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Männer Regionalliga Nordost

VfB Auerbach 1906 vs. ZFC Meuselwitz
3 : 2

Aufstellung
Aufstellung
Ebersbach, Lambach, Lietz, Kötzsch, Wild, Ratifo (46.Schuch), Hampf (70.Paradies), Müller, Paul, Mattern, Schlosser

Teichmann, Gröschke, Urban, Le Beau, Haider, Müller, Sträßer, Rudolph (59.Starke), Trübenbach (59.Weinert), Lubsch (76.Albert), Krieger
Auswechselbank
Auswechselbank
Leucht, Vogel, Herold, Schuch, Paradies, Melkonyan

Naumann, Altenstrasser, Weinert, Raßmann, Schuhmann, Starke, Albert
Torschützen
Torschützen
1:0 (51.) Hampf
2:0 (56.) Lambach
3:0 (76.) Kötzsch

3:1 (78.) Weinert
3:2 (90+1) Krieger
Zuschauer
485
Schiedsrichter / Assistenten
Philipp Kutscher, Henry Müller, Lasse koslowski

Fotos

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Foto's: Wolfgang Wukasch


Bericht Frieder Wittmann

Dem ZFC gelang es nicht, sich auswärts vor 475 Zuschauern gegen den VfB Auerbach ins Tabellenmittelfeld abzusetzen, weil Auf und Ab bei den Zipsendorfern kein Ende findet. Einmal zeigt dies das 2:3 in Auerbach, zum anderen zieht sich diese Erscheinung schon seit Saisonbeginn bis jetzt hin. So äußerte sich Coach Heiko Weber berechtigt, dass es eine Diskrepanz in der Bewusstheit der Spieler sowohl in der Wettkampfvorbereitung als auch im Spiel selbst gibt. Beleg dafür war das Geschehen auf dem Platz mit dem Remis in Halbzeit eins und dem negativen Verlauf der zweiten Spielhälfte. Insgesamt war dieses Match unterhaltsam, auch wenn es dabei einen Fußballästheten nicht unbedingt von den Sitzen riss. Bis zum Schlusspfiff vom Referee Phillip Kutscher (Berlin) begünstigte der ZFC vorrangig in der 2.Halbzeit den Erfolg der Gastgeber, während es auf der eigenen Seite an der nötigen Konsequenz in Angriff und Abwehr zum Siegen fehlte. Mit seiner Spielweise konnten der ZFC diese Partie im Schlussgang nicht mehr drehen.
Die Auerbacher fanden munterer ins Spiel. Nach einem Schlosser-Freistoss sprang erst ein VfB-Stürmer knapp am Ball vorbei (4.), dann köpfte Hampf daneben (5.), ehe M. Rudolph eine Ecke des VfB-Standardschützen aus der Gefahrenzone beförderte (10.). Erst in der 11.Minute musste Ebersbach eine Krieger-flanke vor F. Lubsch sichern. Das Geschehen spielte sich zunehmend zwischen beiden Strafräumen ab und viele Unterbrechungen sprachen für eine umkämpfte, teils zu verkrampfte Partie. Bei einem schnellen VfB-Vorstoß versuchte N. Teichmann vor der ZFC- Strafraumgrenze zu klären, wobei sein zu gewagtes Stellungsspiel fast ins Auge gegangen wäre. Ratifo kam zum Abschluss und J. Gröschke gelang es noch per Kopf zu bereinigen (12.). Bei einem Strässer-Freistoß kam der Ball doch nicht zu F. Müller (15.) und P.Le Beau köpfte nach Ecke nur über das VfB-Tor (17.). Unverständliche Fehler hemmten den Spielfluss beider Mannschaften zeitweilig, obwohl sie auch zu einigen Chancen kamen – D. Urban verfehlte unter der Mauer hindurch mit einem 22-Meter-Freistoß das Auerbacher Tor (28.) und auf der anderen Seite blockte F. Lubsch nach einem von Wild eingeleiteten Konter einen gefährlichen Ratifo-Schuss (34.). Schlosser versuchte sich mit einem direkten Freistoß von der rechten Außenlinie, den der ZFC-Hüter prallen lassen musste, um von der ZFC-Abwehr noch bereinigt zu werden (36.). Danach erreichte ein Strässer-Pass nicht den einschussbereiten A. Trübenbach (38.) und nach einer Lubsch-Eingabe von der Grundlinie zielte er nur über den Balken (39.). Als der VfB-Keeper einen unkoordinierten Ausflug aus dem 16er wagte, hatten die Auerbacher Glück (40.) und vor dem Pausenpfiff blieb auch ein weiterer Freistoß vom Schützen C. Strässer ohne Torerfolg. (45.). Bei diesem 0:0-Stand rechneten sich beide Teams für die 2.Halbzeit noch einiges Positive bis Matchende aus.
