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Männer Regionalliga Nordost

FSV Wacker Nordhausen vs. ZFC Meuselwitz
2 : 2

Aufstellung
Aufstellung
Berbig, Schulze, Schlüter, Blume (64.Becken), Behrens (56.Makangu), Pfingsten-Reddig, Rischker (71.Langer), Peßolat, Pichinot, Hanne, Semmer

Naumann, Müller, Le Beau, Al-Azzawe, Lubsch, Urban, Sträßer, Boltze, Weinert (59.Rudolph), Trübenbach (71.Luck), Krieger (78.Vojta)
Auswechselbank
Auswechselbank
Bertram, Makangu, Bergmann, Mogge, Nennhuber, Langer, Becken

Mühlmann, Altenstrasser, Vojta, Schuhmann, Gröschke, Rudolph, Luck
Torschützen
Torschützen
1:2 (63.) Blume
2:2 (90.+2) Pfingsten-Reddig

0:1 (18.) Weinert
0:2 (40.) Sträßer
Zuschauer
1070
Schiedsrichter / Assistenten
Max Burda, Johannes Schipke, Helmut Husmann

Bericht Frieder Wittmann
Eine sehenswerte Leistung des ZFC hätte fast den gastgebenden RL-Spitzenreiter zum nicht erwarteten Straucheln gebracht. Die sehr erstaunten 1 070 Zuschauer des Flutlichtspiels mussten eine Überlegenheit der Gäste in der 1. Halbzeit feststellen und konnten am Ende froh sein, dass ein später Foulelfmeter in der Nachspielzeit noch einen Punkt für die sich steigernden Nordhäuser einbrachte. Der ZFC wies gegen eine Spitzenmannschaft ein sehr solides Können nach und gab somit Anlass zur Hoffnung, dass sie nach dem nun dritten Punktspiel ohne Niederlage einen weiterhin erfolgreichen Entwicklungsverlauf bestätigen können.

Gleich nach dem Spielanpfiff der Partie von Schiedsrichter Max Burda (Berlin) konnte das Gästeteam mit einer hochstehenden Abwehr und konzentriertem Auftritt die Kreise der Nordhausener Elf stark eindämmen. Nachdem A. Naumann einen Freistoß von Rischker problemlos hielt (6.), konnte sich der ZFC dank seiner Kampfesstärke beeindruckend ins Spiel bringen. Zuerst wurde ein Nahdistanzschuss aus der Drehung von B. Boltze nach einem Weinert-Anspiel von Keeper Berbig gehalten (8.), dann hatte der gute 18-Meter-Abschluss von ihm nach einem schönen Krieger-Rückspiel zu wenig Druck (14.). Nur etwas später versuchte sich D. Krieger, nach guter Vorarbeit von B. Boltze, während es keine einzige zwingende Chance der Heimelf zu sehen gab. So war es folgerichtig, dass der dienstälteste ZFC-Spieler R. Weinert mit Spielübersicht und Cleverness beim Abschluss nach dem nächsten guten ZFC-Angriff per Flachschuss die 1:0-Gästeführung erzielen konnte (17.). Als die dadurch aufgeschreckten Nordhäuser besser reagierten, musste D. Haider Kamm Al Azzawe zweimal zur Ecke klären (19.). Gegen eine relativ statische ZFC- Abwehr konnte ein Wacker-Stürmer aber nicht erfolgreich abschließen (20.). Gegen die sehr wirksame ZFC-Defensive war das Handeln der Wacker-Offensive oft viel  zu langsam bzw. ungenau, sodass die Zipsendorfer sich Vorteile verschaffen konnten. Bei einer kurzzeitigen Druckphase bereinigte selbst D. Krieger im eigenen Strafraum (26.) oder A. Naumann reagierte schneller als Rischker (27.) bzw. P. Le Beau wies wiederum seine Lufthoheit nach (30.). Obwohl das Gästeteam teilweise nur reagieren konnte, gingen die Hausherren mehrmals zu überhastet oder zu planlos vor. So war bei einem Distanzschuss von Peßolat der ZFC-Hüter sichern unten (33.), während er bei einem Rischker-Schuss aus 20 Meter nicht eingreifen musste, weil der Ball weit vorbei ging. Anders die Zipsendorfer – Blume konnte einen Torversuch von D. Krieger noch zur Ecke lenken (38.), aber der abgezockte C.Strässer war dann viel erfolgreicher. Nach schwacher Wacker-Abwehr konnte letztendlich B. Boltze für den ZFC-Oldie vorlegen, der freistehend sicher zur 2:0-Führung einschoss (38.). B. Boltze schwang sich auch in dieser Partie wieder zu einer sehr beachtenswerten Gesamtleistung auf und bestätigte erneut seine gute Form. Der Pausengang hinterließ staunende Wacker-Fans, die den ZFC als bisher beeindruckendes Gästeteam dieser Saison im  A.-Kuntz-Sportpark bezeichneten.

