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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. FC Oberlausitz Neugersdorf
0 : 2

Aufstellung
Aufstellung
Naumann, Lubsch (72. Weiske), Urban, Müller, Vojta, Le Beau, Starke (59. Rudolph), Haider Kamm Al-Azzawe, Albert (65. Trübenbach), Krieger, Boltze
Flückiger, Nemec (76. Banaskiewicz), Merkel (46. Nezmar), Kunze, Kusic, Huth, Penc, Petrick, Loucka, Sisler, Dittrich (46. Pekdemir)
Auswechselbank
Auswechselbank
Teichmann, Weinert, Trübenbach, Weiske, Gröschke, Rudolph

Höhne, Wolf, Nezmar, Krautschick, Banaskiewicz, Gnieser, Pekdemir
Torschützen
Torschützen


0:1 Pekdemir (52.), 0:2 Loucka (88. FE)
Zuschauer
878
Schiedsrichter / Assistenten
Sandra Blumenthal / Andy Stolz, Matthias Alm

Fotos

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht Frieder Wittmann

Beim Saisonauftakt hofften die ZFC-Anhänger berechtigt auf einen positiven Auftakt ihres neu zusammengestellten Teams. Nach der 0:2-Niederlage im Spiel vor 878 Zuschauern war die Enttäuschung groß und der vom ZFC-Präsidenten Hubert Wolf angesagte „kleine Rucksack" bzgl. der Erwartungshaltung doch etwas zu schwer für den angestrebten Erfolg. Vor der Partie wurden zwei langjährige Spieler des Teams mit viel Applaus verabschiedet, die lange Zeit das Niveau der ZFC-Mannschaft mitbestimmten – Robert Böhme von 2010-15 in 148 Spielen und Oldie Mirko Kotowski,der seit 2002 in 370 Spielen(!) für die Zipsendorfer in Aktion war und nun in der Zweiten aufläuft.
Der ZFC startete mit fünf Neuzugängen in der Anfangsaufstellung und erreichte bald Vorteile durch seine meist guten Ballpassagen, hatte viel Bewegung in seinen Aktionen. Dem hoch motivierten D. Krieger wurde ein möglicher Foulelfmeter versagt, als er von einem Gegner umgerissen wurde, und bereits nach nur 90 Sekunden hatte er schon eine Riesenchance zur zeitigen ZFC-Führung. Nachdem er einen Außenverteidiger ausgespielt hatte, versuchte er per Schlenzer Keeper Flückiger vom linken Torraumeck zu bezwingen. Dieser reagierte mit Glanzparade und lenkte den Ball zur Ecke (2.). Es entwickelte sich eine umkämpfte Partie, in der der ZFC oft gute Kombinationen zeigte. Die neuformierte ZFC-Abwehr mit den sehr erfahrenen P. le Beau und D. Urban stand sicher. Aber auf der Gegenseite war auch die Defensive mit dem herausragenden Penc stets im Bilde. Ein guter Schuss von S. Albert (20.) verfehlte das Ziel, wie auch der Abschluss von Merkel (25.). Die Heimelf kam oft zu mehr Ballbesitz, wirkte im Spielaufbau überlegener, aber die Gäste verstanden es immer wieder mit körperlichem Einsatz die ZFC-Angriffe zu stören. Die beste Phase hatte der ZFC nach ca. einer halben Stunde Spielzeit erreicht. Aber auch dann wollte der Führungstreffer nicht gelingen, den es fehlte an der nötigen Präzision und dem Glück im Abschluss. So köpfte D. Urban einen von B. Boltze getretenen Freistoß zunächst nur an den Querbalken, ehe F. Müller den abspringenden Ball minimal über das Oberlausitzer Tor beförderte (38.). Auch wenn die Gästeelf gut auf die ZFC-Angriffe reagierte, kamen sie selbst kaum zu eigenen Torchancen. Nur der gut nach vorn stoßende Kunze kam mangels Zuordnung noch frei zum Torversuch, verzog jedoch aus 20 Meter (43.). Die Sturmspitzen D. Krieger und der laufstarke J. Vojta waren oft am Ball, aber beim ZFC konnten die Außenbahnen nicht effektiv genug bespielt werden bzw. dem Mittelfeld gelangen keine spielentscheidenden Aktionen.
