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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. FC Oberlausitz Neugersdorf
0 : 0

Aufstellung
Aufstellung
Braunsdorf, Lubsch, Urban, Mäder, Raithel, Le Beau, Stenzel, Rudolph, Weiß (85.Haag), Krahl (80.Weinert), Brinkmann

Aubele, Matula, Rosa, Petrick, Stohanzl, Vachousek (61.Martin Rojas), Dittrich, Komnos, Merkel (37.Becker), Löwe, Djumo (82.Blaser)
Auswechselbank
Auswechselbank
Pachulski, Müller, Bürger, Weinert, Haag

Pokorny, Martin Rojas, Gnieser, Becker, Blaser
Torschützen
Torschützen

Zuschauer
313
Schiedsrichter / Assistenten
Felix Burghardt, Daniel Köppen, Tobias Hagemann

Fotos

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht Sascha Felter
Nullnummer gegen Neugersdorf

Nach dem Derbysieg gegen Lok Leipzig in der vergangenen Woche stand zum ersten offiziellen Rückrundenspiel des neuen Jahres das Duell mit Oberlausitz Neugersdorf auf dem Plan. Um es direkt vorweg zu nehmen: Das Spiel war weder schön anzusehen, noch war es von irgendwelchen taktischen Besonderheiten geprägt, wie man es bei 0:0s mit wenigen Chancen gerne sagt. Erst zum Ende hin kamen die Zipsendorfer zu Chancen.

Der ZFC begann und rotierte zur Vorwoche lediglich verletzungsbedingt auf zwei Positionen: Brinkmann begann anstelle des verletzten Trübenbach und Krahl kam für Albert in die Startelf. Formativ änderte dies nichts – Lubsch verteidigte die rechte Bahn hinter Brinkmann und Krahl gab den Linksverteidiger. Mäder und Weiß stürmten vor dem Mittelfeldtandem Rudolph und Stenzel. An der strategischen Ausrichtung änderte sich auch nichts: Der ZFC versuchte das Mittelfeldzentrum im Spielaufbau nur sporadisch mit flachen Pässen einzubinden und konzentrierte sich stattdessen auf lange Bälle in die Spitze bzw. auf Zuspiele Richtung Grundlinie, wo man die Schnelligkeitsvorteile der Offensivabteilung nutzen wollte. Gegen den Ball wechselte man zwischen einem hohen Angriffspressing und einem tiefen Mittelfeldpressing kurz vor der Mittellinie. Auch alles nichts Neues. Erschwerend hinzu kam jedoch, dass der Rasenplatz aufgrund des Schneefalls nur sehr schwer bespielbar war. Jedem der etwas mehr als 300 Zuschauer war bereits vor der Partie klar, dass am heutigen Tage eher der Schneeschieber als die feine Klinge geschwungen werden wird. Verzeihen Sie mir den blöden Witz. Während die Gäste von der Oberlausitz sich kaum bis gar nicht an einem flachen Spielaufbau versuchten, versuchten es die Hausherren immerhin, sich durch die Reihen zu kombinieren. Nachdem man den Ball durch Keeper Braunsdorf oder die beiden Innenverteidiger nach vorne schlug, war man meist sehr griffig im Gegenpressing und gewann den Ball dann am Flügel wieder. Hatte man das Spielgerät dann unter Kontrolle, bewahrte man in der Folge sehr gut die Ruhe und versuchte, sich mit Ablagenspiel und Schnittstellenpässen in den Halbräumen zu behaupten. Dabei war insbesondere die rechte Seite sehr aktiv. Hervorzuheben sei hier Brinkmann, der sich sehr agil präsentierte und einige tolle Bewegungen im individual- und gruppentaktischen Verhalten zeigte. Man brach im Laufe der Partie oft über beide Flügel zur Grundlinie durch, einzig die Genauigkeit in der finalen Aktion fehlte, was sicherlich auch den Platzverhältnissen lag. Echte Torchancen entstanden meist nach Standardsituationen durch Weiß. In der 15. Minute fand sein Freistoß von halblinks den Kopf von Le Beau, der den Ball jedoch an das von Aubele gehütete Gehäuse setzte. Nur eine Viertelstunde später sorgte wieder ein Weiß-Standard für Gefahr, Brinkmanns Kopfball landete jedoch beim Keeper der Gäste.

