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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. FSV Budissa Bautzen
0 : 4

Aufstellung
Aufstellung
Naumann, Le Beau (73.Luck), Müller, Urban, Albert (62.Vojta), Sträßer, Haider, Trübenbach, Weinert (46.Boltze), Starke, Krieger

Jakubov, Patka, Klippel (67.Pfanne), Walther, Reher (84.Hansch), Cermak, Rosendo (62.Hausdorf), Salweski, Krahl, Hoßmang, Kolan
Auswechselbank
Auswechselbank
Teichmann, Lubsch, Altenstrasser, Vojta, Schuhmann, Luck, Boltze

Große, Fröhlich, Hausdorf, Pfanne, Hansch
Torschützen
Torschützen


0:1, 0:2, 0:3 (25', 43', 74') Walther
0:4 (82' Strafstoß) Hoßmang
Zuschauer
609
Schiedsrichter / Assistenten
Henry Müller / Norbert Giese, Andy Stolz

Fotos

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Foto's: Katrin Tretbar



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Foto's: W. Wukasch


Bericht Frieder Wittmann
Eine fast durchschnittliche Leistung der sehr treffsicheren Budissa aus Bautzen reichte, um den ZFC beim 0:4 auf dem heimischen Rasen eine Lehrstunde zu erteilen. Die Pfiffe der 609 Zuschauer waren am Schluss verständlich, denn mit derartigem Fußball wird das Ziel des Regionalliga-Klassenerhalts für die Zipsendorf ein sehr langer Weg in den Niederungen der Tabelle bleiben. Mit jetzt 7 Niederlagen und den spärlichen 3 Erfolgen in den bereits 10 absolvierten Saisonspielen bleibt vielleicht am Saisonende nur der Abstieg in die Oberliga als Realität übrig. Neben einem schwachen ZFC-Auftritt handelten sich zu allem Überfluss noch F.Müller und D.Urban die Rote Karte ein.

Vom ZFC-Spiel selbst gibt es auch dieses Mal nur wenig Positives zu berichten. Außer den wenigen Chancen der Heimelf, den Kopfbällen von D.Krieger (13.) und F.Müller (17.), fehlte eine erfolgreiche Landung im Zielgebiet, sprich dem Budissa-Tor. In der 2. Spielhälfte kam eigentlich nur noch ein Trübenbach-Schuss an den Balken hinzu (56.)und ein Schlenzer vom eingewechselten J.Vojta ging an den linken Pfosten (68.), ansonsten wurde Budissa-Keeper Jakubov kaum gefordert. Dass sich die sonst nicht so starken Angreifer der Gäste jedoch ganz anders als gehofft präsentierten, herausragend der 3-fache Torschütze Walther, und zudem ein Handelfmeter von Hoßmang hinzukam, besiegelte dies die sehr bittere ZFC-Niederlage. Dabei waren noch weitere Treffer des Hentschel-Teams möglich, wurden von den Gästen leichtfertig Chancen ausgelassen. Auch wenn der Ball vereinzelt ansehnlich durch die Reihen des ZFC lief, kleinere Vorteile im Ballbesitz zu erkennen waren, es reichte einfach nicht. Das Bautzener Team aber verstand es an diesem Tag, mit ihren Mitteln dem Gastgeber eine Vorführung im effektiven Fußball zu bieten und einen in dieser Höhe gerechtfertigten Auswärtssieg einzufahren. Bei schwungvollem Beginn zeigten sich bald leichte Vorteile für die Gäste, obwohl deren erste Versuche von Krahl (2.), Walther (4.) und Salewski (6.) noch weit vorbei gingen. Auch der erste Albert-Freistoß zeigte diese Mängel (7.), während D.Kriegers Kopfball nach Le Beau-Eingabe nur knapp am rechten Pfosten vorbei ging (13.). Bei einem wieder erfolglosen ZFC-Angriff ging eine Kopfball-Verlängerung von F.Müller ebenso knapp am Pfosten vorbei (17.), wie auf der Gegenseite ebensolcher Versuch von Kolan (22.). Danach begann die Erfolgsserie von Gästestürmer Walther, wobei die Bautzener einen weiteren erfolgreichen Torschützen, A.Jakubov ist der Bruder des Budissa-Keepers, nur auf der Tribüne sitzen hatten. Nach einem Konter versenkte Walther einen bereits abgewehrten Ball sicher zur Gästeführung halbhoch im ZFC-Tor (24.). Dann ließ R.Weinert einen Sträßer-Freistoß nur ins Toraus rutschen (27.). Die Heimelf verhaspelte sich danach zu oft im Dribbling, leistete sich Fehlabspiele und schuf so einige Male gute Voraussetzungen für die gegnerischen Konter. Dabei musste F.Müller einen entschlossenen Schuss von Salewski abblocken (34.) und Walther versuchte bei einem direkten Freistoß vergeblich ins rechte Toreck zu zielen (37.). Als jedoch nach einem Foul von C.Sträßer Walther von der Strafraumgrenze einen Super-Freistoß über die Mauer ins ZFC-Tor zirkelte (43.), war dieses 0:2 schon eine Art Vorentscheidung in der Partie. Unmittelbar vor dem Pausensignal von Henry Müller (Cottbus), der Referee hatte am Spieltag seinen 27. Geburtstag, hatten die Gäste nach einer Eckenserie nochmals eine Torchance bei einem tiefen Kopfball von Klippel (45.). Eine Frage an die Ansetzer der Schiedsrichter sei erlaubt: Warum pfeift ein Referee aus dem von Bautzen nahen Cottbus bei einem Auswärtsspiel des Budissa-Teams bei einem Tabellennachbarn? Dieser Fakt besteht, ohne das Versagen des ZFC-Teams beschönigen zu wollen.