Zu Beginn der 2.Halbzeit konnte Neugersdorfs Trainer da Silva mit seinen Auswechslungen deren Angriffsdruck wesentlich erhöhen. Der sehr erfahrene Nezmar und der stets Unruhe stiftende kleine Pekdemir sorgten für neues taktisches Potential in der Gästeelf. Zunächst verfehlte Nezmar einen weiten Freistoß nur sehr knapp, sodass P.le Beau noch zur Ecke klären konnte (50.). Als Pekdemir einen weiten Befreiungsschlag aus der Tiefe der Oberlausitzer Hälfte verwertete, um auf der Außenbahn davon zu ziehen, gelang ihm per Flachschuss sogar der Führungstreffer für die Gäste (53.). Dabei nutzten die Oberlausitzer Fehler und Konzentrationsmängel beim ZFC konsequent aus. Kurz danach hatte Nemec sogar zwei weitere Chancen für die Gäste – zuerst übertrieb er seinen Sololauf gegen vier ZFC-Spieler trotz guter Position zum Abschluss (52.) und dann verzog er nach Huth-Flanke beim Torschuss nur knapp (58.). Die Heimelf wirkte sichtlich beeindruckt, hatte Probleme mit den genauen, weiten Seitenwechseln der Gäste und das Spiel kippte nun zugunsten der Neugersdorfer. Zwar fing sich das Weber-Team allmählich wieder, aber auch die guten Kopfbälle von D. Urban (59.) und D. Krieger (65.), jeweils nach Boltze-Freistößen, fanden nicht ins Ziel. Auch P.le Beau verzog (68.). Auf der Gegenseite entschied sich Pekdemir nicht für die bessere Variante im Abschluss, denn er spielte anstelle eines Torschusses nur quer zum ZFC-Tor (71.). Nach dem besten Spielzug der Heimelf streifte ein straffer 20-Meter-Schuss von D.H. Kamm Al-Azzawe noch die Ferse von Penc und flog deshalb nur sehr knapp über das linke Toreck der Oberlausitzer, Torhüter Flückiger war bereits in das falsche Toreck gehechtet (73.). Die Heimelf steigerte sich nun sichtbar und wollte unbedingt den Ausgleich erzielen. Dabei schoss D. Krieger wieder nur wenig über das gegnerische Tor (75.), um danach im Zweikampf mit Keeper Flückiger an der Strafraumgrenze hängen zu bleiben. Leider konnte der eingewechselte S. Weiske den noch verspringenden Ball nicht im Tor unterbringen (81.). Wieder versuchte sich D. Krieger, mit gutem, aber erfolglosem Kopfball (82.). Auch der ständig kämpfende J. Vojta kam nicht zum erfolgreichen Abschluss, weil dem abgeklärten Penc die Rettung noch im letzten Augenblick gelang. D. Krieger, der nur wenig später mit einer sehenswerten Ballmitnahme aufwartete und per Heber doch noch an Flückiger scheiterte (85.), hatte an diesem Tag einfach kein Glück. Da der ZFC per Intensivierung der Angriffsbemühungen den gewünschten Ausgleich erzwingen wollte, mussten logischerweise Konter des Gegners zugelassen werden. Nach Pekdemir-Flanke köpfte Nezmar aus fünf Meter gefährlich auf das ZFC-Tor, aber Keeper A.Naumann sicherte reaktionsschnell die Kugel (87.) Als jedoch der wieselflinke Pekdemir erneut in den ZFC-Strafraum dribbelte, stieg ihm M.Rudolph auf den Fuß und der Rechtsaußen nahm diese Gelegenheit wahr, um einen Foulelfmeter herauszuschlagen. Schiedsrichterin Sandra Blumenthal aus Pritzwalk verhängte einen Strafstoß, den Loucka gekonnt zum 0:2 verwandelte, auch wenn A. Naumann die richtige Ecke geahnt hatte (88.). Zwar war dem ZFC bei Einsatz von sechs Neuzugängen eine qualitative Steigerung in der Spielanlage im Vergleich zu den letzten beiden Jahren anzusehen, aber den cleveren, abgezockten Aufsteigern des FC Oberlausitz Neugersdorf gelang es zum Regionalliga-Auftakt die Punkte zu entführen, da sie als geschlossene Einheit auftraten und effektiver im Abschluss waren.
Trainerstimmen: Heiko Weber / ZFC „Ich bin vom Ergebnis im ersten Heimspiel enttäuscht. Meine jungen, leidenschaftlichen Spieler hatten in der 1.Halbzeit bessere Chancen. In der 2.Hälfte haben wir nicht überzeugt und die Punkte noch verschenkt, obwohl wir vier Chancen zum 1:1 hatten. Wir haben viel riskiert. Mich ärgert besonders das 0:1, dass eine Verkettung aus drei kapitalen Fehlern war. Aber die Spieler, die aus unterklassigen Teams kamen, werden zukünftig besser und wir werden mit der Zeit auch wieder Spiele gewinnen." Vragel da Silva / FC Oberlausitz Neugersdorf „Wir haben heute ein Spiel mit zwei sehr unterschiedlichen Hälften gesehen. Glück, dass der ZFC keine Tore schießen konnte. Unsere Wechsel zu den schnellen Leuten in der 2.Halbzeit haben sich sehr ausgezahlt. Wir sind nun heiß auf das Derby gegen Bautzen, aber wir müssen auch mehr Fußball spielen."

Frieder Wittmann