang sahen die 1602 Zuschauer, darunter natürlich ein Großteil aus Leipzig-Leutzsch, wie die Chemiker die erste gute Gelegenheit hatten. Eine etwas verunglückte Flanke von Philipp Wendt tanzte auf einmal auf der Zipsendorfer Querlatte (50‘). Doch auch Zipse zeigte nun starke Aktionen. Die beste Gelegenheit zur Zipsendorfer Führung ergab sich in der 55. Spielminute. Ein schöner Angriff über Johann Martynets und Luca Bürger, der perfekt auf René Eckardt ablegte, konnte der Zipsendorfer Kapitän leider nicht im Kasten von Chemie-Keeper Benjamin Bellot unterbringen. Es war die beste Phase unserer Mannschaft und nachdem Luca Bürger in der 58. Minute nochmal Benjamin Bellot mit einem Distanzschuss zu einer Parade zwang, hatte unser Kapitän René Eckardt die nächste Riesenmöglichkeit, um auf 1:0 zu stellen. Er spielte sich wunderschön frei, traf aber leider nur den Pfosten (59‘). Nach dieser Sturm- und Drangphase schalteten beide Teams einen Gang zurück, man hatte kurzzeitig das Gefühl, beide wären mit dem Unentschieden zufrieden. Doch in den letzten Minuten ging es nochmal richtig scharf. Die Chemiker holten einige Ecken heraus, die immer gefährlich waren. Als in der 90. Spielminute Tim Birkner aus spitzem Winkel nochmal am Chemie-Keeper scheiterte und auch der anschließende Eckball nichts einbrachte, dachte wohl jeder, das wird es gewesen sein. Doch dann zeigten die Leipziger unserem ZFC, wie grausam Fußball sein kann. Aus jener abgefangenen Ecke entwickelte sich ein Konter über den pfeilschnellen Ex Zipse Spieler Timo Mauer, der den Ball mustergültig in den Strafraum brachte, wo der kurz zuvor eingewechselte Denis Jäpel goldrichtig stand und unter dem Jubel der zahlreichen Chemie-Anhänger zum 0:1 einschob. Wenige Augenblicke später beendete der Schiri die Partie. Am Ende jubelten die Chemiker und nahmen die Punkte mit ins Leutzscher Holz.


Fazit: Es war bestimmt nicht das schlechteste Spiel, was unsere Mannschaft abgeliefert hat, mit guten Chancen auf beiden Seiten. Natürlich ist es grausam, wenn man in der Schlussminute den Lucky Punch kassieren muss und klar muss an der Abschlussschwäche gearbeitet werden. Aber man muss und kann nur nach vorn schauen. Auch in solchen Zeiten ist es wichtig, dass Fans und Mannschaft zusammenrücken.


Stimmen zum Spiel

Miroslav Jagatic (BSG Chemie Leipzig): „Natürlich nehmen wir die Punkte gern mit, es ist immer ekelig hier in Meuselwitz zu spielen. In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel dominiert, hatten gute Chancen, haben aber keine genutzt. In der zweiten Halbzeit haben wir 15 - 20 Minuten geschlafen und den Gegner eingeladen. Meuselwitz hatte 2 - 3 Hundertprozentige, aber auch wir hatten gute Möglichkeiten. In den letzten Minuten war es ein offener Schlagabtausch. Zum Schluss haben wir durch Denis Jäpel das Ding noch reingehauen und freuen uns riesig über die drei Punkte."

Heiko Weber (ZFC Meuselwitz): „Den größten Fehler habe ich gemacht. Wir hatten eine Riesenchance in der Nachspielzeit. Dann kam eine Ecke und wir liefen in Unterzahl in einen Konter. Das ist die Schuld des Trainers. Wir haben hervorragend begonnen, der Gegner legte dann zu, hat mehr Qualität im Mittelfeld. In der zweiten Halbzeit haben wir drei Topchancen. Die haben wir nicht genutzt. Wir hatten aber das Gefühl, dass wir gewinnen. Glückwunsch an Leipzig, wir ärgern uns maßlos, aber viele haben so gespielt, wie wir uns das vorstellen."


J.K.



Statistik

Tore: 0:1 Jäpel (90.+2)


ZFC: Plath, Rehder, Bürger, Stenzel (46.Birkner), Pistol (67.Kovacevic), Raithel, Schätzle (75.Jacobi), Müller, Miatke, Martynets, Eckardt


Chemie Leipzig: Bellot, Brügmann, Bury, Mast, Surek, Eshele (87.Jäpel), Wendt, Kirstein (46.Mauer), Kanther (76.Keßler), Harant, Horschig


Zuschauer: 1.602


Schiedsrichter: Tim Kohnert | Hendrik Miekautsch, Tino Hanke



Fotos



Homepage ZFC Meuselwitz
Homepage BSG Chemie Leipzig