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Männer Regionalliga Nordost

FSV Optik Rathenow vs. ZFC Meuselwitz
1 : 1

Aufstellung
Aufstellung
Rogall, Cakmakci, Balde, Turhan (90.Sagat), Deniz (69.Ismali), Boachie (60.Shelby), Stachnik, Leroy, Ucar, Turan, Wilcke

Naumann, Schuhmann, Haider, Le Beau, Lubsch (67.Gröschke), Luck (77.Rudolph), Sträßer, Boltze, Weinert (80.Vojta), Trübenbach, Krieger
Auswechselbank
Auswechselbank
Subke, Lindau, Ismaili, Shelby, Adewumi, Bahr, Sagat

Teichmann, Altenstrasser Vojta, Weiske, Raßmann, Gröschke, Rudolph
Torschützen
Torschützen
1:1 (49.) Cakmakci

0:1 (26.) Weinert
Zuschauer
350
Schiedsrichter / Assistenten
Steffen Hösel, Tim Kohnert, Magnus-Thomas Müller

Bericht Frieder Wittmann
Wer gute Fußballkost sehen wollte, war beim RL-Spiel Rathenow-ZFC nicht auf seine Kosten gekommen, denn den 350 Zuschauern wurde viel mehr Kampf und Krampf im Vogelsang-Stadion geboten, was besonders auf die zweite Spielhälfte zutraf. Im ZFC-Team konnte laut Trainer Heiko Weber nur ein Teil der Spieler das erforderliche Leistungslimit zeigen, wobei beide Mannschaften schwach spielten und die Punkte gegen einen eventuellen Abstieg gebraucht hätten. Phasenweise wurde viel zu wenig geboten und mit diesem 1:1 kamen beide den Mannschaften des hinteren Tabellendrittels  näher, während der Abstand zu den mittleren Rängen größer geworden ist. Zu viele hektische Momente und einige Undiszipliniertheiten, die zu einer Roten Karte, zwei Gelb-Roten und einigen Gelben führten, waren bei den Gegnern für deren insgesamt fußballerisch durchschnittlichen Auftritt keinesfalls förderlich. Es fehlte beiden Teams sichtbar an Abgeklärtheit und sie gingen oft viel zu fehlerhaft zu Werke, hätten aber die zu vergebenden drei Punkte im Abstiegskampf beide gut gebrauchen können.

Schon zu Beginn dieser Partie landete ein Kopfball von Cakmakci auf dem Quergestänge des ZFC-Tores (2.) und auf der Gegenseite fing Keeper Rogall eine Boltze-Eingabe ab (6.). Das Gästeteam versuchte es mit spielerischen Mitteln, während die Rathenower mehr auf steile, lange Bälle setzten. Die nötige Präzision fehlte aber beiden Mannschaften. Boachie traf das Spielgerät beim Torschuss nicht richtig, als der Ball nur über einen ZFC-Verteidigerkopf rutschte, sodass A. Naumann noch problemlos aufnehmen konnte (21.).  Als nach sehr guter Ballstafette über links, von C. Sträßer und A. Trübenbach, dessen Eingabe von D. Krieger verfehlt wurde, konnte der freistehende R. Weinert halbhoch zur Führung einschießen (26.). Schon in der 32.Minute hatte B. Boltze mit einem sehenswerten 20-Meter-Freistoß über die Mauer die erneute Führung auf dem Fuß, aber die Kugel strich Zentimeter über das rechte Toreck. Auf der anderen Seite schoss Wilcke sehr aussichtsreich vom 16er, aber A. Naumann verwehrte selbst aus Nahdistanz mit einer Glanzparade den Ausgleich (33.), wie auch zweimal bravourös nach den folgenden Optik-Ecken. In der besten Gastgeberphase ging ein Deniz-Freistoß knapp vorbei (34.) und P. Le Beau sowie A. Luck klärten innerhalb kurzer Zeit  bei einer Eckenserie der Heimelf (34.,38.). Danach zögerte M. Schuhmann einen Moment bei einer Abwehr, sodass Said Balde zu Turhan verlängern konnte, dieser aber nur mit der Fußspitze die Kugel erreichte und der ZFC-Hüter sichern konnte (43.). Vor dem Pausengang gelang A. Luck  ein zu schwacher Torschuss (44.) und eine gutgemeinte Eingabe von R. Weinert ging leider nur ins Toraus (45.).

