Es ist eigentlich eine ganz traurige Geschichte, wenn man zuschauen muss, wie unser ZFC immer wieder gegen große Gegner mehr als ebenbürtig ist und am Ende doch wieder mit leeren Händen da steht. Auch im Rahmen des 12. Spieltages der Regionalliga Nordost musste sich unsere Mannschaft am Freitag, dem 24.09.2021, beim Favoriten VSG Altglienicke knapp und unter Wert geschlagen geben. Am Ende stand ein 1:0 auf der Anzeigetafel im Berliner Amateur-Stadion.
Dass es nicht einfach werden würde, gegen so eine Top-Mannschaft wie Altglienicke was mitzunehmen, war wohl jedem Fußball-Fan, der sich irgendwie mit der RL Nordost befasst, klar. Trotzdem war der Auftritt unseres ZFC nicht nur kämpferisch lobenswert, auch spielerisch versuchte Zipse Akzente zu setzten. Zwar waren in der ersten Halbzeit große Chancen auf beiden Seiten Mangelware, doch ein spielerischer Unterschied zwischen Platz 3 und 18 war nicht zu erkennen. Nach einigen guten Zipse-Angriffen hatte aber der Favorit, der sonst eigentlich nur durch paar gute und gefährliche Eckstöße in Erscheinung trat, die erste größere Gelegenheit, um in Führung zu gehen. Felix Brügmann prüfte in der 23. Spielminute, nach einer straffen Hereingabe, Zipse-Keeper Fabian Guderitz, der aber den Ball noch entschärfen konnte. Zipse ließ gegen die sonst so angriffslustigen Berliner so gut wie nichts zu und fuhr, aus einer ziemlich sicheren Abwehr heraus, den ein oder anderen verheißungsvollen Angriff. Kurz vor der Halbzeit ergab sich für unsere Mannschaft dann auch die bislang beste Gelegenheit im Spiel. Amer Kadric setzte glänzend Niklas Jahn in Szene, der aber freistehend an VSG-Keeper Leon Bätge scheiterte (42‘). Laurens Zintsch, versuchte zwar noch den Abpraller im Tor unterzubringen, scheiterte aber leider knapp. So rechneten viele der 138 Zuschauer, darunter ca. 20 Zipsendorfer Sympathisanten, mit einem mehr als gerechtem Unentschieden zur Pause. Doch quasi mit dem Pausenpfiff versetzte Florijon Belegu alle, die ein rot/weißes Zipsendorfer Herz in ihrer Brust tragen in Schockzustand. Nach einem schon fast geklärten Angriffsversuch der Hausherren versuchte sich der VSG-Angreifer mit einem Seitfallzieher. Leider rutschte der, eigentlich als Verlegenheitsschuss einzuordnende Abschlussversuch, unserem Keeper Fabian Guderitz durch die Arme und schlug im ZFC-Kasten ein. Wieder brachte sich unsere Mannschaft, nach einem starken Auftritt, durch einen individuellen Fehler ins Hintertreffen.
Nach der Pause knüpfte unser ZFC an die starke Leistung der ersten Halbzeit an und wollte unbedingt den Ausgleich. In der 49. Spielminute nahm Ben-Luca Moritz eine Ecke direkt und verfehlt das Tor nur knapp. Danach ging bei beiden Mannschaften etwas der Spielfluss verloren. Nach eine Stunde Spielzeit begann die beste Phase unsere Mannschaft. Teilweise ließ man dem Gastgeber kaum Luft zum Durchatmen. Doch die guten Zipsendorfer Gelegenheiten blieben leider ungenutzt. Ob nun Sebastian Albert, der mit einem Distanzschuss den VSG-Hüter zu einer Parade zwang (62‘), oder Amer Kadric, der nach 66 Minuten ebenso an Leon Bätge scheiterte, oder Niklas Jahn, der in der 72. Spielminute nur das Außennetz traf, allen blieb der eigentlich hochverdiente Ausgleichtreffer verwehrt. So lief leider, wie schon so oft in dieser Saison, einer aufopferungsvoll kämpfenden Zipsendorfer Mannschaft die Zeit davon und da auch der Gastgeber mit ihren Kontern, in der Schlussphase der Partie, mehrfach an Fabian Guderitz scheiterten, blieb es beim äußerst schmeichelhaften und glücklichen 1:0 Sieg für die VSG Altglienicke.
Fazit: Man kann es sich jetzt ganz einfach machen und sagen: „Der Bock vom Fabian Guderitz hat uns die Punkte gekostet", und es ist auch sicherlich nicht ganz von der Hand zu weisen, da es schließlich nicht sein erster Fehler war. Doch es ist auch eine Tatsache, dass wir unsere Torchancen nicht verwerten. Moral und aufopferungsvoller Einsatz kann man niemanden absprechen. Doch immer wieder nicht mehr als „Schulterklopfen" zu ernten, ist für ALLE einfach nur traurig und zermürbend. Am Ende zählt nur die Tabelle und ein Blick darauf zeigt, dass ganz schnell die Wende kommen muss, egal wie.
Stimmen zum Spiel Holm Pinder (Trainer ZFC Meuselwitz): "Wir haben mehr als Paroli geboten, haben uns aber nicht belohnt. Wir waren gut im Spiel, haben einige gute Umschaltmomente. Dann fangen wir 30 Sekunden vor der Halbzeit so eine Biene. Fabian ärgert sich am meisten. Die Fehler häufen sich jetzt. Es ist schwer, der Mannschaft das zu vermitteln. Wir werden uns mit ihm zusammensetzen. Uns gehen die Punkte verloren, wir müssen schauen, dass wir in die Erfolgsspur kommen. Wir verlieren immer knapp durch individuelle Fehler. Wir machen keine Schnellschüsse. Mir macht es immer noch Spaß, mit der Mannschaft aber auch mit meinem Trainerteam zusammen zu arbeiten. Trotzdem muss man sich auch über die Trainerposition unterhalten. Wir setzen uns die nächsten Tage zusammen."
Karsten Heine (Trainer VSG Altglienicke): "Es ist ein dreckiger Arbeitssieg. Meuselwitz hat äußerst couragiert, mutig und laufstark gespielt. Sie waren schnell hinter dem Ball, haben uns das Leben schwer gemacht. Dann das glückliche 1:0. Dann haben wir den Sack nicht zugemacht. Wir sind aber froh, dass wir das Ding über die Linie gebracht haben. Wir tun uns in diesem Stadion schwer."
Mario Kirsch (ZFC, Sponsor, aktiver Auswärtsfahrer): „Ohne das Gegentor hätten wir vielleicht noch das eine oder andere Prozent mehr gehabt, um eventuell noch ein Tor zu erzielen. Wie auch immer, so können wir nicht weiter machen und es ist auch die Vereinsführung gefragt etwas zu ändern. Eigentlich muss man gegen Lok den Torhüter tauschen, schon, um ihn vor beiden Fanlagern zu schützen. Keiner will, dass der Junge in ein Loch fällt, aber man muss auch an den Verein denken und der fällt zurzeit in eine tiefe Grube."
), Derflinger (78.Hüther), Inaler, Belegu