Im weiteren Spielverlauf öffnete die Heimelf logischerweise die Abwehrformation, B.Boltze kam für den wirkungslosen R.Weinert (46.) und die Gäste konnten sich bei diesem Spielstand noch mehr auf ein Konterspiel konzentrieren. Budissa-Keeper Jakubov wurde bei den folgenden ZFC-Angriffen kaum gefordert (46., 48., 50., 54.), hatte aber beim Trübenbach-Schuss (56.), der den Querbalken berührte, D.Krieger und M.Starke standen im gegnerischen Torraum frei, und bei einem Schlenzer vom ebenfalls eingewechselten J.Vojta , der an den linken Pfosten ging (68.), das Glück auf seiner Seite. A.Naumann musste dagegen bei einem guten Salewski-Schuss aus spitzem Winkel reagieren (51.) und nach einem Budissa-Konter ging ein Diagonalschuss von Walther an den Innenpfosten, sprang von dort quer zur Torlinie ins Feld zurück (71.). Schon den nächsten Gästekonter versenkte erneut Walther nach guter Ballfolge über die rechte Bahn freistehend aus Nahdistanz zu seinem dritten Tagestreffer (74.). Dann musste F.Müller nach einem groben Foulspiel mit Rot vom Platz (77.) und als sich Keeper A.Naumann und D.Urban gemeinsam in die Schussbahn eines Kolan-Schusses warfen, verhängte der Referee einen Handelfmeter und zeigte dem ZFC-Verteidiger wegen Handspiel ebenfalls die Rote Karte (82.). Den Handelfmeter netzte der erfahrene Hoßmang sicher zum 0:4 ein. Hausdorf hätte per Kopf (85.), A.Naumann war zur Stelle, erhöhen können und dazu versemmelte Hoßmang noch seinen Abschluss über das ZFC-Tor (90.), ersparten damit dem Gastgeber eine noch höhere Niederlage. In solcher Form sollte der ZFC zum am Samstag folgenden Spiel im Achtelfinale des Köstritzer Landespokals gegen Jena-Zwätzen wesentlich bewusster auftreten, um dort einer blamablen Niederlage zu entgehen und die ZFC-Fans nicht wieder zu enttäuschen.

Die Konsequenz aus der erneuten RL-Niederlage gegen einen engen Mitkonkurrenten der unteren Tabellenhälfte ist, dass man gegen die nächsten beiden Pflichtspielgegner unbedingt punkten muss, denn sonst ist das ungeliebte Abstiegsgespenst nicht zu vertreiben. Budissa-Trainer Thomas Hentschel war über den souveränen Auswärtssieg sehr zufrieden. Die ersten beiden Tore wären aus guten Aktionen erzielt worden und obwohl zu Beginn der 2. Halbzeit man etwas gewackelt habe, sei durch sehr gute Konter nachgelegt worden. Nun könne man sich auch „auf der Heimreise mindestens eine gute Flasche Mineralwasser gönnen." Heiko Weber, ZFC, dagegen war natürlich restlos bedient und kündigte für Montag entsprechende Schlüsse und Konsequenzen an. Eine derartige 0:4-Heimniederlage mit zwei Roten Karten habe er in seiner bisherigen Fußball-Laufbahn noch nicht erlebt. Die Pfiffe der Zuschauer seien nach diesem Spiel sehr verständlich gewesen und die große Enttäuschung der eigenen Fans gerechtfertigt.


Frieder Wittmann