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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. FC Rot-Weiß Erfurt
1 : 4

BLUMENSTÄDTER GEWINNEN DERBY AUF DER GLASERKUPPE


Im Rahmen des 3. Spieltages der Regionalliga Nordost konnte unser ZFC am Samstag, dem 20.08.2022, leider nicht an die Leistung von Halberstadt anknüpfen und musste sich zuhause gegen den FC Rot-Weiß Erfurt mit 1:4 geschlagen geben. Damit konnten sich die Erfurter für die Niederlage im Pokal-Halbfinale eindrucksvoll revanchieren.


Es war alles angerichtet auf der Glaserkuppe. Sogar der Wettergott hatte ein Einsehen und stoppte den so langersehnten Regen. Fast 1000 Zuschauer, darunter ein Großteil aus der Landeshauptstadt, waren zur bluechip-Arena gepilgert und sorgten für eine imposante Kulisse. Zu Beginn wollte unser ZFC schon mal die Spielrichtung anzeigen und holte gleich die erste Ecke heraus, die aber leider nichts einbrachte (4‘). Aber auch die Gäste hatten sich viel vorgenommen und kamen in der 8. Spielminute zu ihrer ersten guten Einschussmöglichkeit. Der ehemalige Zipse-Kicker Romarjo Hajrulla wurde perfekt bedient, scheiterte aber an Jean-Marie Plath. Nur wenigen Minuten später setzten die Erfurter den nächsten Nadelstich und gingen unter dem Jubel der mitgereisten Fans mit 0:1 in Führung. Nach einem Zipsendorfer Ballverlust im Mittelfeld wurde Nazzareno Ciccarelli geschickt, er flankte nach innen auf den zum Einschuss bereiten Romarjo Hajrulla, doch bevor er an das Leder kam, drückte Felix Müller beim Rettungsversuch die Kugel ins eigene Tor (11‘). Die Führung beflügelte die Gäste zusehends, sie waren präsenter und spielten den besseren Ball. Nach 20 Minuten tanzen drei Erfurter im Zipsendorfer Strafraum „Samba", schoben sich den Ball nach Belieben zu, konnten aber glücklicherweise durch eine Rettungstat von Fabian Raithel den Ball nicht im Zipse-Kasten unterbringen. Zwei Minuten später hatte dann auch unsere Mannschaft die erste und in der Halbzeit eins auch einzige Großchance. Über Umwege kam der Ball nach einer Raithel-Flanke zu Tim Birkner, der aber mit seinem Schuss am Erfurter Keeper Franco Flückiger scheiterte (22‘). Spielbestimmend und bissiger blieben jedoch die Gäste und sie zeigten nur eine Minute später, wie einfach Fußball sein kann. Ein langer Ball vom Erfurter Keeper wurde von der Zipsendorfer Abwehr unterschätzt und erreichte Kay Seidemann, der nur querlegen brauchte, wo Gäste-Kapitän Artur Mergel keine Mühe hatte, zum 0:2 einzuschieben (23‘). Kurz vor der Halbzeitpause hätten die Erfurter die Führung sogar noch ausbauen können, doch der Schuss von Ballo Abou konnte in der 41. Spielminute gerade noch so geblockt werden.


Es war keine gute erste Halbzeit von unserer Mannschaft, so die eindeutigen Aussagen in den Pausengesprächen. „Hier muss man sich gewaltig strecken, um noch was zu retten", sagte ein treuer Zipse-Fan.


Auch Heiko Weber sah das so und wechselte gleich 3x aus. Unter anderem kam Luca Bürger ins Spiel und das mit Folgen. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff bekam er von Andy Trübenbach den Ball serviert und jagte das Leder aus spitzem Winkel zum 1:2 in die Maschen (47‘). Dieser Treffer gab Auftrieb, Zipse war nun besser im Spiel und erarbeitete sich einige gute Gelegenheiten. Trotzdem musste unsere Mannschaft immer aufpassen, dass sie nicht in die schnellen Konter der Gäste liefen. Nach einem abgeblockten Schuss von Fabian Raithel ging es plötzlich blitzschnell. Kay Seidemann nahm einen langen Ball auf, lief allein auf Jean-Marie Plath zu, fand aber im Zipse-Keeper seinen Meister. Damit war die Situation aber noch nicht bereinigt, denn den abgewehrten Ball erhaschte sich Romarjo Hajrulla, doch auch er scheiterte am auf der Linie rettenden Thilo Gildenberg (59‘). Es ging hin und her, Zipse mit mehr Druck, Erfurt bei Kontern kreuzgefährlich. In der 73. Spielminute machten die Gäste dann den Deckel drauf. Nach einem Eckball stieg der Erfurter Abwehrrecke Salomon Patrik Amougou Nkao am höchsten und markierte mit einem wuchtigen Kopfball das vorentscheidende 1:3. Vielleicht hätte noch was gehen können, wenn Schiedsrichter Patrik Kluge beim Handspiel vom Ex-Zipsendorfer Ben-Luca Moritz genau hingeschaut hätte, doch das hat er nicht. Somit bleibt nur noch zu erwähnen, dass kurz vor Abpfiff Artur Mergel mit einem zugegeben wunderschönen direkten Freistoß das 1:4 erzielte (90+1‘) und damit den Schlusspunkt in dieser für unseren ZFC enttäuschenden Partie setzte.