Im zweiten Spielabschnitt sollte es zu einer erneut torreichen Partie für die Zuschauer im Stadion und die des MDR-Fernsehen kommen, wie schon am vergangenen Spieltag des ZFC gegen Viktoria Berlin, allerdings dieses Mal mit negativem Ausgang für die Ostthüringer, wie es ZFC-Trainer Heiko Weber nach der 2:3-Niederlage nüchtern ausdrückte. Hatte VfB-Keeper Ebersbach einen weiten Strässer-Freistoß, direkt ausgeführt, gerade noch mit beiden Fäusten bereinigt, entwickelte sich aus dem abgewehrten Ball ein sehr schneller Auerbacher Konter. Wild bediente nach guter Vorarbeit den zu freistehenden Hampf und dieser besorgte mit einem Flachschuss ins untere, linke Eck das 1:0 gegen eine entblößte ZFC-Defensive (51.). Aus zu spitzem Winkel konnte F. Müller dann nicht sofort ausgleichen (53.). Trotz guter, erfolgloser Kombinationen des ZFC nutzte die Heimelf bereits den nächsten Konter, um die VfB-Führung sofort auszubauen. Zwar versuchte N. Teichmann per Kopf vor der Strafraumgrenze abzuwehren, aber Lambach verwertete den Ball um mit einem Sonntagsknaller aus gut 30 Meter auf 2:0 zu erhöhen (55.). Darauf schickte der ZFC-Coach R. Weinert und M. Starke für M. Rudolph und A. Trübenbach aufs Feld, um durch eine taktische Umstellung das Resultat noch zu korrigieren. D. Krieger versuchte es mit einem Kopfballaufsetzer (61.) und M. Starke gelang am Ende der Abschluss gegen die vielbeinige VfB-Abwehr aus Nahdistanz nicht mehr (62.). Die „Göltzschtaler" setzten nun verstärkt auf ein Konterspiel gegen die sich öffnende ZFC-Defensive, aber auch Hampf verfehlte das ZFC-Tor mit seinem Schuss aus 16 Meter (63.) und kurz darauf landete ein Paul-Kopfball nur am linken Außenpfosten (64.). Beim folgenden ZFC-Konter konnte D. Krieger den etwas aufgerückten VfB-Keeper mit einem 20-Meter-Diagonalschuss nicht überraschen (65.) und im Zweikampf mit Ebersbach blieb er dann Sieger, aber P. Müller klärte noch vor der Linie (67.). So wogte die Partie ständig hin und her. Die größte Chance im bisherigen Spiel hatte Wild, der bei einem Konter die Kugel über N. Teichmann hinweg nur an den Querbalken hob (71.). Besser machte es Kötzsch, der nach einer abgewehrten Schlosser-Ecke mit einem sehr weiten Sonntagsschuss zum 3:0 einnetzte (75.). Die angestachelten Zipsendorfer, die selbst diesen sehr klaren Rückstand noch korrigieren wollten, kamen nach einer guten Balleroberung danach per Direktabnahme von R. Weinert zum 1:3-Anschlusstreffer – der Torschütze belohnte sich damit nachträglich selbst für seinen 30.Geburtstag vom Dienstag dieser Woche. Bei seiner Torabwehr sah auch VfB-Keeper Ebersbach nicht sehr gut aus. In einer teils hektisch werdenden Schlussphase, die nichts für Fußballästheten war, gab es noch zahlreiche Chancen für die Gästeelf – M. Starke nach Freistoss (80.), gute, aber erfolglose Eingabe von F. Müller in den VfB-Torraum (88.) und der ZFC-Spielführer wartete freistehend auf eine Direktabnahme nach langem Strässer-Ball, die wiederum ein „Tor des Monats" hätte werden können (89.). Beim folgenden schnellen VfB-Gegenstoß allerdings schoss auch Paul nur knapp im ZFC-Torraum am ZFC-Kasten vorbei (89.). Schon in der Nachspielzeit (90.+1.) erzielte D. Krieger nach einer Urban-Vorlage per Flachschuss das zu späte 2:3. In den hektischen Schlusssekunden hätte die Heimelf gegen die total geöffnete ZFC-Abwehr noch mittels zwei Riesenchancen erhöhen können, aber N. Teichmann reagierte jeweils mit letztem Einsatz. Trotz des zu späten Aufbäumens musste sich der ZFC so in einem Spiel auf Augenhöhe geschlagen geben.
Trainerstimmen: Heiko Weber, ZFC: „Dem VfB meinen Glückwunsch für den verdienten Sieg. In der 1.Halbzeit haben wir so gespielt, wie wir es wollten. Dann haben wir die Partie völlig innerhalb von 10 Minuten aus der Hand gegeben und der VfB hat uns abgeschossen. Weil wir uns zwei kapitale Fehler in der Defensive leisteten, mussten wir zwei herrliche Gegentore hinnehmen. Den Rest liefen wir der Zeit hinterher. Gegen diesen Gegner auf Augenhöhe müssen wir uns anders präsentieren. Bei uns gibt es zu viel Auf und Ab und deshalb müssen wir weiter für den RL-Verbleib kämpfen. Die Ursache ist eine zu große Diskrepanz in der Bewusstheit meiner Mannschaft, die auf die Vorbereitung des Wettkampfes und auf das Spiel selbst zutrifft, daran muss gearbeitet werden." Michael Hiemisch, VfB Auerbach: „In der 1.Halbzeit waren wir zu passiv, so hatten wir es uns nicht vorgestellt, wobei gegen einen kämpferischen ZFC spielerisch einiges auf der Strecke bleibt. Im 2.Abschnitt haben wir cool gespielt, besonders K.Hampf, dann war viel Positives dabei. Nach dem 3:0 ist eine Last von uns abgefallen. Es ist enorm schwer, dass jeder seinen Aufgaben über die gesamte Spielzeit gerecht wird. Heute feiern wir und ab morgen können wir frohen Mutes die nächsten Aufgaben angehen, wir sind aber gegen Schwankungen nicht gefeit."