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Männer Regionalliga Nordost

VfB Germania Halberstadt vs. ZFC Meuselwitz
0 : 2

Aufstellung
Aufstellung
Nagel, Ströhl (74. Beil), Fraus, Labisch, Worbs, Teixeira, Kullmann (6. Wirtz), Einsiedel, Müller (81. Kodes), Tomita, Schunke

Teichmann, Albert, Le Beau, Urban, Schuhmann, Luck (79. Starke), Sträßer, Kamm Al-Azzawe, Lubsch (71. Weinert), Trübenbach, Krieger (84. Weiske)
Auswechselbank
Auswechselbank
Aubele, Wirtz, Beil, Wersig, Rode, Meier, Kodes

Naumann, Weinert, Vojta, Weiske, Raßmann, Gröschke, Starke
Torschützen
Torschützen


0:1 (14.) Trübenbach
0:2 (72.) Weinert
Zuschauer
644
Schiedsrichter / Assistenten
Manuel Gräfe, Robert Wessel, Denis Waegert



Bericht Frieder Wittmann
 Germania Halberstadt – ZFC   0 : 2     (0:1)

Berechtigte Euphorie beim ZFC nach dem 2:0-Sieg  vor 644 Zuschauern bei  der  abendlichen Flutlichteinweihung im Friedensstadion von Germania Halberstadt. Für einen erneut guten spielerischen Auftritt belohnte sich der ZFC dank zweier Tore mit dem ersten Saisonsieg, weil der Gegner klar beherrscht wurde, man ohne Gegentore blieb und endlich selbst  Tore schoss. Unter den zahlreichen Zuschauern war sehr viel Fußballprominenz zu sehen, denn vor dem Spiel wurde der 25-jährige Gründungstag des Sachsen-Anhaltinischen Fußballverbandes gefeiert. Neben der Freude und dem Stolz beim Trainerduo und Betreuern des ZFC für die gezeigte Leistung ihres Teams, das sich endlich belohnen konnte, war auch dem ZFC-Präsidium ein Stein in Größe eines mittleren Alpenmassivs vom Herzen gefallen.
Der ZFC gewann dank großem Einsatz und fußballerischer Überlegenheit sehr schnell die Oberhand im Spiel, auch wenn im Stadionheft ein „verbissener Kampf um den Dreier im Bestreben um eine tabellarische Wende" vorausgesagt wurde. Das Hoffen, dass damit auch ein qualitativ hochwertiges Spiel zu sehen sei, sollte dann während der Partie weniger für die Germania-Elf zutreffen. Der ZFC konnte fast wieder die gute Form vom  Heimspiel gegen Zwickau nachweisen, allerdings bot diesmal auch der Unparteiische eine Top-Leistung. Kein Wunder, denn Manuel Gräfe (Berlin) pfeift ja sonst die Spiele der 1.Bundesliga. Zunächst versuchten beide Teams mittels Kopfbällen zum Erfolg zu kommen: D. Urban (4.) und Kamm Al Azzawe (8.) sowie Fraus (7.) und Schunke (10.), die alle aus Nahdistanz knapp verfehlten. Als der ZFC zunehmend gegen oft harmlose und fehlerhaft agierende Halberstädter sichtbar das Heft des Handelns übernahm, gelang dem auffällig in Erscheinung tretenden A. Trübenbach schon in der 14. Minute die 1:0-Gästeführung mit sicheren Torabschluss. Kamm Al-Azzawe ließ täuschend den Ball durch, A. Trübenbach schlug  irritierend einen Haken und vollendete mit viel Übersicht sowie Technik bei seinem Diagonalschuss aus zehn Meter. Kurz darauf rettete Schunke mit viel Glück nach einer Trübenbach-Vorlage von links gegen den einschussbereiten D. Krieger, der nur zwei Meter vor der Torlinie versuchte zu vollenden. Dann kam Worbs mit seinem Versuch und einem Nachschuss erstmals zu Torchancen für Germania (20.). Da wegen vieler Abspielfehler der Vorharzer der Ball sehr oft in den Reihen der Gäste landete, starteten diese viele schnelle Gegenstöße. Nach einer Albert-Ecke köpfte A.Luck aus zwölf Meter fast an das linke Toreck, aber Keeper Nagel bekam noch die Finger an die Kugel (22) und eben dieser A. Luck köpfte nach einem guten Sträßer-Freistoß nochmals zu hoch über den Balken (29.). Die erste wirklich echte Torchance der Würstchen-Städter hatte Fraus, nach gutem läuferischem Auftritt, aber der Schuss von rechts verfehlte noch ein wenig den langen Pfosten des ZFC-Tores (32.). Bei den guten Abschlüssen von A. Trübenbach (36.) sowie für Einsiedel auf Germania-Seite (38.) waren die Tormaße doch etwas zu klein dimensioniert. Die Germania-Elf konnte selbst von Fehlern des ZFC nicht profitieren und die heimischen Fans zelebrierten lautstark die Forderung „Wir wollen euch kämpfen sehen!", was ihnen erst in der Nachspielzeit der 1. Spielhälfte gelang. Zuvor hatte einer der Innenverteidiger gegen D. Krieger nach der maßgenauen Trübenbach-Flanke gerade noch klären können (44.), dann war der Japaner Tomita beim Teixeira-Zuspiel in den Torraum zu kleingewachsen (45.