Tag der "schwachen Füße"

Am 2. Spieltag dieser Saison führte unsere E1-Junioren der Weg am Sonntag, den 19.09.2021, an den Steg. Gegner war die Spielgemeinschaft Gera, welche am ersten Spieltag frei hatte und es sicherlich auch dadurch schwer war, den Gastgeber vorher einzuschätzen. 
Nach der Auftaktniederlage in der Vorwoche stellten wir die guten Momente in der Ansprache vor dem Spiel in den Mittelpunkt. Insbesondere die spielerischen Ansätze wurden nochmals herausgepickt und den Jungs damit versucht, den Glauben in die eigene Stärke zu vermitteln. Wir wollten mit mehr Emotionalität und Leidenschaft auf dem Platz agieren und uns bei gelungenen Aktionen mehr feiern, bei missglückten Aktionen stets aufbauen und uns generell auf dem Feld viel mehr „pushen" als in der vergangenen Woche.

Schiedsrichter der Partie war der erfahrene Bernd Wolfrum, der sicherlich nicht damit gerechnet hätte, an einem Sonntagmorgen um 9.00 Uhr so viel Arbeit verrichten zu müssen. Zwar hatte er mit der Spielführung keinerlei Probleme und sah sich zwei respektvollen Mannschaften gegenüber, aber das Tempo, welche beide Teams an den Tag legten, war beachtlich. Leider schafften es unsere Kids, wie in der Vorwoche, nicht gleich, die vorgenommene Emotionalität ins Spiel zu bringen. Es wirkte, als kämen die Gäste immer einen Schritt zu spät, versäumten oft den richtigen Zeitpunkt für das Abspiel und wirkten etwas beeindruckt oder verhalten in ihren Handlungen. Ob es am ungewohnten Kunstrasen lag, den vielen Schaulustigen am Spielfeldrand oder ob man abwartend reagierte, weil man den Gegner nicht einschätzen konnte, bleibt in der kommenden Woche noch zu erörtern. Zwar entwickelte sich zu Beginn eine ausgeglichene Partie, aber man spürte deutlich, dass in den Zipsendorfern wesentlich mehr steckt, als sie in der ersten Viertelstunde anboten. Als sich in der 12. Spielminute ein Freistoß seinen Namen als „Sonntagsschuss" alle Ehre machte und im Dreiangel unseres Gehäuses landete, schienen unsere Kids dann endlich verstanden zu haben, dass es nicht nur mit „halber Kraft" geht. Noch auf dem Weg zum Anstoß hörte man einige Kids aufbauende und motivierende Worte sagen. Und ein „jetzt-erst-recht"-Ruck war deutlich zu spüren. Laufbereitschaft ohne Ball, Vororientierung, Tempo in der Vorwärtsbewegung und aggressives Anlaufen zur Balleroberung wurden deutlich stärker. Die Kids von der Glaserkuppe hatten nun etliche Chancen, welche vom Pfosten, der Latte oder dem guten Torhüter der Geraer vereitelt wurden. In der 18. Minute wurden wir dann für unser unermüdliches Grundlinienspiel erlöst und trafen das erste Mal mit dem schwachen Fuß wunderschön ins lange Eck. Man spürte deutlich, dass der Glaube in die eigene Stärke entfachte und bis zum Pausenpfiff hatten wir weiterhin gute Einschussmöglichkeiten, um in Führung zu gehen. Gera selbst konnte vor allem durch Kontermöglichkeiten noch Nadelstiche setzen, allerdings wurden auch diese Versuche merklich weniger. Durch routiniertes Verteidigen und einen cleveren Spielaufbau schon vom Torwart beginnend, übernahmen die Gäste im Laufe des Spiels immer mehr die Kontrolle.

Zum Pausentee wurde wie gewohnt gewechselt, um allen Kids ausreichend Spielminuten unter Wettkampfbedingungen zu bieten. Man spürte nun in den Augen der Kicker den Glauben, dass man bei dieser Spielweise am Ende auch belohnt würde. Grundvoraussetzung sei natürlich weiterhin die Bereitschaft aller gegen den Ball und der Mut für Offensivlösungen mit dem Spielgerät. Wir nahmen uns vor, mehr Konsequenz an den Tag zulegen. Was folgte, war ein Sturmlauf auf das Tor der Gastgeber. Abermals scheiterte man am Pfosten, einem überragenden Torwart oder an sich selbst, weil man etwas überhastet abschloss. Das ausgerechnet der ungefährlichste Torschuss per „Kullerball" den Weg ins Tor fand und erneut ein schwächerer Fuß der Absender war, passte unter dem Strich in das Gesamtbild dieses Tages. Ein toll aufgelegter gegnerischer Torhüter und die etwas zu kompliziert zu Ende gespielten Angriffe verhinderten eine höhere Führung der Meuselwitzer, was zehn Minuten vor dem Ende fast nach Hinten losgegangen wäre. Im Mute der Verzweiflung warfen die Kids der SG Gera nochmal alles nach vorn und kamen ihrerseits zu zwei gefährlichen Torabschlüssen. Mit etwas Glück überstanden wir diese Phase unbeschadet und konnten durch weitere Wechsel dann wieder etwas Ruhe und Sicherheit in unser Spiel bringen.

Nach dem Abpfiff zollten sich beide Teams ehrlichen Respekt für eine tolle Leistung und aus unserer Sicht war dieser Sieg auch gerechtfertigt, weil wir das eindeutige Chancenplus hatten. Nichtsdestotrotz waren faire und aufopferungsvoll kämpfende Geraer ein äußerst schwerer Brocken. Leider standen sich unsere Kids diesmal sprichwörtlich selbst etwas im Weg. Durch mangelhaftes Positionsspiel in der Anfangsphase fehlten uns Anspielstationen, weshalb es zu oft durch das Zentrum ging. Im Laufe des Spiels wurde es dann immer besser und wir hätten mit mehr Konsequenz den Deckel einfach eher draufmachen müssen. Hier wird in den nächsten Wochen der Hebel im Training angesetzt und fleißig geübt. Stolz macht uns Trainer, wie sich die Kids heute miteinander und füreinander gefreut haben. Sie wachsen mehr und mehr als Einheit zusammen und beginnen zu verstehen, wie wichtig ein „WIR" in einem „TEAM" ist.

 Sport frei

Statistik

Tore:
12. Minute 1:0 Logan Fuchs
18. Minute 1:1 Ben Preiss

33. Minute 1:2 Mateo Wendler

ZFC:

Florian Schmidt (1)
Sino Schweingel (4), Tim Güttler (3)
Leon Dorn (9), Benny Thiel (8), Mads Krumpe (10), Fynn Oeler (6),
Ben Preiss (7)

Wechselspieler:
Bennett Küchler (5), Mateo Wendler (11)