Der EX-Zipsendorfer und jetzige Wacker-Trainer Martin Hauswald hatte wohl in der Pause die richtigen Worte gefunden, denn nun gingen die Hausherren variantenreicher und viel aggressiver in die 2.Spielhälfte. War eine Rischker-Eingabe für Pichinot noch zu hoch angesetzt (49.), schoss dieser aus 20 Meter Torentfernung vorbei (54.) und dann blockte F. Müller den Norhhausener Kapitän zum Eckball, den der Eckenschütze anschließend an den Pfosten des ZFC-Tores zirkelte (60.). Als die ZFC-Abwehr im eigenen Strafraum zu unentschlossen reagierte, kam die Kugel zu Rischker, der ins Zentrum flankte. Dort köpfte Blume, vor Mukanga, die Kugel an den Innenpfosten, von da sprang das Streiobjekt zum 1:2-Anschlustreffer der Wacker-Elf ins Netz (62.). Nun drückten die Gastgeber zunehmend und das weiter engagierte Gästeteam war überwiegend mit der Abwehr beschäftigt, da sich auch der immense Krafteinsatz bemerkbar machte. A. Naumann hielt einen guten Diagonalschuss vom aktiven Rischker (64.), Pichinot versuchte sich danach per Kopfball (76.), ehe der eingewechselte J. Viojta leicht im Abseits stand und A. Luck das Leder ans Wacker-Außennetz trat (80.). Als A. Luck nochmals einen gegnerischen Schuss blocken konnte und der ZFC-Keeper sicher in der Luft war, wollten das Gästeam das überraschende Resultat über die Zeit retten- vielleicht etwas zu zeitig oder nicht mit letzter Konsequenz bzw. es fehlte auch eine Brise Cleverness oder einfach das Glück. Hatte man mit Ballhalten an der gegnerischen Grundlinie bzw. bei ZFC-Eckbällen noch das positive Moment für sich, wurden durch eine unglückliche Abwehr beim letzten Wacker-Angriff die schon sicher geglaubten 3 Punkte noch aus den Händen gegeben. An der rechten Strafraumkante ließ M. Rudolph das Bein stehen, Blume nahm diese Konstellation dankend an und schmiss sich über Rudolphs Oberschenkel in die Horizontale. Den vom nahestehenden Referee verhängten Foul-Elfmeter verwandelte dann Pfingsten-Reddig routiniert zum 2:2-Ausgleich bereits in der Nachspielzeit (90.+1.). Der RL-Spitzenreiter Wacker Nordhausen bekam seine Grenzen trotz eines glücklichen Remis aufgezeigt, während sich das ZFC-Team bei ansteigender Formkurve nicht mit den eigentlich verdienten drei Punkten belohnen konnte, aber trotz allem nicht völlig erfolglos nach Hause fahren musste.

Heiko Weber, ZFC: „Wir sahen in Nordhausen ein rassiges Fußballspiel gegen ein Top-Team. Nach dem 2:0 wollten wir natürlich gewinnen, hatten aber in der 2.Halbzeit kaum noch für ausreichend Entlastung sorgen können und so bahnte sich die das Endergebnis fast logisch an. Der clevere Stürmer hat es gegen unseren Spieler prima gemacht und wir werden uns diese Szene im Fernsehen morgen noch zwanzigmal ansehen. Der ZFC war gegen ein Spitzenteam keinesfalls chancenlos. Wir wollen diesen Elan nun gegen Neustrelitz mitnehmen." Martin Hauswald, Wacker: „ Ich kann mich gut an das 2:2 der vorigen Saison in Meuselwitz erinnern, bei dem ich ja noch selbst mitgespielt habe. Es lief ähnlich. Wir wollten heute dominant sein, was wir in den ersten 20 Minuten nicht hingekriegt haben. Das 0:2 zeigte uns, dass wir gegen jeden Gegner noch zulegen müssen. Die 1.Halbzeit muss uns eine Lehre sein. Nach einer klaren Halbzeitansprache zeigten wir ein anderes Auftreten, mit viel mehr Biss. Wir schafften mit etwas Glück noch ein 2:2, aber der eine Punkt ist verdient. Nach diesem Spielverlauf gehen wir positiver in die nächsten Spiele."

Frieder Wittmann