Trotz Führung noch verloren
Dem ZFC gelang es nicht im Heimspiel vor 527 Zuschauern die begehrte 40-Punkte-Marke zu überwinden. Trotz einer 1:0-Führung verloren sie mit 1:2 noch kurz vor dem Spielende gegen die Filmstädter. In dieser Partie konnte man nicht nur einige umstrittene Szenen auf dem Rasen beobachten, sondern auch eine verbale Auseinandersetzung zwischen den Trainern sorgte für Aufsehen. Mit dieser vermeidbaren Niederlage endete die positive Serie von zuvor sieben ungeschlagenen Partien der Gastgeber. Der ZFC war das bessere, aktivere Team, hat aber zum Ende hin die drei Punkte regelrecht verschenkt. Die Ursache liegt wohl in der derzeit ungünstigen Personalsituation beim ZFC. Dazu kommt, dass die Auswechselspieler kaum geeignet erscheinen, das deutlich erkennbare Torschützenproblem in Zipsendorf zu lösen – für die jungen Fußballer spricht jedoch, dass sie noch einige Erfahrungszeit benötige und durchaus Steigerungspotential bei ihnen vorhanden ist.
Die Gastgeber wollten den schwachen Auftritt vom Lok-Spiel am vergangenen Mittwoch schon am Sonntag vergessen machen und zeigten zunächst ein völlig anderes Gesicht. Die erste Torchance hatte J. Mäder, der sehr knapp eine Weinert-Eingabe verpasste (2.). Dann waren T. Pachulskis Fäuste bei einem SV-Freistoß (4.) und am Ende der Kopf von P. Le Beau klärend zur Stelle (6.). Als dem ZFC höherstehend häufiger die zeitige Eroberung des Balles gelang, wurde Babelsberg immer öfters in die Abwehr gedrückt. Der ZFC wartete dabei mit oft schnellen und sicheren Ballstafetten auf. Nach einer guten Bürger-Flanke in den 03er-Torraum verletzte sich SV-Keeper Gladrow im Zweikampf mit F. Müller und musste später verletzungsbedingt sogar ausgewechselt werden (11.). Durch geschickte Positionswechsel fast aller ZFC-Spieler geriet das Gästeteam mehrmals in Schwierigkeiten und zeigte einige Nervosität. Folglich gelang J. Mäder ein beeindruckender Soloauftritt auf der linken Außenbahn. Er spielte sich sehr geschickt bis zum Torraum durch und bediente R. Weinert am rechten Pfosten präzise, sodass dieser freistehend sicher zum 1:0 eindrücken konnte (23.). Bei gegnerischen Angriffen stellte der ZFC geschickt jede Lücke zu, sodass die Babelsberger nur mit Freistößen oder aus sehr großer Torentfernung zum Zuge kamen. So ging dabei ein Nachschuss von Hoffmann (38.), ein Kopfball von Reimann (36.), sowie zwei Büyükdemir-Aktionen (44.) über das ZFC-Tor oder Keeper T. Pachulski sicherte dessen Ball (45.).
Nach der Halbzeitpause, in der es nach den Aussagen beider Trainer unschöne Szenen gegeben haben soll, verzog L. Bürger aus 18 Meter recht knapp (49.) und bei seinem Freistoß (51.) rettete Eglseder noch vor F. Müller. Besonders J. Mäder hatte unter den vielen körperlichen Attacken der Babelsberger zu leiten. Als er aber Saalbach abschütteln konnte (58.), gelang es ihm letztendlich nicht auch Ersatzkeeper Flügel zu überwinden, der mit Fußabwehr rettete und die Chance zum 2:0 wurde ausgelassen. Obwohl sich die Gäste weiterhin einige Fehler leisteten, gelang auch dem ZFC nun nicht mehr alles fehlerfrei. Nach einer Unruhe in der Abwehr musste Kapitän S. Albert resolut klären (62.) und Büyükdemir verzog später überhastet und sehr deutlich (69.), ebenso Hoffmann (71.). Der Ausgleich musste folgerichtig kommen, da es der ZFC versäumt hatte resultatmäßig nachzulegen. In einigen Situationen fehlte es an Konsequenz im Abschluss und dem nötigen Glück zum Treffer, zudem sich die Gastgeber bei einigen fraglichen Entscheidungen von Schiedsrichter Martin Bärmann (Leipzig) im Nachteil sahen. Nach einem Eckball mit Kopfballverlängerung konnte Reimann dann am langen Pfosten ohne Gegenwehr zum 1:1 einköpfen (73.). Darauf versuchte der ZFC abgeklärter dagegen zu halten, sollte aber keinen Erfolg haben. Eine gefährliche Bürger-Eingabe wurde noch bereinigt (74.) und Y. Haag wurde erneut fraglich im Abseits gesehen (75.). Bei einigen aussichtsreichen Kontern blieben der ZFC ohne chancenreichen Torabschluss oder sie wurden abgeblockt, so J. Mäder von Eglseder (86.) oder M. Weiß, als er sich den Ball in acht Meter Torentfernung auf das Schussbein legen wollte (87.). Dann brachte es Reimann zu seinem zweiten Torerfolg in diesem Spiel, der am Ende die Entscheidung bedeutete. Die Entstehung glich dem 1:1Ausgleichstreffer, da die ZFC-Abwehr zwei Mal im Kopfballduell das Nachsehen hatte und der Torschütze wieder ungehindert einnetzen konnte (88.). Die etwas verzweifelten ZFC-Aktionen in der erneut langen Nachspielzeit, weitere 6 Minuten zu den schon 8 Minuten vor der Halbzeitpause, blieben dann ohne Erfolg. Bedauerlicherweise verloren die Zispsendorfer die erhofften Punkte zum wiederholten Male in den Schlussmomenten vor der Halbzeitpause oder kurz vor dem Abpfiff.
Trainertstimmen:
Almedin Civa; Babelsberg „Während wir nach zuletzt vier Niederlagen hierher anreisten, erwarteten wir einen sehr selbstbewussten Gegner, da die Meuselwitzer zuletzt erfolgreich unterwegs waren. Unsere Spielweise zeigte Merkmale von einem Team was unten drin steht. Beim 1:1 haben wir uns nicht gerade geschickt angestellt. Am Ende der 2.Halbzeit haben wir dann das gespielt, was man vorher vermisste und uns noch belohnt."
Heiko Weber, Trainer des ZFC, wollte sich zur Pressekonferenz nicht zum Geschehen dieser Partie äußern.
| 
, Weinert