Nach dem Pausenpfiff erschien die Heimelf  konzentrierter auf dem Spielfeld zurück, während die Gästeabwehr etwas verschlafen auftrat. So konnte Boachie per Kopf auf den einlaufenden Cakmakci ablegen, der den Ball aus Nahdistanz zum 1:1-Ausgleich eindrückte (49.). Auch bei einem guten Wilcke-Schuss wurde A. Naumann voll gefordert (52.), ehe anschließend A. Luck bei der zweiten Optick-Welle vor Turhan klären musste. D. Krieger vergab eine Riesenmöglichkeit zur erneuten ZFC-Führung, was sich später als sehr negativ zeigen sollte. B. Boltze hatte schulbuchmäßig steil in das Optik-Abwehrzentrum vorgelegt und der allein vor Keeper Rogall auftauchende D. Krieger besaß nicht die Nerven gegen den herauseilenden Rogall von der Höhe des Elfmeterpunktes zu vollenden (53.). Dann sank das fußballerische Niveau in diesem Match immer mehr, wurde vor allem „Anti-Fußball im Abstiegskampf" bei viel Hektik geboten. Der Spielfaden ging beiden Mannschaften völlig verloren. Zunächst sah der gerade vor 3 Minuten eingewechselte Printemps wegen eines Ellbogen-Checks gegen F. Lubsch die Rote Karte (63.) vom etwas überforderten Referee Steffen Hösel (Magdeburg).  Keines der beiden Teams fand bis Spielende wieder zu konstruktivem Fußball. Obwohl in Überzahl spielend, musste J. Gröschke vor Ismaili im ZFC-Torraum klären (71.), und flog ein Leroy-Freistoß aus 30 Meter rechts über das ZFC-Tor (73.). Dann steigerte sich die Hektik auf dem Spielfeld zusehend und der Schiedsrichter zückte noch zweimal Gelb-Rot. Zuerst fasste D. Krieger wegen erneutem Foulspiel eine ab, gestrecktes Bein fast auf Höhe der Mittellinie (80.), und das Gleiche erfolgte gegen den zu provozierend Beifall klatschenden Said Baldes nach einem weiteren Foulspiel (81.). In der restlichen Matchzeit spielte der Fußball bei solch aufgeheizter Atmosphäre kaum noch eine Rolle. Nach einer Boltze-Ecke war Rogall eher am Ball (86.) und in der Nachspielzeit ebenso vor J. Vojta (90.+2.). Auch die Heimelf hatte kurz vorher ihre letzte Torchance vergeben, denn Ismaili verzog nach einer Kopfball-Ablage von Turhan (90.+1.). So blieb es bei diesem dürftigen 1:1-Remis, dass keinem der Teams im Abstiegskampf hilft.

Beide Trainer äußerten sich enttäuscht über das Spielniveau, waren aber letztendlich mit dem einen Punkt nach dieser schwachen Leistung zufrieden. Heiko Weber, hatte den Spielcharakter als verkrampfte Begegnung vorausgeahnt, sein Team aber nicht als „aufgeforderte Schrubber-Elf"  gesehen. Bei einer fast 30-minütigen Überzahl hätten seine Spieler „mehr den Geist einschalten müssen", wobei B. Boltze, C .Strässer nach seiner kurzen Krankheit und Keeper A. Naumann seine besten Aktiven in dieser Partie gewesen seien. Rathenows Trainer Ingo Kahlisch bezeichnete die Undiszipliniertheiten seiner Spieler als eine Katastrophe und er habe sie in dieser Art noch nicht gesehen. Bei diesem gerechten 1:1 zuhause habe man sich eher geschadet, müsse Schwächen abstellen, um den Klassenerhalt zu schaffen.