Fazit: Erfurt geht verdient als Sieger vom Platz, vielleicht ein Tor zu hoch. Das hatten wir uns alle sicher ganz anders vorgestellt, doch man sollte die Jungs jetzt auch nicht schlechter reden, als sie sind. Die Fehler müssen natürlich von den Verantwortlichen analysiert werden und ich bin mir sicher, dass wird auch gemacht. Niederlagen gehören dazu, nun heißt es: Aufstehen, Krone richten, weitermachen. Bedauerlicherweise musste unser Nils Schätzle kurz nach seiner Einwechslung wieder verletzt raus. Wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist, und wünschen gute Besserung.


Trainerstimmen:

Fabian Gerber (FC Rot Weiß Erfurt): "Wir kamen sehr gut in das Spiel rein, ließen den Ball gut laufen und waren griffig. Wir wollten den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen, da wir wussten, dass Meuselwitz eine sehr gute Mannschaft hat. Das ist uns auch gut gelungen und wir gehen auch verdient 0:1 und dann auch 0:2 in Führung. Der Anschlusstreffer kurz nach der Pause war natürlich ein Nackenschlag, da mussten wir uns kurz schütteln. Wie wir aber dann mit der jungen Mannschaft das durchspielen, teilweise gute Ballstaffetten hatten und das 1:3 und das 1:4 machen, hätte ich so auch nicht erwartet. Da muss ich meiner Mannschaft ein riesen Kompliment machen. Wir wissen aber auch, es können wieder andere Zeiten kommen, wo es Niederlagen, auch mehrere hintereinander, geben kann. "

Heiko Weber (ZFC Meuselwitz): "Glückwunsch an die Gäste. Wir wussten, dass Erfurt kein normaler Aufsteiger ist. Wenn bei uns aber Zufriedenheit einzieht und wir nicht mehr die nötige Angst und den Respekt vor dem Gegner haben, dann sieht man so eine erste Halbzeit wie heute. Wir wurden für die letzten beiden Spiele sehr gelobt und heute wurden die beiden kapitalen Fehler sofort ausgenutzt. Die Erfurter haben Spieler dabei, die von der Geschwindigkeit her gar nicht in diese Liga gehören. Die beiden Gegentore in der ersten Halbzeit haben wir regelrecht selbst vorbereitet. Nach der Pause haben wir etwas umgestellt, wollten wir das Spiel noch drehen, doch genau an dem Punkt, als wir den Gegner so weit hatten, bereiten wir mit einer Kopfballrückgabe das 1:3 vor. Damit war das Spiel entschieden. Wir müssen gucken, wie und warum das heute hier alles so abgelaufen ist, und werden nächste Woche die richtige Antwort geben."


J.K.



Statistik


Tore: 0:1 Müller (11.Eigentor), 0:2 Mergel (23.), 1:2 Bürger (47.), 1:3 Amougou Nkoa (73.), 1:4 Mergel (90+1)


ZFC: Plath, Birkner (46.Bürger), Trübenbach, Stenzel (73.Schätzle, 80.Jacobi), Raithel, Hansch, Müller, Gildenberg, Miatke, Martynets (46.Pistol), Eckardt (46.Kadric)


FC Rot-Weiß Erfurt: Flückinger, Moritz, Manu, Biek, Startsev (63.Tshilumba), Ciccarelli (63.Weinhauer), Hajrulla (88.Roscher), Seidemann (90.Felßberg), Abou, Mergel, Amougou Nkoa


Zuschauer: 973


Schiedsrichter: Patrick Kluge | Chris Rauschenberg, Lars Albert



Fotos






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