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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. FSV Zwickau
0 : 1

Aufstellung
Aufstellung
Teichmann, Le Beau, Müller, Urban, Schuhmann, Kamm Al-Azzawe, Starke (62.Boltze), Sträßer, Trübenbach (73.Albert), Vojta (52.Lubsch), Krieger

Unger, Paul, Öztürk, C.Göbel, Nietfeld, Zimmermann, Wachsmuth, Frick, Lange, Mai, P.Göbel
Auswechselbank
Auswechselbank
Naumann, Lubsch, Weinert, Weiske, Gröschke, Albert, Boltze

Neukam, Wolf, Grandner, Schlicht, Schröter, Morozow, Bönisch
Torschützen
Torschützen


0:1 (90'+1 Strafstoßtor)) Wachsmuth
Zuschauer
1750
Schiedsrichter / Assistenten
Patrick Kluge, Daniel Köppen, Dirk Meißner

Fotos

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht Frieder Wittmann

Im Topspiel für den ZFC unterlag man vor den 1.750 Zuschauern dem klar favorisierten Tabellenführer aus Zwickau nach sehr guter eigener Leistung am Ende noch unglücklich durch Foulelfmeter in den Schlusssekunden mit 0:1 und der mögliche Punktgewinn blieb so versagt. Obwohl die positive Entwicklung des ZFC-Teams trotz des Einsatzes von sieben neuen Spielern auch gegen die erfahreneren Zwickauer erkennbar war, erzielten sie wieder keinen eigenen Treffer in einem Spiel, welches weitestgehend ein gutes Kräftemessen auf Augenhöhe war. Für den ZFC spielte erstmals, über die gesamten 90 Minuten eingesetzt, der junge, großgewachsene Marco Schuhmann, vorher beim FC Hansa Lüneburg aktiv, und bot in einer überragenden ZFC-Abwehrkette eine gute Partie. Der sehr stellungssichere F.Müller ragte aus diesem guten Abwehrverbund mit sehenswertem Auftritt noch heraus. Dem ZFC-Kapitän sollte aber am Ende noch eine sehr tragische Rolle zukommen, denn der Referee mit seiner sehr konsequenten Auslegung des Regelwerks verhängte gegen ihn nach einer Allerweltaktion einen Foulelfmeter in der 90. Minute und schickte ihn dazu noch mit Rot vom Platz. Die Schiedsrichter aber werden eben nicht von den RL-Mannschaften selbst angesetzt und somit ist eine diesbezügliche Diskussion eigentlich unproduktiv.

Die auf sieben Positionen umformierte ZFC-Elf, die meist mit jungen unerfahrenen und neuverpflichteten Spielern antrat, ließ den ambitionierten, erfahreneren Tabellenführer in Halbzeit eins kaum zur Entfaltung kommen. Dank eines ausgezeichneten taktisch sehr geschickten Auftritts zwangen sie das FSV-Team zu zahlreichen Fehlpässen oder vielen ungenauen Anspielen. Das ZFC-Mittelfeld machte dem Gegner geschickt die Räume eng, der sein sonst erfolgreiches Angriffsspiel nicht aufziehen konnte. Die großgewachsene ZFC-Abwehrreihe war super vorbereitet, machte die Räume im Zentrum zu und stand meist bombensicher, gestattete den sonst starken Stürmern Öztürk und Nietfeld nur ein bis zwei aussichtsreiche Torabschlüsse bzw. der FSV kam über gute Ansätze nicht hinaus. Nach Göbels Eingabe verpasste Nietfeld eine Chance mit einem Kopfball, sodass F.Müller letztendlich noch mit Grätsche zur Ecke klären konnte (24.) oder er köpfte vor dem FSV-Stürmer aus der Gefahrenzone (37.). Auch der aufmerksame N.Teichmann war vor dem einschussbereiten Nietfeld noch eher am Leder (41.). Der ZFC selbst hatte in der Offensive ein besseres Bild abgegeben, blieb aber ebenso ohne Torerfolg, denn es fehlte wieder an Abgeklärtheit nebst Erfahrung im Torabschluss. Zu Beginn schoss FSV-Keeper Unger seinen eigenen Verteidiger Mai bei einem Abwehrschlag an, aber der Ball prallte darauf nur zur Ecke und nicht in das leere Tor (7.). Dann lenkte Unger eine scharfe Eingabe von P.Le Beau noch reaktionsschnell von der Torlinie ab, sodass es dem am langen Pfosten freistehenden A.Trübenbach nicht gelang zu vollenden (22.), danach rettete der FSV- Keeper bei einer Aktion vor D.Krieger (30.), wobei der Ball ins Feld prallte. Nach einem Foul am ZFC-Stürmer setzte J.Vojta den Freistoß aus 18 Metern in die viel zu nah postierte Mauer (40). Und nach sehenswerter Kopfballstafette gelang es Göbel noch die Kugel aus der Gefahrenzone zu schlagen (43.). Insgesamt gab es also in der 1.Halbzeit leichte Abschlussvorteile für den ZFC zu verzeichnen, aber es ging trotzdem mit 0:0 in die Kabinen.

