Unentschieden im Spitzenspiel
Das letzte Spiel des Jahres war gleichzeitig das Erste der Rückrunde: SV Schott Jena gegen den ZFC Meuselwitz. In einer ansehnlichen Partie entschieden letztlich Kleinigkeiten, Einsatzfreude und das Quäntchen Glück.
Wie bereits im Hinspiel begann der ZFC sehr Druckvoll und drängte die Jenaer tief in die eigene Hälfte. Dabei setzte man auf altbewährte Stärken: Flügelkombinationen, Rhythmuswechsel und ungeheures Tempo im letzten Spielfelddrittel. So erspielten sich die Gäste in der 7. Minute die erste Chance, als sich C. Krause und A. Korent mit gutem Zusammenspiel auf Links Raum verschafften und per Seitenverlagerung L. Bartsch fanden, dessen Schuss das Tor leider verfehlte. Die Meuselwitzer kontrollierten die Anfangsphase zum einen durch eine ruhige Ballzirkulation im Spielaufbau und zum anderen durch eine hervorragende Arbeit gegen den Ball: A. Korent und F. Zschäck zwangen die Hausherren immer wieder durch ihr gutes Anlaufen zu weiten, unkontrollierten Schlägen. Weiterhin leiteten sie den Aufbau in Richtung der Flügel, wo die Meuselwitzer schnell Zugriff fanden und in diesen Zonen das Leder erobern konnten. Der ZFC kam folglich immer wieder zu Chancen, die jedoch nicht mit letzter Konsequenz verwertet werden konnten. Gefährlich wurde es für die Meuselwitzer kurioserweise immer nach eigenen Eckbällen; wurden diese nicht abgeschlossen, konterten die Jenaer stets gefährlich und setzten dabei immer die berühmten Nadelstiche. Torlos ging es in die Kabinen.
Der zweite Durchgang begann ähnlich wie der erste: Meuselwitz agierte diszipliniert im Pressing und Schott Jena schlug infolgedessen die Bälle auf gut Glück nach vorn. In der 62. Minute erreichte ein solcher Pass einen Angreifer der Jenaer, der aus leicht abseitsverdächtiger Position ins lange Eck einschieben konnte. Der ZFC versuchte dennoch sein Spiel weiter durchzuziehen und erspielte sich in der 68. Minute eine gute Chance, als P. Grunert und F. Baur per Doppelpass in den Strafraum kombinierten und F. Zschäck letztlich am Keeper der Hausherren scheiterte. In der 77. Minute verlor man nahe der Mittellinie im Gegenpressing den Ball und ein Jenaer Spieler lupfte – zugegebenermaßen sehenswert – über die ZFC-Verteidiger hinweg und der freistehende Angreifer verwandelte sicher. Das 2:0. Die Vorentscheidung. Bums, Aus, Nikolaus – könnte man meinen. Doch die Mannschaft zeigte mit einem enormen Glauben an sich selbst, dass sie die Partie noch drehen kann. Nach einer kurzen Phase der Ratlosigkeit raffte sich das Team auf und R. Butowski setzte sich auf Links durch, dessen Hereingabe fand J. Strobl, seines Zeichens „Schott-Jena-Joker-Schreck", der den Ball über die Linie drückte. Nur zwei Minuten später flankte B. Nguyen in den Strafraum der Hausherren und aus dem Getümmel heraus traf M. Zobelt zum 2:2 Endstand.
Letztlich kann die Mannschaft mit dem Punkt durchaus zufrieden sein; das Spiel insgesamt wurde auf gutem Niveau und spielerischer Überlegenheit seitens der Meuselwitzer geführt. Vor allem in der Schlussphase zeigte das Team Charakter und belohnte sich mit dem späten Ausgleichstreffer. Wie heißt es doch so schön: „Das Spiel ist erst vorbei, wenn...", na Sie wissen schon.
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