+1.) und alle verpassten noch eine gefährliche Eingabe des wendigen Japaners (45.+2.).  Beim ZFC-Spiel war zu diesem Zeitpunkt einziger Kritikpunkt, dass die Thüringer nicht schon ein weiteres Tor bei den vielen Chancen nachgelegt hatten, um so die vorzeitige Entscheidung in dieser Partie herbeizuführen.
Auch nach der Halbzeitpause gestaltete der ZFC dieses Match mit sichtbaren Vorteilen. Zunächst schoss der mit viel kämpferischem Einsatz aufwartende C. Sträßer einen Freistoß, an F. Lubsch verursacht, aus guter Distanz nur flach in die Beine der Germania-Mauer (54.) und M. Schumanns Schlenzer vom Eck des Strafraums ging über das linke Toreck (57.). Danach vergab Teixeira unmittelbar vor dem Tor die Riesenchance zum Ausgleich, weil er die Worbs-Vorlage noch über den Balken köpfte (61.). Auch dem entschlossenen A. Trübenbach blieb ein möglicher Doppelpack versagt, denn obwohl er einen straffen 25-Meter-Schuss über den Germania-Keeper Nagel platzierte, prallte der Ball vom Balken ins Feld zurück (68.) – dies war bereits die fünfte große ZFC-Chance. Auch bei D. Krieger blieb wegen  einer weiteren Rettungsaktion vom guten Schunke der erste Saisontreffer aus, weil der Verteidiger im letzten Moment vor dem ZFC-Stürmer den Ball ablenkte (69.). Das zweite ZFC-Tor aber erzielte R. Weinert mit seinem erst dritten Ballkontakt, nachdem er für F. Lubsch eingewechselt wurde (70.). Aus halbrechter Strafraumposition vollendete er gekonnt halbhoch zum völlig verdienten 2:0 für den ZFC ein (71.). Die Gästeelf steuerte siegessicher mit etwas Zurückhaltung auf die drei Siegpunkte zu, deshalb mussten sie dem Germania-Team bis zum Abpfiff noch einige Torchancen gestatten. Bei einem Scharfschuss von Fraus konnte N. Teichmann nur die Arme hochreißen und die Kugel prallte nach vorn ab (77.). Beil war fast mit einem Schlenzer noch erfolgreich, aber der Ball ging knapp neben dem Pfosten ins Toraus (88.). Als danach auch ein Teixeira-Versuch aus 25 Meter wieder nur ein wenig am Pfosten vorbeiging (90.+3.) war der erste ZFC-Sieg, dazu auswärts und ohne Gegentor, bei einem der Mitkonkurrenten geschafft. Mit dieser 0:2-Niederlage verlor Germania Halberstadt seine letzten drei Spiele im heimischen Friedensstadion gegen einen sichtlich erstarkten ZFC. Dieses Mal war es der richtige Spielausgang für den ZFC, der nicht am Unparteiischen lag, im Gegensatz zum vergangenen Punktspieltag gegen Zwickau.
Während Germania-Sponsoren wegen der sehr bescheidenen Leistung ihrer Mannschaft Trainer Fuchs stark kritisierten, versuchte der enttäuschte Coach Argumente zu finden, die das Auftreten seiner leistungsschwachen Spieler erklärte. Er hatte, wie auch bei den  Niederlagen des ZFC in den letzten Wochen, mehr von seinen Führungsspielern erwartet, aber betonte, dass die Entwicklung der jungen, neuen Spieler noch Zeit brauche und er jetzt nicht draufhauen wolle. Wegen der heute schwachen Leistung der Heimelf, die aber langsam anfangen muss auch positive Ergebnisse zu erzielen, bezeichnete er den Sieg der Meuselwitzer als verdient. Heiko Weber: „Wir wollten das System wie gegen Zwickau spielen, was uns hier fast umfassend gelang. Die 1:0-Führung war völlig verdient, beflügelte uns, und 2-3 weitere Torchancen hätten zu weiteren Toren führen können. Wir haben aber auch etwas Glück gehabt, blieben in diesem optisch nicht schönen Spiel jedoch ohne Gegentore. Wir sind froh über diesen wichtigen 2:0-Sieg, die logische Verbesserung im Tabellenstand und gehen nun konzentriert die Mittwochspartie  gegen Jena an."