Der zweite Durchgang war aus spielerischer Sicht ebenfalls zähe Kost. Neugersdorf verschob zwar diszipliniert, war aber weder sonderlich aggressiv in den Zweikämpfen noch schalteten sie schnell nach vorne um. Demzufolge konnten Rudolph und die beiden Innenverteidiger viele lose Bälle im Mittelfeld aufsammeln und den Angriff wieder von vorn beginnen. Diese wurden nach wie vor fast ausschließlich über Außen vorgetragen. Es schien fast so, als wäre es den Gästen ganz Recht gewesen, dass sie sich im Strafraum verschanzen und auf Hereingaben warten konnten. Hohe Hereingaben fing die Hintermannschaft konsequent ab, bei den flachen Eingaben auf den kurzen Pfosten und in den Rückraum waren sie enorm aufmerksam. Man muss dazu jedoch sagen, dass der Gäste-Strafraum von den Meuselwitzern in dieser Partie sehr schwach belaufen wurde. Gerade der kurze Pfosten ist bei flachen Hereingaben sehr wichtig, da man hier als Stürmer fast immer einen Tempovorteil nutzen kann und der Verteidiger aus einer ungewohnten Körperposition mit Gesicht zum eigenen Tor verteidigen muss. Hier konnten sich die Meuselwitzer mit Mäder und Weiß, die sich zu häufig hinter den Verteidigern „versteckten" oder zu früh losliefen, nur vereinzelt echte Gelegenheiten erspielen. Die beiden gefährlichsten Szenen waren da noch der Fernschuss Stenzels in der 60. Minute, als er nur das Aluminium traf und Brinkmanns Kopfball. Beide Chancen resultierten aus guten Einzelaktionen Raithels. Man hatte aber nie so wirklich das Gefühl, als könne der ZFC noch den goldenen Treffer erzielen, vom FCO ganz zu schweigen. Und so endete die Partie torlos Unentschieden.
Die Meuselwitzer zeigten keine katastrophale Leistung oder dergleichen. Man spielte nicht sonderlich schlechter als in der Vorwoche – aber auch nicht besser. Dieses Mal fehlte eben das Quäntchen Glück im Abschluss. Als Zuschauer kam aber nie eine Dominanzstimmung auf. Will heißen, dass es die Zipsendorfer trotz des Übergewichts an Ballbesitz nicht geschafft haben, dominanten Fußball zu spielen und den Gegner einzuschnüren. Natürlich ist es leichter geschrieben als getan, aber dies sollte in jedem Fall der nächste Schritt in der Entwicklung der Mannschaft sein. Die Torchancen waren trotzdem da und man versuchte trotz der Witterungsbedingungen mutig nach vorn zu spielen, was sicherlich als Pluspunkt gesehen werden kann. In der nächsten Woche geht es dann zum Auswärtsspiel nach Neustrelitz, wo man auf einen ähnlich defensiv ausgerichteten Gegner trifft.

Manfred Weidner (Neugersdorf): "Es war ein kampfbetontes und temporeiches Spiel. Ich habe mit einer neuen Abwehrformation gespielt, mit deren Leistung ich sehr zufrieden bin. Die drei Großchancen für den ZFC wurden nicht genutzt. Ich bin mit dem Punkt sehr zufrieden."

Heiko Weber (Meuselwitz): "Es war ein kampfbetontes aber auch faires Spiel. Wir waren heute nah dran, Neugersdorf zu schlagen. Aber es war eben nur nah dran. Unser angeschlagener Stürmer und Kapitän (Anm. d Red.: Trübenbach und Albert) wurden gut vertreten. Mit dem Remis bin ich zufrieden."



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