Trainer Torsten Ziegner hatte dort wohl die geeigneteren Worte gefunden, um dann mit zwei frischen Leuten (63.) und nach der Einwechslung vom spritzigen Morozow (73.) die Partie zugunsten des FSV etwas zu drehen. Gegen eine ständig mehr beschäftigte ZFC-Abwehr, die nun mehr an ihre Leistungsgrenze stieß, erzielten die Zwickauer zunehmende Wirkung. Paul verfehlte mit tiefem Kopfball nach einer Öztürk-Eingabe nur wenig das ZFC-Tor (50.) und Nietfeld schaffte es sogar aus drei Meter freistehend über den Querbalken zu schießen (52.). Allerdings hätte auch ein sehenswerter Konter über Kamm Al Azzawe und D.Krieger zum möglichen ZFC-Tor führen können (58.). Leider passte der ZFC-Stürmer nicht zum freien und mitgelaufenen C.Sträßer, wurde von der FSV-Abwehr an deren Torraum gestellt und schoss darauf aus spitzem Winkel nur wenig über den Zwickauer Querbalken. Der FSV baute zunehmend viel Druck auf, beschäftigte besonders den im Zentrum mehrmals rettenden F.Müller (65., 66.) sowie Keeper N.Teichmann (68., 69.), der bei einem durchgesteckten Ball gegen den freistehenden Öztürk rettete (70.). In dieser Spielphase, teils von beiderseitiger Hektik geprägt, war zu erkennen, dass das ZFC-Team ihrem meist aufwendigen Spiel nun allmählich Tribut zollen musste. So war es nicht verwunderlich, dass die Zwickauer mehr Oberwasser bekamen, die Spielkontrolle übernahmen und dem ZFC zum Reagieren zwangen. Deren Defensive wurde besonders in den letzten zehn Spielminuten herausgefordert. So strich ein guter Schlicht-Kopfball über den Balken (85.), N.Teichmann musste einen Öztürk-Schuss abprallen lassen (87.) und war bei einem Schuss von Lange rechtzeitig unten (89.). Obwohl 80 Minuten fast kein Unterschied bei diesem Match zwischen dem souveränen Tabellenführer und dem Schlusslicht zu erkennen war, musste der ZFC sich in den Schlusssekunden dem nun aktiveren Gästeteam in dieser Partie auf Augenhöhe noch beugen, da diese dazu das Glück auf ihrer Seite hatten. Bei einem leichten Körperkontakt von F.Müller mit Wachsmuth, innerhalb des ZFC-Torraumes, stürzte dieser geschickt zu Boden, was Schiedsrichter Patrick Kluge (Zeitz) als zu ahndendes Foul auslegte und noch kurz vor dem Abpfiff so mit einem verhängten Foulelfmeter die endgültige Spielentscheidung herbeiführte. FSV-Spielführer Wachsmuth stellte mit sicher verwandeltem Foulelfmeter den glücklichen Gästesieg her (90.). Dass dann in der dreiminütigen Nachspielzeit besagter Wachsmuth noch F.Lubsch im FSV-Strafraum aushebelte und der inkonsequente „Neutrale" dieses Mal nicht den Mut hatte auf einen Foulelfmeter zu entscheiden, wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben. Somit blieb leider der bisherige Saisonertrag des ZFC trotz weiterer, sichtbarer Leistungssteigerung zu gering, aber die Hoffnung auf zukünftige Verbesserung wurde damit deutlich.

Trainerstimmen: Torsten Ziegner vom FSV – „Die Emotionen sind noch da, wegen des 1:0 in letzter Minute. Wir mussten dann um den verdienten, etwas glücklichen Sieg sehr lange zittern. Wir nehmen die 3 Punkte natürlich gern mit und es ist mir auch egal, wann wir die Tore schießen. Wir haben gesehen, was wir zukünftig noch zu tun haben und verfolgen weiter bewusst unsere Ziele." Heiko Weber vom ZFC: „Was Torsten Ziegner sagte stimmt alles. Wir beobachteten FSV Zwickau vorher und hatten Schlussfolgerungen gezogen. Mit einer gut gestaffelten Mittelfeldreihe gab es keine Gegentore, aber die Druckphase nach 80 Minuten war dann schon enorm. Vor dem gegnerischen Tor müssen wir konsequenter werden, wie es bei einem verheißungsvollen Konter zu sehen war. Über den Schiedsrichter brauchen wir uns nicht aufzuregen, denn wir selbst haben keine Tore geschossen. Wir sind im Umbruch, haben sieben neue, junge Spieler geholt. Ein großer Teil unserer Spieler hat heute sein Potential ausgeschöpft, aber leider noch nicht alle. Wir gehen positiv in die Zukunft und werden hoffnungsvoll vorwärts schauen, wo wir uns dann zur Halbserienmitte befinden, wenn wir weiter so intensiv arbeiten."

Frieder Wittmann